einige Gedanken dazu
Hallo,
Es betrifft nicht nur den Dyson, eigentlich fast sämtliche
Konsumer-Qualitäten jegweden Herstellers. Es sind zwar
Filtersysteme eingebaut, die halten, was sie versprechen. Doch
nicht jede angesaugte Luft nimmt den Weg durch die Filter.
Der Feinststaub, besonders Schleifstaub, wirkt in den
Motorlagern wie Schmirgelpapier, zudem ist mancher Staub
hygroskopisch, alles klebt fest. Die Folgen kannst du dir
ausmalen.
Das Rückhaltevermögen für Feinstaub (Filtereffizienz)
ist ein wesentliches Qualitätsmerkmal für einen Staubsauger.
Dementsprechend dürfen gute Staubsauger keinen solchen
Staub durchlassen!
Bei Zyklonsaugern ist das allerdings schon nicht mehr so
ohne weiteres gegeben. Nur mit einem nachgeschalteten
Feinfilter (meist HEPA) kann der Sauger das gleiche
Rückhaltevermögen bringen, wie ein Tütensauger.
Wenn aus Sparsamkeitsgründen dann der Nachfilter weggelassen
wird (geht ja auch ohne), dann sieht’s eben schlecht aus.
Ein Zyklon hat auf Grund phys. Gesetze ein schlechtes
Abscheidevermögen für Partikel unter ca. 5um.
Kleinere Partikel verhalten sich nahezu trägheitsfrei und
können deshalb mittels Zyklon nicht mehr abgeschieden werden.
Staubsaugertüten wirken als Diffusionsfilter.
Deren schlechtester Abscheidegrad (most penetrating partikel size) liegt bei ca. 0,3um und kann dort allemal noch
bei über 95% sein (macht aber nur einen winzigen Masseanteil).
Solche feinen Partikel (unter 1um) kann man in Praxis
nicht einfach erzeugen. Die koagulieren sofort zu größeren
Aggregaten bzw. haften an größeren Partikeln an
(-> kleine Partikel haben große Kernbindungskräfte).
Noch ein andres Thema sind Textile Filter (evtl. auch noch
auswaschbar). Das sind zwar auch Diffusionsfilter, doch
wird da ein Kompromiss zwischen Rückhaltevermögen und
Strömungswiderstand sowie Wiederverwendbarkeit gemacht.
Gerade nach dem Reinigen hat ein solcher Filter zunächst
eine miserable Abscheideeffizienz. Der Filter muß sich
im Gebrauch erst wieder „zusetzen“ und wird dabei immer
besser. Nach Jahren Gebrauch wird so ein Filter auch
irgendwann „Fadenscheinig“, auch Nähte geben nach.
Ich habe
das nicht nur einmal erlebt, dazu unten. Im Unterschied dazu
haben Industriestaubsauger (um ein Beispiel zu nennen)
gekapselte metallene Lager, auch Kugellager. Die stecken so
was locker weg. Die kleinen Motörchen der „einfachen“
Staubsauger sind schnell am Ende, wenn sie verschmutzen.
Mag sein. Ich denke, Du hast da aber doch eine selektive
Wahrnehmung.
Sicher, die Zahlen scheinen repräsentativ, aber die
Ursachen öiegen IMHO anders.
Der Unterschied ist nicht nur die Lagerung, sondern auch
die Baugröße (Konstruktion).
Gute Saugleistung kommt aus einem hohen Wirk(-unter-)druck).
Den erreicht man nur durch eine hohe Umfanggeschw. des
Lüfterrades. Da sind Industriesauger ganz anders konstr.
-> Durchmesser Gebläse ca. 25…30cm.
Haushaltsstaubsauger haben nur ca. 10cm „Lüfterrädchen“
-> kompakte Bauweise erzwingt es.
Damit da trotzdem was passiert, wird die Drehzahl soweit
erhöht, bis das Ding knapp vorm Auseinanderfliegen ist.
-> und macht Krach wie eine Flugzeugturbine
Dementsprechend hoch sind die Lagerbelastungen.
Kosten darf es ja auch nix -> billiges Mat.
Dementsprechend ist es mir total einleuchtend, daß an
so einem Sauger nur 2 Ausfällursachen typisch vorkommen
1.Motor-Lager kaputt (durch schlechte Filter noch eher)
2.Gehäuse zerbrochen („Sollbruchstellen“ fast immer eingebaut)
Viel mehr Teile können da kaum kaput gehen, oder?
Ich kann aber nach wie vor nicht einsehen, daß ein
ordentlicher Sauger (Tüte oder Zyklon mit HEPA-Nachfilter)
wegen Gipsstaub gleich den Geist aufgeben soll.
Dieser Staub bleibt allemal im Filter!
Gruß Uwi
Zudem
sich eine Reparatur in den seltensten Fällen lohnt, nicht mal
beim teuren Dyson.
Ich habe nur ein einziges Mal einen meiner Gewerbestaubsauger
bei Industriestaub aufgeben sehen (es war ein Kirby Legend 3).
Und zwar reinigten wir Filtermatten von Klimaanlagen eines
Rechnerraumes. Eine Demontage des Staubsaugers zeigte
gefressene Lager. Die Sache ließ sich natürlich reparieren,
war nicht mal teuer. Ich habe daher auch meinen ausrangierten
DC03 (Dyson) auseinandergenommen, er war einige Jahre im
Einsatz in der Wohnung. Nur Wohnungsstaub, einmal den Staub
einer neu montierten und geschliffenen Gipskartonwand, danach
ging er nicht mehr. Ursache: gefressene Motorlager (beim Dyson
zum Teil aus Plast-Metall-Kombination!). Daraufhin untersuchte
ich die kaputten Staubsauger meiner betreuten Objekte, die da
weggeworfen wurden (Miele, Philips, no Name…, allesamt nicht
älter als 5 Jahre). Häufigste Ursache bei jetzt 12 getesteten
Geräten: Lagerschäden am Motor (9x) oder Gehäuseschaden durch
Herunterfallen (3x). Nicht das du jetzt denkst, ich hätte nix
zu tun, aber das war eine Zeitlang meine sonntägliche
Morgenbeschäftigung
reines Hobby.