Hi,
Ich stelle immer öfter fest, das die Herrschaften mit dem
Dienstfahrzeug vor dem Supermarkt halten, (bei viel Glück
einen Parkplatz besetzen, ab und an jedoch auch mal in zweiter
Reihe parken) die Karre abschließen und gemütlich einkaufen
gehen.
Sicher, daß die das gemütlich tun? Bei Tagesschichten von 7-17
Uhr (oder 9-19 o.ä.) kann es schonmal nötig sein, mal eben
schnell noch was zu essen zu holen oder so.
Das parken in zweiter Reihe o.ä. kann notwendig sein, weil man
im Zweifelsfall schnell wieder weg muß und einfach keine Zeit
hat, sich einen Parkplatz ewig weit weg zu suchen bzw. im
Einsatzfall kilometerweit zu diesem zu sprinten. Gedeckt ist es
einigermaßen durch die StVO (Sonderrechte).
Besonders beliebt ist auch ein Zwischenstop bei den
allseits bekannten Preßkuhbrätern (auch BurgerKing genannt).
Auch die Dönerbude von Mustafa erfreut sich häufiger Besuche.
Das nennt man Mittagspause. In Blaulichtberufen besonders
anstrengend und selten irgendwie gesund gestaltbar, weil stets
ein neuer Einsatz kommen kann (und auch kommt). Man lernt,
schnell zu essen („inhalieren“ von Döner & Co.) und nur Dinge
zu kaufen, die mitnehmbar serviert werden und aufwärmbar sind
(Pommes gehen z.B. nicht).
Aussteigen, Shopping, Einsteigen, weiterfahren.
Ich weiß nicht, ich kann nicht einfach auf Kosten meines
Arbeitgebers zum Shopping spazieren. Bin ich jetzt nur
neidisch oder ist das auch für andere etwas dreist?
Naja, sieh es mal so: Im Rettungsdienst (und anderen sicher
auch) wird die Arbeitszeit nicht 1:1 angerechnet, sondern auf
Bereitschaftszeitfaktoren umgelegt. Du arbeitest 10 Stunden und
bekommst 7,7 bezahlt. Und diese kurzen Gänge nebenbei geschehen
sicher nicht, wenn grad Arbeit ansteht. Ausgiebiges Shopping
ist da selten überhaupt möglich.
Insgesamt ist das tatsächlich mehr ein stillschweigendes
Übereinkommen, solang der Dienst nicht vernachlässigt wird,
wird sowas geduldet. Wie ich meine, eine Lösung, die gut
funktioniert, solang man’s nicht übertreibt.
Gruß,
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