Druckausgleich im Flugzeug?

Werte Experten,

eine Freundin von mir behauptet, sie würde im Flugzeug noch immer Ohrenschmerzen bekommen; ich
dagegen beharre darauf, dies würde durch einen verbesserten Druckausgleich in der Passagierkabine der Vergangenheit angehören (habe ich zumindest gelesen).

Wer liegt richtig?

Hallo,

eine Freundin von mir behauptet, sie würde im Flugzeug noch
immer Ohrenschmerzen bekommen;

na, wenn sie Ohrenschmerzen bekommt, dann hat sie wohl auch welche. Frauen täuschen doch nie Schmerzen vor :wink:

ich
dagegen beharre darauf, dies würde durch einen verbesserten
Druckausgleich in der Passagierkabine der Vergangenheit
angehören (habe ich zumindest gelesen).

Naja, da der Luftddruck im Fluge auf den Druck abgesenkt wird, der in rd. 3000 Meter herrscht, ist das Problem Deiner Freundin nicht von der Hand zu weisen. Sie sollte sich während des Fluges um einen „privaten“ Druckausgleich bemühen: Nase zuhalten, Mund schließen und versuchen, auszuatmen. Dann gleicht sich der Druck zwischen Umgebung und Ohr aus und alles ist paletti oder sollte es zumindest sein. Sie könnte allerdings ein mehr oder minder ernstes Problem mit den Ohren haben, insofern kann es nicht schaden, mal einen HNO-Arzt aufzusuchen, wenn das nicht besser wird.

Gruß,
Christian

jein…

Auch in modernen Passagiermaschinen liegt der Kabinendruck in der Reiseflughöhe unter dem Normaldruck.

Ausführungen dazu hier:
http://www.flugingenieur.de/buch/004_derkabinendruck…

Wenn man nun sensibel ist, und vor allem enge Ohrtuben (dünne Gänge Ohr->Rachen) hat, kann man durch die sich ausdehnende Luft im Ohr, die nicht entweichen kann, ud daher das Trommelfell dehnt, durchaus Schmerzen verspüren.

Ich bin als Taucher sehr sensibel für Druckschwankungen am Ohr (damit kann man nämlich gut Tiefenänderungen merken). Ich merke sogar, wenn ich mit dem Auto einen 100 m Berg runterfahre, kein Schmerz , aber immerhin ein merkliches Gefühl im Ohr.

was tun:

  1. Schluckbewegungen öffen die Ohrtuben meist -> rechtzeitig anfangen, denn die Tuben werden durch größere Druckunterschiede zusammengedrückt = abgedichtet.
  2. Unterkiefer vorschieben, das dann eintretende ganz leichte Geräusch im Ohr ist die Luft /Druckausgleich
  3. Ohrtuben aktiv öffen (ich kann sie per Muskeln? aktiv öffnen, ist aber wohl Trainigssache)
  4. Bei Schmerzen beim Abstieg (Druckanstieg) Nase zuhalten und Luft drücken wie beim Schneuzen, dadurch drückt es Luft duch die Ohrtuben in das Ohr. Das sollte man aber nicht machen, wenn man erkältet ist -> Keime können ins Ohr gedrückt werden.

Gruss

Andreas

Den vorherigen Antworten sei noch hinzuzufügen, daß der Druckausgleich sehr behutsam vorgenommen wird (ca. 60-100m Höhenänderung je Minute) - aber leider nicht immer. Manchmal gibt es, z.B durch die Flugsicherungen bedingt, sehr schnelle Sink- oder Steigflüge die dann auch eine schnelle Änderung des Kabinendruckes erfordern damit die Drucklimits des Flugzeuges nicht überschritten werden. Diese schnelleren Druckänderungen sind dann teilweise auch für die Passagiere bemerkbar, die ansonsten keine Probleme haben bzw. nichts merken.

…kleiner Nachsatz
Die Druckversorgung des Flugzeuges wird ja mit Hilfe der Klimaanlagen vorgenommen, die ihre Luft aus den Triebwerken im Flug beziehen. Diese Druckbelüftung ist so stark, daß selbst ein fehlendes oder gebrochenes Fenster nicht zu einem sofortigen Druckverlust führt. Der Druck würde in diesem Falle sehr langsam fallen - wenn überhaupt; allerdings würde es an dem Fensterplatz etwas sehr zugig werden…

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Vielen Dank…
…an alle Experten!

Markus

  1. Ohrtuben aktiv öffen (ich kann sie per Muskeln? aktiv

öffnen, ist aber wohl Trainigssache)

Hi,

kannst Du versuchen zu beschreiben wie Du das machst?

MecFleih

Hallo,

kannst Du versuchen zu beschreiben wie Du das machst?

ich mache das auch. Irgendwie mache ich das mit der Kiefermuskulatur, aber genauer beschreiben kann ich das auch nicht, leider. Es spart mir zumindest das von mir beschriebene Standardverfahren :wink:

Gruß,
Christian

Hi,

weiß auch nicht…ich werd mal im Medizinboard posten, vielleicht weiß ja einer, welche Muskeln beteiligt sind…

Jedenfall ist äusserlich nahezu keine Bewegung tastbar, aussser dass dr Kehlkopf leicht nach oben geht.

Erst recht könnte ich nicht sgen, ob und wie man das bewußt lernen kann.

Andreas

Hallo,
diese Fähigkeit besitze ich auch. Ich kann dir aber nicht sagen wie genau ich das mache. Ich kann es eben einfach. Man sieht es mir von aussen auch kein Stück an. Ich kann das in 10 sekunden rund 25 mal machen, jedesmal klackt es in den Ohren. Unter Wasser oder im Flugzeug fällt es mir jedoch wesentlich schwerer, manchmal funktioniert es dann garnicht. Aber interessant zu wissen das es noch mehr Leute mit dieser „Gabe“ gibt, wollte ich schon lang mal gefragt haben.

Gruß, Daniel