Hallo Experten,
bitte um eure Meinung: ich habe die Möglichkeit in einem neuen Unternehmen (Geschäftsführung) anzufangen. Im Moment arbeite ich ebenfalls in der GF (in einem Zerspanungsunternehmen) mit.
Wo würdet Ihr die besseren zukunftfähigen Positionen sehen? Ich meine in welcher Branche? Es geht mir absolut nicht ums Geld oder sonstiges, sondern allein um meine persönlichen Entwicklungchancen.
Vielen Dank.
Gruß Uwe
Hi, da Du weder von der neuen noch von der alten Firma eine ausführliche Beschreibung der Tätigkeitsfelder, Größe, Umsätze, Wettbewerbssituation, Betriebsklima etc. etc. lieferst, kann diese Frage nur der Herrgott selbst beantworten.
Wenn Du diese Informationen aber alle beschafft hast, ist die Frage meist überflüssig.
Also stelle alle für die Entscheidung wichtigen Kriterien einfach tabellarisch nebeneinander und gib ihnen Punkte von 0-3. Wenn einer der Kandidaten deutlich mehr Punkte hat, ist dieser wohl besser. Wenn nicht, wirst Du wohl oder übel selber entscheiden müssen.
A.
Hallo Uwe,
eine Prognose kann ich auch nicht abgeben aber ein paar Gedanken hierzu:
Spanende Fertigung
war in den letzten 10 Jahren schon ein sehr hartes Brot wenn es um einfachere Bearbeitungen ging. Schließlich gibt es genügend gebrauchte CNC-Maschinen, auf denen man - bei entsprechendem Niedriglohn und weniger qualifizierten Kräften - preislich mithalten kann. Aber eigentlich war das vor 20 Jahren schon so. Ich erinnere mich gut, wie begeistert mein damaliger Chef war, als wir die erste Mazak bekamen, weil man da ungelernte Menschen hinstellen konnte und „nur“ noch eine gute Arbeitsvorbereitung nötig war.
Ich denke, dass nur solche Firmen eine Überlebenschance haben, die hochkomplexe Fertigungsvorgänge beherrschen, also Mehrseiten-Multiachsenbearbeitung in einer Spannung und da auch noch Erfahrung mit schwierig zu bearbeitenden Werkstoffe haben.
Da werden Billiglohnländer vorerst nicht mithalten können. Zumal da ja auch noch die passende Peripherie - Messmaschinen, Laserbeschriftung etc. dazugehört. Die Lohnkosten spielen in diesem Sektor im Verhältnis zu den Maschinenkosten wohl nicht DIE Rolle.
Eine Tätigkeit in diesem Bereich wird aber wohl immer nervzerfetzender werden.
Metalldrückerei
ist nach wie vor noch etwas, was als alternative Fertigung nicht so ohne weiteres in Erwägung gezogen wird. Das fängt schon bei der Konstruktion an.
(In diesem Brett gab es mal vor längerer Zeit eine Anfrage, wo jemand trichterförmige Blechteile benötigte. Der bekam da alle möglichen Vorschläge, wie die Blechzuschnitte aussehen sollten. Meine Antwort, er solle sich doch einmal bei einem Metalldrücker erkundigen, hat ihm dann weitergeholfen. Aber er kannte sowas überhaupt noch nicht)
Dabei hat sich dieses Verfahren mittlerweile meilenweit von den in den Gurten hängenden Drückern entfernt hin zu CNC-gesteuerten Drückmaschinen, die eine gleichmäßige Fertigung garantieren. Die Schwierigkeiten dürften hier eher darin liegen, sich damit als Fertigungsalternative bei potentiellen Kunden einzubringen.
Trotzdem bedarf diese Technik sehr viel Erfahrung und wenn dann eine Firma auch noch andere Kaltverformungen beherrscht sowie eine nachfolgende spanende Bearbeitung anbieten kann, sehe ich da eigentlich den sichereren und interessanteren Arbeitsplatz.
So, und jetzt möge die Gemeinde hier mich in der Luft zerreißen.
Ich wünsche Dir eine glückliche Hand bei Deiner Entscheidung
Gruß
Peter
Hi, da Du weder von der neuen noch von der alten Firma eine
Hi A.
ich möchte es ja gerade nicht von Umsatz Lohn etc. abhängig machen, sondern wirklich davon was in der Zukunft als besseres Verfahren angesehn wird. Leider habe ich vom Drücken abgesehen von Theorie keine Ahnung! Würde es aber (wenn ich mich dafür entscheide) gerne als Herausforderung annhemen.
Trotzdem vielen Dank für Deinen Tip
Gruß Uwe
ausführliche Beschreibung der Tätigkeitsfelder, Größe,
Umsätze, Wettbewerbssituation, Betriebsklima etc. etc.
lieferst, kann diese Frage nur der Herrgott selbst
beantworten.
Wenn Du diese Informationen aber alle beschafft hast, ist die
Frage meist überflüssig.
Also stelle alle für die Entscheidung wichtigen Kriterien
einfach tabellarisch nebeneinander und gib ihnen Punkte von
0-3. Wenn einer der Kandidaten deutlich mehr Punkte hat, ist
dieser wohl besser. Wenn nicht, wirst Du wohl oder übel selber
entscheiden müssen.
A.
ich möchte es ja gerade nicht von Umsatz Lohn etc. abhängig
machen, sondern wirklich davon was in der Zukunft als besseres
Verfahren angesehn wird. Leider habe ich vom Drücken abgesehen
von Theorie keine Ahnung! Würde es aber (wenn ich mich dafür
entscheide) gerne als Herausforderung annhemen.
Hallo Uwe,
das wäre in der Tat eine Herausforderung mit allem Risiko, wenn du als GF in ein Gebiet gehst, auf dem du keine praktischen Erfahrungen gemacht hast, nur von der Theorie etwas kennst.
Du müstest als „Chef“ akzeptiert werden, wobei fast jeder deiner Mitarbeiter erfahrener wäre. Wie würden (fachkundige) Kunden des Unternehmens auf dich reagieren ?
Ich gehe davon aus, dass das Unternehmen ein kleineres ist (würde sonst kaum jemanden deines Alters als GF einstellen). Als Inhaber eines solchen Unternehmens würde ich allerdings erwarten, dass ein neuer GF ein Mindestmaß an praktischer fachlicher Erfahrung für sein neues Aufgabengebiet mitbringt (wenigstens aus einem Gebiet, das mit dem neuen „verwandt“ ist), sich nicht nur auf Führungsaufgaben beschränkt.
Gruß
Karl