Durchblick im Laptop-Prozessor-Wirrwarr

Hallo,

aus Handling-Gründen möchte ich mir zusätzlich zum Desktop einen Laptop zulegen, verzweifle aber an der Masse der Optionen. Besonders fehlt jeglicher Anhaltspunkt bei den Prozessor-Typen.

Als Desktop arbeitet hier ein AMD Sempron 2400+ mit 1,67GHz und 512MB RAM, auf dem XP läuft, mit einer 128MB AGP-Grafikkarte. Das System ist für meine Nutzungen ausreichend dimensioniert.

Als Laptop schwebt mir ein ähnlich „leistungsstarkes“ Modell mit 15"-Displaygröße vor.

Fragen jetzt:

  1. Oft sieht man angebotene Laptops mit Intel Celeron-Prozessoren. Ich kenne den Begriff Celeron noch von den ersten Pentiums, da wurde davon abgeraten, weil es „leistungsschwache“ Versionen seien. Gilt das heute auch noch?

  2. Ich weiß, daß es für längere Akkulaufzeiten ein Mobil-Prozessor sein sollte, aber da werden oft Modelle mit 1,6 GHz angeboten. Sind das eigentlich (bei Neuware und seriösen Händlern) Dualcores, denn das steht selten dabei?

  3. Bringt mir Dualcore etwas bei Office-Anwendungen und XP?

  4. Was kämen etwa für Prozessoren in Frage, die in der Leistung dem o.g. Sempron gleichkommen oder besser sind?

  5. Wie könnte ich als Laie die Leistung der Intel Atom-Baureihen (die ja mit ähnlicher Taktfrquenz arbeiten) und der Netbooks im Vergleich zu o.g. System einschätzen. Deutlich langsamer / vergleichbar ?

Auch wenn die Frage etwas weitschweifig ist, vielen Dank für Eure Antworten im voraus.

Sven

Hallo Sven,
einen groben Überblick kannst Du über folgende Tabelle bekommen:

http://www.notebookcheck.com/Mobile-Prozessoren-Benc…

Dein jetziger Desktop Prozessor scheint - wenn auch von der Leistung völlig ausreichend - etwas in die Jahre gekommen. Aus diesem Grund wird nahezu jeder aktuelle Prozessor (auch mobiler Prozessor) mindestens die selbe Leistung bringen.

Ausnahme hiervon sind z.B. die Atom Prozessoren, bei denen alleroberste Priorität der Preis und Stromverbrauch war.

Prozessoren mit 2 Kernen nutzen Dir in jeder Hinsicht etwas. Wenn Du z.B. mit einem regulären Office Programm arbeitest (auf dem einen Kern), kann der zweite Prozessor die im Hintergrund laufenden Dienste etc. erledigen, u.A. auch den Virenscanner, der im Hintergrund immer mitläuft.

Dualcore Prozessoren werden in der Produktbeschreibung meistens mit 2x1.8 GhZ, 2x2.0 GhZ etc. beworben.
Klassische Vertreter sind die Intel CoreDuo, Core2Duo, DualCore, bzw. bei AMD zumeist mit einem „X2“ gekennzeichnet.

Intel Celerons sind nicht mehr die aktuellsten Modelle. Zum einen haben sie eine recht hohe Verlustleistung (geringere Akkulaufzeit), nur einen Kern und sind damit zumeist leistungsschwächer als z.B. einer der oben genannten Modelle.

Die Auswahl Deines Prozessors bzw. Deines ganzen Systems sollte vor allem davon abhängig sein, welches Anforderungsprofil Du an das Gerät hast. Office und Internet erledigt nahezu jeder Rechner. Bei prof. Bildbearbeitung oder Videobearbeitung ist ein leistungsstärkeres Modell auf jeden Fall von Nutzen.

Gruß Pefi

Hallöchen,

der Vorredner hat natürlich im groben schon alles gesagt was
zu sagen ist, allerdings hätte ich da noch einige Ergänzungen.

Als Desktop arbeitet hier ein AMD Sempron 2400+ mit 1,67GHz
und 512MB RAM, auf dem XP läuft, mit einer 128MB
AGP-Grafikkarte. Das System ist für meine Nutzungen
ausreichend dimensioniert.

Daraus resultierend ergibt sich, dass bei dir was einfaches,
billiges reicht, was aktuelle „low-end“ Hardware erreicht.

  1. Oft sieht man angebotene Laptops mit Intel
    Celeron-Prozessoren. Ich kenne den Begriff Celeron noch von
    den ersten Pentiums, da wurde davon abgeraten, weil es
    „leistungsschwache“ Versionen seien. Gilt das heute auch noch?

Leistungsschwach ja, bis auf den Atom Prozessor holen die nichtsmehr
ein, was punkto Leistung betrifft. Allerdings gibt es eine neue Serie
von Celeron M prozessoren, die eine geringe Energieaufnahme haben
und zudem noch in der 45nm technik hergestellt werden.

  1. Ich weiß, daß es für längere Akkulaufzeiten ein
    Mobil-Prozessor sein sollte, aber da werden oft Modelle mit
    1,6 GHz angeboten. Sind das eigentlich (bei Neuware und
    seriösen Händlern) Dualcores, denn das steht selten dabei?

Nö, wenn nichts von 2x 1,6 GHz bzw. Core2Duo, Dualcore Celeron
(ja, gibt es auch) oder AMD Athlon/Turion/sonstwas X2 dransteht,
sollte es ein Single-Core sein.

  1. Bringt mir Dualcore etwas bei Office-Anwendungen und XP?

Dual-Core bringt mittlerweile eigentlich jedem Programm etwas,
weil keiner mehr für Single-Cores anwendungen optimiert.

  1. Was kämen etwa für Prozessoren in Frage, die in der
    Leistung dem o.g. Sempron gleichkommen oder besser sind?

AMD Turion, Sempron (Das mindeste ist glaub ich da mittlerweile 3200+)
oder ein Celeron M Prozessor mit 1,6 - 2 GHz sollte reichen.

  1. Wie könnte ich als Laie die Leistung der Intel
    Atom-Baureihen (die ja mit ähnlicher Taktfrquenz arbeiten) und
    der Netbooks im Vergleich zu o.g. System einschätzen. Deutlich
    langsamer / vergleichbar ?

Deutlich langsamer nicht. Jeder Prozessor kriegt Office anwendungen
hin, allerdings gibt es die Atoms soweit ich weiss nicht in normalen
Notebooks, zumindest nicht die neuen Varianten mit Dual-Core etc.

Auch wenn die Frage etwas weitschweifig ist, vielen Dank für
Eure Antworten im voraus.

Bittesehr.

Gruß,
Stefan

Naja, ich bin zwar der Ansicht, dass er um heutzutage noch ein Laptop mit Single Core zu bekommen wirklich in der untersten Preisklasse suchen muss. Aber dass inzwischen alles auf Dual Core optimiert ist, weil keiner mehr für Single Core programmiert, das kann ich so eigentlich nicht stehen lassen. Ich würde sogar sagen, im Office Bereich profitiert fast gar nix vom Dual Core (sowieso nicht unter XP, das eine grottige Multicore Unterstützung bietet)

Hallo,

  1. Wie könnte ich als Laie die Leistung der Intel
    Atom-Baureihen (die ja mit ähnlicher Taktfrquenz arbeiten) und
    der Netbooks im Vergleich zu o.g. System einschätzen. Deutlich
    langsamer / vergleichbar ?

Deutlich langsamer nicht. Jeder Prozessor kriegt Office
anwendungen hin

das stimmt für einfache Anwendungen schon, allerdings sollte man den Atom nicht überschätzen. Office hat heute auch mehr zu bieten als vor 10 Jahren und mit der Erstellung einer umfangreichen Powerpoint-Präsentation mit eingebundenen Animationen, Video- oder Audiostrip kann man einen Atom-Prozessor locker in die Knie zwingen.

Die Leistung eines Atom N270 mit 1,6 GHz bewegt sich auf dem Niveau eines alten AMD K8 SingleCore-Prozessors (Sempron/ Athlon64) mit 700 oder 800 MHz. Der Atom ist wirklich nur für den Netbooksektor interessant - ein bisschen surfen, Musik hören, mal einen Brief schreiben - viel mehr nicht. Vorteile sind halt der sehr geringe Energieverbrauch (= lange Akkulaufzeit) und die extrem niedrigen Produktionskosten (= günstiger Preis). In einem aktuellen Notebook mit Ambitionen auf Multimedia-Anwendungen und Produktivarbeit hat ein Atom aber IMHO wirklich nix zu suchen.

Gruß, Jesse

Danke: Durchblick im Laptop-Prozessor-Wirrwarr
Danke für die Informationen.

Besonders die verlinkte Übersichtsseite hilft einem, die Prozessoren mal etwas sortiert zu bekommen.

Allerdings tendiere ich mittlerweile wirklich Richtung Atom Netbook, seit ich festgestellt habe, daß mein Firmenlaptop auch ein Intel 1,6 GHz Prozessor hat, der mir auch ausreicht. (Allerdings wiegt der 5kg und ist IP54, das passt nicht fürs Sofa).

Mal darüber schlafen…

Sven

Allerdings tendiere ich mittlerweile wirklich Richtung Atom
Netbook, seit ich festgestellt habe, daß mein Firmenlaptop
auch ein Intel 1,6 GHz Prozessor hat, der mir auch ausreicht.

Nunja, dein 1,6GHz Firmenlaptop unterscheidet sich wahrscheinlich grundlegend vom 1,6GHz Atom. Der Atom hat ca. die Leistung eines 900MHz Celeron.

Nunja, dein 1,6GHz Firmenlaptop unterscheidet sich
wahrscheinlich grundlegend vom 1,6GHz Atom. Der Atom hat ca.
die Leistung eines 900MHz Celeron.

Jep! Da kann man nur oft genug ausdrücklich drauf hinweisen! Ein Core2 Duo mit 1,6 GHz ist mindestens 3x flotter als ein gleich getakteter Atom mit seiner furchtbar langsamen, primitiven In-Order-Architektur.

Gruß, Jesse

Hallöchen,

Mag sein, trotzdem gibt es in zeiten von Core-Verwaltung unter
dem doch als sehr bald zum Verkauf stehend gepriesenen Win7,
die ausnahmsweise auch prächtig funktioniert (zumindest nach
meiner Erfahrung) die Möglichkeit zu sagen, dass man die Office
immer unter einem Core startet und das System auf einem andren.
Von daher gibts da auch einen Performancevorteil.

Gruß,
Stefan