Druckereiqualität

Hallo allerseits,

Ich habe für die Plakate und Flyer meines Matura-/Abiturballs die fertig bearbeitete Graphik an eine Druckerei geschickt - von dort habe ich jetzt folgende zwei Informationen erhalten:

Ich soll die Graphik in einem DIN A Format zusammenbauen (wie z.b. 210 x 297mm)mit zusätzlich 2,5 mm Überfüller an jeder Seite. Heißt das jetzt, ich soll bei der Erstellung der neuen Datei (in Photoshop) als Größe/Breite einfach 212,5 x 299,5 mm eingeben, oda muss ich diese „Überfüller“ auf andere Weise einbauen?

Außerdem müsste ich noch die Qualität der Graphik verbessern: Reicht es da, einfach ein neues Photoshop-Dokument zu erstellen, dort die Auflösung hochzuschrauben und danach die Graphik in dieses Dokument zu platzieren? Oder hängt die Qualität einer Graphik von etwas anderem ab als bloß der Auflösung des Dokuments? Welche Auflösung (pixel pro zoll) würdet ihr mir überdies für so ein Dokument mit Druckereiqualität raten?

Danke schonmal für die Hilfe!

Hallo,

zu Punkt 1. Das sind keine Überfüller (das wäre was anderes) sondern du musst dein Dokument mit 2,5 mm Anschnitt abliefern. Da ich nicht weiss mit welchem Programm du das gemacht hast, sag ich mal ganz allgemein das du dies in den Dokumentenvoreinstellungen auswählen kannst. Dort kannst du dann einen Anschnitt von 2,5 mm anlegen.
Zu Punkt 2. Die Auflösung eines Fotos ist für den Druck immer im Verhältnis zur Endgröße zu sehen. Ohne jetzt auf die Details einzugehen gilt als Faustregel für den Offsetdruck: Größe nicht skaliert bei 300dpi.
Allerdings nützt dir das gar nix, wenn deine Auflösung von vorne herein zu gering ist. Du kannst zwar in PS die Auflösung hoch setzten, deine Qualität kannst du aber nicht verbessern. Wo keine Bildinformation ist, kannst du auch keine reininterpolieren.

Hope it helps
PG

zu Punkt 1 noch: Das Dokument muss umlaufend 2,5mm größer sein und alle Elemente, die jetzt direkt an den Seitenrand stoßen, müssen in den Anschnitt vergrößert werden. Das muss sein, um Ungenauigkeiten beim Schneiden zu eliminieren, wobei 2,5mm schon ein eigenartiger Wert ist, geläufig sind 3-4mm.

So ist es genau richtig :smile:)

Details einzugehen gilt als Faustregel für den Offsetdruck:
Größe nicht skaliert bei 300dpi.

PPI (pixel per inch) bitte … wenn schon, denn schon. Digitale Bilder haben Pixel, keine Dots.

Dieser Wert ergibt sich übrigens aufgrund einer simplen Formel:

60 (er gängige Rasterweite, also Linien pro Zentimeter) x 2,54 (Umrechnungswert Inch) x 2 (Qualitätsfaktor) = 304,8 ppi

Bei höherer oder kleinerer Rasterweite im Druck ergeben sich entsprechend ander Werte für die Mindestauflösung der Bilder.

Übrigens wurde hier mal wieder der Fehler gemacht, mit reinen Pixeldaten/Programmen zu arbeiten. Grafiken sollten wenn möglich vektorbasiert erstellt und mit Bildern in einer Layoutsoftware kombiniert werden, von wo sie als PDF ausgegeben werden. Vorteil (unter anderem): nachträgliche Änderungen hinsichtlich Format u. Größen kein Problem.

Müssen Pixeldaten nachträglich größergerechnet werden schauts hingegen qualitätsmäsig mau aus.

— PPI (pixel per inch) bitte … wenn schon, denn schon. Digitale Bilder
— haben Pixel, keine Dots.
Theoretisch richtig, praktisch irrelevant, da fast alle Programme PPI und DPI gleichsetzten, zumal beides die Punktdichte beschreibt nur auf unterschiedlichen Medien. Aber wir wollen hier doch niemanden verwirren, oder?

— 60 (er gängige Rasterweite, also Linien pro Zentimeter) x 2,54
—(Umrechnungswert Inch) x 2 (Qualitätsfaktor) = 304,8 ppi
Ich glaube mit der Faustformel fährt ein Amateur besser…

— Bei höherer oder kleinerer Rasterweite im Druck ergeben sich
— entsprechend ander Werte für die Mindestauflösung der Bilder.
Alles richtig nur dann erkläre dem TO bitte auch was Rasterweite ist und was dies für seine Arbeit bedeutet. Ansonsten ist dieser zwar richtige Hinweis für ihn nutzlos.

— Übrigens wurde hier mal wieder der Fehler gemacht, mit reinen
— Pixeldaten/Programmen zu arbeiten.
— Grafiken sollten wenn möglich vektorbasiert erstellt und mit Bildern
— in einer Layoutsoftware kombiniert > werden, von wo sie als
— PDF ausgegeben werden. Vorteil (unter anderem): nachträgliche Änderungen
— hinsichtlich Format u. Größen kein Problem.
Natürlich sollte man für reine Grafiken wie Logos, wenn möglich, Vectordaten nehmen. Doch mittlerweile erstelle selbst ich nach fast 25 Jahren als freiberuflicher Grafiker überwiegend „Pixeldaten“, da von meine Kunden immer mehr 3D-Illustrationen und Grafiken gewünscht werden, die als Vectordaten nicht realisierbar sind. Illustrationen sind mittlerweile z. T. viel komplexer als früher geworden, wo man den Kunden noch mit ein paar Verläufen beeindrucken konnte Und Fotos gehen schon mal gar nicht als Vector .-)) Was das spätere Skalieren von Illus angeht wir dies m. E. zwar richtiger Weise immer als Argument gebracht, in der Realität spielt dies - abgesehen von Logos - eigentlich keine große Rolle.

Und da du hier schon so ins Detail gehst, bitte gib noch die Hinweise auf Colormanagement, CMYK-Umsetzung, Einstellung von Überfüllung und Überdrucken, dem ev. Ausschießen des Dokuments und dem Abspeichern des Doks im PDFX4-Format. Dies und noch einiges mehr müsste dann auch noch geklärt werden. Oder der TO macht einfach das Dok mit Anschnitt fertig und gibt es der Druckerei :smile:)

cu
PG

»Theoretisch richtig, praktisch irrelevant, da fast alle Programme PPI und DPI gleichsetzten, zumal beides die Punktdichte beschreibt nur auf unterschiedlichen Medien. Aber wir wollen hier doch niemanden verwirren, oder?«

Hallo,
tschuldigung, diese Aussage ist doch Käse! Du darfst aber gerne mit 300 DPI belichten …

Gruß
Magnus

Ich habe den technischen Unterschied beider Masseinheiten nicht bestritten (zumal man - wenn ich mich richtig erinnere - nicht in ppi belichtet, sondern in lpi). Dpi, ppi und lpi bezeichnen alle die Punktedichte bezogen auf unterschiedliche Medien. Das du natürlich nicht mit 300 DPi belichtest ist klar. Nur in der Praxis wird eben ppi und dpi oftmals gleichgesetzt und da hier der TO nicht vom Fach ist, sollte so eine Ungenauigkeit kein Problem darstellen und ihn nicht weiter verwirren.

»nicht in ppi belichtet, sondern in lpi)«

Hallo,
stimmt so auch nicht. Es werden Dots mit einer Rasterweite belichtet. Oder aber FM-Raster.

Hier:
http://www.wargalla.de/alle.htm#0901

ist das ganz gut erklärt.

Zum Thema Verwirrung. Gerade deshalb finde ich es wichtig die korrekten Maßeinheiten zu nennen.
Und 300 ppi … nimm mal 216 ppi. Bei einem „normalen“ Offset-Druck im 60er Raster wird man ohne Fadenzähler kaum einen Unterschied zwischen 300 und 216 ausmachen können.

Gruß
Magnus

Ich denke mit der ganzen Diskussion hier nützen wir dem TO nicht sonderlich :smile:) Deshalb auch mein Hinweis auf Verwirrung und Vereinfachung der Fakten. Technisch sind es natürlich Dots die du belichtest (meine letzten Belichtungen liegen schon einige Jahre zurück), aber in Anlehnung an die „klassische“ Reprotechnik wurde (zumindest früher) immer in lpi oder sogar in lpcm gearbeitet. Aber letztendlich ist das hier eh wurscht, da wir hier ja keinen Fachmann ausbilden wollen. Was dein Hinweis auf die 300ppi zu 216ppi angeht, gebe ich dir voll recht. Ein Hinweis hab ich aber noch :smile:) Deine 60er Rasterweite bezieht sich aber auf cm, während ppi(und auch lpi) sich auf das inch beziehen.

Gruß PG

Aber letztendlich ist das hier eh wurscht,
da wir hier ja keinen Fachmann ausbilden wollen.

Das sicherlich nicht, aber bissl Hintergrundwissen kann ja nicht schaden, damit er oder sie vielleicht bissl mehr Einblick in die Materie bekommt und künftig:

a) sich bissl mehr einarbeitet, bevor er/sie sich an das Selbermachen von Druckdten macht

oder b) es nächstes mal gleich einem Fachmann überlässt

Wenn ich lese was hier manchmal so an Kraut u. Rüben als Hilfe verzapft wird (bezieht sich jetzt nicht auf dich). Jeder spricht von 300dpi, plotten u. drucken wird durcheinandergewürfelt, Bildschirm ist eh alles 72dpi und und und …

Kann ja nicht schaden, wenn man da mal etwas mehr Licht ins Dunkel bringt. Wenn es jemand verwirrt … man muss es ja nicht lesen :wink:

-)) Wie wahr, wie wahr…

Gruß PG

Und die Problembehebung (also zumindest für den zweiten Punkt) sieht jetzt so aus, dass es nicht wirklich eine rasche, unmittelbare Behebung gibt? Also müsst ich das ganze nochmal machen lassen, nur eben vektorbasiert? (Wobei ich mich hier nicht wirklich auskenn, aba ist Photoshop [CS5] nicht normalerweise auch für solche Sachen entworfen worden? Weil der Begriff „Vektorbasiert“ ist mir während meina Arbeit in Photoshop auch mehrmals untergekommen…und „direkt als PDF speichern“ kann man die Dateien aus PS ja auch…naja, egal, danke für die Hilfe auf jeden Fall :smile:

Wenn du Text und Grafiken hast dann wirst du nicht wirklich drumherum kommen alles neu zu machen, da hier eine Hochinterpolation alles nur zu Matsche werden lässt. Fotos kannst du zwar hochinterpolieren, aber gut wird das nicht wirklich, da es auch hier matschig wird. Nur fällt es bei manchen Motiven nicht wirklich auf. Zu Photoshop: Wie kommst du darauf das PS dafür gemacht wurde? PS ist und bleibt ein Retusche- und Compositing-Tool. Damit machst du nicht direkt Layouts oder Drucksachen. Ich mach auch in PowerPoint keine Filme. Da haben die anderen Poster im Thread schon recht. Ohne dir jetzt was zu unterstellen oder dir zu nahe zu treten muss ich dir schon die frage stellen, wie es kommt das du mit PS arbeitest ohne es zu beherrschen und ohne zu wissen wozu es gemacht wurde. Schließlich kostet das Programm an die 1000 Euro und da sollte man schon wissen wozu man soviel Geld ausgibt.

Gruß PG

Weil der Begriff „Vektorbasiert“ ist mir während meina Arbeit in
Photoshop auch mehrmals untergekommen

Es ist einfach fatal zu meinen, Druckdaten selber erstellen zu wollen, ohne elementare Begriffe wie z.B. „Vektoren“ zu kennen

http://de.wikipedia.org/wiki/Vektorgrafik

oder zu wissen, welche Programmarten es für welche Zwecke gibt und wie man sie kombiniert bzw. zielgerichtet einsetzt.

Es ist und bleibt nun mal so. Ein Programm u. ein Forum ersetzten nun mal keine Ausbildung oder Kurse etc. Es mag genügend clevere Quereinsteiger und Autodidakten geben. Muss auch nicht jeder gleich ein Studium hierfür absolviert haben.

Aber Photoshop und losgelegt funktioniert meistens nicht. Die Fragen hier und in anderen Foren zeigen das leider immer wieder.

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Korrekt. Wobei ich mich immer wieder frage, wieso jeder PS und Konsorten auf seinem Rechner hat? Ich will da keinem was unterstellen, aber wenn das Prog einer kauft, dann beschäftigt er sich auch damit. Zum Spielen ist es zu teuer. Die andere Alternative warum man das Programm haben könnte will ich lieber nicht thematisieren. Das wäre für mich und alle die PS gekauft haben zu frustrierend.

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Hallo,

Schließlich kostet das Programm an die 1000
Euro und da sollte man schon wissen wozu man soviel Geld
ausgibt.

Für Schüler und Studenten: Vollversion ab € 236,81

Da kann man doch schon mal schwach werden …

Gruß