Kontext, Präferenz und das eigene Ego
Hallöchen zurück,
das ist alles sehr unterschiedlich.
Ich war mal in einer Firma, da wurde mir als direkt am ersten Tag vom CEO persönlich das „Du“ gegeben - Firmenrichtlinie.
Ich war auch schon mal wo, da war es ein absolutes No-Go, auch nur seine Kollegen mit „Du“ anzureden. Da war der Schreibtischnachbar der „Herr Müller“ und nicht der „Peter“.
In erstem Fall ist natürlich klar, man ist auf „Du“.
Im zweiten Fall ist auch klar, dass man das läßt - außer wenn man die Rückendeckung von oben dafür hat.
Und dann gibt es jede beliebige Abstufung dazwischen.
In einigen Ausnahmen bereue ich es sehr, meinen Mitarbeitern direkt am ersten Tag das „Du“ angeboten zu haben, weil gerade unerfahrene Kollegen (sprich: frisch von der Uni/Schule) dieses Signal leicht falsch verstehen.
Tendentiell ist es jedoch so, dass das „Du“ Berührungsängste nimmt und zum freien Meinungsaustausch beiträgt.
Ich empfehle es deswegen.
Nur muss man sich - gerade als „Führungsneuling“ wirklich daran gewöhnen, dass „Peter, ich muß Dich entlassen“ ein extrem harter Satz ist und viel mehr Spuren hinterläßt als „Herr Müller, wir müssen uns von Ihnen trennen“.
Die fehlende Distanz kann hier eine persönliche Note reinbringen, die schlimmstenfalls dazu führen kann, aus emotionalen Gründen betrieblich notwendige Situationen zu korrigieren.
Hier muß sich jeder selbst einschätzen.
Wer es nicht aushält, einem „Du-Kollegen“ schlimmstenfalls die Existenz (d.h. den Job) unter den Füßen wegzuziehen, der sollte wohl besser von vorne herein beim „Sie“ bleiben.
Aber auch das ist nicht der Weisheit letzter Schluß, sondern nur ein persönlicher Rat.
Gruß,
Michael