E-Day

Hallo zusammen,

kürzlich bin ich auf nen Artikel gestoßen, den ich hier gerne mal zur Diskussion stellen würde:
http://www.heise.de/tp/deutsch/special/zen/18566/1.html

Wenn diese Behauptungen stimmen (was ich als Laie nun mal nicht überprüfen kann), dann wäre doch das ganze Geschrei derzeit über Opel oder Hartz IV doch völlig kurzsichtig, weil gerade die Automobilindustrie in absehbarer Zeit den Bach runter geht…
Wieso sollte man noch versuchen heute Arbeitsplätze und Sozialstaat zu retten, wenn das Fundament, das Öl, sowieso bald unerschwinglich teuer sein wird?

Gruß
Frank

Hallo,

du kannst getrost davon ausgehen, dass sowohl Automobilindustrie, als auch Mineralölfirmen auf diese Situation vorbereitet sind. So lange man die Produkte auf „Ölbasis“ noch an den Mann bringen kann, wird’s natürlich so weitergehen, aber die Pläne für „danach“ existieren mit Sicherheit bereits.

Ciao
Kaj

Hallo,

wie sollten diese Pläne denn aussehen?? Ich halte es für wenig wahrscheinlich, dass man quasi von heute auf morgen auf Wasserstoffautos oder so umsteigen könnte…
Ich wollte mit meinem Artikel eigentlich auch nicht nur nach der Zukunft von Opel, BMW usw fragen, sondern vielmehr nach der Industrie insgesamt. Und ob sich schon mal jemand Gedanken gemacht hat, wie sich unser Lebensstandard auch langfristig sichern lässt. Island ist da, soweit ich weiß, schon sehr viel weiter. OK, die haben jede Menge Erdwärme zur Verfügung und sind kein Flächen- und Exportland wie Dt, aber ich wüsste von keinen Plänen von Seiten der Politik, die sich damit beschäftigen…
Das war das Problem, das mich beschäftigt.

Gruß
Frank

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Schon mal daran gedacht, dass es schon seit einigen Jahren Autos gibt, die nicht mit fossilen Brennstoffen fahren? Und das gute daran, man kann sie sogar kaufen.

Schon mal daran gedacht, dass es schon seit einigen Jahren
Autos gibt, die nicht mit fossilen Brennstoffen fahren? Und
das gute daran, man kann sie sogar kaufen.

Als ob man Erdöl nur als Autobrennstoff verwenden würde…

Als ob man Erdöl nur als Autobrennstoff verwenden würde…

Es ist die Hauptanwendung. Es geht um die Verbrennung von fossilen Brennstoffen. Würde man auf alternative Energiequellen umsteigen, würde der Erdölvorrat noch lange reichen.

Hallo,

Wenn diese Behauptungen stimmen (was ich als Laie nun mal
nicht überprüfen kann), dann wäre doch das ganze Geschrei
derzeit über Opel oder Hartz IV doch völlig kurzsichtig, weil
gerade die Automobilindustrie in absehbarer Zeit den Bach
runter geht…

alle schimpfen auf das Eneurbare Energie-Gesetz (EEG), die Ökosteuer und solchen grünen Blafasel.

Dass sich in den letzten Jahren die Heizungs-Sanitärbetriebe einen Teil ihres Umsatz mit Geothermie (=Erdwärme), Sonnenkollektoren (Solarwärme) und Kraftwärmekopplung machen, wird gern übersehen.
Ausserdem soll es demnächst Energiepässe für Häuser geben, damit klar wird, wo die Wärme hingeht. Ziel ist das 3 l (/m2 * a) - Haus. Für Neubauten muss eh ein Nachweis über die Wärmedämmung erbracht werden (Gesetz/VO) ist mir momentan entfallen.

Es ist also durchaus Bewegung auf dfiesem Sektor da, obwohl wir ja in D/EU pro Kopf wesentlich weniger Energie verbrauchen als in den USA.

Aber die Grünen machen unsere Wirtschaft kaputt.

Ciao maxet.

Der Tag wird leider kommen, und zwar wohl bald
Hallo Frank,

was im Artikel steht, stimmt größtenteils. Ich kann Dir das auf Wunsch mit Verweisen auf die Fachleute belegen.

Die Experten befürchten zum Teil noch viel schlimmere Auswirkungen.

Du hast Recht, daß unsere Aufregungen über Arbeitsplatzabbau oder Harz IV lächerlich sind im Verhältnis zu dem Absturz, der uns allen bevorsteht, egal ob Arbeitsplatzbesitzer oder nicht. Und der unausweichlich ist.

Ich bin kein Wissenschaftler, habe aber seit Jahren für jene übersetzt, und miterlebt, wie sie vor ein paar Jahren noch als Spinner bezeichnet wurden. Damals war das - heute dürfen sie auch schon mal den Regierenden vortragen, müssen aber bei der Veröffentlichung entschärfte Versionen ihrer Ergebnisse vorbringen, oder ihre Studien zB der Bundesregierung, sind zwar im Internet, aber gut versteckt.

Manche nehmen aber auch kein Blatt mehr vor den Mund, sogar Simmons, Energieberater von G. Bush. (Hast Du gewußt, das Bushs hermetisch abgeriegelte Ranch vollkommen unabhängig von Öl und Gas ist, nur Solar, Wind und Erdwärme? Hätte man ihm garnicht zugetraut)

Interessanterweise laufen die Szenarien, die die Experten schon 1998 berechnet haben, mit der Präzision eines Uhrwerks ab, wie vordergründig zur Zeit nur am Ölpreis zu erkennen ist.

Die tieferliegenden Gründe werden aber auch heute noch verleugnet. Wenn ich Bekannten rate, kein neues Auto für 15.000 Euro zu kaufen, weil das bei der kommenden Ölverknappung schnell wertlos werden kann, stoße ich auf Unverständnis.

Es herrscht die Meinung vor - ebenso wie in den Antworten weiter unten - daß es schon irgendwie gehen wird. Um welche Energiemengen es dabei geht, die nicht mal eben durch ein bißchen Rapsöl oder Methanol ersetzt werden können, wissen die meisten nicht.

Und die Leute glauben auch gern an Phantome wie den Wasserstoff.

Wenn ich auf einer Ausstellung sehe, daß den Leuten allen Ernstes noch eine Ölheizung für Ihren Neubau angeboten wird, frage ich mich, in welcher Parallelwelt diese Unternehmen leben.

Ich bin mir auch nicht sicher, ob es was helfen würde, wenn die Bevölkerung informiert würde. Wenn alle wüßten, was ich durch Fakten belegen könnte, käme es vielleicht gleich zu Panik.

Interessanterweise wurde das Thema auch grade in einem Börsenbrief aufgefasst, der für 2006 einen Benzinpreis von 5 - 8 Euro pro Liter erwartet. Und dementsprechende Aktientips gibt.

Älterer Mitleser werden sich vielleicht noch an den Club of Rome erinnern, die haben damals ein Buch herausgebracht: Die Grenzen des Wachstums. Es wurde viel gelesen, dann aber in die Ecke der Spinnerei abgeschoben. Wer sich aber die Mühe macht, es mal genau zu lesen, sieht, daß sie ihrer Zeit weit voraus waren. Sie sagten, daß es um die Jahrtausendwende vorbei ist mit dem bequemen Leben, und die Anzeichen dafür sieht heute schon jeder, der nicht den Kopf im Sand hat.

Gruß
Dan