Hallo Master01,
Danke schonmal für deine Antwort, aber könntest du evtl.
deine letzte Antwort an einem direkten Beispiel erläutern,
wäre super. Danke dir.
wenn du einen Dreiklang hast, kannst du ihn sicher benennen. Es kommen ja bloß die Terzschichtungen klein-klein (vemindert), klein-groß (Moll), groß-klein (Dur) und groß-groß (übermäßig) in Frage. Mit dem Quintenzirkel funktioniert das nur bei Moll- oder Dur-Dreikängen. Üblicherweise bilden im Quintenzirkel die Toniken der Dur-Tonleitern einen Kreis. Zusätzlich wird innerhalb des Dur-Kreises noch jeder Dur-Tonleiter ihre parallele Moll-Tonleiter gegenübergestellt, so dass außer dem äußeren Dur-Kreis innen noch ein Moll-Kreis zu sehen ist. Beim erweiterten Quintenzirkel ist das der zweitinnerste Kreis.
Hast du also den Dreiklang f-a-c, wirst du den Akkord sicher als F-Dur identifizieren. Also suchst du F im Quintenzirkel. Ich zeichne unten mal den betreffenden Ausschnitt des Quintenzirkels (Großbuchstabe = Dur, Kleinbuchstabe = Moll, oben = außen, unten = innen):
... Es -- B -- F -- C -- G ...
... c -- g -- d -- a -- e ...
Du findest also F und nimmst die parallele Moll d dazu. Nun nimmst du von beiden jeweils einen links und einen rechts davon (bzw. im und gegen den Uhrzeigersinn) hinzu, also B und C sowie g und a. Schon hast du die Dur- und Moll-Tonarten zusammen, in denen der Akkord vorkomt, nämlich F, d, C, a, B und g. Bei Moll-Dreiklängen nimmst du die parallele Dur hinzu und dann wieder von beiden die direkten Nachbarn im und gegen den Uhrzeigersinn.
Außerdem kannst du dann noch die Moll-Varianten und andere Tonleitern hinzunehmen. Du musst dann wissen, in welchen Tonleitern die entsprechenden Terzschichtungen möglich sind. Deshalb ist es sinnvoll, sich einmal alle relevanten Tonleitern vorzunehmen und sich die Interwalle anzusehen. Du stellst dann fest, dass in den Tonletern die Dreiklänge bei den Stufen (bis VII bei Dur und Moll, bis VIII bei Ganzton-Halbton- sowie Halbton-Ganztonleiter, nur bis VI bei der Ganztonleiter) so aussehen:
Dur: D M M D D M -
Moll: M - D M M D D
harm. Moll: M - + M D D -
mel. Moll: M M + D D - -
Ganztonleiter: + + + + + +
Ganzton-Halbtonleiter: - - - - - - - -
Halbton-Ganztonleiter: - - - - - - - -
(D = Dur, M = Moll, + = übermäßig, - = vermindert)
Die Schemata kannst du auswendig lernen oder auf einen Spickzettel schreiben, und wenn du willst, erstellst du dir für weitere, hier nicht genannte Tonleitern solche Schemata. Die entsprechenden Kirchentonarten kannst du ausgehend von einer Dur- oder Moll-Tonleiter mit dem erweiterten Quintenzirkel (siehe Wikipedia-Link und lynndinns Beitrag) schnell finden.
Hast du dann z.B. einen Moll-Dreiklang, kannst du ihn Schema für Schema an alle Positionen „M“ (sofern vorhanden) setzen und rechnest zurück auf die jeweilige Tonika. Dann hast du zumindest innerhalb weniger Minuten ohne großes Kopfweh die betreffenden Tonleitern. Genau so geht’s auch mit allen anderen Dreiklängen.
Es gibt sicher noch andere und möglicherweise bessere Wege, aber auf diese Art würde ich das machen.
Natürlich kannst du das Ganze noch beliebig verkomplizieren, indem du beispielsweise den Dreiklang in einen Vierklang ohne Grundton umdeutest u.s.w.
LG
Huttatta