um meinen geschätzen vorrednern etwas zu widersprechen:
Stimmt es, dass
- dur und moll - Dreiklänge aus je einer großen und einer
kleinen terz bestehen
ja, wenn du die intervalle betrachtest. die damen und herren experten haben unter ‚terz‘ und ‚quinte‘ den jeweiligen ton (vom grundton aus gemessen) gemeint, du meinst die abstände. du hast recht, bau bitte ja keinen durdreiklang aus einer terz und darüber einer quint 
du meintest also:
ton |-- große terz --| ton |-kleine terz-| ton
und sie meinten:
GRUNDTON sekund TERZ quart QUINT
wie man sieht, kommt es aufs selbe raus.
- dass bei moll die kleine Terz „unten“ ist, bei dur die
große?
ja. man muß sich schon sehr anstrengen, um nicht zu verstehen, was mit „unten“ gemeint ist.
- dass eine kleine Terz aus 3 Halbtonschritten besteht, eine
große aus 4?
hmm, das würde stimmen, wenn es sinnvoll wäre, in halbtonschritten zu denken. tatsächlich ist diese denkweise das, was musik unlogisch erscheinen läßt.
die große terz besteht aus zwei ganztonschritten, die kleine aus einem ganz- und einem halbtonschritt (reihenfolge egal). so erspart man sich eventuelle enharmonische wirrungen.
Und noch eine weitere, mehr theoretische Frage: Warum ist die
Notenschreibweise so unsystematisch (aus meiner Perspektive)?
wie bereits erwähnt, ist das historisch so gewachsen. etwas genauer: in der abendländischen musik geht es bis auf wenige ausnahmen nicht um chromatische, sprich aus 12 im halbtonabstand angeordneten tönen bestehende, sondern um diatonische musik, bei der eben eine wie auch immer angeordnete folge von ganz- und halbtonschritten wesentlich ist. dem trägt die notenschreibweise rechnung, indem man nur den diatonischen töne fixe plätze zuweist (dazu gehören auch die vorzeichen) und eventuelle kurzzeitige änderungen eben mit #, b oder auflösungszeichen (=versetzungszeichen) kennzeichnet.
das einzig unlogische am notensystem ist, daß man nicht auf den ersten blick erkennt, wo die halbtonschritte sind, sondern es lernen muß. wenn man es einmal kapiert hat, ist es aber auch nicht schwer.
Würde man einfach 12 Halbtonschritte fortlaufend benennen und
gleichmäßig z. B. auf der Tastatur anordnen und einfach die in
einer Tonart nicht benötigten nicht benutzen
hmm, grundsätzlich ist das schon genau das, was man macht: man legt mit den vorzeichen das relevante diatonische tonmaterial fest. nur daß eben die abstände immer gleich aussehen, egal ob ganz- oder halbton.
die versetzungszeichen für die kurzfristigen änderungen sind aus zwei gründen wichtig. erstens ist es, wie bereits von anderen erwähnt, mathematisch bzw. physikalisch nicht egal, ob es sich bei einem ton um ein fis oder um ein ges handelt; zweitens ist es für den jeweiligen musikalischen zusammenhang interessant. so ist zb. ein fis die durterz zum d, ein ges wäre (obgleich es, wie du es oben beschrieben hast, auch „4 halbtöne“ vom d entfernt wäre) niemals in einem d-dur-akkord zu finden. die chromatik, sprich das kurzzeitige verlassen des diatonischen tonmaterials, ist genau das salz in der suppe. wenn man sieht, was da eigentlich passiert (und das erkennt man an der richtigen schreibweise), dann hilft das bei der interpretation (egal ob analytisch oder praktisch) ungemein weiter.
wäre Musik doch einfach wie Mathe,
musik ist einfach wie mathe. ich gebe zu, daß unsere notenschreibweise das zuesrt ein wenig verschleiert, weil man eben nicht erkennt, daß die abstände ungleich sind. aus diesem grund ziehe ich für theoretische überlegungen die darstellung vor, die in meinen videos hier zu sehen ist: http://www.youtube.com/profile_videos?user=musiktheo…