E-Tankstellen oder Erdgastankstellen?

soll ich dagegen halten?
Leitungsverluste
Umspannungsverluste
Selbstentladung im Akku
Überkapazitäten: wie speichern? (was passiert eigentlich derzeit damit??? Jedenfalls auch unwiederbringlich weg)

Aber wenn Du für direkte Nutzung bist: Auto jeden morgen auftakeln und auf günstigen Wind hoffen

Unsinn…ein Fahrrad hat eine technisch unbegrenzte Reichweite die nur von der physischen Verfassung des Fahrers bestimmt wird. Man kann Äpfel nicht mit Birnen vergleichen.

Mich erheitetert immer das Argument „geringer Radius“. Bei beidem, dem Rad und dem E-Auto.
Was fahrt ihr denn üblicherweise jeden Tag für eine Strecke mit welchem Schnitt?
Ich kenne genügend, die 30 km/Weg zu bewältigen haben - und das trotz Wind und Wetter immer mit dem Rad fahren.

Gut, ich kenne auch ein paar wenige Leute, die Strecken, die länger als das Auto sind, mit ebendiesem zurücklegen. Wie gesagt, mein Umfeld, beides sind sicherlich Extreme, die sicherlich nicht repräsentativ sind.

Interessant wird es dann tatsächlich bei der genauen Filettierung der eigenen Gewohn- und auch Bequemlichkeiten.

Mal zu Omma in WeitWeitWeg ist eigentlich kein Argument für ein eigenes Auto - das könnte man sich im Bedarfsfall auch mieten, ebenso wie man sein Rad mit einem Anhänger auch Großeinkaufstauglich machen könnte (wenn da nicht das Wetter wäre…). Mit einem Kind, das 5 km zur Schule/KiTa gebracht wird, sieht es auch anders aus als beim kinderlosen Single…

Du ignorierst völlig die Realität die @C_Punkt beschrieben hat.
Ein Akku fürs Auto ist nicht zu vergleichen mit deiner Akkuzwiebacksäge!

Aber leider ist diese Ignoranz sehr verbreitet. Man hätte vielleicht in Physik besser aufpassen sollen…sofern man dieses Fach je in der Schule gehabt hat :persevere:

Endlich mal eine Zahl, die zumindest im Ansatz stimmt. Aber diese 100Mm sind nicht nur bezogen auf die Akkus, sondern auf die gesamte Produktion inkl. Treibstoff. Und dann musst du aber auch die Produktion des Verbrennungsautos dagegenrechnen.

Zusammenfassend ergibt sich für den aktuellen Golf TDI (Diesel) über den gesamten Lebenszyklus eine Emission von durchschnittlich 140 g CO2/ km, während der e-Golf einen Wert von 119 g CO2/km erreicht.

Das ist Stand April 2019. Es ist zu erwarten, dass dieser Abstand zukünftig deutlich größer wird, da sich im Akkubereich noch hohe Verbesserungspotentiale ergeben, beim Diesel hingegen nicht.

H2 hat eine Energiedichte von 1,2MJ/kg. Daran wird sich auch nichts ändern, Wasserstoff bleibt Wasserstoff. Dabei liegt der Wirkungsgrad von Erzeugung über Komprimierung und Speicherung bis hin zur Verstromung bei 43%. Das könnte sich zukünftig noch etwas verbessern, vermutlich aber nur geringfügig. Das heißt, aus deinen 1,2MJ/kg werden deutlich unter 0,5MJ/kg. Und dazu brauchst du schwere druckdichte Gasflaschen (>100kg) und zudem eine Brennstoffzelle. Lass uns das Gewicht der H2-Gerätschaften mal mit 200kg annehmen. Dazu kommt noch das eigentliche Gas, was dann verstromt werden muss. Jetzt kommt aber noch was dazu… In der Brennstoffzelle ist eine Membran, die immer feucht ist und damit im Winter mit Energie geheizt werden muss. Außerdem entweicht bei verflüssigtem Wasserstoff durch die unvermeidbare Erwärmung immer ein bisschen H2. Das reduziert auf lange Sicht den Wirkungsgrad weiter. Jetzt noch die gemeine Frage, wie dein Wasserstoff denn erzeugt wird. Das ist zumeist aus Erdgas, damit gewinnst du CO2-seitig nichts. Bei Power-to-Gas wird der Wirkungsgrad richtig düster. Nächste Frage: Transport des Brennstoffs. Für H2 gibt es keinerlei Infrastruktur. Man müsste sie - wie auch jetzt das Benzin - mit LKW heranfahren, was die Umweltbilanz weiter verschlechtert.

Moderne Lithium-Luft Akkus haben 1,6MJ/kg Energiedichte. Dran wird sich mit Sicherheit noch was ändern, weil da im Moment extrem viel Forschung betrieben wird. Das Be- und Entladen des eines Akkus hat etwa 90% Wirkungsgrad. Das wird sich zukünftig vermutlich noch etwas verbessern. Das heißt von den 1,6MJ/kg bleiben 1.4MJ/kg übrig. Lass uns das Gewicht der Akkus und Ladeelektronik mal mit 600kg anehmen. Dazu kommt aber kein Gewicht für Brennstoff. Die Selbstentladung von modernen Akkus ist vernachlässigbar klein. Die Erzeugung des Stroms für die Akkus kann und sollte klimaneutral durch regenerative Energien erfolgen. Für den Transport der Energie können die vorhandenen Stromnetze verwendet werden, die damit übrigens nicht überlastet sind. Man schätzt die Steigerung des Bruttostromverbrauchs bei 10Mio Autos auf 4% bis 5%.

Wenn wir jetzt annehmen, dass in beiden Fällen der Antrieb elektrisch ist und die Autos sonst gleich sind, dann ist der H2 Kram zwar nur halb so schwer aber das wird mit der höheren Energiedichte überkompensiert. Außerdem ist die Umweltbilanz bei Akkus besser, wenn man die Produktion und Transport des Energieträgers mit einbezieht.

Willst du noch die seltenen Erden als Joker ziehen? Richtig, die werden in der Akkuproduktion gebraucht. Aber dafür brauchst du für Brennstoffzellen Platin, was jetzt auch nicht unbedingt leicht zu finden und zu fördern ist.

Zuletzt wollen wir noch die Kosten betrachten. Die Kosten von Akkus und Ladeelektronik sind bekannt und werden vermutlich deutlich sinken. Die Kosten einer Brennstoffzelle für 100kW-Antriebsleistung wird in zukünftiger Massenfertigung auf 9000€ geschätzt.

Und genau DAS ALLES ist der Grund, warum Wasserstoff nicht so stark weiterverfolgt wird. Es ist einfach eine Sackgasse.

Quellen:




da hast Dich bei der Energiedichte aber ebbes mit den Kommata vertan…

Der Wirkungsgrad ist das eine, die Kohlendioxidbilanz das andere und um genau geht es doch. Wenn der Wasserstoff aus Solarenergie gewonnen wird (vgl. Projekt Desertec), ist der Wirkungsgrad sekundär im Sinne der Umwelt.

Das sollte man aber allen mal sagen, die an der Technik arbeiten.



https://wwwgsb.fz-juelich.de/portal/DE/Forschung/EnergieUmwelt/Brennstoffzellen/_node.html
https://www.ict.fraunhofer.de/de/komp/ae/bz.html

Wenn ich mir das so anschaue: einer der weltweit größten Zulieferer, Fraunhofer Institut, Forschungszentrum Jülich, NASA… Doch, ich bin mir ziemlich sicher, daß die Zukunftsaussichten der Brennstoffzelle so schlecht nicht sind.

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und das hatte deiner Meinung nach keinerlei Überlappungszeit und das eine war der Türöffner für das andere?

da hast du aber die Quellen nicht studiert. Bist du jetzt fertig mit trollen?

ach… weisste…

Bring es doch auf den Punkt und beharre nicht auf „Kleinigkeiten“
BTX könnte man schon mit dem Internet irgendwie vergleichen und das da Bedarf bestand auch.

Ursprünglich ging und geht es mir darum, dass dieses „Wir brauchen E-Zapfsäulen“ so dermassen überraschend kommt, dass keiner vor 4 Jahren da schon mal auf die Idee kam, das mal anzugehen
Die nächste (in meinen Augen für die Mehrheit - nicht alle) sinnvolle Technik steht kratzend in den Startlöchern - aber da schon mal planen oder auch nur überlegen?
NOPE!
Dieser Opportunismus für „ich tu’ was Gutes“-Gehabe und für eben diese eingeschränkte Technik zu konzentrieren - das ist imho einfach falsch…

Und nirgends darf man sich kritisch dazu äußern - weil unpopulär…

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…ach und die Akkuschleuder wird aus Luft hergestellt?

Energiedichte Wasserstoff guckst Du hier

Natürlich nicht. Ich wollte damit nur sagen, wenn man die Gestehungskosten des einen betrachtet, muss man auch die Gestehungskosten des anderen betrachten. So wie ich es ja auch tat.

Dieser Feldversuch ist aber (noch) mehr PR als vernünftig auswertbare Feldstudie. Dafür ist die Nutzerzahl einfach zu niedrig. Allerdings wird ausgebaut.

Jeden, der bessere Argumente, richtigere Zahlen oder auch nur eine andere Meinung hat als man selbst als Troll zu bezeichnen, ist irgendwie peinlich und offenbart nur die eigene Unfähigkeit oder Unwilligkeit, sich mit Gegenargumenten und anderen Meinungen auseinanderzusetzen.

Das sehe ich auch so und das wollte ich mit dem Hinweis auf den Großversuch in Ostfildern und die eher zweifelhafte Grundannahme mit den 40% auch ausdrücken.

Hallo,
wenn wir karbonfreie Energieversorgung haben werden, in einigen zig Jahren, dann reicht Erdoel Erdgas noch ganz ganz viel laenger. Nur noch fuer Plastiktueten benoetigt, und auch die sind mengenmaessig bald auf dem Rueckzug. :wink:

…das Argument hinkt immer noch :sunglasses:
Ein Blechgestell bleibt ein Blechgestell…ob mit Akku oder Verbrennungsmotor

Das Ding ist doch, daß ich mit dem normalen PKW alles erledigen kann: Kurzstrecke, tägliches Pendeln, Langstrecke, Urlaubsreise. Natürlich kann ich für alle Belange und Umstände das jeweils passende bzw. umweltfreundlichste Fahrzeug wählen, wenn ich sie denn immer alle fahrbereit zu Hause rumstehen habe. Natürlich kann ich mir auch für eine Urlaubsreise einen Mietwagen nehmen, aber dann fahre ich schön einen Tag vorher zur nächsten Mietwagenstation, hole das Auto ab, gewöhne mich noch schnell an die Bedienung, hoffe darauf, daß das ganze Gepäck in das Modell paßt, das mir das Mietwagenunternehmen aus der geburchten Klasse zugeteilt hat, fahre in Urlaub und dann nach Rückkehr wieder zur Station gebe den Wagen ab und mache mich dann auf den 90-minüten Heimweg mit dem ÖPNV. Kann man alles machen. Kann man aber auch doof finden und deswegen lassen und das eigene Auto nehmen.

Natürlich kann ich jeden Tag 90 Minuten hin und knapp 2 Stunden mit Bahn, U-Bahn und zu Fuß zur Arbeit pendeln oder ich fahre zwischen 25 und 60 Minuten mit dem Auto und bin dazu noch vom 30 Minuten-Rhythmus des Fahrplans unabhängig und habe weniger (bzw. kalkulierbarer) Stau als Verspätung. Ich kann die 30 Kilometer natürlich auch mit dem Rad fahren; dann bin ich jeden Tag gut eineinhalb Stunden je Richtung unterwegs, lasse mich auf den Land- und Bundesstraßen ohne Radweg wahlweise anpöbeln oder umfahren und komme am Ende völlig fertig und entweder verschwitzt oder durchnässt am Ziel an und kann mich da erst einmal umziehen. Auf dem Weg zur Arbeit führe ich dann natürlich Anzug, Hemd und Schuhe handlich, knitterfrei und wasserdicht auf dem Gepäckträger bzw. im Körbchen mit.

Natürlich könnte ich das Kind auch morgens mit dem Fahrrad zur Kita fahren. Das macht dann je Strecke ungefähr zehn Minuten mehr - zzgl. einmal umziehen und Fahrrad abstellen. Oder ich fahre auf dem Weg zur Arbeit jeweils drei Minuten Umweg und werfe das Kind dann aus dem Auto heraus ab.

Und natürlich hätte ich vor zwei Monaten ein Elektroauto kaufen können anstatt ein „normales“, aber dann hätte ich entweder wesentlich mehr bezahlen oder auf diverse, mir wichtige Ausstattungsmerkmale verzichten müssen und daß ein Elektroauto der große Gewinn für Geldbeutel und Umwelt ist, bezweifle ich sowieso weiterhin.