Ebbe-Flut

hallo

bez des vorhergehenden Artikels würde mich auch was Interessieren:wenn man sich das Meer mit einer bestimmen Menge Wasser vorstellt…und dann kommt Ebbe und Flut, wo kommt das viele Wasser her das zum steigen der Wasserstände benötigt wird her, oder wohin verschwindet das Wasser wenn es wieder zurückgeht…?
mvg
init

Hallo Init,
nimm eine Schüssel, fülle sie zur Hälfte mit Wasser. Wenn du die Schüssel nun hin und her bewegst erzeugst Du Ebbe bzw Flut auf den gegenüberliegenden Seiten.
Gruß
Eckard

wo kommt das viele Wasser her das zum steigen der Wasserstände benötigt wird

Das fließt aus den angrenzenden Bereichen des Meeres nach.

oder wohin verschwindet das Wasser wenn es wieder
zurückgeht…?

Das fließt einfach wieder zurück, wo es vorher war.

Meere wie das Mittelmeer haben deshalb kaum Tidenhub, weil Wasser nur durch die Straße von Gibraltar nachfließen kann. Dort ist das Meer aber viel zu schmal, als das ausreichend Wasser nachströmen könnte.

Einfach dagestellt: Der Mond hat eine Anziehungskraft. Die Erde dreht sich. Da wo der Mond im Meer seine Anziehung ausübt, entsteht ein Wasserbuckel. Mit der Drehung der Erde wandert der Buckel scheinbar relativ zu den Küsten. Wo der Buckel an Land kommt ist Flut. In Wirklichkeit ist es aber viel komplexer, weil die Sonne eine Rolle spielt, die Form der Küsten und die Größe der Meeresabschnitte. Außerdem treten eine Art Schwingungsphänomene auf.
Udo Becker

Einfach dagestellt: Der Mond hat eine Anziehungskraft. Die
Erde dreht sich. Da wo der Mond im Meer seine Anziehung
ausübt, entsteht ein Wasserbuckel. Mit der Drehung der Erde
wandert der Buckel scheinbar relativ zu den Küsten.

Das würde aber dann nur einen Wasserbuckel erklären, der immer an der zum Mond zugewandten Seite der Erde ist. Damit dürfte es nur einmal in 24h eine Flut geben, jedoch tritt die Flut alle 12h, also zweimal am Tag auf.

Ein Flut-Buckel ist nämlich nicht nur auf der dem Mond zugewandten Seite, sondern auch auf der dem Mond abgewandten Seite, wo die Anziehungskraft des Mondes ja sogar am schwächsten ist.

Die Lösung ist, dass der Mond ja nicht direkt um die Erde kreist, sondern um den gemeinsamen Schwerpunkt des Mond/Erde Systems. Und dieser liegt eben nicht im Erdmittelpunkt, sondern deutlich außerhalb, fast schon in der Nähe der Erdoberfläche. Die Erde kreist ebenfalls um diesen Punkt, so dass sich daraus Fliehkräfte ergeben. Auf der dem Mond abgewandten Seite sind diese stärker als die Anziehungskraft der Mondes, daher entsteht auf dieser Seite ebenfalls ein Mondbuckel. Aus dem Zusammenspiel von diesen Fliehkräften und der Anziehungskraft des Mondes wird die Erde richtig gehend „gedehnt“, so dass sich eben zwei Flutberge und zwei Ebbetäler ausbilden.

Schöner, besser und auch noch grafisch erklärt ist das Ganze hier:
http://leifi.physik.uni-muenchen.de/web_ph11/umwelt-…

Wo der
Buckel an Land kommt ist Flut. In Wirklichkeit ist es aber
viel komplexer, weil die Sonne eine Rolle spielt, die Form der
Küsten und die Größe der Meeresabschnitte.

Das entscheidet zwar über die Höhe des Tidenhubs, aber spielt keine Rolle bei der Frage, warum wir zwei Flutberge haben und eben nicht nur einen.

DANKE Euch allen…ist wirklich eine spannende sache wen man mal anfängt sich dafür zu interessieren…!!
mvg
init

1 Like

Ein Flut-Buckel ist nämlich nicht nur auf der dem Mond
zugewandten Seite, sondern auch auf der dem Mond abgewandten
Seite, wo die Anziehungskraft des Mondes ja sogar am
schwächsten ist.
Die Lösung ist, dass der Mond ja nicht direkt um die Erde
kreist, sondern um den gemeinsamen Schwerpunkt des Mond/Erde
Systems. Und dieser liegt eben nicht im Erdmittelpunkt,
sondern deutlich außerhalb, fast schon in der Nähe der
Erdoberfläche. Die Erde kreist ebenfalls um diesen Punkt, so
dass sich daraus Fliehkräfte ergeben. Auf der dem Mond
abgewandten Seite sind diese stärker als die Anziehungskraft
der Mondes, daher entsteht auf dieser Seite ebenfalls ein
Mondbuckel. Aus dem Zusammenspiel von diesen Fliehkräften und
der Anziehungskraft des Mondes wird die Erde richtig gehend
„gedehnt“, so dass sich eben zwei Flutberge und zwei Ebbetäler
ausbilden.

Danke, war mir nicht klar. Ich dachte, dass sich die 12 stündige Amplitude durch eine stehende Welle aufgrund der Laufstrecken und der Küstenformation aufschaukelt (Resonanz).
Udo Becker