Duschfilter gegen Legionellen

Hallo,

in unserem Mietshaus, wurde jetzt schon wieder positiv auf Legionellen getestet. Die Werte sind nicht über 10.000, also kein Duschverbot.

Nun überlegen wir aber, uns einen Duschkopf mit Duschfilter zu kaufen.

Kennt sich jemand damit aus? Sind diese Filter überhaupt hilfreich? Wir haben noch nie etwas, von Duschfiltern, als Maßnahme gehört.

Vielen Dank im Voraus.

Gruß
Eidechse

Kennt sich jemand damit aus? Sind diese Filter überhaupt
hilfreich? Wir haben noch nie etwas, von Duschfiltern, als
Maßnahme gehört.

Hallo,

ich habe noch nie etwas von solchen Fltern gehört, geschweige denn gesehen.
Als einzig wirksame Massnahme ist mir Erhitzen des Wassers über 65°C bekannt.

Filter, die Leginellen „aufhalten“, müssten chemisch arbeiten. Mechanische Filter, die dann auch noch genug Wasser durchlassen, ohne dass der Druck zu stark in Knie geht, müssten SEHR gross sein. Eine wirklich und nachweislich wirksame Lösung zum Einabau z.B. in den Dusch-Schlauch kann ich mir nicht vorstellen. Dann wäre das längst ein Verkaufsschlager.

Hallo,

sollte nicht mal erst die Quelle allen Übels beseitigt werden, ggf. spülen der Leitungen und sonstiges …

Deine Einzellösung in allen Ehren, aber das kann doch so nicht sein …

Gruß

Jürgen

Hallo odo01!
Anscheinend werden wir schön langsam alt und die Entwicklung geht an uns vorbei!
Hab mir das Posting durchgelesen, bevor es noch Kommentare dazu gab. Wollte schon ein entsprechendes Posting ähnlich Deinem schreiben, hab das aber dann gegoogelt. Wikipedia verweist auf Ultrafilter und BWT beschreibt genau diese Ultrafilter in seinen Brauseköpfen mit einem Durchsatz von etwa 13Ltr/min.
Wenn BWT so was anbietet, gehe ich davon aus, dass es wirklich funktioniert.
MfG
airblue21

Guten Morgen,

die Mail war ja nicht an mich gesendet, ich antworte mal trotzdem.

Hallo odo01!
Anscheinend werden wir schön langsam alt und die Entwicklung
geht an uns vorbei!
Hab mir das Posting durchgelesen, bevor es noch Kommentare
dazu gab. Wollte schon ein entsprechendes Posting ähnlich
Deinem schreiben, hab das aber dann gegoogelt. Wikipedia
verweist auf Ultrafilter und BWT beschreibt genau diese
Ultrafilter in seinen Brauseköpfen mit einem Durchsatz von
etwa 13Ltr/min.
Wenn BWT so was anbietet, gehe ich davon aus, dass es wirklich
funktioniert.

Das habe ich ja auch über google herausgefunden, frage mich aber, warum so etwas vom Gesundheitsamt / Vermieter nicht erwähnt wird, sondern im Ernstfall ein Duschverbot erteilt wird und andere Sofortmaßnahmen.

MfG
airblue21

Gruß
Eidechse

Hallo Jürgen,

danke für Deine Antwort.

sollte nicht mal erst die Quelle allen Übels beseitigt werden,
ggf. spülen der Leitungen und sonstiges …

Das wird wohl auch geschehen. Da wir in einem sehr, sehr großen Haus wohnen, 732 Mieteinheiten, wird uns wahrscheinlich nicht die ganze Wahrheit gesagt. Das Problem bestand schon im letzten Jahr und wahrscheinlich schon davor.
Rufen wir an, fragen nach, wird ungehalten reagiert und alles heruntergespielt. Die Verwaltung ist vielleicht überfordert und der neue Eigentümer in Belgien.

Deine Einzellösung in allen Ehren, aber das kann doch so nicht
sein …

Wir werden uns mit anderen Mietern zusammenschließen und überlegen, was wir tun können.
Der Wert in unserem Hauseingang lag bei 6400, also schon ziemlich hoch, deshalb wollten wir uns erst einmal selbst schützen. Alles andere dauert sehr lange und jeden Tag wird viel geduscht.

Wir denken, dass die Ursache in der Erwärmung liegt. Rückwirkend überlegt, wurde das Warmwasser in den Wintermonaten oft gar nicht so richtig heiß. Vielleicht Sparmaßnahmen.

Gruß

Jürgen

Gruß
Eidechse

Hallo Eidechse1!
Ichnehme an, dass das rein rechtliche Gründe hat. Die Verordnung besagt, dass ab einer gewissen Belastung ein Duschverbot auszusprechen ist. Damit ist der Verordnung Genüge getan und der Vermieter in die Pflichz genommen unverseuchtes Wasser zur Verfügung zu stellen. Würde kein Duschverbot ausgesprochen werden, hätte der Vermieter keinen Anlass zu handeln.
Der Vermieter seinerseits wird sich hüten, solche Produkte den Mietern zu empfehlen. Einerseits wäre er haftbar, solltest doch ein Mieter erkranken, andererseits müsste er u.U. die Kosten der Nachrüstung tragen, denn er muss ja unverseuchtes Wasser zur Verfügung stellen.
MfG
airblue21

Hei!

Sind diese Filter überhaupt hilfreich?

Nein.
Filter, die so fein sind, das sie Bakterien (wir reden hier von weniger als 1 µm!) zurückhalten können, dürften bei herkömmlichen Leitungswasserqualitäten innerhalb von Wochen, wenn nicht Stunden dicht sein.
Damit sowas zuverlässig funktioniert, müsste eine extrem aufwändige Technik mit automatischer Rückspülung her, die bei Warmwasser auch zu erheblichen thermischen Verlusten führen dürfte.

Sinnvoll im normalen Haus ist nur eine thermische behandlung, bedeutet, den Vorrat auf 70°C zu bringen und dabei die Zirkulation laufen zu lassen, damit auch die Legionellen, die im Leitungssystem sitzen, zuverlässig abgetöten werden.
Dabei ist die Temperatur des Zirkulationrücklaufes zu beobachten, denn gerade in solche großen Anlagen muss die Isolation schon verdammt gut sein, das die Temperatur bis dorthin gehalten wird. Im Zweifelsfalle die Temperatur erhöhen (Mieter warnen! Verbrühungsgefahr!). Wenn am Zirkulationsrücklauf meherer Minuten mindestens 65°C anliegen, kann man nach und nach alle Stichleitungen in die Wohnungen/zu den Duschen durchspülen. Dannach sollten die Viecher weg sein und mit dem wöchentlichen Legionellen-Programm unter Kontrolle bleiben. Immer Vorrausgesetzt, es gibt in der Ringleitung keine toten Enden, die denen die sich weitervemehren, da sollte man dann an die Installation selber gehen.

lg, mabuse

Hallo mabuse,

vielen Dank für Deine Antwort.

Sinnvoll im normalen Haus ist nur eine thermische behandlung,
bedeutet, den Vorrat auf 70°C zu bringen und dabei die
Zirkulation laufen zu lassen
, damit auch die Legionellen, die
im Leitungssystem sitzen, zuverlässig abgetöten werden.
Dabei ist die Temperatur des Zirkulationrücklaufes zu
beobachten, denn gerade in solche großen Anlagen muss die
Isolation schon verdammt gut sein, das die Temperatur bis
dorthin gehalten wird.

Wahrscheinlich, werden wir dann immer wieder mit erhöhten Legionellen-Werten zu tun haben. Manchmal ist das Wasser aber so heiß, dass man sich verbrühen könnte. Diese Thermische Behandlung muß ja von der Hausverwaltung vorgenommen werden. Wir können ja eigentlich nur abwarten, bis Entwarnung gegeben wird. Auf Dauer natürlich lieber ausziehen, aus so einem großen Haus.

Im Zweifelsfalle die Temperatur erhöhen

(Mieter warnen! Verbrühungsgefahr!). Wenn am
Zirkulationsrücklauf meherer Minuten mindestens 65°C anliegen,
kann man nach und nach alle Stichleitungen in die Wohnungen/zu
den Duschen durchspülen. Dannach sollten die Viecher weg sein
und mit dem wöchentlichen Legionellen-Programm unter Kontrolle
bleiben. Immer Vorrausgesetzt, es gibt in der Ringleitung
keine toten Enden, die denen die sich weitervemehren, da
sollte man dann an die Installation selber gehen.

Z. Zt. duscht hier kaum noch einer und das in so einem großen Mietshaus. Nun bewegt sich wenig in den Leitungen. Das könnte ja auch wieder ein Problem sein.

Bringt es etwas, die Wassertemperatur in der Wohnung(Dusche / Waschbecken) zu messen. Denn, wenn diese über 60°C läge, müssten die Legionellen ja abgetötet sein.
Ein Mundschutz müsste doch auch hilfreich sein.

Vielen Dank und liebe Grüße Eidechse

Hei!

Manchmal ist das Wasser aber so heiß, dass man sich verbrühen könnte.

Das reicht nicht. An 70°C könnte man sich nicht verbrühen, man verbrüht sich garantiert daran!

Diese Thermische Behandlung muß ja von der Hausverwaltung vorgenommen werden.

Richtig.
Aber vielerorts wird leider nur der Kesselinhalt erhitzt, aber eben nicht die Zirkulationsleitungen - und von dort werden sie später wieder in den Kessel eingespült.

Nun bewegt sich wenig in den Leitungen. Das könnte ja auch wieder ein Problem sein.

Ja, definitiv.

Bringt es etwas, die Wassertemperatur in der Wohnung(Dusche / Waschbecken) zu messen. Denn, wenn diese über 60°C läge, müssten die Legionellen ja abgetötet sein.

Theoretisch ja. Aber wie gesagt, an über 60° verbrennt man sich schon ganz schön die Flossen.

Ein Mundschutz müsste doch auch hilfreich sein.

Nein, Legionellen sind Lungengängig, d.h Probleme gibt’s beim Einatmen. Trinken könnte man die bedenkenlos. Und ein Filter, der so fein ist, das er Bakterien aufhält - nun, durch den saugst du keine Luft an, das bringt deine Lunge nicht.

Ich würd mal einen dezenten Hinweis ans Gesundheitsamt geben, die werden der Hausverwaltung schon auf’s Dach steigen.

lg, mabuse

Guten Morgen mabuse,

vielen Dak für Deine Antworten, die sehr hilfreich sind. So erspare ich mir die weitere Rennerei, nach einem geeigneten Mundschutz.

Heute rufe ich gleich beim Gesundheitsamt an. Hier tut sich irgendwie nichts.

Beste Grüße und einen schönen Frühlingsanfang
Eidechse