Ecuador Amazonas Malaria Tabletten

Hallöchen an alle,

ich setze das jetzt mal hier rein, würde auch in Medizin passen:

Wir wollen nächstes Jahr nach Ecuador, 4 Tage verbringen wir im Amazonas. Lohnt es sich dafür Malaria Tabletten als Prophilaxe zu nehmen?
Mir sind die Nebenwirkungen doch recht hoch, für einen Schutz von vielleicht 50-60%.

Mein Plan war, Malariatabletten mitzunehmen, und diese zu nehmen, wenn Symptome auftreten bis man dann beim Arzt ist.

Was meint ihr? Die üblichen Moskitovorschriften werden natürlich eingehalten: Lange Kleidung, Moskito Spray, Netz beim Schlafen.

Ich war bis jetzt nur in Asien im Dschungel, und da hatte mein Arzt damals gesagt, es bringt mehr sich vor Moskitostichen zu schützen, als die Tabletten zu nehmen.

Irgendjemand Erfahrung mit dem Amazonas?

LG
Wölkchen

Hallo,

Wie seid ihr denn unterwegs?
Zu zweit im Boot selbst paddelnd? Dann Prophylaxe!
In einer Reisegruppe mit Führer/Einheimischen? Dann eher Stand by medikation.

Für sowas gibts aber doch die Tropeninstitute mit Reiseberatung. Eventuell brauchts bei euch ja noch die eine oder andere Impfung? Die können euch das alles sagen.

Gruss
M

Hallöchen Mopedhexle,

Wegen Impfung etc, wissen wir Bescheid, mein Impfpass ist schon ganz voller Stempel, es gibt fast nix mehr, gegen was ich nicht geimpft bin :wink:

Aber bei den Malaria Tabletten scheiden sich ja die Geister. Sogar mein Freund ist da anderer Meinung als ich.
Wir sind mit Führer unterwegs, wieviele wie in der Gruppe sind, kann ich Dir aber nicht sagen, da es Individualreise ist.
Das Hotel ist eine Lodge im Amazonas, also eher „touristisch“, wir müssen nicht irgendwo mit Schlafsack im Zelt schlafen.
Diesmal jedenfalls nicht.

Ich hab nur beim Asientrip gesehen, wie beschissen es Leuten ging wegen den Tabletten.

Deswegen bin ich mir nicht sicher, die zu nehmen. Vor allem weil wir vorher eine Trekking Tour bis 5000m machen, da brauche ich alle Kräfte und kann nicht total in die Knie gehen wegen Tabletten.

LG
Wölkchen

Hallo,

Gruppe und Führer - Individuell? Wie passt das?

Dann schau nach den Konditionen der Tour. Wenn Du Malaria kriegst kannst Du eventuell innerhalb weniger Stunden gar nichts mehr machen als stöhnen. Wenn die Dich dann sofort rausfahren und Du innerhalb Stunden im Krankenhaus bist ist es ok, solange Du nicht das Pech hast eine Komplikation zu entwickeln. Die sind schwerlich vorhersagbar.

Du kannst Medikamente mitnehmen die Du bei Verdacht (der sollte dann aber auch wirklich sehr begründet sein!) nehmen kannst bis Du richtig untersucht werden kannst (Stand-by).

Malerone ist deutlich teurer und deutlich verträglicher als Lariam als prophylaxe…aber ob für die Gegend unter euren Reisebedingungen das die beste Wahl ist kann Dir nur einer sagen: Der Tropenmediziner!
Du brauchst eh ein Rezept.

An Malaria sterben jährlich 4 Mio Menschen. Es gibt 4 Typen. Es gibt je nach Region die unterschiedlichsten Transmissionsklassen und auch unterschiedliche Vektoren. Von verschiedenen Resistenzen mal gar nicht gesprochen.

Du möchtest doch nicht von einem Layen Dir da die Entscheidung abnehmen lassen was Du tun sollst wenn Du unsicher bist?

Gruss
M.

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Hallo Wölkchen,

Mein Plan war, Malariatabletten mitzunehmen, und diese zu
nehmen, wenn Symptome auftreten bis man dann beim Arzt ist.

ich werde dir nichts raten, aber ICH würde es genauso machen, wie Du es beschrieben hast.

Was meint ihr? Die üblichen Moskitovorschriften werden
natürlich eingehalten: Lange Kleidung, Moskito Spray, Netz
beim Schlafen.

Helle Kleidung und wenn vorhanden nachts den Deckenventilator anlassen.

Irgendjemand Erfahrung mit dem Amazonas?

Ja, und nur die besten.
Grüß mir den Chimborazo. Ich war auch genau auf 5.000 müMsp,
Joshi

Malaria-Prophylaxe ist ja keine Impfung und gewährt daher keinen 100 %igen Schutz.Es gab schon viele, die trotz Prophylaxe Malaria bekommen haben. Und ich habe schon des öfteren gehört: „Lieber nochmal Malaria als die Nebenwirkungen von der Prophylaxe.“
Da du dich für die paar Tage wahrscheinlich nicht fernab von der Zivilisation befindest und innerhalb von ein zwei Tagen einen Arzt aufsuchen könntest, würde ich für die paar Tage auf eine Prophylaxe verzichten.
Wenn man rechtzeitig einen Arzt aufsucht, ist eine Heilung ja möglich.
Ich war vor einigen Jahren in Südafrika und vier Tage im Krüger N.P. (Malaria-Gebiet) und habe auch keine Prophylaxe gemacht - wurde trotz Vorkehrungen auch gestochen, habe aber kein Malaria bekommen :wink:. Ich hatte mich vorher im Tropeninstitut beraten lassen und der Arzt meinte, wenn ich innerhalb von ein bis zwei Tagen einen Arzt aufsuchen kann, sollte ich die Prophgylaxe weglassen. Sollte ich allerdings eine Dschungelexpidition fernab der Zivilisation starten, wäre eine Prophylaxe bzw. mindestens die Mitnahme eines solchen Medikaments angebracht.

Hallo,

ich kenne beides: Prophylaxe und Malaria. Ich persönlich würde mich dennoch immer gegen eine Prophylaxe entscheiden, da ich durch diese deutlich stärker in meinem dauerhaften Wohlbefinden beeinträchtigt war, als ohne. Mein erster Mann ist an Malaria gestorben - trotz Prophylaxe. Mein erstes Kind ist in Namibia geboren, hat seine ersten Lebensjahre in den unterschiedlichsten Malaria-Gebieten verbracht und hat sich ohne Prophylaxe niemals infziert.

Dennoch würde ich sagen, dass das Risiko einer Infektion gerade am Amazonas recht hoch ist. Man kann sich einfach nicht perfekt schützen, und wenn man in Myriaden von Mücken lebt, darf man nicht erwarten, ungestochen zu bleiben. Meine eigene Malaria-Erstinfektion habe ich mir ebenso am Amazonas zugezogen wie eine mit Dengue-Fieber.

Schöne Grüße,
Jule

Hallo,
"Lieber nochmal Malaria als die Nebenwirkungen

von der Prophylaxe."

Das sagt nur jemand, der noch nie Malaria hatte.

Ich war vor einigen Jahren in Südafrika und vier Tage im
Krüger N.P. (Malaria-Gebiet) und habe auch keine Prophylaxe
gemacht - wurde trotz Vorkehrungen auch gestochen, habe aber
kein Malaria bekommen :wink:.

Nicht jede Moskito überträgt Malaria. Im Krugerpark (wo hast du das ü her?) kommt es auf die Gegend un die Jahreszeit an, wieviel Gefahr besteht, sich mit Malaria zu infizieren.

Gruß
Elke

Nein, natürlich nicht, ich rufe einfach mal bei unseren Tropeninstitut an.

Ich meine mit Individual, dass sie zusammengestellt ist, und wir nicht dne ganzen Urlaub in der selben Truppe reisen werden. Wir werden individuell von Reisebaustein zu Reisebaustein geschippert, gehe aber davon aus, dass wir vor Ort in vorhandene Gruppe integriert werden.

LG
Wölkchen

Hallo!

Bei den Malariamedikamenten werden viele Märchen erzählt, wie überhaupt oft bei Medikamenten und Impfungen, Zauberer und Impfgegner müssen ja irgendwie ihre Existenzberechtigung begründen.

Häufigere Nebenwirkungen gibts eigentlich nur bei Lariam. Am besten ist die von dir genannte individuelle Beratung bei einem Tropenmediziner. Es gibt da ganz genaue Empfehlungen was man wo am besten macht und ein Arzt kann das noch individuell auf dich abstimmen, denn es kann ja durchaus sein, dass da ein paar Modifikationen notwendig sind (genaues Reiseziel, Überempfindlichkeiten etc.)

Gruß
Tom

Hallo!

Ich bin gestern von meiner Reise aus Indien zurückgekommen. Wir hatten im März in Madhya Pradesh so viele Stechmücken, dass es wirklich nicht mehr lustig war. Da kannst du noch so viel Expositionsprophylaxe machen, du wirst trotzdem immer wieder mal gestochen werden. Prophylaxe habe ich keine gemacht, weil sie in dieser Gegend nicht empfohlen war, ich hab Malarone als Stand By dabei gehabt.

Gruß
Tom

Hallo!

"Lieber nochmal Malaria als die Nebenwirkungen

von der Prophylaxe."

Ich habe auch schon gehört, dass es besser ist, Masern zu bekommen als sich impfen zu lassen. Sowas ist bitteschön alles Blödsinn und hat nichts mit Seriosität zu tun.

Gruß
Tom

Malaria-Prophylaxe ist ja keine Impfung und gewährt daher
keinen 100 %igen Schutz.Es gab schon viele, die trotz
Prophylaxe Malaria bekommen haben. Und ich habe schon des
öfteren gehört: „Lieber nochmal Malaria als die Nebenwirkungen
von der Prophylaxe.“

Wer erzählt denn so einen fahrlässigen Blädsinn? Ich kenne Leute, die Malaria hatten, und das ist kein Spaß, sondern potentiell tödlich. Andererseits habe ich schon des öfteren Malariamittel prophylaktisch zu mir genommen und noch nie auch nur die geringsten Nebenwirkungen verspürt. Ein Problem wird das erst, wenn man längere Zeit vor Ort ist, weil man die Medikamente nicht allzulange nehmen soll. Aber wegen der vier Tage würde ich es nicht drauf ankommen lassen.

http://www.youtube.com/watch?v=5KT2BJzAwbU

Gruß S

Hallo Tom,

Zauberer und Impfgegner müssen ja irgendwie ihre Existenzberechtigung begründen.

Mein Mann, der trotz Prophylaxe an Malaria gestorben ist, war weder das eine noch das andere. Er war Arzt und Biologe, vertraut mitr Tropenmedizin und viele Jahre im Ausland im Einsatz.

Häufigere Nebenwirkungen gibts eigentlich nur bei Lariam.

Auch dem kann ich nicht zustimmen. Ich hatte (als herzgesunder Mensch) massive Herzprobleme und andere Nebenwirkungen auch bei anderen Präparaten. Nicht zu vergessen die bestehenden Resistenzen von Mückenstämmen.

Schöne Grüße,
Jule

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