Hallo, ich habe einen Golf II 1.6, Bj. 92, 51 kW, Benziner, Schaltgetriebe. Seit einiger Zeit hört man beim fahren ein unglaublich lautes Dröhnen, welches nicht drehzahl- sondern geschwindigkeitsabhängig zu sein scheint. (wenn man auskuppelt und rollen lässt, dröhnt es weiter).
Am schlimmsten ist das Dröhnen zwischen 40 - 50 km/h, 70 - 80 km/h und jenseits der 110 km/h. Dabei ist es für die Lautstärke irrelevant, in welchem Gang die Geschwindigkeiten gefahren werden. Das Dröhnen verschwindet, wenn man entweder eine enge Linkskurve fährt oder wenn man schneller linksrum fährt. (z.B. bei Autobahnabfahrten) Bei Geradeausfahrt oder Rechtskurven bleibt das Dröhnen gleich. Ob das Dröhnen von hinten oder vorne kommt, kann ich nicht mit Gewissheit sagen, allerdings ist es nur innen zu hören. Wenn man draußen steht und das Auto vorbei fährt ist nichts zu hören; innen allerdings ist es so schlimm, das alles, was locker ist, mitschwingt. Am Anfang war das Dröhnen nur bei 40 und 80 km/h zu hören, es wird aber immer Lauter und die Geschwindigkeitsbereiche in denen es erträglich ist werden immer kleiner. Ich habe den Mittel- und Endschalldämpfer samt Aufhängegummis ausgetauscht, hinten neue Stoßdämpfer eingebaut und vorne und hinten alle Radlager überprüft. Woran könnte es noch liegen?
Hi,
wie hast Du die Radlager kontrolliert? Durch einfaches Wackeln an den Rädern?
Damit wirst Du nichts, es sei denn das Radlager ist keins mehr.
Wagen hochbocken und die Räder ohne Last drehen.
Vorne gelingt das natürlich schwerlich, aber ein Lager kann auch zerstört sein ohne gleich gehöriges Spiel zu haben.
Wenn die hartverchromte Laufschicht weg ist laufen die Kugeln auf einer rauhen Bahn. Und später kannst Du mit den Kugeln würfeln
Gruss Sebastian
Hallo!
Genauso ist es.
Wenn es so schlimm ist, wie beschrieben,
hat man aber gute Chancen, das auf einer Hebebühne durch schnelles drehen der Räder (von Hand) herauszufinden.
Ev. wäre auch auch zu überlegen, gleich beide Radlager tauschen zu lassen.
Wenn alles klappt, schafft das ein geübter Autoschlosser in 2 Stunden.
Materialkosten für ein Radlager ca. 40 -50 €.
Bei cleverer Arbeitsweise ist eine Achsvermesung nicht nötig.
Grüße, Steffen!
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Hi,
wie hast Du die Radlager kontrolliert? Durch einfaches Wackeln
an den Rädern?
Erstmal natürlich durch Wackeln vorne und hinten.
Hinten habe ich auch beide Lager komplett ausgebaut, alles neu gefettet und die Lager neu eingestellt.
Wagen hochbocken und die Räder ohne Last drehen.
Vorne gelingt das natürlich schwerlich
Hinten dreht sich alles problemlos, keine Schleifgeräusche o.ä.
Vorne lässt sich auch alles relativ problemlos drehen, wenn man bedenkt dass ja noch das Getriebe dranhängt.
Wenn es so schlimm ist, wie beschrieben,
hat man aber gute Chancen, das auf einer Hebebühne durch
schnelles drehen der Räder (von Hand) herauszufinden.
Woher weiß ich denn dann ob die Lager hin sind oder nicht?
Hört man dann ein schleifen oder andere geräusche?
Hallo!
Hört man dann ein schleifen oder andere geräusche?
Ja, die brummen dann ein bischen.
Hi,
Erstmal natürlich durch Wackeln vorne und hinten.
Hinten habe ich auch beide Lager komplett ausgebaut, alles neu
gefettet und die Lager neu eingestellt.
Und wie sahen die Laufflächen aus?
Vorne lässt sich auch alles relativ problemlos drehen, wenn
man bedenkt dass ja noch das Getriebe dranhängt.
Das ist das Problem. Ich habe schon Radlager mit kaum Spiel gesehen und auch beim Drehen mit der Hand waren sie unauffällig.
Aber nachdem ich sie ausgebaut hatte und sie ohne Antriebswelle gedreht habe hat man es deutlich gemerkt.
Gruss Sebastian
Und wie sahen die Laufflächen aus?
Hinten war alles i.O. Die Laufflächen waren blank, keine Kratzer oder andere Beschädigungen.
Aber nachdem ich sie ausgebaut hatte und sie ohne
Antriebswelle gedreht habe hat man es deutlich gemerkt.
Was genau muss ich denn vorne zerlegen um die Lager zu testen?
Das Lager ist ja ins Radlagergehäuse eingepresst und da drinnen steckt dann die Radnabe. Muss ich zum testen „nur“ die Antriebswelle ausbauen?
VG Niels
Hallo!
Ja, das wäre günstig.
Wenn es geht, auch noch die Bremsscheibe und Bremsklötzer ausbauen.
Dann kannst du direkt mit der Hand die Radnabe drehen, und die sitzt ja direkt im Radlager.
Die Antriebswellen lassen sich sehr einfach ausbauen,
wenn Du die entsprechenden Vielzahn-Nüsse für die Flansch-Schrauben am Getriebe hast…
Die lange Welle geht einfach so raus,
bei der kurzen musst Du am Querlenker die vordere, waagerechte Schraube entfernen, und die Achse etwas nach aussen ziehen.
Wenn Du es wieder zusammenbaust, ist das Drehmoment der Radnabenmutter 240 Nm.
Wenn ein Radlager defekt sein sollte,
würde ich Dir dringend raten,
unten am Querlenker das Führungsgelenk aus dem Achsschenkel zu lösen,
den Spurstangenkopf zu lösen,
und oben am Federbein-Domlager die Mutter SW 21mm zu entfernen.
Dann kannst Du den Achsschenkel zusammen mit Stossdämpfer, Feder usw. in die nächste Werkstatt schaffen.
Die sollen, so wie Du das bringst, das neue Radlager einpressen.
das geht.
Der Vorteil dabei ist, dass Du das dann wieder einfach so einbauen kannst, und keine Achsvermessung nötig ist.
Ich mach das auch immer so.
Grüße, Steffen!
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Hi Steffen,
ich hätte es nicht besser beschreiben können.
Wobei ich noch darauf hinweisen möchte dass das Auto beim Zusammenbau nicht bewegt werden sollte bevor die Mutter der Antriebswelle fetgezogen wurde.
Ohne das hat das Lager keine Vorspannung und kann beim Rollen beschädigt werden.
Gruss Sebastian
Hallo Niels,
Steffen hat es ja schon bestens beschrieben.
Nach Deiner Schilderung würde ich zu 99% auf eines der vorderen Radlager schliessen.
Wie schon gesagt, ist nicht so teuer wenn Du mit dem ausgebauten Teil zur Werkstatt fährst.
Und danach erkennst Du Dein Auto nicht wieder, so ruhig läuft es
Gruss Sebastian
Hi, danke für die hinweise.
werde am Wochenende dann mal 'n bisschen schrauben.
Hallo,
Wenn die hartverchromte Laufschicht weg ist laufen die Kugeln
auf einer rauhen Bahn. Und später kannst Du mit den Kugeln
würfeln
da ist nix mit Hartchrom, Kugellager werden aus einem speziellem Wälzlagerstahl gefertigt, anschließend Wärmebehandelt (Härten) und dann Feinstbearbeitet (Schleifen). Soviel zur Werkstoffkunde .
Diagnose Radlager vorn ist richtig, mit Überprüfen ist da nicht viel, denn Du hast denn selben Aufwand beim Austausch. Also zwei neue Radlager rein, denn BEIDE Radlager haben die gleich Laufleistung runter. Ansonsten kannst DU in einigen Monaten die gleichen Arbeiten auf der anderen Seite nochmal machen, dann lieber beide Seiten zusammen.
Ausbau wie beschrieben, falls man Spezialwerkzeug zum Radlagerausbau hat, kann man dies auch ohne Ausbau des Achsschenkels/Federbein machen. Eine Achsvermessung kann dann entfallen. Dieses Werkzeug ist eine Gewindespindel mit verschiedenen Einsätzen zum Rausziehen und Einziehen des Radlagers. Auf korrekten Sitz der Sprengringe achten!
Achtung, die Radlager können sehr fest sitzen. Auch beim Einziehen darauf achten, das das neue Radlager gerade angesetzt und eingezogen wird.
Hatte ich auch
Hi,
ich hatte vielleicht sogar das gleiche Problem, auch bei einem Golf 2. Ursache waren die hinteren Stoßdämpfer, die so langsam den Geist aufgegeben haben (kommen jetzt neu). Dadurch hatten die Hinterreifen gelitten und wurden zu sog. „Sägezahnreifen“, d.h. das Profil ist zwar in Ordnung, aber die Laufflächen sind wellig, was mit bloßem Auge aber nicht zu erkennen war. Wir haben dann zwischendurch die Vorderreifen nach hinten gewechselt und vorn neue eingebaut und es Brummen war weg. Zu hören war es meist so bei 50-70 km/h und dann auch ziemlich laut bzw. sehr basslastig (die eine oder andere Anlage wäre neidisch geworden).
Vielleicht ist es bei Dir ja das gleiche.
Gruß, Daniel.