DVD-Label in Indesign erstellen

Liebe Experten,

stehe das erste Mal vor der Aufabe ein DVD-Label (für Siebdruck) zu erstellen. Bin mit den Grundlagen der CS4-Suite vertraut, aber doch noch einige Fragen:

  1. Löse ich das ganze am besten in Photoshop oder Indesign (letzteres fällt mir leichter, darum beziehen sich die untenstehenden Fragen auch auf Indesign)?

  2. Da ich in dem Sinne ja kein „rundes PDF“, sondern nur ein PDF mit einer runden Fläche erzeugen kann (oder?), lege ich ein PDF mit der Größe des DVD-Labels an und platzieren den Kreis für das Label. Dabei stellt sich für mich die Frage: a) ob ich den Kreis mit einem Rand versehen muss (damit er als Kreis erkennbar ist… die Option „Objekt anzeigen aber nicht drucken“ habe ich bisher nicht gefunden) und b) wie ich das Thema Tranparenz in Indesign löse, da Teile des Labels transparent sein sollen.

  3. Eine Vorgabe lautet: „keinen Beschnitt anlegen - es wird auf Endformat gedruck“ -> heißt das, ich DARF keinen Beschnitt anlegen oder BRAUCHE nicht?

  4. Eine weitere Vorgabe: a) „PDF-Daten als Composite anlegen“ -> Was heißt das? und b) „bei Verwendung von Duplexbildern eine vorsepararierte Datei anlegen“ -> Ich verwende wie bisher Fotos, die ich in CMYK umwandle und als TIFF abspeichere… betrifft mich diese Vorgabe trotzdem?

  5. Bei der Vorgabe „Überfüllungen anlegen“. Weil ich bisher noch nichts mit Überfüllungen zu tun hatte, die Frage, wie ich das mache. Für die Erläuterung der Indesign-Hilfe (http://help.adobe.com/de_DE/InDesign/6.0/WSa285fff53…) bin ich irgendwie zu blöd :smile:

Und für diese Vorgaben ebenfalls: „Tonwerte im Siebdruck anlegen mit mind. 15 %, max. 90 %. Ein Tonwert unter 15 % ist im Druck evtl. nicht mehr erkennbar. Wenn der Tonwert über 90 % liegt, ergibt dies eine geschlossene Fläche.“ -> Ich muss es nicht unbedingt verstehen, ich würde nur gern wissen, was genau das für mich heißt.

Die Vorgaben stammen übrigens vom „Expresswerk“, das für Expresslieferungen echt günstige Konditionen (inlusive Bedruckung, Eintüten und Versand) bietet.

Da ich die Daten morgen liefern muss, wäre ich für zeitnahe Antworten dankbar.

Einen schönen Sonntag!

Sonja

PS: Falls es noch irgendeinen typischen Anfängerfehler gibt, gern gleich anmerken!

Hallo!

  1. Löse ich das ganze am besten in Photoshop oder Indesign

Das hängt ein bißchen auch davon ab, was drauf soll. Photoshop ist halt mE mehr ein Bildbearbeitungs- und weniger ein Designprogramm, deswegen würde ich auch zu Indesign tendieren, vielleicht auch zu Illustrator.

  1. Da ich in dem Sinne ja kein „rundes PDF“, sondern nur ein
    PDF mit einer runden Fläche erzeugen kann (oder?), lege ich
    ein PDF mit der Größe des DVD-Labels an und platzieren den
    Kreis für das Label. Dabei stellt sich für mich die Frage: a)
    ob ich den Kreis mit einem Rand versehen muss (damit er als
    Kreis erkennbar ist…

Frag doch mal den Siebdrucker, wie er das gerne hätte.

und b) wie ich das
Thema Tranparenz in Indesign löse, da Teile des Labels
transparent sein sollen.

Was meinst Du damit genau? Du brauchst einen nicht-vorhandenen Hintergrund? Der ist in Indesign durch die Grundfarbe „Papier“ gegeben. Bei den einzelnen Elementen lassen sich zusätzlich Transparenzen einstellen.

  1. Eine Vorgabe lautet: „keinen Beschnitt anlegen - es wird
    auf Endformat gedruck“ -> heißt das, ich DARF keinen Beschnitt
    anlegen oder BRAUCHE nicht?

Ich würde sagen, du DARFST nicht - aber warum fragst Du nicht den Drucker?

  1. Eine weitere Vorgabe: a) „PDF-Daten als Composite anlegen“
    -> Was heißt das?

Die Datei ist nicht in Druckfarben separiert.

„bei Verwendung von Duplexbildern
eine vorsepararierte Datei anlegen“ -> Ich verwende wie bisher
Fotos, die ich in CMYK umwandle und als TIFF abspeichere…
betrifft mich diese Vorgabe trotzdem?

CMYK-Bilder sind keine Duplexbilder.
CMYK: Vierfarben
Duplex: Sonderfarbe + Schwarz.

Und für diese Vorgaben ebenfalls: „Tonwerte im Siebdruck
anlegen mit mind. 15 %, max. 90 %. Ein Tonwert unter 15 % ist
im Druck evtl. nicht mehr erkennbar. Wenn der Tonwert über 90
% liegt, ergibt dies eine geschlossene Fläche.“ -> Ich muss es
nicht unbedingt verstehen, ich würde nur gern wissen, was
genau das für mich heißt.

Das z.B. Graustufen unter 10% nicht zu sehen sind sind und über 90% wie eine Schwarzfläche wirken. Bei einem CMYK-Bild wäre 5-5-50-5 vermutlich ähnlich wie 0-0-50-0.

Die Vorgaben stammen übrigens vom „Expresswerk“, das für
Expresslieferungen echt günstige Konditionen (inlusive
Bedruckung, Eintüten und Versand) bietet.

Aber wie alle günstigen Druckereien lassen sie Dich mit der den Druckvorgaben etwas allein.

PS: Falls es noch irgendeinen typischen Anfängerfehler gibt, gern gleich anmerken!

Ja. Du hast Dir etwas vorgenommen, was ein paar Nummern zu groß ist. Reparierst Du deine Autos auch selber? :smile:

Gruß,
Max

Erst einmal vielen Dank für Deine Antworten. Ein paar Kleinigkeiten muss ich aber trotzdem noch nachfragen :smile:

  1. Löse ich das ganze am besten in Photoshop oder Indesign

Das hängt ein bißchen auch davon ab, was drauf soll. Photoshop
ist halt mE mehr ein Bildbearbeitungs- und weniger ein
Designprogramm, deswegen würde ich auch zu Indesign tendieren,
vielleicht auch zu Illustrator.

Bleibe ich also beim Indesign, zumal ich beim PS eh nicht wüsste, wie ich dann einen PDFX3-Export machen könnte.

  1. Eine weitere Vorgabe: a) „PDF-Daten als Composite anlegen“
    -> Was heißt das?

Die Datei ist nicht in Druckfarben separiert.

Und was heißt das (für mich)? :smile:

PS: Falls es noch irgendeinen typischen Anfängerfehler gibt, gern gleich anmerken!

Ja. Du hast Dir etwas vorgenommen, was ein paar Nummern zu
groß ist. Reparierst Du deine Autos auch selber? :smile:

Noch nicht - aber wenn ich mal groß bin, will ich das :wink:

Gespannt auf Deine „Nachträge“…

Sonja

PS: Falls es noch irgendeinen typischen Anfängerfehler gibt,
gern gleich anmerken!

Kann mich „Denker“ nur anschließen. Als Laie sollte man sich nicht unbedingt den billigsten Anbieter aussuchen, der einen einfach so nur mit den Druckspezifikationen sitzen lässt.

Gute Druckereien kosten deswegen mehr, weil sie über einen vernünftigen Service sprich gute Beratung und eine kompetene Druckvorstufe verfügen.

Du bist dir nicht mal im Klaren, mit welchem Programm du arbeiten sollst. Sorrü, aber das Photoshop ein Bildbearbeitungsprogramm und zum Layouten in der Druckvorstufe ungeeignet ist, ist elementares Grundwissen. Natürlich mußt du das in Indesign anlegen.

Mein ernst gemeinter Rat: such dir lieber eine Druckerei, die dir auch direkt Auskunft zu ihren Druckvorgaben gibt. Oder vielleicht sogar deine offenen Dateien duckfertig macht.

  1. Löse ich das ganze am besten in Photoshop oder Indesign
    (letzteres fällt mir leichter, darum beziehen sich die
    untenstehenden Fragen auch auf Indesign)?

Das hab ich ja bereits beantwortet.

  1. Da ich in dem Sinne ja kein „rundes PDF“, sondern nur ein
    PDF mit einer runden Fläche erzeugen kann (oder?), lege ich
    ein PDF mit der Größe des DVD-Labels an und platzieren den
    Kreis für das Label.

Kann man machen, muß man aber eigentlich nicht. Daß ne DVD rund ist, ist eigentlich klar. Allerdings ist das bei der Vorgabe hier seltsam, also daß man keinen Beschnitt anlegen soll. Normalerweise liegen in den Druckvorgaben PDF auch immer eine Vorlage/Skizze dabei, die die genauen Abemssungen und den druckbaren Bereich darstellen.

die Option „Objekt anzeigen aber nicht
drucken“ habe ich bisher nicht gefunden) und b) wie ich das
Thema Tranparenz in Indesign löse, da Teile des Labels
transparent sein sollen.

Da ich nicht weiss, was du wie wo transparent machen willst, ist die Frage so nicht zu beantworten.

  1. Eine Vorgabe lautet: „keinen Beschnitt anlegen - es wird
    auf Endformat gedruck“ -> heißt das, ich DARF keinen Beschnitt
    anlegen oder BRAUCHE nicht?

Ich würde das als NICHT DÜRFEN interpretieren. Allerdings ist die Vorgabe sehr unspezifisch/seltsam. Da unbedingt nachfragen.

  1. Eine weitere Vorgabe: a) „PDF-Daten als Composite anlegen“
    -> Was heißt das? und b) „bei Verwendung von Duplexbildern
    eine vorsepararierte Datei anlegen“ -> Ich verwende wie bisher
    Fotos, die ich in CMYK umwandle und als TIFF abspeichere…
    betrifft mich diese Vorgabe trotzdem?

Vorsepariert bedeutet, man macht ein PDF, in dem jede einzelne Farbe auf einer eigenen Seite/Bogen liegt (das schaut dann schwarz/weiss aus im PDF, also nur die Farbanteile sichtbar). Da du in cmyk produzierts ist das aber unwichtig für dich.

  1. Bei der Vorgabe „Überfüllungen anlegen“. Weil ich bisher

Sind Vorgaben für die Überfüllungswerte angegeben? Ansosnten die Standardwerte von Indesign lassen.

Und für diese Vorgaben ebenfalls: „Tonwerte im Siebdruck
anlegen mit mind. 15 %, max. 90 %. Ein Tonwert unter 15 % ist
im Druck evtl. nicht mehr erkennbar. Wenn der Tonwert über 90
% liegt, ergibt dies eine geschlossene Fläche.“ -> Ich muss es
nicht unbedingt verstehen, ich würde nur gern wissen, was
genau das für mich heißt.

D.h., daß Flächen die außerhalb dieser Wert liegen entweder „ausfransen“ also wegbrechen -> später weiss oder „zulaufen“ -> aus 90 Porzent werden 100 (z.B.)

Siebdruckvorlagen sind halt schon bissl spezieller in der Anfertigung als Offest-Standard-Drucksachen.

Auch Dir lieben Dank für Deine Antworten. Haben wirklich weitergeholfen, wobei mein gestriger Entwurf klaglos akzeptiert wurde.

Kann mich „Denker“ nur anschließen. Als Laie sollte man sich
nicht unbedingt den billigsten Anbieter aussuchen, der einen
einfach so nur mit den Druckspezifikationen sitzen lässt.

Wobei mir die auf Nachfrage durchaus zur Seite gestanden haben. Das einzig lästige war (das lag aber nicht an denen): die GEMA-Fragen.

Ansonsten nur am Rande: Ich bin - wie zu merken - noch Laie, bin aber mit dem Wissen, das ich mir im Quereinstieg erworben habe, schon ein ordentliches Stück weit gekommen. Und weil man halt irgendwo anfangen muss, fang ich am liebsten mit konkreten Aufgaben an und habe das Gefühl dabei so viel zu lernen, wie mir persönlich über ein systematischeres Herangehen nicht möglich wäre - auch auf die Gefahr hin, dabei mit „an Peinlichkeit grenzenden Fragen“ zu glänzen :smile:

Naja. Aber das ist ein ganz anderes Thema und bevor ich hierzu weiter ausschweife nochmals herzlichen Dank für Eure Hilfe!

Sonja

wobei mein gestriger Entwurf klaglos

Mit den Onlinebutzen ist das teilweise echt bissl Glücksspiel. In anderen Fachforen hab ich schon dutzendweise Beiträge von enttäuschten Kunden gesehen, die auch erst hinterher verstanden haben, warum günstige Kampfreise bei Druckdienstleistern auch ihre Nachteile mit sich bringen.

Ist ne günstige Alterantive bei Standard-Drucksachen und wenn man weiß was man macht, kann man den Weg auch gehen. Wenn ich aber wichtige Jobs mit hohem Qualitätsanspruch habe gebe ich persönlich immer dem Drucker vor Ort den Vorzug.