E-Check / Elekroprüfung im Haushalt

Hallo zusammen,

in der Wohnung meiner Oma (94) fliegt (angeblich) unregelmäßig der FI raus. Ich konnte bisher keine Ursache dafür finden, alle Verbraucher funktionieren einwandfrei, und auch die üblichen Verdächtigen (Toaster, Wasserkocher) kommen nicht infrage, und meist passiert es in den späten Abendstunden: Die Hotline vom Hausnotruf informiert uns dann, dass es z.B. zwischen 21:00 und 21:45 einen Stromausfall gegeben hat. Manchmal berichtet meine Oma auch, dass „mal wieder kein Licht hatte“ und sie quält sich dann immer ab den FI wieder einzuschalten.

Ich habe jetzt mal etwas im Netz recherchiert und bin auf den sog. E-Check gestoßen, aber was da gemacht wird, halte ich doch für etwas übertrieben (Ausbau jeder Steckdose und Verteilerdose,…) - danach kann ich ja renovieren, zumal ich gar nicht weis, wo in dieser Wohnung überall Unterputzverteiler sind.

Welche Möglichkeiten gibt es im privaten Bereich (am liebsten mit Prüfbericht) alle Verbraucher (Kühlschrank, Froster, TV, Lampen,…) einer Überrüfung zu unterziehen?

Mit welchem Aufwand und Kosten sollte man da ungefähr rechnen? Bevor ich alle Elektrobetiebe in dem Ort aufsuche, möchte ich etwas Hintergrundwissen haben.

Danke & Gruß

Klaus

PS: Frohe Weihnachten.

Der Umfang eines E-Checks ist gar nicht so groß.

Bei dir ist eine klassische Fehlersuche nötig.
Sporadische Fehler sind natürlich extrem uncool.

Wenn im Sicherungskasten Platz ist, empfiehlt sich nach einer ergbenislosen Isolationsmessung die Aufteilung auf zwei FI-Schalter.
Dann kann man z.B. den Fehler auf vier statt auf acht Automaten eingrenzen. Als nächstes nimmt man dann zwei der vier suspekten Stromkreise von diesem FI herunter. Und dann, nach der nächsten Auslösung, hat man den Delinquenten identifiziert.

Wenn man zumindest mal weiß, welcher Stromkreis das ist, dann wird die Suche einfacher.

Moin, Klaus,

der E-Check1 ist einem Schrotschuss vergleichbar: Wir können nicht messen und reißen deshalb eine Dose nach der anderen heraus. Such Dir einen ganz normalen Elektriker, der macht das für kleines Geld.

Vor Jahren hatte ich das gleiche Symptom, abends flog der FI. Schuld war ein angeritztes Kabel am Lampenanschluss im Bad: Nach dem Duschen kroch irgendwann die Feuchtigkeit in die Anschlussdose und erdete die Phase. Für den Laien nie zu finden, mein Elektriker hatte ein Gerät zum Messen der Isolationswiderstände und fand den Übeltäter innerhalb von 12 Minuten.

Gruß Ralf

1Der Beschiss lässt sich durchaus noch toppen: Der jährliche E-Check kostet mit Einzugsermächtigung nur € 89,-. Das ist gewiss nicht zu viel, der Betrogene kann wieder 1 Jahr lang ruhig schlafen.

moin Klaus,

dazu ist einiges anzumerken:

  • das, was du als sog. „e-check“ recherchiert hast, ist ein Markenname - ein Werbeinstrument - der Innungen in eigener Sache und ist nichts anderes wie die "Wiederholungsprüfung ortsfester Elektroanlagen nach DIN/VDE0100-105

  • das Markenzeichen „e-check“ darf nur ein Innungsmitglied verwenden, der dafür bezahlt, daß er es verwenden darf

  • die „Wiederholungsprüfung“ macht hingegen JEDER eingetragene E-Betrieb, ist aber genau dasselbe

  • Es gibt eine Wiederholungsprüfung für die feste Installation

  • und eine Wiederholungsprüfung für die ortsveränderlichen Elektrogeräte

  • das sind zwei paar Stiefel, im Zweifelsfall sogar zwei separate Aufträge, die zu vergeben sind und das wäre in deinem Fall auch vollkommen unnötig.
    Du benötigst keine Messprotokolle, sondern musst eine FEHLERSUCHE beauftragen.
    Das ist ganz was anderes

In deinem Fall kann die Ursache beides sein, entweder ein verstecker Isolationsschaden in der Installation, oder ein defektes Elektrogerät.
Der Fehler kann im Prinzip überall versteckt sein.
…und kann sehr schwer zu lokalisieren sein.
Der Auftrag kann also entsprechend teuer werden!

Zu deiner Frage:
Beim „e-check“ werden KEINE Abzweigdosen geöffnet, auch werden keine Steckdosen ausgebaut!
Du musst nicht danach tapezieren. Das ist eine falsche Info

Dieser Standardtest, egal wie man ihn nun nennt, beinhaltet NUR Besichtigung von AUSSEN und Messungen.
Es werden nur Messgeräte eingesteckt, nur der Elektroverteiler wird dabei geöffnet, sonst nichts !

Wie schon geschrieben wurde, muss der Isolationsfehler dabei aber noch nichtmal zwangsläufig auftauchen. Wenn es wirklich mit Feuchtigkeit zu tun hat, können die Messergebnisse am Tage gut anzeigen, aber nach dem Duschen oder Kochen eben einen Leckstrom

Mit Glück lohnt sich der Test aber eben doch.

ICH WÜRDE:

  • zuerst die Oma befragen, ob sich der Fehler auf bestimmte Zeiten oder den Gebrauch von betimmten Geräten beschränkt
  • Einen vernünftigen Betrieb zu möglichst festgelegten Preisen beauftragen, die Geräte auf Isolationsfehler messen zu lassen.
    OHNE PROTOKOLL! Das ist hier nicht erforderlich und überflüssig, kostet aber die meiste Zeit davon!
  • Danach evtl. noch die feste Anlage auf Isolation durchmessen zu lassen
    ebenfalls OHNE PROTOKOLL
    Das ist für den Preis entscheidend, besprich das unbedingt VORHER mit dem Betrieb.

Eine Dokumentation im rechtlichen Sinne wäre nur für Vermieter und Arbeitgeber wichtig, bei dir aber nicht

Mehr kannst du erstmal nicht tun.
Wenn dabei kein Fehler auftaucht, müsste man wie xstrom beschrieb, Schritt für Schritt die Verteilung umbauen, bis der Fehler eingegrenzt ist.
Das wird dann aber richtig teuer

viel Glück und alles Gute deiner Oma

Hallo und Fröhliche Weihnachten !

FI-Auslösung und damit Totalausfall, weil nur 1 FI für gesamte Installation, kann zwei Ursachen haben :

Fehler an einem Gerät(oft Geräte mit Wasseranschuss). Es kommt Spannung an den Schutzleiter ( „Erde“)
Abhilfe im Fehlerfall :
alle Einzelsicherungen AUS, dann FI einschalten und danach die Sicherungen EINZELN wieder einschalten.
Löst FI dann erneut aus, kennt man den Stromkreis(Sicherung) mit Fehler !

Diese Sicherung lässt man aus und der Rest kann dann wieder funktionieren.

Später kann dann gezielt nach Ursache gesucht werden(Gerät oder Stromkreis selbst)

  1. Möglichkeit(und damit deutlich schwieriger herauszufinden):

Ein Isolationsfehler zw. N-Leiter und Schutzleiter. Das kann sofort den FI auslösen oder leider erst beim Einschalten eines stromstarken Verbrauchers(der selbst technisch völlig OK ist!). bedeutet, es tritt unregelmäßig und gefühlt zufällig auf !
Da hilft es auch nicht, die Sicherungen einzeln abzuschalten.

Hier muss der Elektriker messen. Diese Isolationsmessung wäre auch Teil des E-Checks.
Dort aber vorbeugend(und regelmäßig wiederkehrend) um den Zustand der meist alten E-Installation zu bewerten oder den einwandfreien Zustand sicherzustellen.
Der E-Check gliedert sich in 2 Teile :
Besichtigen und Messen.

Das Öffnen aller Steckdosen, Schalter, Verbindungsdosen gehört nicht dazu (nicht für den „normalen“ E-Check),wohl aber das Öffnen und Besichtigen des Sicherungskastens.
Die Isolationsmessungen werden üblich und praktisch von dort aus gemacht.

Ergibt die Messung unklare oder schlechte Werte, dann wird aber dem nachgegangen und dazu muss man dann Dosen öffnen um den Fehler zu finden und zu beseitigen.
Beim Fehler nach 2. Möglichkeit (N-PE Schluss) muss man das i. d. R. immer so machen.

Die Elektrische Sicherheit von Steckergeräten z.B. kann man mit einem Sicherheitscheck nach VDE 0701 machen lassen. Das wird routinemäßig z.B. nach nach einer Waschmaschinenreparatur vom Kundendienstler gemacht. Die Geräte werden über ihre Netzkabel an dem Testgerät angeschlossen und so auf Fehler überprüft.
Im erweiterten E-Check kann man das machen lassen. Sonst auch allein, jeder Elektriker mit Hausgerätereparatur verfügt über so ein Messgerät.

MfG
duck313

Hallo duck313,

  1. Möglichkeit(und damit deutlich schwieriger herauszufinden):

Ein Isolationsfehler zw. N-Leiter und Schutzleiter. Das kann
sofort den FI auslösen oder leider erst beim Einschalten eines
stromstarken Verbrauchers(der selbst technisch völlig OK
ist!). bedeutet, es tritt unregelmäßig und gefühlt zufällig
auf !
Da hilft es auch nicht, die Sicherungen einzeln abzuschalten.

Der Fehler tritt angeblich meistens zwischen 21 unh und 21:45 auf.

Wie sind bei euch so die Umschaltzeiten für HT/NT, bzw. das Freischalten von Boilern über die Rundsteuerung?

MfG Peter(TOO)

Hallo Klaus,
wenn Du schon einen Zeitrahmen hast, müsste sich doch nachvollziehen, welche Verbraucher gerade „an“ sind bzw. benutzt werden.

Irgendeine Lampe im Bereich, wo die Oma, gerade sitzt? Fernseher selbst? Heizdecke o.ä. (was alte Leute eben so im Fundus haben)? es könnte sich auch um einen temperaturabhängigen Fehler handeln. d.h. wenn der Verbraucher einige Zeit in Betrieb war. Hat die Oma eine Mehrfach Steckdose dann im Einsatz ? Hat die Oma vielleicht beim Fernsehen gebügelt (Dampfbügeleisen) ?

War die Oma vielleicht zu der Zeit zur Toilette? Fehler im Sanitärbereich ?

Wenn die Oma den FI wieder einschalten kann, dann ist der Fehler weg !! Wäre der Schluss immer noch vorhanden, würde sich der FI nicht einschalten lassen !!

Das alles vereinfacht natürlich die Fehlersuche nicht

viel Erfolg

Jürgen