Ebenso / Gleichfalls

Tach!

Beispielsituation: Ich bin in einem Laden und die Verkäuferin wünscht mir ein schönes Wochenende. Was muss ich dann antworten - „ebenso“ oder „gleichfalls“?

LG

Tach Kartal,

warum antwortest Du nicht „Danke, das wünsche ich Ihnen auch!“?
Erstens ist das ein ganzer Satz (Und ich bin ein erklärter Freund ganzer Sätze), zweitens ist es eine persönliche Anrede (Und die macht viel mehr her als ein kurz hingeworfenes Wort) und drittens nicmmt es auch nicht viel mehr Zeit in Anspruch.

Ich weiß, dass dies nicht die Antwort ist, die Du erwartet hast. Aber so bin ich eben: süß und erbarmungslos.

Gruß - Rolf

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Was muss ich dann
antworten - „ebenso“ oder „gleichfalls“?
LG

Hallo, Kartal,
ein auf einen freundlichen Wunsch hingeworfenes „Auch so!“ oder „Gleichfalls!“ halte ich für ebenso ungehörig, unfreundlich und unhöflich wie ein „LG“ am Ende eines Postings. Ich bin mir darüber im Klaren, dass diese Abkürzung für die Floskel „Liebe Grüße“ stehen soll, jedoch kann ich darin weder einen lieben noch einen freundlichen Gruß erblicken, sondern eben nur eine minimal der Form genügenden Versuch unwillig Verbindlichkeit vorzuspiegeln.

Gruß
Eckard

Danke für Deinen Artikel! Rolf ich stimme Dir in allen Punkten
zu. Mich stört es auch, wenn ich Briefe oder emails erhalte mit der
Endung MfG oder LG. So viel Zeit sollte doch schon vorhanden sein,
um das auszuschreiben. Und das „gleichfalls“ finde ich auch nicht nett. Ist auch hier nicht so viel Zeit vorhanden, um vernünftig und nett zu antworten? Gruss G.

Moin, Kartal,

Beispielsituation: Ich bin in einem Laden und die Verkäuferin
wünscht mir ein schönes Wochenende. Was muss ich dann
antworten - „ebenso“ oder „gleichfalls“?

ist eigentlich egal, solange Du ein „Danke“ davorklemmst. Ohne das würde ich Dich für einen Verkäufer aus dem Wilden Osten halten.

Gruß Ralf

Freunde ihr habt ich falsch verstanden. Ich möchte nur wissen, ob es einen Unterschied zwischen diesen beiden Wörtern gibt. Ich weiß dass es schöner klingt, wenn man einen netten Satz formuliert.

Und ich bin verdammt tippfaul xD … das dazu

Beste Grüße meinerseits. Kartal

Nun, beste Kartal,

wenn du so karg schreibst, musst du dich nicht wundern, wenn es karge Antworten gibt.

Aber schauen wir doch mal, was das Wörterbuch sagt:

_ e}ben|falls [für älteres: ebenen Falls]: gleichfalls, auch: er war e. anwesend; danke, e.! (ich wünsche Ihnen das Gleiche).

© Duden - Deutsches Universalwörterbuch 2001_

und

_ gleich|falls : in gleicher Weise; auch, ebenfalls: er hatte g. kein Glück; danke, g.!

© Duden - Deutsches Universalwörterbuch 2001_

Siehst du nun einen großen Unterschied zwischen den beiden Wörtern?

Gruß Fritz

Hallo,

_ e}ben|falls [für
älteres: ebenen Falls]: gleichfalls, auch: er war e. anwesend;
danke, e.! (ich wünsche Ihnen das Gleiche).
© Duden - Deutsches Universalwörterbuch 2001_

_ gleich|falls : in
gleicher Weise; auch, ebenfalls: er hatte g. kein Glück;
danke, g.!
© Duden - Deutsches Universalwörterbuch 2001_

…und der Vollständigkeit halber noch eben so :wink: :

_ eben|so : in ebenderselben Weise, in der gleichen Weise, geradeso [sehr], genauso [sehr]_
http://duden.xipolis.net/suche/trefferliste.php?such…

Gruß
Kreszenz

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ein auf einen freundlichen Wunsch hingeworfenes „Auch so!“
oder „Gleichfalls!“ halte ich für ebenso ungehörig,
unfreundlich und unhöflich wie ein „LG“ am Ende eines Postings.

Das sind Höflichkeitsvorstellungen von vorgestern.

Wenn mir ein Freund einen schönen Tag wünscht, ist es nur natürlich, dies von Herzen in einem ganzen Satz zu beantworten; ich gehe davon aus, dass Kartal das ebenso handhabt. Die Floskel hingegen, die einen durch den Einzelhandel verfolgt, ist kein »freundliche[r] Wunsch«, wie du es siehst, vielleicht gerne hättest; sie ist der in Worte geronnene Wille des Chefs, mehr zu verdienen. Auch wenn sie’s unter nachvollziehbarem ökonomischem Druck macht: Durch die Verkäuferin wird diese Form der Höflichkeit entwertet, weil sie jedem noch so pampigen Laufkunden ›Schönen Tag!‹ hinterherzurufen geheißen ist – und nicht durch denjenigen, der auf das vorgeschriebene Lächeln der Verkäuferin und das pflichtgemäße Sprüchlein karg reagiert.

Wenngleich es freilich ein Mensch ist, der da lächelt und spricht: Ich kann nachvollziehen, dass sich so mancher auf das Minimum beschränkt, also auf ›Auch so!‹, ›Gleichfalls!‹, ›Ebenso!‹ usw., die ich – Bezug zur Frage – für weitgehend bedeutungsäquivalent halte; auch verstehe ich jeden, der sich dieser Farce durch Totalverweigerung entzieht, statt eine ihm unsympathische Verkäuferin anzulächeln und zu grüßen, die ihn – den ihr unsympathischen Kunden – nur anlächelt und grüßt, weil sie muss.

Dasselbe gilt für die Abschiedsformeln in Postings. Ich lege hier keinen Wert darauf, gegrüßt zu werden, schon gar nicht lieb. Ich möchte meine Frage beantwortet bekommen, so wie ich hier Fragen beantworte, unabhängig davon, ob sich ein anderer mit irgendwelchen Formeln abkaspert. Wer von einem Wildfremden mehr verlangt als überhaupt ein Signal, dass die Botschaft zu Ende ist, leistet der Heuchelei – wenn auch mit besten Absichten – gehörigen Vorschub. ›Gruß‹, ›Schöne Grüße‹ oder meinethalben auch ›LG‹ sind in diesem Kontext für mich gleichwertig mit dem, was ich jetzt unter dieses Posting setze: meinen Namen.

Christopher

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Da kannst mal sehen!
Danke für deine Ergänzung, liebe Kreszenz!

Gruß Fritz

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Danke, Ihnen auch! -owT-
soooo einfach kann es sein

Das sind Höflichkeitsvorstellungen von vorgestern.

Begin
{

schöne neue Welt. Kippen wir also sämtliche Höflichkeit in den Ausguss, denn wir sind ja modern und ergebnisorientiert. Freundlichkeit ist in diesen modernen Zeiten Heuchelei.
Man platze also in Zukunft mit den Fakten ins Haus, der ganze soziale Tand kommt in den Keller.

Dass da aber ein Mensch am anderen Ende des Tresens ist, das fällt Dir noch auf, oder?

}End.

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Hallo, Christopher,
es mag vielleicht antiquert sein, auch hinter dem Tresen einen Menschen zu sehen. Auch wenn die Fleischereifachverkäuferin geronnenen Chefwillen zum Besten gibt, gibt es da doch gewisse Unterschiede, die sich an Ausdrucksweise, Tonfall und Gesichtsausdruck festmachen lassen, auf die man dann in angemessener Weise reagieren kann.

Auch hier im Forum werde ich nicht auf meine - zugegebenermaßen zur Floskel vertrockneten - Schlußformel verzichten wollen. Ich möchte damit zum Ausdruck bringen, dass ich den Menschen hinter dem Posting sehe, auf das ich antworte. Gelegentlich, hinter den Antworten auf besonders unfreundliche Postings, verkürzt sich das allerdings schon einmal auf das Initial.

Das Kürzel LG jedoch ist für mich - andere mögen das anders sehen - eine Formel, die keinerlei Bezug mehr auf das hat, was ursprünglich hinter ihr stand. Weder „lieb“ noch „Gruß“ sondern eben einfach nur noch der mechanische Abschluß, „weil man das so macht“.

Ich empfinde die Reduktion des Umgangs von Menschen miteinander auf die rein sachliche, auf den Nutzwert reduzierte Ebene als einen Verlust, einen Verlust an Menschlichkeit. Und wenn man es auf diese Ebene reduzieren möchte, weil man das „gesellschaftliche Schmiermittel“ der Höflichkeit als überflüssig ansieht, dann sollte man in der Tat auch auf das „mfG“ oder „LG“ verzichten und so wie Du nur noch die Autorenschaft bekunden.

Ich sende Dir dennoch einen Gruß von Mensch zu Mensch :smile:
Eckard

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Kippen wir also sämtliche Höflichkeit in den Ausguss

Du selbst hast schon ein Element der Höflichkeit, das der Kommunikation dient, ausgegossen, nämlich …

Dass da aber ein Mensch am anderen Ende des Tresens ist, das fällt Dir noch auf, oder?

… zu lesen, was der andere geschrieben hat. Für Unaufmerksamkeit entschädigt kein noch so lieber Gruß. Ansonsten machst du das gar nicht schlecht: Etwas als ›schöne neue Welt‹ einzuordnen, garantiert immer einen zumindest kleinen Applaus – ob ein Zusammenhang erkennbar ist oder, wie in diesem Fall, eher nicht.

Christopher

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es mag vielleicht antiquert sein, auch hinter dem Tresen einen Menschen zu sehen.

Es ist vor allem aber rührend – wie ein Kind, das an die Mattscheibe fasst, wenn deren Bildpunkte die Form eines Menschen ergeben, und ›Hallo!‹ ruft. In dieser Hinsicht scheinen Kinder schneller zu lernen als Erwachsene.

Gelegentlich, hinter den Antworten auf besonders unfreundliche
Postings, verkürzt sich das allerdings schon einmal auf das Initial.

Das Einzige, was mich daran hindert, meine Postings mit ›Over!‹ zu beenden, ist die Furcht vor der Anrede ›Hallo, Over!‹.

eine Formel, die keinerlei Bezug mehr auf das hat, was ursprünglich hinter ihr stand
der mechanische Abschluß, „weil man das so macht“

Du engst grundlos ein auf ›LG‹. Anreden und Abschiedsgrüße sind grundsätzlich Formeln ohne Bezug zu dem Wörterbuchsinn ihrer Bestandteile. Wie viele der ausgeschriebenen ›lieben Grüße‹ werden von Leuten stammen, die einen anderen tatsächlich lieb grüßen wollen? Vermutlich kaum welche. Man könnte das als Höflichkeitsillusion bezeichnen, die bei einigen noch verfängt. Dass am Ende von Artikeln überhaupt etwas steht, ist zurückzuführen auf die bemitleidenswerte ›Das ist ein Gruß!‹-Fraktion, die damit – ich erwähnte es – hypokritischen Hülsen das Wort redet und der Höflichkeit einen Bärendienst erweist.

Ich plädiere für eine neue Ehrlichkeit, zu der wir mit ›LG‹, das sich zur Bedeutungslosigkeit von Grußformeln bekennt, auf dem besten Weg sind: Höflichkeit ist nicht das Vor- und Nachgephrasel in einer Rede, sondern bestenfalls deren Inhalt. Ein Artikel ist nicht unfreundlich, wenn sein Verfasser mit seiner Initiale zeichnet, aber auch nicht freundlich, wenn er nach einer beispiellosen Tirade ›Herzliche Grüße‹ heuchelt. Wer darauf verzichtet und den Respekt vor dem anderen (Angemessenheit der Reaktion, Aufrichtigkeit der Argumentation usw.) aus dem Herzstück seiner Aussagen sprechen lässt, wird schnell merken: Diese Reduktion schadet der Höflichkeit nicht, sondern dient ihr durch Abschneiden ohnehin bedeutunglos gewordener Elemente.

so wie Du nur noch die Autorenschaft bekunden.

Autorschaft? Der Autor ist tot, Eckard!

Ich sende Dir dennoch einen Gruß von Mensch zu Mensch :smile:

… den ich gerne erwidere. Immerhin bin ich dir schon einmal persönlich begegnet und weiß, dass du keine den Feierabend herbeisehnende Bäckereifachverkäuferin bist, wiewohl du nicht die erste mit Schnurrbart wärest. Aber das ist, bekanntermaßen, ein ähnlich weites Feld wie die Höflichkeit.

Christopher

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Hallo, Christopher,

Die Floskel hingegen, die einen durch den
Einzelhandel verfolgt, ist kein »freundliche[r] Wunsch«, wie
du es siehst, vielleicht gerne hättest; sie ist der in Worte
geronnene Wille des Chefs, mehr zu verdienen. Auch wenn sie’s
unter nachvollziehbarem ökonomischem Druck macht: Durch die
Verkäuferin wird diese Form der Höflichkeit entwertet, weil
sie jedem noch so pampigen Laufkunden ›Schönen Tag!‹
hinterherzurufen geheißen ist – und nicht durch
denjenigen, der auf das vorgeschriebene Lächeln der
Verkäuferin und das pflichtgemäße Sprüchlein karg reagiert.

apodiktisch unterstellst Du damit pauschal allen Verkäuferinnen (auch Verkäufern, nehme ich an?) eine geradezu „professionelle“ Miesepetrigkeit, die durch verordnetes Dauerheucheln übertüncht wird.
Meine Erfahrungen unterscheiden sich erheblich von denen, die Du offenbar machst – vielleicht gibt es da ein Nord-Süd- und/oder Stadt-Land-Gefälle. Ich z.B. treffe vorwiegend – auch in Geschäften, wo ich nicht häufig einkaufe – auf freundliches, fröhliches und sehr hilfsbereites Personal (und ich denke schon, dass ich echt und falsch auseinanderhalten kann), dessen Grüße und Wünsche ich gern und aufrichtig erwidere (…und wenn eine sichtlich genervte Kassiererin pflichtgemäß „Schönen Tag noch“ knirscht, wünsche ich ihr dasselbe mit dem Zusatz „Sie können’s anscheinend brauchen“).

Ich denke nicht, dass man auf diese Formeln generell verzichten sollte, da sie - in meinen Augen - eben nicht automatisch „durch die Verkäuferin…entwertet“ werden; in vielen Fällen sind es eben doch nicht nur bloße Floskeln.

Gruß
Kreszenz

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Klingt wie: Danke, Sie mich auch …

soooo einfach kann es sein

jo

Hi Christopher,

Immerhin bin ich dir schon
einmal persönlich begegnet und weiß, dass du keine den
Feierabend herbeisehnende Bäckereifachverkäuferin bist,

Bäckereifachverkäuferinnen sind auch Menschen, oder hab’ ich da was übersehen?

Gruß,

Anja

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Wenn die besagte Verkäuferin Floskeln murmelt, die deiner Ansicht nach bloß dem Willen des Chefs entsprechen, so ist es m.E. vielmehr auch in ihrem ureigensten Interesse. Wenn sich Kunden A bis D beschweren, sie sei unhöflich, und Kunden E - Z ganz einfach nicht mehr kommen, weil sie freundlich bedient zu werden erwarten, wird sie ihren Job bald los sein.

Aber abgesehen von dem Verständnis für solche Feinheiten zwischenmenschlicher Kommunikation fehlt dir offensichtlich auch die Einsicht, dass es Menschen geben könnte, die andere Menschen grundsätzlich zu respektieren gedenken, auch wenn sie z.B. „nur“ Verkäuferinnen sind.

B.

___________________________________
[MOD] Beleidigende Anspielung gelöscht. B.

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[MOD] Teilthread abgeschlossen!
Hallo!

Die Diskussion wurde zunehmend off topic und zuletzt zunehmend unerfreulich persönlich.

Gruß
Birgit