E-Bass Fretless

Hallo,
ich spiele seit etwa 2 Jahren E-Bass. Ich nehme keinen Unterricht sondern bringe mir das meiste selbst bei. Demnach bin ich kein Profi^^
Trotzdem will ich mir im laufe des Jahres mal nen neuen E-Bass zulegen.

Meine Frage an euch:
Wo kriegt man (als nicht besonders reicher Schüler, der ich bin) im Raum München oder im Internet günstige E-Bässe?

Und noch was:
meine Favoriten sind Fretless-Bässe.
Aber soweit ich das bisher im Internet gesehen hab, sind ausgerechnet diese die teuersten. Wiso?

Danke für eure Antworten
Jerry

Moin, Jerry,

meine Favoriten sind Fretless-Bässe.
Aber soweit ich das bisher im Internet gesehen hab, sind
ausgerechnet diese die teuersten. Wiso?

weil die Fertigung des Griffbrettes um ein Vielfaches schwieriger ist. Beim Hals mit Bünden kommt es auf Genauigkeit in der Höhe nicht so sehr an, Hauptsache, die Bünde, zwischen denen die Saite niedergedrückt wird, sitzen in den richtigen Abständen.

Gruß Ralf

Hallo Jerry,

Aber soweit ich das bisher im Internet gesehen hab, sind
ausgerechnet diese die teuersten. Wiso?

weil am bundlosen Hals ein hochwertiger Bass hängt?

Zudem; hast Du schon mal einen bundlosen Hals gespielt?
Wenn nein, dann probier es unbedingt vor dem Kauf aus.
Ein bundloser Hals wird gänzlich anders gespielt, als einer mit Bünden. Die Grifftechnik ist eine andere. Wenn Du bei einem Hals mit Bünden ein paar mm ungenau greifst, ist das nicht weiter tragisch, weil die Saite am Bund verkürzt wird.
Am bundlosen Hals muß man sehr präzise greifen, sonst klingt es schief.
So kannst Du allerdings auch sehr schön modulieren, aber das erfordert einiges an Übung.

Gandalf

Moin Jerry!
Ich bin auch Autodidakt. Habe mit nem frettet Bass angefangen und bin dann nach etwa 3 Jahren auf frettless umgestiegen. Der eine oder andere Unterscjied wurde schon beschrieben.
Nur: teste erst einmal einen frettless! Dat is nicht einfach!
Ich habe mir damals einen Basshals (Griffbrett hell) umbauen lassen. Die Bundstäbchen wurden entfernt und dafür dunkle Holzscheiben eingesetzt. Dann wuede er neu geschliffen und versiegelt.
Hat natürlich den Vorteil das du genai siehst wo die Finger hingreifen müssen.
Füe einen Kostenvoranschlag solltest du einen Gitarrenbauer deines Vertrauens befragen.
Und du kannst fast jeden fretted Bass umbauen. Auch die günstigen :wink:
Ich hoffe dir damit weitergeholfen zu haben.
Gruß aus der Tieftonfraktion von
Martin

Danke war mir ne große Hilfe.
Hab heute schon in nem Musikgeschäft nen Fretless Bass gespielt.
An sich sehr angenehm zu spielen. Aber das mit dem genauen Greifen ist ein Problem. Selbst beim normalen Bass MIT Bünden krieg ich das schon nicht so ganz hin^^
Was mich beim Fretted Bass am meisten stört, ist dieses Schnarren der Saite, wenn man nicht fest genug drückt. Und das passiert mir leider recht häufig.

Wie lange hast du denn gebraucht, bis du dich an den neuen Bass gewöhnt, und die richtigen Töne hingekriegt hast?

Moin Jerry!
Das freut mich das ich dir weiterhelfen konnte.
Also erst mal zum schnarren der Saiten: Das hängt zum größten Teil an der Saitenlage des Instrumentes. Hat recht wenig mit dem Druck des Fingers auf die Saite zu tun. Sobald du die Saite auf die Bundstäbschen drückst sollte es nicht schnarren! Hast du denn schon mal die Saitenlage Überprüft? Oder einen gefragt der sich damit auskennt?
So, jetzt zum Frettless: Hier wird es bei dir zu Anfang häufig zum Schnarren kommen. Da heißt das echt zupacken. Den Druck den du auf die Saiten gibst ist höher als beim Frettet Bass. Sonst wirst du zum Dauerschnarrer. Aber ein wenig schnarren ist auch gewollt. Hat den Touch eines Contrabasses.
Und beim Frettless kannst du herrlich die Töne ziehen. Sogar Flageolett-Töne.
Ich habe etwa 3 Monate gebraucht um mich an meinen bundlosen Bass zu gewöhnen und ihn einigermaßen sicher Spielen zu können. D.h.: Üben und nochmals üben.
Tla, dann wünsch ich dir jetzt alles gute beim Aussuchen des Instrumentes. Und dann natürlich auch beim Spielen.
Gruß
Martin

1 Like

Danke für eure bisherigen Beiträge.
Mich würde aber noch interessieren, wo die klanglichen Unterschiede liegen.
Ich hab schon auf nem Fretless gespielt aber eher nur zum fühlen.
Auf den Klang hab ich da nicht so geachtet.

Moin, Jerry,

Mich würde aber noch interessieren, wo die klanglichen
Unterschiede liegen.

nicht so sehr der Klang, sondern der Ton macht den Unterschied. Beim Greifen zwischen Bünden kriegst Du eine mehr oder weniger exakte Tonhöhe, die sich beim Bass nur wenig beeinflussen lässt - Ziehen wie bei der Gitarre ist sehr schwer. Beim Fretless hingegen kannst Du erstens da greifen, wo Du möchtest und außerdem wimmern, jammern, jaulen ganz nach Belieben.

Gruß Ralf

Wenn du so einen Bass mal ausprobieren möchtest, in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift „guitar“ ist ein Test eines preiswerten Fretless Bass von Harley Benton. Müsste einer von diesem beiden gewesen sein, 149€ oder 159€:

http://www.thomann.de/de/harley_benton_hbb400fltbk_f…
http://www.thomann.de/de/harley_benton_hbb500fltbk_5…

Harley Benton ist die „China“-Hausmarke von Thomann, entsprechend solls größere Qualitätsschwankungen geben, aber man hat eh immer 30 Tage kostenloses Rückgaberecht, hab ich schon öfters in Anspruch genommen (eigentlich nie wegen mangelnder Qualität, sondern wegen „ach nee, gefällt mir doch nicht so“), war jedes Mal problemlos.

Ich habe drei E-Gitarren von Harley Benton und mit denen vollkommen zufrieden. Natürlich merkt man, wieso die so billig sind, aber alles Wichtige stimmte bei meinen Gitarren (Einstellbarkeit Halskrümmung / Saitenlage, Verarbeitung, Sound etc.). Aber auf Feinheiten wie saubere Bindungs oder supertolle Haptik wird in diesem Preisbereich natürlich wenig Wert gelegt.

Ich habe drei E-Gitarren von Harley

Zweizylinder-V? *SCNR*

Kann ja nichts dafür, dass die Marke so heißt :smile:
Ich kann ja nichts dafür, dass die Marke so heißt :smile:
Jack & Daniels, äh „Jack & Danny“ vom Musikstore ist auch kein wirklich besserer Markenname.

Wer fretless spielen möchte, sollte meiner Ansicht nach von Anfang an die perfekte Fingerhaltung lernen, die Kontrabasskralle (z.B. http://www.lerne-jazzbass.de ), da man nur im Spiel mit den Fingern direkt am Bund Erfahrungen erhält und dann kinderleicht auf einen bundlosen umsteigen kann. Alles andere ist Gefrickel und schmerzt in den Ohren, die für Tiefen trainiert sind.
Übungen in der Mitte des Halses, die dann ihr Ende in den ersten Lagen finden, sind dazu sehr hilfreich.

viel Erfolg