Druckvorstufe / Unterfarbenreduktion

Als Quereinsteiger im Bereich Grafikdesign fehlen mir gewisse Grundkenntnisse,
die man in einer Ausbildung wohl lernen würde, und speziell der technische Teil
(Druckvorstufe) ist nicht gerade mein Steckenpferd.

Vieles habe ich mittlerweile durch Ausprobieren (und falsch machen :smile: gelernt,
aber jetzt bin ich über das Thema „Unterfarbenreduktion“ gestolpert und habe
den Eindruck, daß es sich mal lohnen würde, darüber etwas mehr zu lernen, damit
dunkle Bilder im Druck nicht so zulaufen.

Die Frage ist: Ist das eigentlich überhaupt mein Job als Gestalter, oder müßte
sich darum eigentlich derjenige kümmern, der dann die Filme herstellt? Eine
Druckerei hat mich jetzt gerade gebeten, eine offene PS-Datei zu schicken,
damit sie einzeln an die Bilder rankommen, aber so viel Gewissenhaftigkeit ist
(wohl auch aus Kostengründen) eher die Ausnahme…

Gibt es vielleicht irgendeine Buchempfehlung zu dem Thema? (Auch sonstige
Hinweise sind sehr willkommen.)

Vielen Dank,
Dominik.

Hallo Dominik,

die Unterfarbreduktrion (UCR) wird entweder über das Farbprofil gesteuert, dass Du beim Druck/Belichtung/PS-Erstellung auswählst oder aber direkt vom Belichter. bzw. Druckmaschinen-RIP (Recheneinheit).

kurze Grüße
Jens

Eigentlich hat UCR nichts mit dem Punktzuwachs zu tun. Wenn du dich jedoch trotzdem viel für Theoretisches im Bereich der Mediengestaltung auch im Bezug auf Druckvorstufe usw. interessierst, dann kann ich dir das Buch „ABC der Mediengestaltung“ vom Verlag Beruf und Schule (ISBN 3-88013-637-8 Buch anschauen) empfehlen.

Hier mal eine Checkliste, die du befolgen solltest, bevor Daten in die Produktion wandern:

Farben überprüfen:

  • CMYK oder Volltonfarben (Achtung: Ein ab und zu auftretender Fehler: Im XPress wird eine Volltonfarbe bestimmt, z.B. HKS 13, dann wird eine Illustrator Grafik geladen, die auch diese Volltonfarbe enthält, jedoch mit einer anderen Bezeichnung, z.B. HKS 13 N - Es darf aber nur eine Farbbezeichnung geben, sonst wird je Farbbezeichnung ein Film erstellt!"

Bilder bzw. Grafiken überprüfen:

  • richtiges Dateiformat (TIFF (angekreuzte LZW-Komprimierung kann beim Belichten zu Problemen führen) oder EPS (bei Verwendung eines Freistellungspfades auf alle Fälle als EPS abspeichern!)
  • CMYK bzw. Sonderfarben
  • Auflösung (300 dpi)
  • Schriften in Pfade umwandeln oder Schriften beistellen

Elemente überprüfen:

  • keine Haarlinien, sondern mind. 2,25 pt.

Schriften überprüfen:

  • nur Originalschnitte verwenden(manuell z.B. auf kursiv gestellt kann beim Belichten zu Problemen führen)
  • nur PostScript-Schriften, TrueType können zu Problemen führen

Überfüllung überprüfen

Beschnitt anlegen (3 mm)

Am besten vor Weitergabe farbseparierte Auszüge drucken

Unterfarbenreduktion/Unbuntaufbau

aber jetzt bin ich über das Thema „Unterfarbenreduktion“
gestolpert und habe den Eindruck, daß es sich mal lohnen
würde
, darüber etwas mehr zu lernen, damit
dunkle Bilder im Druck nicht so zulaufen.

Die Frage ist: Ist das eigentlich überhaupt mein Job als
Gestalter…

Hallo,

die Frage ist: Willst du etwas dazulernen oder nicht? - Da du dich zwischenzeitlich - zumindest unter der hier verwendeten Mailadresse - abgemeldet hast, ist mir nicht ganz klar, ob du an weiteren Antworten noch interessiert bist. Eine grundsätzliche Anmerkung möchte ich trotzdem noch machen.

„Unterfarbenreduktion/Unbuntaufbau“ (UCR/GCR) ist als Teilaspekt der CMYK-Separation nur eines von vielen Unterthemen des grossen Bereiches „Farb- bzw. Colo(u)r-Management“. Natürlich kann man über die Gründe, Verfahren und Vorteile von UCR/GCR lang und ausführlich schreiben. Es macht jedoch wenig Sinn, wenn das Verständnis der drucktechnischen Grundlagen bzw. Anforderungen fehlt, und dann das Thema isoliert vom heute üblichen Farbmanagement-Workflow betrachtet wird.

Gibt es vielleicht irgendeine Buchempfehlung zu dem Thema?
(Auch sonstige Hinweise sind sehr willkommen.)

Aber bitte, dies ist nur eine kleine Auswahl:

http://www.colormanagement.de/
http://www.color.org/
http://www.eci.org/eci/de/
http://www.iccview.de/
http://www.adobe.de/search97cgi/s97_cgi?action=View&…&

Zum Schluss noch eine Leseempfehlung zu deiner mehr oder weniger konkreten Anfrage: Von Agfa gibt es eine Broschürenreihe, die in kurzer, illustrierter Form auf verschiedene Aspekte der (digitalen) Farbe eingeht. Die „Einführung in die digitale Farbseparation“ würde sich vielleicht „mal lohnen“:
http://www.agfa.ch/publications/farbseparation.html

Angeblich ist das Heft vergriffen http://www.agfa.de/pdf/9050.pdf (Stand: 2002), aber eine Anfrage kostet ja nicht viel. Eine weitere Bestellmöglichkeit: http://www.mops-computer.de/buchform.htm

Gruss,
Andreas

Anmerkungen zur Checkliste
Hallo zusammen,

zur Checkliste sind mir noch ein paar Sachen eingefallen:

Grundsätzlich sollte überlegt werden, die Daten im Composite-PDF-Format weiterzugeben. Hier sind jedoch UNBEDINGT die Joboptions des Distillers mit dem Belichter abzustimmen! Ist das einmal geschehen, läuft die Produktion wesentlich reibungsloser als mit PostScript®- bzw. offenen Satzdateien.

Hier mal eine Checkliste, die du befolgen solltest, bevor
Daten in die Produktion wandern:

[…]

Bilder bzw. Grafiken überprüfen:

  • richtiges Dateiformat (TIFF (angekreuzte LZW-Komprimierung
    kann beim Belichten zu Problemen führen) oder EPS (bei
    Verwendung eines Freistellungspfades auf alle Fälle als EPS
    abspeichern!)

Bei LZW-Komprimierung hatte ich noch nie Probleme (in 10 Jahren nicht), sollte also ok sein.

  • CMYK bzw. Sonderfarben
  • Auflösung (300 dpi)
  • Schriften in Pfade umwandeln oder Schriften beistellen

Elemente überprüfen:

  • keine Haarlinien, sondern mind. 2,25 pt.

Tippfehler? :smile: Das sollten doch eher 0,25 pt sein.

Schriften überprüfen:

  • nur Originalschnitte verwenden(manuell z.B. auf kursiv
    gestellt kann beim Belichten zu Problemen führen)
  • nur PostScript-Schriften, TrueType können zu Problemen
    führen

Truetypes funktionieren heutzutage eigentlich problemlos.

Überfüllung überprüfen

Von der on-Host-Überfüllung würde ich abraten. InDesign z.B. ist gar nicht in der Lage, platzierte EPS- oder PDF-Dateien on-Host zu überfüllen und soweit ich weiß, kann XPress das auch nicht. Überfüllen sollte bei Composite-Daten immer der Dienstleister.

Beschnitt anlegen (3 mm)

Am besten vor Weitergabe farbseparierte Auszüge drucken

Zur Überprüfung vorher evtl. sinnvoll, wobei Acrobat 6 bzw. InDesign 3 ja über eine Separationsvorschau verfügen. Beim Dienstleister sollten aber Composite-Daten ankommen.

Wolfgang