Durchschnittlicher Gasverbrauch

Hallo zusammen,
vorab schon mal die bitte mich nicht für den Langen Text zu Steinigen…

vor ein par Tagen kahm die Aufforderung unseres
Energieversorgers(EnBW) die Zählerstände abulesen. Nun habe ich
interessehalber unseren Verbrauch ausgerechnet und einen „Schock“
bekommen.

Unser Gasverbrauch liegt bei ca. 1890 m³ / 19500 kWh.

Nun finde ich das der Gasverbrauch überdurchschnittlich hoch ist.
Hierzu nun die Frage ob so ein Verbrauch überhaupt zutreffen kann???

Wenn nicht:Woran kann es liegen das der Verbrauch so hoch ist?

Wäre für jegliche Hilfe dankbar, da das unsere erste Wohnung ist und
ich von solchen Dingen leider überhaupt keine Ahnung habe.

Zum Umfeld: 55-60 m² Wohnung im Erdgeschoss (unter unserer Wohnung
liegt der Keller).
Warmwasser wird ebenfalls mit Gas erzeugt.
Gastherme ist eine Junkers Cerastar (wurde vor dem letzten Winter
gewartet und gereinigt).
Wir bewohnen die Wohnung zu zweit.

Die Heizung war im Winter, da wir beide arbeiten gehen, ca. 8 std.
am Tag in Betrieb und auf 21-22 grad eingestellt (morgens ca. 2 std.
und nachmitttags/abends ca. 6 stunden). Die restliche Zeit lief die
Heizung im Sparbetrieb bei 18-19 Grad.

MfG
Balu

Hallo!

Unser Gasverbrauch liegt bei ca. 1890 m³ / 19500 kWh.
55-60 m² Wohnung im Erdgeschoss (unter unserer Wohnung liegt der
Keller).
Warmwasser wird ebenfalls mit Gas erzeugt.

19.500 kWh p. a. ergibt bei 60 m² einen Verbrauch von 325 kWh pro Quadratmeter und Jahr. Unter Berücksichtigung des Duschwassers bleibt die Größenordnung von 300 kWh pro m² und Jahr. Das ist tatsächlich recht hoch. Wenn es sich um ein Mehrfamilienhaus handelt, hat die Wohnung vermutlich nicht rundherum Außenwände. Solch hoher Verbrauch kommt in mäßig isolierten Altbauten vor. Für ein Gebäude aus den letzten etwa 25 Jahren wäre der Verbrauch untypisch hoch.

Sind die Wände wirklich trocken? Ist der Keller trocken? In welchem Zustand sind Fenster und Türen?

Gruß
Wolfgang

Huhu,
erstmal Danke für die Antwort und sorry für die späte Rückmeldung.

Unter Berücksichtigung des
Duschwassers bleibt die Größenordnung von 300 kWh pro m² und
Jahr. Das ist tatsächlich recht hoch. Wenn es sich um ein
Mehrfamilienhaus handelt, hat die Wohnung vermutlich nicht
rundherum Außenwände. Solch hoher Verbrauch kommt in mäßig
isolierten Altbauten vor. Für ein Gebäude aus den letzten etwa
25 Jahren wäre der Verbrauch untypisch hoch.

Sind die Wände wirklich trocken? Ist der Keller trocken? In
welchem Zustand sind Fenster und Türen?

Also es ist wirklich ein „klassisches“ Altbau-Mehrfamileienhaus, schätze mal Bauzeit so 1900-1920. Hat eine hohe Decke (ca. 3,20m).
Die Wohnung hat 2 Aussenwände, kenne mich mit isolierung nicht aus aber die Wände sind „Altbau-typische“ Ziegelwände und ca. 40-50cm stark.
Der Keller und die Wände sind meines Erachtens trocken, weiss allerdings auch nicht woran man erkennt ob alles durch und durch trocken ist.
Die Fenster sind doppelt verglast mit Holzrahmen, diese habe ich aber noch letztes Jahr vor dem Winter mit „Isolierklebeband“ abgedichtet (wenn man eine Kerze vor das Fenster hält zieht es nicht).
Die Wohnungstür ist eine älter Holz-Glas-Tür.

Hoffe die Angaben sind jetzt genau genug.

Bite weiterhin um Hilfe bzw. Aussagen über den Verbrauch, da ich es hiervon abhängig machen wollte ob ich gegen den Energieversorger vorgehe (z.B. den Zähler überprüfen lasse).

Mit freundlichen Grüssen,
Balu

Bite weiterhin um Hilfe bzw. Aussagen über den Verbrauch, da
ich es hiervon abhängig machen wollte ob ich gegen den
Energieversorger vorgehe (z.B. den Zähler überprüfen lasse).

Mit freundlichen Grüssen,
Balu

Hallo!
So detaillierte Angaben wie der Wolfgang Dreyer sie dir gibt kann ich natürlich nicht machen, aber Du kannst ja mal hier nachsehen
http://www.klima-sucht-schutz.de/heizcheck1.0.html

Gruß sepp.

Huhu,

… aber Du kannst ja mal hier
nachsehen
http://www.klima-sucht-schutz.de/heizcheck1.0.html

Leider kommt da nur:
"Weil in Ihrem Fall die Höhe des Energieverbrauchs nicht hinreichend sicher bestimmt werden kann, ist der von Ihnen gewählte Fall beim HeizCheck nicht vorgesehen. … "

Hallo!

Der ermittelte Energiebedarf von 300 kWh pro qm und Jahr geht für eine Wohnung mit 2 Außenwänden in einem Haus aus der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts völlig in Ordnung. Angesichts der mit 3,20 m recht hohen Räume sowie des vergangenen harten und langen Winters ist der Verbrauch sogar eher niedrig.

Der Energiebedarf eines Hauses hängt neben Standort und Ausrichtung entscheidend von der Bauweise ab. Aus unterschiedlichen Gründen dominierte ab etwa Mitte des 19. Jahrhunderts bis in die 60er Jahre des vergangenen Jahrhunderts eine zweischalige Bauweise mit einer Luftschicht. Die Bauweise war prinzipiell gar nicht so schlecht. Aus Gründen der Stabilität wurden aber die beiden gut voneinander isolierten Gebäudeschalen im Mauerverbund mit Bindern verbunden und damit eine Vielzahl von Wärmebrücken eingebaut. Zudem hat die isolierende Schicht zur Vermeidung von Kondenswasser Verbindungen zur Außenluft. In der Außenwand gibt es zu diesem Zweck Belüftungsgitter, die nicht verschlossen werden dürfen. Letztlich herrscht zwischen den beiden Gebäudehüllen fast Außentemperatur, so daß insgesamt vom erhofften Isoliereffekt nicht mehr sehr viel übrig bleibt. In manchen Gegenden, besonders in Küstennähe, war der Schutz vor Regen die Motivation für die zweischalige Bauweise. Die verwendeten Ziegel waren heftig hygroskopisch. Die Luftschicht zwischen den Gebäudehüllen verhinderte weitgehend, daß auch das Innenmauerwerk durchfeuchtete. Auf die Idee, lieber mit üppigen Dachüberständen für konstruktiven Regenschutz zu sorgen, wollte niemand kommen. Solche Ideen waren den Bergvölkern in Bayern und Österreich vorbehalten.

In meiner Wohngegend wurden vor 80 bis 100 Jahren etliche Häuser aus massiven Ziegelwänden gebaut. Auch Häuser aus dem hier vorkommenden Raseneisenstein stehen bis heute. Je nach Geschmack hübsch anzusehen, aber thermische Katastrophen, noch schlimmer als die Häuser mit massiven Ziegelwänden. Je nach Raumhöhe muß man in solchen Häusern froh sein, mit irrwitzigen 500 kWh pro qm und Jahr über die Runden zu kommen. Außerdem stehen hier noch etliche Schlösser und Herrenhäuser, die letzten erst Anfang des vorigen Jahrhunderts gebaut. Dabei sind bis zu einem Meter dicke massive Außenwände keine Seltenheit. So viel Ziegel isoliert genug und speichert Wärme. Mit nachträglicher Außenisolierung kommt man dabei nicht weit oder verschlimmbessert sogar. Aber richtig durchgekühlt braucht man ewig, bis die Wände warm werden. Dafür bekommt man kurzzeitige Wetterschwankungen in solchem Gemäuer nicht mit.

So viel wollte ich gar nicht erzählen, wollte eigentlich nur verdeutlichen, daß Du keinen Grund zur Klage über die Heizkosten hast. Die hohen Heizkosten liegen für die geschilderten Verhältnisse im grünen Bereich. Der Gaszähler (ist übrigens ein präzises, kalibrierfähiges und zuverlässiges Instrument) wird in Ordnung sein.

Gruß
Wolfgang

Huhu,
ok, dann werde ich das jtz so hinnehmen (auch wenn ich weiterhin innerlich wegen der zu erwartenden Nachzahlung heule).

So viel wollte ich gar nicht erzählen, wollte eigentlich nur
verdeutlichen, daß Du keinen Grund zur Klage über die
Heizkosten hast. Die hohen Heizkosten liegen für die
geschilderten Verhältnisse im grünen Bereich. Der Gaszähler
(ist übrigens ein präzises, kalibrierfähiges und zuverlässiges
Instrument) wird in Ordnung sein.

^^Bin trotzdem Froh das du es gemacht hast, da es mir das ganze verbildlicht und klar dargestellt hat.

Also nochmal vielen Dank für die Hilfe!

Mir freundlichen Grüssen,
Balu

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