DSL ISDN Neu-Anschluss VoIP, welche Router?

Hallo,
wir werden demnächst wegen Umzug einen neuen Anschluss brauchen. Da gibt es die Auswahl zwischen dem rosa, dem roten, dem sauerstoff-blauen und den2 blauen als Anbieter, und trotz ländlichem Raum bis 100 nach Verfügbarkeitsangaben. Da ist die Auswahl eigentlich leicht wegen alle-Netze-Festnetzflat bei nur einem Anbieter. Das ist aber auch nebensächlich.
Da wir einen ISDN Anschluss mit zwei Leitungen wollen, hier die Frage, welcher Router das am besten kann. Den will ich nicht „mieten“. Nicht dass ich versehentlich einen Ladenhüter kaufe, der kein VoIP kann oder kein ISDN oder sonstwie vermoost ist.
Und ich hätte gerne zwei analoge Anschlüsse für Telefone, weil die noch vorhandenen genutzt werden wollen.
Danke für eure Tipps.
Grüße ynot

Hallo,

ISDN brauchts das wirklich? Meiner Meinung nach macht ISDN/S0 nur Sinn wenn man eine üppige ISDN-Telefonanlage betreiben will. Sowieso entweder ISDN oder VoIP, bei VoIP stellt der Router nur eine S0 Schnittstelle zur Verfügung, die er intern dann auf VoIP umsetzt.

Ansonsten für 2 ,3 oder 4 Telefonnummern tun es die meisten Router auch ohne ISDN.

Wenns denn 2 analoge Telefone sein sollen, dann z.B. 7590 von AVM. Der Router kann auch ISDN und hat recht flottes WLAN an Board.

Ich hab das Teil seit fast einem Jahr laufen und bin voll zufrieden damit. Und der Router ist mittlerweile mit knapp 200 EUR auch bezahlbar.

Tschau
Peter

es geht um die zwei Leitungen, so dass 2 gleichzeitig telefonieren können. Das geht wohl nur mit ISDN. Wenn ich so drüber nachdenke ist das ja eigentlich unnötig bei VoIP, da müsste man parallel telefonieren können wie surfen…
Wie ist das? Und bekommt man „automatisch“ 2 bzw. mehrere Rufnummern zugeteilt?
Grüße ynot

Hallo,

ISDN ist tot, es lebe VOIP. Im Ernst: ISDN ist eine auslaufende Technik. Die Telekom kündigt bereits privaten Kunden ihren Anschluss. Neuanschlüsse beim „rosa Riesen“ sind schon seit einigen Jahren nicht mehr möglich. Soweit mir bekannt war Vodafone der letzte, der zumindest Business-Kunden einen ISDN-Anschluss anboten.

VOIP wurde schon vor Jahren eingeführt und läuft inzwischen sehr stabil. Akustisch gibt es keine nennenswerten Unterschiede mehr. Und mit einem breitbandigem Anschluss sind deutlich mehr als nur 2 Gespräche gleichzeitig möglich.

Ich stelle Die Behauptung auf, dass nahezu jeder bei AVM und seinen Fritz-Boxen fündig wird. Die haben ein breites Programm für nahezu jeden Anschluss mit verschiedenen Ausstattungsvarianten im Programm. Die GUI ist recht übersichtlich und es gibt eine breite Nutzergruppe, die einem im Netz bei Problemen aller Art hilft. Und letzten Endes ist das ein deutscher Hersteller - man kann also auch Kontakt in der Muttersprache aufnehmen.

Ja, auch sowas gibt es bei AVM.

Grüße
Pierre

P.S.: selbst einige Leitungsanbieter sind inzwischen abgekommen von dem Irrweg, sich in Amerika oder China Router bauen zu lassen, mit denen man nur schwer klar kommt und keinen externen Service bekommt. So setzt zum Beispiel 1&1 schon seit Jahren auf Fritz-Boxen (die lediglich im Namen und der Gehäusefarbe angepasst werden)

Danke erst mal, Pierre,
bei dem blauen Sauerstoffriesen bekommt man das gute DSL Paket mit Allnetflat, aber nach Auskunft der Bestellhotline ohne die neue Technik?
„Das DSL Paket beinhaltet 1 Rufnummer … VoIP ist damit möglich … Du kannst für 2,99€ monatlich den ISDN Anschluss buchen.“
Sind die noch im Riesenfarnwald mit ISDNSaurus unterwegs, oder habe ich eine, der nicht so weiß, was er eigentlich verkauft.
Kriege ich mit einem solchen DSL Anschluss selber zusätzliche Nummern generiert?
Grüße, ynot

Hallo,

heutzutage ein DSL-Vertrag mit weniger als 2 Rufnummern… das ist nicht zeitgemäß. Die Sache mit dem 2,99 im Monat ist wohl kein ISDN sondern nur die Mehrkosten für eine 2. Telefonnummer.

Nein mit solche einem Anschluss kann man keine eigenen Nummern generieren, das kann nur der Provider.

Bei meinem Provider habe ich zur Allnetflat 4 Telefonnummern standardmäßig, und der Router übernimmt die Telefonanlagenfunktionen wann welches Telefon klingelt und wer mit welcher Nummer raustelefoniert.

Vielleicht solltest du nochmal die Angebote der verschiedenen Provider genauer anschauen und vergleichen.

Tschau
Peter

Hallo Peter,
auch dir danke.
Die verschiedenen Provider kann man ja auf einschlägigen Seiten verglichen sehen (z.B. billiger-telefonieren). Es gibt nur einen der für 29,99 (nach Ablauf der Köder-Zeit) eine Telefon UND Handyflat in D in einem 50Mbit DSL anbietet, das ist mit 2,99 für ein pseudo-ISDN immer noch unter den Angeboten der Konkurrenten, die zusätzlich für jede Handytelefonat 29ct (die roten und 2blauen) oder mehr (rosa) verlangen, wenn sie auch schon ab Anfang 3 oder 4 Nummern haben. Die anderen wollen gleich um 5 Euro mehr und zusätzlich um 5 Euro im Monat für eine Handyflat. Da ich sowohl mindestens zwei Nummern als auch die Festnetz+Handyflat suche beim 50er, bleibt da nur der eine, der noch analog zu telefonieren scheint (aber VoIP kann ;-))
Grüße ynot

…pro Minute natürlich

Hi,

ja, der Tarifdschungel ist ein Grauen. Aber meine Erfahrung ist, das am Telefon, falls man geschickt verhandelt, das immer noch Spielraum ist.
z.B. bei meiner letzten Vertragsverlängerung:
Ausgangssituation:
39,95 Allnetflat + 4 Telefonnummer + 50 MBits flat
19,95 Mobile allnetflat, 3Gbyte LTE

Nach Verhandlung:
29,95 DSL + 14,95 Mobile ( Europa flat für Mobil gabs noch dazu)

Tschau
Peter

Du betrachtest das aus Sicht der Anbieter, das ist nicht sinnvoll.
Du hast immer zuerst die Auswahl, ob du Internet und Telefon über Fernsehkabel, Telefonkabel, Funk oder Glasfaserkabel bekommst.

In den meisten Fällen ist eine Wohnung aber nur über eine oder zwei Technologien angebunden. In aller Regel gibt es IMMER ein Telefonkabel, manchmal dazu noch das Fernsehkabel.

Vergiss die Angaben „bis zu xx Mbit/s“ von unabhängigen Seiten und von reinen Wiederverkäufern (wie z.B. 1&1).
Wenn das Telefonkabel von der Telekom stammt (fast immer der Fall), dann prüfe die Verfügbarkeit bei der Telekom: https://www.telekom.de/zuhause/dsl-vdsl-und-lte-verfuegbarkeit?wt_mc=alias_2000_dsl-vdsl-und-lte-verfuegbarkeit
Manchmal hat ein regionaler Anbieter das Internet ausgebaut und benutzt nur für die letzten Meter das Telekomkabel. Absolut ärgerlich: Das findet man nicht über oben verlinkte Prüfung heraus, sondern ausschließlich hier: https://breitband.telekom-dienste.de/magenta-zuhause-regio/verfuegbarkeitspruefung

Wenn das Telefonkabel von einem regionalen Anbieter stammt, dann kenne ich keine Datenbank, in der man als neu Zugezogener prüfen kann, an wen man sich wenden muss. Es hilft nur fragen bei Nachbarn, besser aber bei der Stadt (die haben mittlerweile fast immer einen Breitbandbeauftragten).

Wenn du nun weiß, dass bei dir entweder Fernsehkabel-Internet von Vodafone/Unity verfügbar ist mit „bis zu 100Mbit/s“ oder aber Telefonkabel-Internet über Telekom „bis zu 100Mbit/s“, dann kommt das Problem, dass Vodafone/Unity oft massive Probleme mit der Überbuchung hat: Viel zu viele „100Mbit/s-Kunden“ teilen sich ein Kabelsegment, so dass die zur Verfügung stehende Geschwindigkeit morgens um 3 durchaus 100Mbit/s sein kann, nachmittags aber auf 12Mbit/s zusammenbricht. Auch da hilft nur das Fragen bei den Nachbarn.

Anschlüsse mit mehreren Nummern und gleichzeitiger Nutzung mehrerer Telefongespräche bieten praktisch ALLE. Das hat absolut nichts mit ISDN zu tun. ISDN bekommst du NIE. Du bekommst natürlich einen Anschluss mit z.B. vier Rufnummern und sechs paralellen Gesprächen, wenn du dafür bezahlst. Und es gibt Router, die für die Nutzung alter Telefonanlagen eine ISDN-Schnittstelle nachahmen, so dass man alte Technik benutzen kann. Das ist nicht sinnvoll - wenn man nicht diese alte Technik unbedingt nutzen möchte oder muss.

Bei der Telekom bekommst du bei den üblichen Tarifen zwei Gespräche gleichzeitig und drei Nummern.
Andere Anbieter bieten anderes an - vergleiche selber.
Ich kenne auch einen Anbieter, bei dem „drei Nummern, zwei Leitungen“ (im Gegensatz zum Standard eine Nummer / eine Leitung) eine kostenpflichtige Option ist, die dämlicher Weise als „ISDN Option“ bezeichnet wird.

Nein, das ist ein Trugschluss.
Keiner erlaubt sich ohne Not den Luxus, zwei völlig unterschiedliche Signale auf einer Leitung zu vereinigen, wenn es mit einem Signal funktioniert.

Dein Vergleich ist im Übrigen immer dann absolut sinnlos, wenn du gar nicht weißt, welche Technologie mit welcher Geschwindigkeit überhaupt verfügbar ist.

Handyflat benötigst du unbedingt? Gewerblicher Anschluss? Oder hast du kein Handy, von dem aus du Telefonieren kannst?

Trugschluss. Wenn man beim „marktbeherrschenden Unternehmen“ Telekom bleibt, dann ist Call-By-Call möglich.
Ins Handynetz geht es dann für eine Bruchteil des Preises!

Alternativ: Wenn man einen Telekom-Handyvertrag hat und einen Telekom-Telefon/Internet-Vertrag, dann kann man den Magenta Eins Vorteil buchen. Es gibt dann 10€ Rabatt auf den Handyvertrag und eine kostenlos Flat vom Festnetz in alle (!) Handynetze.

Bitte WAS? Zwischen VoIP und gutem, alten ISDN liegen mitunter WELTEN.
ISDN hatte mit 7kHz Bandbreite eigentlich die Option für gute Sprachqualität, aber das wurde praktisch nie umgesetzt.
Hingegen hast du bei VoIP dank „HD-Telefonie“ mitunter Verbindungen in ausgezeichneter Güte!
(Du darfst natürlich keine Dinosaurier-Technik dazwischen haben. Wenn man die ISDN- oder die analoge Schnittstelle am Router benutzt, hat man wieder Mittelwellen-Radio-Qualität.)

Fritzbox 7490, funktioniert wunderbar mit unseren „alten“ Telefonen und einem analogen Faxgerät im VoIP. Dieses Dreckszeug von der Telekom ist absolut nicht empfehlenswert.
Vielleicht wäre „Tarif- und Begriffsdschungel bei Telekommunukationsanbietern“ mal ein neues Unterrichtsfach?
Wenn man nicht dranbleibt, verliert man mittlerweile relativ schnell den Überblick.

Soon

Soweit ich mich erinnere, wurde mit ISDN auch nur eine Audiobandbreite von 3,1 kHz genutzt (8.000 Samples/s bei 8 bit Auflösung gemäß Codec G.711). Auf den selben Codec setzt man beim „einfachen“ VOIP. Es ergibt sich also die gleiche theoretische Qualität. Beim VOIP HD hingegen wird mit 16.000 Samples/s digitalisiert (Codec G.722), was zu einer Bandbreite von 7 kHz führt.

Das größte Problem ist aus meiner Sicht dabei nicht mehr die Leitung, sondern das Endgerät. Was nutzt mir eine ISDN-Leitung, wenn die wenigen Hersteller der Endgeräte nur noch Micro-Lautsprecher aus Handys verbauen? Auf Arbeit habe ich eine komplette VOIP-Anlage mit Telefonen, die große Lautsprecher und hochwertige Mikrofone besitzen. Mit denen habe ich eine Gesprächsqualität wie bei ISDN schon vor über 25 Jahren. Aber wehe, jemand ruft mich mit seinem Handy an …

Einer der Gründe, warum ich inzwischen so äußerst ungern telefoniere. Dieses ganze Gequäke von billigster, miniaturisierter Technik. Einfach grauenvoll. Aber aus meiner Sicht liegt das weniger an den Einschränkungen von VOIP.

Grüße
Pierre

P.S.: die Details der Codecs hatte ich nicht mehr im Kopf :wink: kann man aber hier nachlesen:

1 Like

Hallo wieder,

in letzter Zeit gehen die Netzbetreiber dazu über, dass die eigentlichen Gespräche per VOIP übertragen werden. Es gibt aber Router, die einen Anschluss für ISDN-Anlagen bereit stellen. Somit soll die Anbindung von alten Anlagen möglich werden. Da Ihr aber zwei analoge Telefone anschließen wollt, braucht Ihr gar kein ISDN.

Ob Ihr zusätzliche Nummer bekommt und was die kosten, solltet Ihr bitte mit dem Anbieter Eurer Wahl abklären.

Bei den Routern von AVM kann man dann diese Nummern und die Weiterleitung innerhalb der Anlage verwalten.

Grüße
Pierre

Richtig, dabei war die Dienstekennung „digitale Sprache 7kHz“ definiert - aber meines Wissens nach nie tatsächlich unterstützt worden.

Einige meiner Kunden haben Anlagen, bei denen tatsächlich „HD-Telefonie“ klappt. Das hört man und das sieht man (bei mir steht dann nämlich „HD“ im Display des Handys). Vom Endgerät „Handy“ bis zum Endgerät „Schreibtischtelefon“ müssen aber alle an der Übertragung beteiligten Netze und Geräte diesen Standard unterstützen.

Es gibt seit Jahren kein ISDN mehr. Weil es komplett überflüssig ist. Alles, was du willst, macht jede vernünftige (also nicht das Sparmodell) Fritzbox nebenbei.

Es gibt noch Tausende echte ISDN Anschlüsse. Das Projekt „ISDN bis 2018 abschalten“ ist grandios gescheitert.
Es gibt noch Millionen ISDN Endgeräte.

ISDN ist eine saubere, robuste Technik. Leitungsvermittelt, bittransparent. Kein umständliches Einpacken von Paketen, die per Express einzeln auf den Weg gebracht werden und beim Empfänger sortiert, ggf, neu angefordert und wieder ausgepackt werden. Dass es überhaupt VoIP gibt, liegt an den weitaus höheren Datenraten, die verfügbar sind. ISDN war zum Telefonieren ideal. Digital und somit verlustfrei (NACH dem Codieren), aber halt leitungsvermittelt.
VoIP wurde durch DSL möglich und war zunächst nur eine Option für Billiganbieter, auf Basis einer reinen DSL-Anschaltung durch die Telekom auch Telefonate anbieten zu können.

Dass ISDN stirbt, liegt an zwei Dingen:

  1. Die Vermittlungstechnik für ISDN wird nicht mehr hergestellt und der ehemalige Hersteller hat längst alle Wartungsverträge gekündigt. Es gibt keine Ersatzteile, keine Reparaturen, keinen Service, keine Updates.
  2. ISDN blockiert Frequenzbereiche, die DSL gut gebrauchen kann.
  3. Beim Breitbandausbau ist es weitaus billiger, in den abgesetzen Verteilerkästen nur DSL-Technik zu verbauen, als zusätzlich noch ISDN Technik (welche auch noch extra entwickelt werden müsste). Allerdings werden in den MSAN (Vermittlungsknoten) Karten eingebaut, die einfache analoge Telefonie bereitstellen - damit Omi Mechthild ihr Wählscheibentelefon mit Samtbrokat weiter nutzen kann, ohne sich einen Router installieren zu müssen.

Es ist ein Jammer, dass sich eine simple, digitale Schnittstelle für schnurgebundene Telefonie nicht durchsetzen konnte, die perfekte Sprachübertragung und Übermittlung von Steuerbefehlen (etwa „Umleitung an“) ohne das Eintippen kryptischer Zahlenkolonnen ermöglicht. Der Up0 wäre dazu ideal. Längst entwickelt, digital, robust. 2 x 64kbit/s auf zwei Adern, die zusätzlich noch das Gerät fernspeisen.
Ja, richtig gelesen, schnurgebundene Telefone. Sowas nutzen nicht wenige - im gewerblichen Umfeld sowieso, aber auch viele Haushalte haben gerne noch ein Telefon, welches nicht in der Sofaritze verschwindet, keinen schwachen Akku haben kann und ein Display hat, auf dem auch ältere Augen was erkennen können.

So bietet die FritzBox:

  • DECT in perfekter Qualität
  • analog und somit ein uralter Standard, der den Tod längst verdient hätte
  • ISDN in der verkrüppelten, nie ausgereizten Form
  • VoIP intern, was aber eine vergleichsweise aufwändige Anbindung bedeutet und zum Beispiel busy-on-busy unmöglich macht

Wie geil wäre es denn, wenn es komfortable schnurgebundene Telefone mit Up0 für preiswerte Router geben würde? HD-Telefonie, Umleitung per Funktionstaste, Zugriff auf Anlagentelefonbuch auf großem Display, von mir aus auch Gebäudeautomation über das Telefon,… Aber nein, wir haben ja analog und DECT.

Aber keine neuen mehr. Und das ist das Thema hier.

Nö. Es WAR. Gestern. Wie so oft ist das bessere der Feind des guten.