Einfach dagestellt: Der Mond hat eine Anziehungskraft. Die
Erde dreht sich. Da wo der Mond im Meer seine Anziehung
ausübt, entsteht ein Wasserbuckel. Mit der Drehung der Erde
wandert der Buckel scheinbar relativ zu den Küsten.
Das würde aber dann nur einen Wasserbuckel erklären, der immer an der zum Mond zugewandten Seite der Erde ist. Damit dürfte es nur einmal in 24h eine Flut geben, jedoch tritt die Flut alle 12h, also zweimal am Tag auf.
Ein Flut-Buckel ist nämlich nicht nur auf der dem Mond zugewandten Seite, sondern auch auf der dem Mond abgewandten Seite, wo die Anziehungskraft des Mondes ja sogar am schwächsten ist.
Die Lösung ist, dass der Mond ja nicht direkt um die Erde kreist, sondern um den gemeinsamen Schwerpunkt des Mond/Erde Systems. Und dieser liegt eben nicht im Erdmittelpunkt, sondern deutlich außerhalb, fast schon in der Nähe der Erdoberfläche. Die Erde kreist ebenfalls um diesen Punkt, so dass sich daraus Fliehkräfte ergeben. Auf der dem Mond abgewandten Seite sind diese stärker als die Anziehungskraft der Mondes, daher entsteht auf dieser Seite ebenfalls ein Mondbuckel. Aus dem Zusammenspiel von diesen Fliehkräften und der Anziehungskraft des Mondes wird die Erde richtig gehend „gedehnt“, so dass sich eben zwei Flutberge und zwei Ebbetäler ausbilden.
Schöner, besser und auch noch grafisch erklärt ist das Ganze hier:
http://leifi.physik.uni-muenchen.de/web_ph11/umwelt-…
Wo der
Buckel an Land kommt ist Flut. In Wirklichkeit ist es aber
viel komplexer, weil die Sonne eine Rolle spielt, die Form der
Küsten und die Größe der Meeresabschnitte.
Das entscheidet zwar über die Höhe des Tidenhubs, aber spielt keine Rolle bei der Frage, warum wir zwei Flutberge haben und eben nicht nur einen.