Druckverlust Heizungswasser Ölzentralheizung

Hallo an alle Heizungsexperten:
Unser ca 30 Jahre altes Einfamilienhaus (konventionell gebaut) hat einen ca. 8 Jahre alten Vissmann Heizkessel mit Öl-Gebläsebrenner Bj. 1999, 2 Heizkreisläufe für Fussbodenheizung + Wandradiatoren und einen Warmwasserspeicher. Der Druck am Manometer der Heizungsanlage ließ vor ca. 2 Jahren deutlich schneller nach, sodaß ein neues Ausgleichsgefäß eingebaut wurde. Im Winter 2009/2010 wurden auf Anraten des Installateurs die Leitungen der Fußbodenheizung gespült, da in einem kleinen Teilbereich der Fußbodenheizung die Heizleistung sehr schlecht war. Vor ca. 8 Monaten ließ der Druck wieder nach und zwar schneller als vorher. Seit 3-4 Monaten müssen wir etwa jeden 2. Tag Wasser auffüllen um den Druck zu halten. ( je niedriger die Außentemperatur um so schneller ist der Druckverlust) Natürlich haben wir seit langem den Verdacht einer Leckage in den Heizungsleitungen, eine undichte Stelle ist aber nirgends zu entdecken. Unser Installateur weiss nicht mehr weiter. Hat jemand eine Idee, was unser Problem sein kann? Falls es doch ein Leck sein sollte, gibt es eine Möglichkeit herauszufinden, wo sich das Leck befindet?
Vielen Dank für Eure Ideen, Ecki

Hallo

Möglich das der Ausgleichsbehälter schon wieder defekt ist, ewig halten die halt nicht. Vordruck sollte mal überprüft und gegf. neu eingestellt werden.
Wenn 2 Heizkreise vorhanden sind, können auch beide Kreise einzelnd auf Dichtheit geprüft werden, so könnte man das Problem etwas eingrenzen.
Wie verhält sich denn der Druck wenn der Kessel aufheizt und hochfährt, steigt er dann recht stark an? Dann kann es halt am Ausdehnungsgefäß liegen, denn wenn der Druck zu stark ansteigt kann u.U. das Sicherheitsventil öffnen und läßt Wasser ab und das fehlt später dann wieder wenn die Anlage abkühlt.
Der Kessel könnte natürlich auch undicht sein, wenn das im Innenbereich der Fall ist kann das Wasser unbemerkt austeten und verdunstet wenn der Brenner läuft so wird die Leckage optisch noch nicht mal sichtbar. Um das auszuschließen sollte man nur den Kessel alleine mal unter Druck setzen und auf einen Druckverlust kontrollieren. Kann vorkommen wenn die Fussbodenheizung halt nicht so sauerstoffdicht ist wie heutzutage und somit gelangt immer Sauerstoff ins System und der arbeitet an dem Material und kann Undichtigkeiten hervorrufen.
Deswegen wäre es ratsam die Fussbodenheizung mittels Systemtrennung (Wärmetauscher) vom restlichen System abzukoppeln.
Ansonsten ist es recht schwierig das aus der Ferne zu beurteilen, ist leider manchmal die Suche nach der Nadel im Heuhaufen.

MfG
Nelsont

Hallo Nelsont,
vielen Dank für Deine ausführliche Antwort.
Der Vordruck wurde bereits überprüft und von 1,5 auf 2 bar hochgefahren. Beide Heizkreise wurden einzeln auf Dichtigkeit überprüft und beide verlieren den Druck etwa gleich schnell.
Wenn der Kessel aufheizt, steigt der Druck deutlich an, aber nicht über den grünen Bereich hinaus.
Wir werden den Kessel mal separat unter Druck setzen und den evtl. Druckverlust checken.
Über die Trennung der Fußbodenheizung vom restlichen System werde ich mit meinem Installateur reden.
Zunächst soll das Manometer getauscht werden, um sicher zu gehen, daß dieses richtig anzeigt.
Dieses fällt seit kurzem innerhalb von 1-2 Tagen auf Null.
Wenn ich jetzt bei Null den Wasserzulauf öffne, springt es sofort auf ca. 1,8 bar, von wo es dann, wenn kein Wasser aufgefüllt wird, innerhalb 1 Std. wieder auf Null fällt. Wenn das Wasser bis auf ca. 2 bar gefüllt wird, fällt er wieder innerhalb von ca. 2 Tagen auf 1,8 und dann plötzlich auf Null.
Lässt diese Beschreibung den Fehler eher am Manometer oder am Ausdehnungsgefäß vermuten?
Vielleicht kannst Du mir nochmal dazu was sagen?
Vielen Dank für Deine Antwort im Voraus.
Beste Grüße
Ecki

Hallo !

Der Vordruck ist von 1,5 bar auf 2,0 bar erhöht worden ?

Das wäre beides ungewöhnlich hoch,denn bei 2,5 bar oder max. 3 bar ist der Anlagenhöchstdruck erreicht und das Sicherheitsventil öffnet.
Bei so hohem Vordruck hat das Wasser ja keinen Platz mehr zum Ausdehnen !
Oder ist der Anlagendruck gemeint ?

Man wählt den Vordruck etwa mit mind. 0,7 bar. Grob überschlagen nimmt man den statischen Druck der Anlage(höchster Heizkörper im Haus,Höhenunterschied zum Kessel in Metern minus 0,3 bar.

Also bei 10 m Höhe = 1 bar - 0,3 = 0,7 bar.

Diesen Vordruck muß man in drucklosem Zustand mittels Stickstoff
in das Ventil des Ausgleichsgefäßes einfüllen.
Dann füllt man mit Wasser die Anlage auf den Anlagendruck,der ist höher als der statische Druck,weil man eine Wasservorlage hinzufügt,also mehr einfüllt.
Diesen Druck kann man auch berechnen,aber im groben entspricht auch der dem statischen Druck nach der Höhe des obersten Heizkörpers.

MfG
duck313