Durchschneiden Schwerter- und Axthiebe Rüstungen?

Hi,
mich interessiert schon länger, ob es scharfen Hiebwaffen wie Äxten und Schwertern gelungen ist,
Rüstungen zu durchschlagen und so tiefe Schnittwunden zu verursachen.

Mir geht es ganz konkret darum, ob diese Waffen wirklich dickes gehärtetes Leder oder schwerere Rüstungen „durchschneiden“ können.

Danke für Eure Antworten.

Hallo Trucker,
Rüstungen aus Leder haben mehr die Wucht des Schlages aubgefangen und das Kettenhemd hat dann das Durchdringen der Klinge verhindert. Bei einem engl. Breitschwert oder einer Wikingeraxt würde ich mich jedoch nicht darauf verlassen!
Das was wir meist Ritterrüstung nennen, also wattierter Unterrock, Kettenhemd und darüber Plattenteile, sollte gegen diese Waffen bestehen. Da gegen gab es den Streitkolben! Mit seiner Wucht wurden die Plattenteile in den Kämpfer hinen gedrückt, so das er bewegungeunfähig wurde oder gar erstickte.
Ich hoffe, damit konnte ich deine Frage beantworten.

Gruß
Goruk

Moin moin,

soweit mir bekannt ist, ist es den „Rittern“ mit Äxten gelungen, da der Axthieb mit voller Wucht auf eine kleinere Fläche als ein Schwert trifft. Mit dem Schwert war es aber auch möglich die Rüstungen zu durchstechen jedoch nicht zu durchschlagen…

Gut gearbeitete Metallrüstungen durchschneidet ein noch so scharfes Schwert definitiv nicht.
Mit Lederrüstungen habe ich keine Ahnung, aber ich würde vermuten, dass es durchkommt. Müsste man probieren.

Beste Grüße
Ingulf

Hallo,
gleich zu Beginn muss man sagen, dass es natürlich auf die Art der Rüstung ankommt.
Lederner Schutz, Kettenpanzer, Plattenpanzer?
Da der wichtigste Schutz im gesamten Mittelalter das Kettenhemd war, möchte ich dieses in den Mittelpunkt stellen. Originale Kettenhemden und auch die guten Repliken haben vernieteten Ringe. Hierdurch erhöht sich die Stabilität erheblich gegenüber nur zusammengebogenen Ringen, die es in dieser Form nur zu Übungs- oder zeremoniellen Zwecken gab.
Das Kettengeflecht erlaubte es dem Träger sehr beweglich zu sein, da sich das Kettenhemd im Prinzip wie ein Pullover verhält und den Körperformen anpasst. Mit einem Schwert war es nicht möglich einen Kettenpanzer zu durchschneiden, spitze Schwertklingen oder Lanzen und Pfeile konnten unter Umständen tief eindringen, da sich die Energie auf einen kleinen Punkt konzentrierte.
Mit einer Axt konnten Ringe bzw. Vernietungen gesprengt werden. Die Eindringtiefe war aufgrund des Energieverlustes durch die breite Trefferfläche jedoch stark abgeschwächt, so dass tiefe Schnittwunden eher seltener waren.
Die wirkliche Gefahr stellte die Wucht des Schlages dar, egal ob Schwert oder Axt, denn auch wenn eine Klinge nicht durch das Geflecht drang, wirkte die Wucht des Schlages auf Gewebe und Knochen. So konnte z. B. ein Knochen brechen oder Muskeln reißen.
Aus diesem Grund trug man unter dem Kettenhemd stets ein gepolstertes Gewand, den Gambeson oder Aketon. Er bestand aus vielen Schichten Leinen oder war mit Wolle oder Rosshaar gefüllt und sollte die Wucht abdämpfen.
Nachteil dieses Kleidungsstückes war, dass sich der Körper des Trägers leicht überhitzte.
Manche Fußsoldaten, z. B. Bogenschützen, trugen diesen Gambeson auch als einzigen Schutz.
Um nun solche Schläge besser zu absorbieren, begann man an exponierten Stellen des Körpers (Knie, Ellenbogen, Unterarme) ab dem späten 13. Jahrhundert geschmiedete Eisenplatten zu befestigen. Aufgrund der immer besser werdenden Technologie und des Stahles konnten schließlich ab der Mitte des 14. Jahrhunderts immer größere Bereiche des Körpers mit beweglichen Platten geschützt werden, was um 1400 zum vollständigen Plattenpanzer führte.
Erst durch die Entwicklung der Feuerwaffen verloren diese Rüstungen an Bedeutung, da nun Beweglichkeit vor Schutz zählte.
Zur Frage, ob Lederpanzerungen in Form von Schuppen als Schutz geeignet waren, kommt es natürlich auf die Stärke der Schuppen an. Unter 5mm kann man sicher nicht von einem Schutz gegen Schnitte und Hiebe sprechen. Eine Kombination mit einem Kettenhemd ist evtl. eine Alternative.
So, ich hoffe, ich konnte weiterhelfen.
Gruß
Thomas

Kann man nicht grundsätzlich sagen.Gehärtete Lederpanzer sind schwerer zu packen als ungehärtetes Metall.Geübte Kämpfer gingen auf Schwachstellen zb Halsansatz.Kenne leider keine Untersuchungen.Im TV zb werden Katanas immer gegen Strohballen getestet…