Efeu rankt um Tanne: Schädlich für die Tanne?

In unserem Garten stehen ein paar Tannen und andere Nadelbäume, 6 - 8 m hoch. Vor allem um die schlanken hohen Stämme der Tannen haben sich Efeu-Gewächse herumgerankt, einige sind inzwischen fingerdick und haben sich bis zur Höhe von einigen Metern hochgerankt.

Obgleich die Bäume keine sichtbaren Schäden in der Krone und auch nicht an der Rinde zeigen, ist mir mulmig: Saugt der Efeu nícht Nahrung aus der Baumrinde?

Danke für Expertenrat,
Lutz.

Hallo Herr Wagner,

da die Haftwurzeln, mit welchen sich der Efeu an Bäumen emporrankt, nur zum „Festhaften am Baum“ dienen und mit welchen der Efeu den Bäumen keine Nahrung aus der Baumrinde saugen kann, ist Efeu in dieser Bezieung nicht schädlich für Bäume.

Gruß
Michael

Hallo mamajuana,

danke für die Auskunft.
Damit haben Sie einer weit verbreiteten Paranoia das Wasser abgegraben und so manchem Efeu das Leben gerettet … :smile:

Ich möchte meine Frage erweitern:
Wie verhält es sich mit anderen Rank-Pflanzen, z.B. der bei Vielen so gefürchteten Ackerwinde?

Gibt es überhaupt Rank-/Schlingpflanzem (im Bereich europäischer Hobbygärten), die andere Pflanzen „erwürgen“ können ?

Gruß,
Lutz Wagner

Hi!

Meines Wissens gibt es keine Schmarotzenden Kletterpflanzen bei uns. Ein Beispiel für eine Pflanze, die sich in die Leitungsbahnen des Wirts einklinkt, ist die Mistel.

Die Kletterpflanzen konkurrieren um das Licht mit dem Baum, das ist etwas, was man irgendwann beachten sollte, wenn die Krone vollständig überwachsen wurde. Efeu liebt aber schattige Plätze und wird die pralle Sonne eher meiden und ist von daher keine akute Gefahr.

Bei einer Wisterie könnte ich mir vorstellen, dass sie einen Baum erwürgen könnte: Sie schlingt sich um den Stamm und anschließend wächst ihr Haupttrieb in die Dicke. Das hat schon so manche Regenrinne zerquetscht oder aus der Verankerung gerissen. :smile:

Grüße
kernig

Servus,

Meines Wissens gibt es keine Schmarotzenden Kletterpflanzen
bei uns.

Cuscuta Europaea ist wahrscheinlich die einzige. Sie kann bei ausdauerndem Wirt hie und da auch ausdauernd sein.

Schöne Grüße

MM
(als Bub schwer enttäuscht, daß er die aus den Ferien mitgebrachten Cuscuta-Samen nicht zum Keimen brachte)

Ivy goin’ wild
Hallo Lutz,

zwar zieht der Efeu keine Nahrung aus dem Baum, kann aber dennoch zur Plage werden. Ich habe mal veranlassen dürfen, dass eine sehr große, aber seit Jahren vernachlässigte Birke im Hinterhof von meterhohem, buschigem Efeu befreit wurde. Der Baum hatte unter dem Efeu ziemlich gelitten, Bilder siehe hier:

Slideshow: http://www.pixum.de/slide/4332906
Album: http://www.pixum.de/viewalbum/id/4332906

Viele Grüße
Diana

Celastrus orbiculatus, der Baumwürger kann recht aggressiv sein, auch Wisteria hat ungeheuere Kräfte, aber einen gestandenen Baum zum Absterben bringen beide nicht.

Hallo Diana,

genau so ist es. Der Efeu saugt nichts aus dem Baum und am Anfang bereitet er dem Baum keine Probleme. Doch nach der Zeit nimmt er dem Baum immer mehr Licht. Daher sollte der Efeu am besten ein Mal im Jahr vom Stamm entfernt werden.

Gruß
Ultra

Schädlich für die Tanne? Ja.
Halo Lutz.

Einige Antworten hast du ja schon bekommen, besonders dass es bei uns bis auf wenige Arten keine Schmarotzer gibt.

Auch Würgepflanzen kennen wir in Mitteleuropa nicht. Aber Efeu kann sich trotzden zu einem Würger ‚entwickeln‘ wenn er erst mal groß und damit im Stamm dick genug geworden ist. Nach zehn Jahren kann ein Efeustamm leicht fünf Zentimeter im Durchmesser erreichen…

Und ob die Tanne/Fichte nicht darunter leiden wird, wage ich zu bezweifeln. Sie kann sich im Durchmesser nicht mehr ungehindert entfalten. Bei einem Wachstum von bis zu einem Meter kann das bei einem dünn gebliebenen Stamm zu einer Unfallstelle wegen umstürzen bzw. abbrechen kommen. Die Sachschäden noch nicht mal berücksichtigt.

Besser wird es wohl sein, das Efeu unter Kontrolle zu halten und allzu dicke Stämme ab zwei Zentimeter immer mal wieder entfernen.

Gruß
T.