E/A-Fehlermeldung (bzw. I/O) bei beschädigten Audio-Dateien

Guten Abend.
Bei mir geschieht etwas Seltsames: Auf einer Back-up-Festplatte liegen viele Audiodateien
im Wav-Format, und die lassen sich nicht mehr öffnen oder Kopieren.

Das Kopieren geschieht dann zu ca. 1/3 oder sogar bis zu 2/3, dann fixiert sich das System
(friert ein), und manchmal kommt dann auch die Meldung „E/A-Fehler“ (oder I/O-Fehler).
Ich versuchte es auf verschiedenen Betriebssystemen: Windows XP sowie Linux,
und es ist immer das Gleiche.
Sogar „WIN-HEX“ fixiert sich, wenn es eine solche Datei analysieren" soll.

Es handelt sich um ganz normale Audio-Dateien (Aufnahmen) im WAV-Rormat,
naturgemäß ca. 600 MB bis 1,2 GB groß.
In der „Eigenschaften-Anzeige“ (wenn sie denn erscheint; oft wird bereits diese blockiert), erscheinen die normalen Datei-Eigenschaften -nichts Außergewähnliches.
Wenn ich z.B. mit „Audacity“ öffne, wird das Audio-Bild (Wellenform) zwar aufgebaut, aber nach einer gewissen Zeit, die in Etwa der Abbruchszeit entspricht, wird auch dort der weitere Aufbau beendet/festgefroren.

Kennt jemand eine Möglichkeit, bzw. ein Rettungsprogramm, mit dem ich den Fehler untersuchen lassen könnte?
Oder sollte ich gleich ein Datenrettungsunternehmen beauftragen für viel Geld?

Herzlichen Dank für eine Idee.

PS: Die Festplatte mit diesen Dateien ist eine IDE, und sie scheint mir in Ordung zu sein, denn andere darauf gespreicherten Dateien lassen sich problemlos kopieren oder öffnen.

Hallo!

Nein, die Platte ist schrott.

Es wäre ja denkbar, daß in einer Datei durch irgendwelche Fehler irgendwo Müll steht, und die Programme sich daran verschlucken. Sprich, Platte OK, nur Daten irgendwann mal falsch geschrieben.
Das mit dem Einfrieren (Woher nimmst du den Begriff „Fixieren“? Hab ich noch nie gehört) und dem E/A-Fehler, vor allem immer an der gleichen Stelle weist aber eindeutig darauf hin, daß die Platte einen eher physikalischen Schaden an einer Stelle hat. Das kann passieren, wenn die Platte z.B. im laufenden Betrieb irgendwo gegen stößt, und die Leseköpfe auf den Scheiben in der Platte genau da aufschlagen, wo diese Datei liegt.

Ich kenne Leute, die haben so eine Platte neu partitioniert, und eine Partition bis kurz vor den Schaden, und ab kurz danach eingerichtet. So wurde der defekte Bereich nicht mehr genutzt. Allerdings: Das war vor 20 Jahren. Heute schweben die Leseköpfe extrem dicht über die Platte, und es ist nicht auszuschließen, daß es zu weiteren Schäden kommt, wenn sie über die jetzige schadhafte Stelle fliegen. Ich würde so einer Platte kein einziges Byte mehr anvertrauen.

Versuche erstmal, so viele Dateien wie möglich normal von der Platte runter zu kopieren.
Danach kannst du z.B. den „Unstoppable Copier“ benutzen, um diese eine Datei zu kopieren. Der versucht mehrfach, die defekten Stellen zu lesen, und selbst, wenn das nicht klappt, liest er das, was danach kommt, weiter.

Du mußt aber damit rechnen, daß die Datei Schaden nimmt, und mittendrin Passagen mit fehlerhaften Daten sind. In wie fern Programme das verdauen können, oder du mit Audacity was ausbessern kannst, muß sich zeigen.

Da du nicht einfach nur Daten aus Versehen gelöscht hast, sondern es ein physisches Problem zu geben scheint, kannst du sehr, sehr viel Geld bei einem Rettungsunternehmen lassen, und der Erfolg steht in den Sternen. Ob es das wert ist? Zumal, wenn es doch eine Backup-Platte ist, müßte es doch noch andere Kopien der Datei geben, oder?

eine WAS??? IDE?? Dann ist die Platte mindestens 10 Jahre alt, eher älter.

Ist sie nicht. Nur weil andere Daten noch da sind, sagt das nichts über die Platte als Ganzes aus.

Ich auch nicht.

Wenn man das Prinzip Backup verstanden hat, dann müsste das so sein. Für mich klingt es aber eher so, als wäre das vor 10 Jahren die Backupplatte gewesen. Der damalige Rechner liegt wahrscheinlich lange auf dem Schrott. Das bedeutet, dass man vor 10 Jahren etwas richtig gemacht hat, was man heute nicht mehr kann.

Daten, die nur einmal vorhanden sind, haben offenbar keinen Wert für den Besitzer.

Naja, ich rate Leuten, deren Platte abgeschmiert ist, auch immer dazu, doch einfach das Backup einzuspielen. Das stößt dann immer auf Unverständnis. Ein Running Gag sozusagen.

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Guten Abend.

Zunächst herzlichen Dank für die hilfreichen Hinweise.

Im Nachgang hatte ich dann ebenfalls doch auch Eindruck, daß die Platte defekt ist;
die Erklärung von sweber erscheinen mir sehr schlüssig.
Danke auch für die Empfehlung des Prog. „Unstoppable Copier“ ,
das ich noch nicht kannte.
Im Moment läuft das schon mal -das dauert natürlich ewig, das ist klar.
Ich bin gespannt, was bei der ersten Probe rauskommt -jedenfalls sind
viele „Bytes“ defekt, so wird dort angezeigt.

Ich habe noch ein diagnose-tool der Herstellerfirma (western Digital),
das möchte ich danach auch mal ausprobieren, um vielleicht mehr informationen über den Plattenzustand zu erhalten.

Ich melde mich nochmals, wie es ausgegangen sein wird.
Nochmals vielen Dank, und einen schönen Abend.-

gerhard.-

Guten Abend.

So, die Sache ist geklärt:
Ja, die Platte ich defekt, und offenbar sogar ziemlich arg.
Ich hatte es mit dem (an sich guten) Programm „Unstoppable Copier“
versucht, aber im Ergebnis kam nichts Verwertbares dabei heraus.

Es gibt durchaus „backups“, die bei einem Kollegen liegen,
so werde ich mich dorthin wenden. (Ich wollte ihm das ersparen)

Überdies werde ich mir ein „Raid-System“ installieren -sowas soll mir
nicht nochmal passieren.

An dieser Stelle nochmals vielen Dank für die Hilfe, und beste Grüße,
Gerhard.-

PS: Die Marke „Western Digital , Green“ scheint nicht zuverlässig zu sein;
mir ist schonmal so ein Typ kaputtgeganmgen.

Ja, was soll halt auch rauskommen? Das ist, wie wenn du auf einem Blatt voller Löcher jeden einzelnen Buchstaben lesen willst. Wo ein Loch ist, ist halt nichts mehr zum Lesen da, egal wie lange du dich bemühst.

DAS IST KEIN BACKUP! Ein Raid hilft nur gegen Ausfälle einzelner Festplatten. Es hilft nicht gegen Feuer und Blitzschlag. Es hilft nicht gegen Trojaner, die die Daten verschlüsseln. Es hilft nicht gegen Diebstahl. Es hilft nicht gegen versehentliche Löschung.

Ein Raid an einer Workstation ist zumeist sinnlos und überhaupt keine Methode um dein Problem für die Zukunft zu vermeiden.