Durchschnittliche Lebensdauer im Altenheim?

Hallo,

in meinem Bekanntenkreis hatten wir eine Diskussion um das Thema Altenheim.
Unter anderem machte einer die Aussage, dass er seine Eltern lieber zu Hause pflegen würde, da die Bewohner eines Altenheims - im Durchschnitt - nur noch 1,5 Jahre dort leben würden.

Jetzt meine Frage: Hat jemand Erfahrungen aus dieser Branche oder gibt es Statistiken die eine solche Zahl beweisen?

Vielen Dank

So richtige Statistiken kann ich nicht liefern, aber ich arbeite in einem solchen Heim. Und ich glaube auch, das Statistiken nichts bringen (nichts aussagen). In diesem Altenheim schwankt der Aufenthalt zwischen 2 Tagen und nunmehr 41 Jahren. Kommte eben echt auf den Menschen an. Außerdem verläßt nicht jeder, der mal im Altenheim wohnt (krass gesagt) dieses Heim auf der Bahre. Ein gewisser Prozentsatz kann oder muß auch wieder nach Hause oder in eine andere Pflege.

Viele Grüße
Selorius

Hallo,

Deine Frage nach verlässlichen Zahlen kann ich leider auch nicht beantworten, auch wenn mir die Angabe einigermaßen glaubwürdig vorkommt.

Aber die Argumentation Deines Bekannten halte ich für unsinnig. Soweit ich weiß, kommen heute die Menschen später und in wesentlich schlechterem Gesundheitszustand ins Alten-(pflege)heim. Dass die durchschnittliche Zeit, die die Menschen dort leben, kürzer ist als sie es früher war, liegt also (im allgemeinen) nicht an der Tatsache, dass sie im Heim sind.

Neulich habe ich übrigens mal wieder von einem Mann gehört, der im Heim wieder so richtig aufgelebt sei: die Gesellschaft tat ihm gut, zu Hause war er viel alleine. Das ist nicht unbedingt die Regel, aber so was gibt’s eben auch.

Vielleicht meldet sich ja doch noch jemand, der Deine Frage richtig beantworten kann.

Schönen Gruß,

Jule

doch noch Statistik
Hallo,

jetzt habe ich doch noch etwas gefunden:

http://pflege.klinikum-grosshadern.de/campus/alter/b…

Unter der Überschrift „1.6. Alte Menschen in Deutschland in Alten- und Pflegeheirnen (sic!)“ wird da die Heimstatistik von 1994 ausgewertet.
Da heißt es:

„Die durchschnittliche Verweildauer in pflegeorientierten Einrichtungen (75 % und mehr Pflegeplätze) beträgt 36 Monate (jeder 5. verstirbt innerhalb von sechs Monaten nach dem Heimeintritt, fast jeder 5 lebt 5 Jahre oder länger in diesem Einrichtungstyp); in Mischeinrichtungen (Pflege- und Wohnplätze) ist die durchschnittliche Verweildauer 73 Monate (22 % verweilen über zehn Jahre in der Einrichtung.“

Zwar nicht gerade brandaktuell, aber doch zumindest eine Richtung.

Gruß nochmal,

Jule

1 Like

Hallo Tirian,
die Aussage seine Eltern lieber zu Hause zu pflegen als im Heim, da sie ja zu Hause länger leben würden, kann man nur als solche bezweifeln, da sie nicht zu beweisen ist. Ins Blaue hinein könnte man auch behaupten, dass das Gegenteil der Fall wäre.
Zur Verweildauer:
http://www.freiburg.de/servlet/PB/show/1156373/stati…

Im restlichen Deutschland dürfte die Statistik nur unwesentlich abweichen.

Zur Verweildauer im obersten Preis-Sektor:
http://www.faz.net/s/RubEC1ACFE1EE274C81BCD3621EF555…

Und hier ein Link mit vielen Daten
http://www.koordinierungsstellen-rundumsalter.de/pdf…

Wenn du noch mehr brauchst an daten, dann würde ich unter den Stichworten „Verweildauer“ und „Altersheim“ googeln.

Frohes Neues Jahr
Bernd

Hallo ,
zu den Statistiken kann ich leider auch nicht sagen ,aber ich finde jeder sollte selber entscheiden ob der Angehörige besser in einer Pflegeeinrichtung aufgehoben ist. .Man muß Vor-und Nachteile abwegen .
Man ist ja nicht gleich ein schlechter Mensch, wenn man z.B. seine Eltern in eine Pflegeeinrichtung bringt .
Letzt endlich ist es wichtig das es der Person gut geht , was nützt es wenn man 24 Stunden für diese Person da sein muss ,kein Privatleben mehr hat, selber leidet und sich die Beziehung zu der pflegenden Person negativ verändert , nicht immer sind kranke Menschen zu Hause gut versorgt .
Andersrum sollte man sich ,wenn man sich für eine Pflegeeinrichtung entscheidet , trotzdem um den Angehörigen kümmern.Das Pflegeheim kümmert sich um die Grundpflege . Die Familie sollte für Liebe ,Geborgenheit ,Unterhaltung , Wohlbefinden sorgen und das nicht nur zu Weihnachten und zum Geburtstag.
Wichtig ist außerdem das mit dem Menschen zu besprechen , solange er mündig ist sollte er diese Entscheidung selber treffen.
Liebe Grüße

Hallo,

wie mir eine PFlegerin im Heim sagt, beträgt die durchschnittliche „Verweildauer“ im Heim 7 Jahre.

Gruß

Andreas

Statistik
Hi,

vielleicht liegt hier statistisch auch ein kleiner Fehler vor: viele Menschen kommen doch erst ins Altersheim, wenn es „zuhause nicht mehr geht“. Das heißt, wenn sie so pflegebedürftig und meist auch krank sind, daß eine Pflege uhause nur noch wenig erfreulich sowohl für den Pflegling als auch für die Pflegenden ist.

Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, daß es wenig erfreulich für alle ist, wenn Opa einmal im Monat per Notarzt ins Krankenhaus muß, weil er wieder hilflos auf dem Boden liegt und sich vor Schmerzen krümmt (oder ähnliches).

Und in Abhängigkeit von der Erkrankung sinkt dann auch die Lebenserwartung eventuell sehr stark.

Viele Grüße
HylTox

Unter anderem machte einer die Aussage, dass er seine Eltern
lieber zu Hause pflegen würde, da die Bewohner eines
Altenheims - im Durchschnitt - nur noch 1,5 Jahre dort leben
würden.

Hallo,

sehr gute Entscheidung - wenn man von der Begründung absieht. Die stellt die Dinge nämlich auf den Kopf - gerade verantwortungsbewusste Heime nehmen auch schwere Pfegefälle auf, die z.B. vom Krankenhaus als nicht mehr therapierbar (oder therapiewürdig?) betrachtet werden oder definitiv im Sterben liegen, die müssen ja auch wohin, auch wenn sie dem Heim die Statistik verderben. Vielleicht ist ja das Heim mit der kürzesten Überlebensdauer das beste von allen.

Wer zuhause pflegt, tut das solange wie möglich (bravo!!!) und bringt die Alten erst ins Heim, wenns garnicht mehr anders geht - absurd, dann dem Heim vorzuwerfen, dass sie dort nicht mehr lange leben. Und ganz abgesehen von aller Statistik gibts viele, die im Heim hundert und mehr werden.

Gruss Reinhard