Dürfen die "Kita Erzieherin" in meiner Privat Angelegenheiten ein mischen?

Mir scheint, da hat sie Vater und Sohn miteinander verwechselt…

Wenn der Sohn so deutsch spricht, wie du schreibst, dann ist eine Sprachschule auf jeden Fall angesagt.
Michael

Ja, Du entscheidest. Bzw. einen großen Einfluss auf Termin der Einschulung und Art der Schule hat die Einschulungsuntersuchung von den „Schulärzten“.

Wenn die „Einschulungsuntersuchung“ positiv war, dann mache Dir bitte keine Sorgen.

Beatrix

Micha hat u.a. LRS , da sollte man die Rechtschreibung nicht auf die Goldwaage legen.

Beatrix

Na ja, er (der Vater) soll u. a. immerhin LRS haben, aber wie auch schon von jemandem anders mal erwähnt, scheint es mir auch, dass die Probleme ganz woanders liegen. :frowning:

Ich bin zwar Mutter, aber das, wovon er schreibt, sind für mich böhmische Dörfer. SPZ hatte ich schon in einem anderen Zusammenhang (noch so’n komischer Fall hier im Forum) nachgeschlagen, aber KJPD ist mir noch nie über den Weg gelaufen, und ich habe jetzt auch keine Lust, nachzuschlagen. Fakt ist, meine Tochter war bei der obligatorischen vorschulischen Untersuchung beim Gesundheitsamt (und zwar genau ein einziges Mal, nicht „X mal“), und sonst hatte ich weder mit dem Schulamt, noch mit KJPD, noch mit „SPZ und co“ zu tun. Deswegen verstehe ich auch nicht, warum sich manche Leute so mit Händen und Füßen wehren, dass ihnen geholfen wird.

Gruß
Christa

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Lass sie erzählen - sage dann einfach: das Ergebnis der Einschulungsuntersuchung war OK, und eine ärztliche Diagnose ist wohl mehr wert als die einer Erzieherin…

Du brauchst wohl einfach etwas mehr Selbstbewusstsein!

Beatrix

SPZ = Sozialpädiatrisches Zentrum
KJPD = Kinder -und Jugendpsychatrischer Dienst
sind Anlaufstellen bei vermuteten und tatsächlichen Entwicklungsauffälligkeiten von Kindern.

Ich denke, dass Micha einerseits selbst Probleme hat, aber andererseits schon alles richtig machen will, er auch unsicher ist, was wie funktioniert.
Auf jeden Fall ist nicht die Meinung einer einzelnen Erzieherin unbedingt ausschlaggebend für die Schullaufbahn des Kindes.

Beatrix

Das glaube ich jetzt einfach mal nicht. Sonst wären die Untersuchungen nämlich gar nicht erfolgt, die machen das doch nicht aus Jux.

Was genau spricht denn Deiner Meinung nach gegen die Sprachschule? Darf Dein Kind nicht gefördert werden? Und wer genau sollte denn beurteilen können, ob das notwendig ist, wenn nicht diejenige Person, die täglich mit dem Kind zu tun hat? Und: es ist eine ihrer Aufgaben, sich einzumischen - sie wird auch dafür bezahlt.

Also komm mal wieder runter und denk mal genau drüber nach, was das Beste für Dein Kind und nicht für Dein Ego ist!
Gruß
anf

Oder aber, Du könntest auf jemanden hören, der wenigstens hundertmal so viele Kinder im Alter Deines Sohnes kennengelernt und beobachtet hat als Du und somit wesentlich besser beurteilen kann als Du, ob Dein Sohn sich sprachlich innerhalb der normalen Bandbreite bewegt oder vielleicht doch etwas Förderung gebrauchen kann. Mal ganz davon abgesehen, daß sie Deinen Sohn im Zweifel öfter bzw. länger sieht als Du.

Und überhaupt: wo ist das Problem? Blöder wird Dein Sohn davon sicherlich auch nicht. Ob sie dich nun leiden kann oder nicht: mit ihrer Empfehlung schadet sie weder Dir noch Deinem Sohn. Was also sollte die Sache damit zu tun haben, daß sie Dich nicht leiden kann? Im Zweifel tut sie Deinem Sohn doch nur einen Gefallen, wenn sie die Empfehlung ausspricht.

Im übrigen kann ich mich noch ganz gut an Deine letzte Anfrage erinnern, in der es darum ging, daß Du eine Erzieherin oder gleich die ganze Kita verklagen wolltest, nur weil sie darauf hinwies, daß Dein Sohn „falsche und alte verbrauchte“ Heuschnupfenmedikamente dabei hatte - anstatt die Frau einfach darauf hinzuweisen, daß Dein Sohn in der Woche von seiner Mutter und Deiner Ex-Partnerin betreut wurde.

Du solltest mal von der Nummer abkommen, daß die Leute in der Kita Dir (oder wahlweise Deinem Sohn) etwas böses wollen. Die kümmern sich um die Kinder und haben damit schon genug zu tun. Sich ständig mit Eltern rumärgern zu müssen, die vieles besser wissen und manches nicht wollen, gehört zwangsläufig dazu, aber was Du da abziehst und an Verdächtigungen in den Raum stellst, geht definitiv zu weit.

Wohl aber die Einstellung von Eltern hinsichtlich der Notwendigkeit angebotener Fördermöglichkeiten. Teile der Diskussion erinnern mich an die Eltern, die von den Erziehern wissen wollten, welche Aufgaben im früher obligatorischen DELFIN-Test gestellt würden, damit sie diese mit den Kindern diese gezielt trainieren konnten. Anstatt das Ergebnis einfach abzuwarten und dann ggfs. den Förderbedarf zu akzeptieren…

Gruß
C.

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Sie mischt sich nicht in deine Privatangelegenheiten, denn die Entwicklung der Kinder zu beobachten, zu beurteilen und gegebenenfalls Empfehlungen und Hinweise an die Eltern zu geben ist eine der Kernaufgaben der Kita!

Die schulärztliche Untersuchung kann maximal eine Momentaufnahme liefern, insofern würde ich bei Entwicklungsfragen den Rat der Erzieher ernst nehmen. Du musst das ja nicht annehmen, aber betrachte das keineswegs als Einmischung, sondern als Hinweis, der deinem Sohn das Leben später sehr erleichtern könnte.

Da er aber erwähnt, dass auch SPZ/KJPD bereits involviert sind, schließe ich daraus, dass also von diesen Stellen bereits unterstützt wird. Und dann würde ich auch bei diesen Stellen mehr Kompetenz annehmen als bei der einen Erzieherin…ja sie kann Hinweise geben, aber sie ist nicht die Entscheiderin. (ich habe auch schon einige Fehleinschätzungen bei Erzieherinnen und Lehrerinnen erlebt).

Selbst die Eltern können nicht einfach sagen, ich gebe mein Kind mal so eben in eine Förderschule.
Der Förderbedarf wird deshalb von unabhängigen Stellen festgestellt (hier wahrscheinlich von SPZ/KJPD) und danach gemeinsam mit den Eltern die passende Förderung festgelegt.

Beatrix

In diesem Fall wäre also die korrekte Antwort also gewesen (wobei mir nicht klar ist, ob SPZ/KJPD vielleicht wegen ganz anderer Dinge eingeschaltet waren):

„Mir ist bewusst, dass mein Kind Defizite hat, diese wurden aber bereits von den zuständigen Stellen abgeprüft und es wurde kein Förderbedarf festgestellt. ich danke ihnen aber trotzdem für ihr Engagement.“

Keineswegs ist das also ein Grund für eine feindselige Reaktion oder die Annahme es handelte sich um eine „Privatangelegenheit“.

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Genau, d.h. das Kind lebt „sprachtechnisch“ in einem durchaus problematischen Umfeld. Das muss nicht abgefärbt haben, kann aber durchaus abgefärbt haben. Zumindest dürften die Hilfestellungen und das sprachliche Vorbild des Vaters nicht dem entsprechen, was andere Kinder erleben.

Das ist kein Vorwurf, und keine Verurteilung, sondern einfach der Hinweis darauf, dass hier durchaus ein nachvollziehbarer Grund für den Rat der Kindergärtnerin gegeben sein könnte. Und gerade deshalb würde ich dann lieber diesen wohlmeinenden Hinweis als genau solchen aufnehmen und mir überlegen, diesen umzusetzen, als gleich Skandal zu rufen.

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Eine Erzieherin beobachtet ein Kind in der Regel wenigstens drei Jahre lang. Sie gewinnt dabei Eindrücke, die kein anderer Untersuchender (weder Arzt noch Psychologe noch Schulleiter) von einem Kind innerhalb weniger Minuten gewinnen kann. Außerdem sind das eine Test- und Streßszenarien, in denen sich das Kind zwangsläufig anders benimmt als unter normalen Umständen. Manche Kinder werden darauf gedrillt, unter solchen Umständen genau das richtige zu sagen, andere sind extrem verunsichert. Beide Extrema sind den Beobachtern bekannt, so daß die Bandbreite für das, was toleriert wird, sehr groß ist.

Der zweite Nachteil dieser Momentaufnahmen ist, daß Entwicklungen nicht beurteilt werden (können). So kann es auch durchaus sein, daß das Kind sich am unteren Ende dessen artikulieren kann, was akzeptiert wird, aber bei den Untersuchungen nicht auffällt, daß es sich bspw. seit einem halben Jahr gar nicht weiterentwickelt hat.

Das sind alles gute Gründe, um der Empfehlung der Erzieherin etwas mehr Beachtung zu schenken, anstatt sich persönlich herabgewürdigt oder angegriffen zu fühlen. Beide Reaktionen sind übrigens auch aus der letzten Frage herauszulesen, mit der uns der Autor im Zusammenhang mit der Kita beglückt hat.

Nota bene: bei den U-Untersuchungen füllen die Eltern die Fragebogen beim Arzt selber aus. Wenn das Kind nicht den Mund aufmacht, bekommt der gar nicht mit, wenn die Eltern aus welchen Motiven auch immer gelogen haben.

Insofern - und da wiederhole ich mich bewußt - gibt es niemanden, der die sprachlichen Fähigkeiten eines Kita-Kindes besser beurteilen kann (hinsichtlich Stand UND Entwicklung) als die Erzieherin, die das Kind täglich über vier, sechs oder sogar acht Stunden sieht und im natürlichen Umfeld beobachten kann. Im übrigen geht es bei den sprachlichen Fertigkeiten auch nicht nur darum, wie sich ein Kind ggü. Erwachsenen artikulieren kann (in der Regel sind die meisten in dem Alter da eh gehemmt), sondern auch, wie es sich mit Gleichaltrigen unterhält, wie es sich da behaupten kann und wie es verstanden wird. Auch das kann allein eine Erzieherin beurteilen.

Gruß
C.

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Wie gesagt, SPS wusste ich mittlerweile schon, danke für die andere „Übersetzung“ auch.

Das es in die Richtung

geht, habe ich bereits vermutet. Ich weiß, ich wiederhole mich:

Denn ein „normal“ entwickeltes Kind hat keinen Kontakt zu solchen Einrichtungen, d. h. irgendeinen Grund wird es geben, daher werden auch die Aussagen/Befürchtungen der Erzieherin nicht völlig aus der Luft gegriffen sein. Und wenn zu diesem Zeitpunkt womöglich Förderbedarf im Schwerpunkt Sprache besteht, wobei ich C_Punkt durchaus Recht gebe, dass die Erzieherin, die das Kind täglich sieht, vermutlich die Situation besser einschätzen kann als der Arzt bei der Voreinschulungsuntersuchung, der das Kind vielleicht für eine halbe Stunde sieht, dann sollte das als Chance und nicht als „Einmischung in Privatangelegenheiten“ angesehen werden.

Ich habe gerade einen Schüler, der die Fachoberschule mit einem guten Abschluss verlassen wird, von dem ich jetzt erst erfahren habe, dass er ursprünglich eine Förderschule besucht hat. Seine Schullaufbahn war etwas länger, denn er hat noch eine einjährige Berufsfachschule besucht, dann eine dreijährige Ausbildung gemacht und nun noch ein Jahr die Fachoberschule, aber er ist immer noch relativ jung, und es hat ihm definitiv nicht geschadet, er hat sich sehr gut gemacht!

Gruß
Christa

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Das würde ich keinesfalls unbesehen unterschreiben, denn die Erzieherinnnen meiner Tochter waren einfach blind, obwohl ich sie mit der Nase draufgestoßen habe (längere Geschichte, aber meine Tochter ist Linkshänderin, das war mir schon sehr früh klar, und die Damen in der KiTa haben das auch nach 5 Jahren nicht richtig wahrhaben wollen - Linkshändigkeit ist nichts Schlimmes, aber mit Kleinigkeiten kann man Großes bewirken, und das wurde in der KiTa versäumt).

Im vorliegenden Fall ist es aber lobenswert, dass die Erzieherin eben so aufmerksam war und versucht hat, mit dem Vater darüber zu sprechen.

Na ja, wenn wir ehrlich sind, ist es nicht der Traum eines Elternteils, dass das Kind „nur“ eine Förderschule besuchen soll, aber wie ich in der Antwort an Beatrix schrieb, heißt das wiederum nicht, dass das Kind keine Zukunft hat, im Gegenteil, es kann ihm zu einer besseren Zukunft helfen.

Gruß
Christa

Es kann natürlich sein, daß der Fragesteller eine umfangreiche Prüfung der Kompetenzen der einzelnen Erzieherinnen vorgenommen hat und zum Ergebnis gekommen ist, daß es da massiven Verbesserungsbedarf gibt. Allein: das mag ich nicht recht glauben und bleibe deswegen bei der Arbeitshypothese, daß die meisten Erzieherinnen wissen, was sie tun.

Natürlich wünschen sich die meisten Eltern, daß ihre Kinder sich normal entwickeln und keinen Förderbedarf haben (manchen wird selbst das egal sein). Nun ist das aber eben nicht immer der Fall und damit diese Kinder auf ein normales Niveau kommen, gibt es die vielen Fördermöglichkeiten. Anstatt diese aus falsch verstandenem Stolz abzulehnen und dazu noch hier so ein Rad zu drehen, sollte man sie einfach nutzen und sich daran erfreuen, daß dem Kind geholfen wird. Außerdem heißt ja Förderbedarf ja nicht automatisch, daß das Kind blöd ist (und selbst, wenn es so wäre: ändern kann man es eh nicht und umso mehr sollte man Fördermöglichkeiten nutzen), sondern daß es Rückstände in einem oder mehreren Entwicklungsbereichen gibt bzw. gesehen wird. Nun kann man

Im Bekanntenkreis haben wir einige Kinder, die inzwischen in einzelnen Bereichen gefördert werden. Die Eltern hatten den Bedarf gar nicht mal erkannt, was aber im Zweifel eben daran liegt, daß man nur sein eigenes Kind kennt und den Vergleich mit anderen gar nicht ziehen kann. Außenstehende haben es da leichter, weil sie fremde Kinder immer in den gleichen Ausschnitten erleben (andere Eltern) oder eben viele Kinder quasi ganztätig (Erzieherinnen). Seit die Förderung eingesetzt hat, haben sich die fraglichen Kompetenzen spürbar verbessert. Das funktioniert aber eben nur, wenn man solchen Möglichkeiten aufgeschlossen gegenüber steht.

Gruß
C.

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Ich bin ja im Prinzip ganz bei dir, wollte aber deutlich machen, dass ich auch verstehe, dass nicht jeder „juchu“ schreit, wenn man das beim eigenen Kind erlebt. Weil du fragtest „Wo ist das Problem?“ Man muss als Elternteil auch erstmal damit klar kommen.

Das riecht komisch.