Durchbrüche für Heizungsrohre schließen

Hi,

unser Haus hat neue Heizungsrohre bekommen. Dies hatte zur Folge, dass im Keller diverse Wanddurchbrüche her mussten, um die Rohre durchzuschieben - idR alle so 30x30cm.

Nun möchte ich die Durchbrüche verschließen. Ich hätte noch Wand- und Putzmörtel da - wäre das etwas Passendes? Oder doch lieber Bauschaum? (Oberfläche würde ich dann mit Gips hübsch machen)

Danke für eure Ratschläge,
Tom

Hallo!

Naja, das wird schon ziemlich dicker Bauschaum, zumal das sicher spannend wird… Wie sorgst du dafür, daß er anfangs dort bleibt, wo er hin soll, und daß es nicht zu viel wird und überquillt?

Du willst ja nur die Löcher zu machen, da kannst du sicher auch deinen Mörtel aufbrauchen.
Ich weiß nicht, wie es mit Brandschutz aussieht. Wenn es ein einem Kellerraum brennt, kokelt die typische Schaumstoffisolierung sicher auch schnell weg, und dann zieht es schnell in den Nebenraum. An Bauschaum will ich da gar nicht denken. Für in die Wand gibt es so 2mm dicke Isolierung, damit erreicht man eine leichte Isolierung, aber auch einen Schutz des Rohrs, und vor allem eine Entkoppelung zwischen Rohr und Wand. So kann sich das Rohr noch leicht bewegen, und es knackt nicht so schnell.

Moin,

soweit mir bekannt ist unterliegen Wanddurchbrüche keinen Brandschutzvorschriften. (Sollte es da was neues geben, so korrigiert mich bitte).
Einzig zu Räumen in denen Feuerstellen ( Heizung ) vorhanden sind.
Deckendurchbrüche zählen zum Brandschutz, Wände nicht.

Aus diesem Grund kann man hier schon fast machen was einem gefällt.
Gängig ist hier eigentlich die Praxis, dass man z.B. WEDI Platten in die Öffnungen klebt und diese dann wieder verputzt.
Bei dickeren Wänden entsprechen 2 Platten, dazwischen Dämmung.

Wichtig aber, dass das die Rohre entkoppelt sind. Dies geschieht durch die Isolierung am Rohr. Die Rohre dürfen also nicht fest eingeputzt werden, sondern brauchen ein bisschen „Bewegungsfreiheit“.

Bauschaum ist bei dieser Größe der Öffnungen komplett ungeeignet. Das kann man mal bei kleinen Öffnungen machen, damit nichts reinrutscht.
Aber hier sollte schon eine anständige Variante genutzt werden.

Viel Erfolg!

Danke für die Tipps - die Rohre sind übrigens mit Mineralwolle isoliert.

Hallo,

wir nehmen mal ein freistehendes Haus <7m Höhe an (Gebäudeklasse 1).

Dort ist für Kellerwände, die tragend oder aussteifend sind, eine feuerhemmende Ausführung gefordert (in der MBO).
Nun wird es interessant:
Eigentlich gilt für den Durchbruch die selbe Anforderung wie für das Bauteil.
Die MBO nimmt allerdings Decken (und nur Decken!) von dieser Pflicht in den Gebäudeklassen 1 und 2 aus.
Also müsste die Leitungsdurchführung feuerhemmend durch die tragende oder aussteifende Kellerwand erfolgen.
Aber dann gibt es ja die MLAR.
Diese sagt, dass für Decken UND Wände in den Gebäudeklassen 1 und 2 Durchführungen von Leitungen NICHT so ausgeführt werden müssen, dass eine Brandausbreitung ausreichend lang nicht zu befürchten ist.

So, und jetzt?
Jetzt muss man mal in die tatsächliche Landes-Bauordnung schauen.

Moin,

ich mag das klassisch - Plastikflasche aufschneiden, um die Rohre legen und dann ausmörteln.
keine große Arbeit und „für immer“

LG
Ce

Du darfst dir gerne mal die Musterbauordnung (MBO) und die Muster-Leitungsausstattungsrichtline (MLAR) durchlesen.

Da gibt es schon einen Widerspruch zwischen den beiden Werken.
Tatsächlich rechtssicher bist du, wenn du die Landesbauordnung zur Hand nimmst.

In NRW gilt für „tragende und aussteifende“ Kellerwände, dass diese feuerhemmend sein müssen.
Leitungsdurchführungen sind dort aber zulässig, auch ganz ohne Feuerschutz, wenn es ein Gebäude der Klasse 1 oder 2 ist.
Gebäudeklasse 1:
a) freistehende Gebäude mit einer Höhe bis zu 7 m und nicht mehr als zwei Nutzungseinheiten von insgesamt nicht mehr als 400 m² und
b) freistehende land- oder forstwirtschaftlich genutzte Gebäude und Gebäude vergleichbarer Nutzung.

Gebäudeklasse 2:
Gebäude mit einer Höhe bis zu 7 m und nicht mehr als zwei Nutzungseinheiten von insgesamt nicht mehr als 400 m².

Wenn du also eine tragende Kellerwand in einem Dreifamilienhaus hast, dann muss die Leitungsdurchführung feuerhemmend sein - in einem Zweifamilienhaus dagegen nicht.

Voll super klar, oder?

Okay…dann hätten wir hier den Fall mit dem 3-Parteienhaus und über 400m².

Rohre sind bereits mit Mineralwolle geschützt. Wäre „Rest ausmörteln“ dann der zulässige Weg?

Hallo,
ich kann dir sagen, wie ein Brandschott für Kabel aussehen muss, wenn es feuerhemmend sein soll.

Aber wie es bei Heizungsrohren aussieht, weiß ich nicht.
Schau dir auf jeden Fall die Bauordnung und die Leitungsausstattungsrichtline DEINES Bundeslands an!

In NRW darf ich Stromleitungen durch einen gemeinsamen Durchbruch führen, wenn sich diese nicht berühren, einen Mindestabstand haben, die Wand eine Mindestdicke hat und der Druchbruch z.B. mit Mörtel verfüllt wurde.