Dubai

Liebe/-r Experte/-in,

wer über Dubai liest, erfährt nur eines: Hotel hier, Hotel dort, Busineßstandort; wer wichtig ist hat ein Büro in Dubai.

Aber gibt es dort auch eine Jugendkultur? Gibt es dort Graffiti-Sprayer, gibt es Skater, gibt es Hinterhofschlägereien? Oder laufen alle Jugendlichen in ihren Dishdashas durch den Zoo und anschließend Shisha rauchen, ist das deren einziger Lebensinhalt?

Grüße aus Köln
Anton von Einst

Hallo,

verstehe die Frage nicht.
Fahr hin, schau es Dir an.

Gruß aus OWL
Michael

verstehe die Frage nicht.

Dann bist du zu dumm für einen Experten. Trag dich aus!

Hast Du sie noch alle auf der Latte Du Vogel?

Sehr geehrter Herr von Einst,

gerne beantworte ich Ihre Frage nach dem Eindruck, den ich nach mehrjährigem Aufenthalt in Dubai gewonnen habe.

Die Jugend in Dubai ist eine aus europäischer Sicht ausgesprochen brave Jugend. Es sind durch die Bank gut erzogene, gebildete Jugendliche, die internationale Privatschulen besuchen und später studieren wollen.
Die Kleidungsgewohnheiten sind entweder traditionell oder aber auch westlich modern. Allerdings sind ausschließlich die Emirati-Jungs gelegentlich in Desinger-Jeans und T-Shirts zu sehen. Mädchen sind immer in Schwarz und mit Kopfbedeckung, tragen aber darunter westliche Kleidung, die nur für Familienangehörige zu sehen sein darf.
Die Jugend von Dubai ist sehr sportineressiert. Ob Skating, Skifahren in der Emirates-Mall, Schlittschuhlaufen, Fitness-Center usw. Viele Trends aus Amerika im Sprot- und Modebereich kommen hier sogar früher an als dass sie nach Europa gelangen.
Allerdings nur die „sauberen“ Dinge.
Rauchen ist hier auch bei Jugendlichen nicht sehr verbreitet und in der Gesellschaft hier überall in der Öffentlichkeit verpönt. Alkohol ist sowieso kein Thema und Shisha-Rauchen kommt in der Öffentlichkeit nur für Erwachsene ab dem 21. Lebensjahr in Frage. Im Nachbaremirat Sharjah ist Shisha in der Öffentlichkeit wie in Restaurants strikt verboten.
Was im Geheimen getan wird, weiß natürlich niemand. Allerdings sieht man keine Jugendlichen, die den Eindruck vermitteln mit Alkohol oder Drogen zu tun zu haben. Jugendkriminalität gibt es nicht. Grafittis sieht man äußert selten und kommen höchstens in den Arbeitervierteln der Inder und Pakistanis vor. Nie Kinder der Gastarbeiter sind übrigens auch sehr angepasst und unauffällig. Bei dem geringsten Fehltritt dieser Generation würde den Eltern ansonsten die sofortige Abschiebung in ihre Heimatländer drohen. Das schreckt so ab, dass die Eltern alles daran setzten, dass ihre Kinder sich erwartungsgemäss benehmen. Alles in allem ist die Dubai-Jugend eine sehr angepasste, den Erwartungen der Väter gerecht werdende Jugend.
Es gibt keine aufsässigen Jugendlichen, keine Revolutionsbewegungen. Wozu auch? Diese Jugendlichen wachsen im Überfluss und Reichtum auf. Es fehlt an nichts und die persönliche Zukunft ist noch vor Geburt bis zum Lebensende abgesichert.
Der Lebensinhalt ist Studium, Internet, Shopping, Familie, Sport.

Ich hoffe Ihre Frage damit ein wenig beantwortet zu haben.

Grüße aus Dubai

Ja, Sie haben die Frage gut beantwortet.

Wie stehen Sie dazu? Würden Sie sagen, die Kinder werden mit einer Art Waldorfpädagogik großgezogen, jegliches negative Wort wird „mit Seife ausgewaschen“?

Hallo,

von Waldorfpädagogik kann man hier wohl nicht sprechen. Die Kinder werden hier nach islamischen Grundsätzen erzogen, zum Respekt gegenüber den Eltern und Erwachsenen überhaupt angehalten. Eltern richten ihr Leben nach den Kindern aus. Ebenso werden Eltern von ihren Kinder bis ins Hohe Alter mit in der Familie integriert und versorgt. Es sind funktionierende Familien. Hier wird ein Islam ohne die negativen Begleiterscheinungen praktiziert. Kein Extremissmus, keine Fremdenfeindlichkeit und sehr große Toleranz gegenüber anderen Nationen und Kulturen. Dies bekommen die Emiratie-Kids von frühester Jugend an mit.
Erziehung erfolgt in der Regel ohne Druck und ohne Gewalt, jedoch mit strikten, aber liebevollen Weisungen.
Wie gesagt, der Hauptpunkt, weshald die Jugend zufrieden und friedlich miteinader lebt, ist der Punkt, dass sie im Überfluss groß wird. Es gibt nichts, um das man kämpfen oder um was man jemand anderen beneiden müßte. Was man sich erträumt, kann man kaufen.
Meine eigene Meinung dazu ist gemischt. Einerseits ist das eine friedvolle, heile Welt in der Passanten keine Angst vor randalierenden Jugendlichen haben müssen, in der es so gut wie keine Einbrüche und keinen Diebstahl gibt. ABER andererseits wächst eine kritiklose Jugend heran, die wohl kaum etwas in der Welt verändern wird. Es sind Menschen, die ohne ihr warmes weiches Geldpolster andererorts verloren wären und sich kaum behaupten oder durchsetzen könnten.

Wenn man jedoch soziale Brennpunkte in Deutschland betrachtet und im Fernsehen oftmals Jugendliche sieht, die fix und fertig sind, kein Benehmen haben und mit 15 schon am Ende ihrer negativen Karriere stehen, dann muss ich sagen, kann man das Leben und die Erziehung hier bevorzugen.

Kurz gesagt ich lebe gerne hier und ich habe selbst ein jugendliches Kind und bin froh, dass der Junge hier aufwächst und mir der schlechte Einfluss von deutschen Jugendlichen auf meinen Sohn erspart bleibt.

Grüße

Ja, Sie haben die Frage gut beantwortet.

Wie stehen Sie dazu? Würden Sie sagen, die Kinder werden mit
einer Art Waldorfpädagogik großgezogen, jegliches negative
Wort wird „mit Seife ausgewaschen“?

Eine interessante, differenzierte Antwort.
Wie kam es, daß Sie nach Dubai gingen?

Zu mir: Ich habe zwei Wochen in Dubai - wohnend im einzigen Youth Hostel - verbracht und wenige, aber sehr höfliche(insbesondere von Araberseite aus) Unterhaltungen mit Arabern geführt.

Zusätzlich hatte ich 10 Stunden Aufenthalt beim Flug nach Sydney und bin aus dem Flughafen um in der Umgebung von Abu Dhabi spazierenzugehen. Dort kam ich mit einem Araber in meinem Alter, 27, ins Gespräch. Wir redeten über Musik, er sagte, er nehme demnächst ein neues Album auf und spielte es mir vor. An sich ein normales Gespräch nur hätte ich ihm niemals zugetraut an Sprayaktionen beteiligt oder in eine Schlägerei verwickelt zu sein. Er war fast schon surreal friedlich, wie durch eine Gehirnwäsche.

Lieber Anton,

habe eigentlich schon geantwortet aber doch irgendwie was falsch gemacht. Ich werde es nochmals versuchen.

Graffiti Sprayer habe ich bis jetzt nur einmal entdeckt und zwar einen Kuenstler der in einem Industriegebiet eine Ausstellung hatte mit Graffitis… auf Hauesern kann ich mich nicht erinnern.

Eine grosse Skaterbahn soll es auch geben ich selbst habe sie aber noch nie gesehen… nicht so ganz mein Jahrgang.

Ich denke dass die Jugendlichen hier bis auf kleine Kulturbedingte Unsterschiede das Gleiche machen wie in Deutschland, aber es fehlen auf jeden Fall Orte an denen sie sich ungestoert treffen koennen wie Jugendhaeuser und aehniches… ich denke sie treffen sich dann in den privaten Haeusern.

Im Moment ist Ramadan und da faengt das Leben nach Einbruch der Daemmerung beim Fastenbrechen an.

Hoffe ein klein wenig die Frage beantwortet zu haben, ist aber leider nicht mehr so mein Jahrgang,

alles Gute,

Anke

Ich lese da oft „ich glaube“. Du schreibst selbst „ist aber leider nicht mehr so mein Jahrgang“. Mit anderen Worten, du hast keine Ahnung aber auch kein Interesse, dich zu informieren. Das ist schade, denn du lebst vor Ort.

Wie stellst Du Dir denn vor dass ich mich informieren soll. Soll ich als Frau junge Maenner ansprechen und fragen was Sie so in Ihrer Freizeit machen ob sie sprayen, skaten oder sonstiges?

Zuerst einmal gibt es einen kulturellen Unterschied und ich bin mir sicher dass Du den auch kennst und der erlaubt mir nicht unbedingt Maenner anzusprechen.

Bei 50 Grad im Schatten weiss ich auch nicht so Recht wo die Skater sich aufhalten…

Tja sehr schade aber auch wenn man vor Ort lebt gibt es einige Dinge die man nicht beantworten kann. Geht Dir in Koeln bestimmt auch so.

Ich lese da oft „ich glaube“. Du schreibst selbst „ist aber
leider nicht mehr so mein Jahrgang“. Mit anderen Worten, du
hast keine Ahnung aber auch kein Interesse, dich zu
informieren. Das ist schade, denn du lebst vor Ort.

Wie stellst Du Dir denn vor…

Daß du dich informierst mit den Quellen, die ich nicht zur Verfügung habe oder schreibst, du hast keine Ahnung und nicht meine Zeit verschwendest.