Wie intelligent ist „Beagle 2“ eigentlich?
Es ist eine Maschine und damit überhaupt nicht intelligent.
Offensichtlich verfügt die Landeeinheit über zu wenig autonome und
selbstlernende Fähigkeiten.
Ähmm… Wir sind noch im 21. Jahrhundert. Die künstliche Intelligenz wurde noch nicht erfunden…
Eine weiche Landung einmal
vorausgesetzt: Wie ist der bis heute andauernde Ausfall der
Kommunikationseinheit zu erklären?
Beagle könnte in eine Erdspalte gefallen sein. Er könnte falsch herum liegen. Er könnte zwischen zwei Steinen eingeklemmt sein, so dass er sich nicht entfalten konnte. Er hat schon durch die Reibung in der Atmosphäre Schaden genommen. Es könnten starke Winde geweht haben. Das Teil könnte von einem Sandsturm verschüttet worden sein. Usw…
Handelt es sich doch um das
prioritäre Element des Beagle: Ohne einwandfreie Kommunikation
wird das gesamte Landegerät wertlos. Die war dem
Entwicklungsteam bewußt. Entsprechend viel Aufwand an
Entwicklungsarbeit, Simulationen und Feldtests wird in dieses
Modul gesteckt worden sein - sollte man annehmen.
Ja, darauf kannst du wetten, dass die damit viel simuliert und getestet haben.
Eine der Vermutungen der ESA geht dahin, daß die Antennen
nicht richtig ausgerichtet seien. Ist dies nicht eine etwas
armselige Begründung?
Erdspalte? Falsch herum liegen geblieben? Antenne verbogen? Viel zu schräges Gelände?
Daß eine Antenne für optimale Sende- und
Empfangsleistung ausgerichtet werden muss, weiss man seit der
Erfindung des Radios.
Toll, dessen waren sich die Wissenschaftler sicher nicht bewusst…
Die ESA wusste auch, daß Beagle 2 unter
extremen Bedingungen im Blindflug „runtergeht“ und auf
unvorhersehbares Terrain trifft.
Ja, eine Mixtur von tausenden von unberechenbaren Situationen. Es gehörte bei dieser Mission auch das nötige Glück dazu, dass alles glatt geht. Alles hat sich am Rande des technisch machbaren abgespielt, was mit diesem Budget zu erreichen gewesen ist.
Folgerichtig sollte die
Landeeinheit sämtliche Werte, die ihre Sensoren im Zuge des
Landevorgangs vermelden, in Echtzeit auswerten können und
entsprechende Anpassungen vornehmen können.
Darf ich lachen? Welche Anpassungen? Das Teil rast mit 10.000 km/h auf die Marsoberfläche zu, prallt mit immer noch 100 km/h auf, erhitzt sich bis auf mehrere hundert Grad und hat keine Möglichkeit seinen Kurs zu steuern. Was sollte Beagle also bitte für „Anpassungen“ unternehmen???
Dies betrifft
natürlich auch die Sendeeinheit.
Wurden nicht alle denkbaren Szenarien durchgespielt?
Man kann nicht auf alle denkbaren Szenarien vorbereitet sein. Eine absolute Sicherheit gibt es nicht.
Wurden
nicht genug redundante Systeme in Beagle 2 integriert - oder
aus Kostengründen gar eingespart?
Was nützen redundante Systeme, wenn die Sonde schon den Aufprall nicht überlebt hat, oder sich nicht entfalten kann, oder in einer Spalte liegengeblieben ist?
Und Geld war nunmal nicht viel vorhanden. Soll sichs die ESA aus den Fingern saugen? Die hätten wohl gerne statt dem Frontal-Aufprall eine bessere Lande-Technik gewählt, wenn sie das Geld gehabt hätten. Hatten sie aber nicht! Die ganze Marsmission hat gerade mal 300 Mio. Euro gekostet. Für dieses Geld bringt die NASA normal gerade mal einen Satelliten in die Umlaufbahn der Erde. Hier wurde aber ein Satellit in die Umlaufbahn eines 150 Mio km entfernten Planeten gebracht und noch dazu eine Landeeinheit mitgenommmen und abgeworfen.
Es ist eher erstaunlich, was mit so wenig Geld überhaupt erreicht werden kann.
Vor allem aber frage ich
mich, ob Beagle 2 wirklich intelligent und lernfähig genug
ist, auf unvorhergesehene Ereignisse zu reagieren?
Mit was soll er bitte reagieren? Es gibt nichts auf was er reagieren kann. Entweder die Landung klappt, oder sie klappt nicht…
Kann der
Beagle strategisch Lösungen anstreben und notfalls auch
improvisieren?
Hallo!!! Erde des 21. Jahrhunderts an Michael Dohlens!!! Es gibt noch keine denkenden Maschinen. C3PO, der Terminator und Hal9000 müssen erst erfunden werden!!!
Man darf heute vielleicht noch nicht erwarten,
daß ein Roboter aus einem Stück Mondkarte einen Kotflügel für
ein Lunarmobil bastelt, wie vor 30 Jahren beim Apollo-Projekt
geschehen. Auf der anderen Seite sind wir heute auch 30 Jahre
weiter als zu Apollo-Zeiten.
??? Dir sind die Unterschiede dieser beiden Projekte bekannt???
Frage: Ist man schlicht noch nicht in der Lage, unbemannte
Raumsonden mit einer den Anforderungen einer solchen Mission
adäquaten KI auszustatten, oder ging man bei der Konzeption
des Beagle schlicht zu blauäugig und optimistisch ans Werk?
Es geht hier nicht um KI!!! Es geht darum, dass wohl die Landung schiefgegangen ist. Und es liegt daran, dass für andere Landetechniken das Geld gefehlt hat! Blauäugig ging hier sicherlich keiner ans Werk. Die Wissenschaftler die am Beagle gearbeitet haben, die verstehen ihr Handwerk, davon kannst du ausgehen…
mfg
deconstruct