Effektives Tempo bei USB3 mit externer Platte

Hallo,

wann immer ich etwas auf eine externe USB-3-Platte kopiere, sehe ich Geschwindigkeitswerte wie 30 MB/s oder 30 MiB/s.

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Ich weiß noch nicht mal, ob das jetzt „Megabyte“ oder „Megabit“ heißen soll und bin mir nach dem Googlen immer noch nicht klar darüber. Ich habe aber den Eindruck, das Tempo sollte deutlich höher sein? Es liegt aber immer zwischen 30 und 35. Mir ist klar, dass je nach Dateigröße, Fragmentierung etc. unterschiedliche Werte entstehen.

Dabei gibt’s auf beiden Seiten der Verbindung USB 3 und ich schließe die externe Platte erst an, nachdem der Rechner schon eine Weile lief. Ich habe auch gelesen, die externe Platte erreicht nur volles Tempo, wenn der Rechner mit ihr gemeinsam hochgefahren wird, aber das gibt’s nicht bei mir.

Für gelegentliche sehr große Datenmengen könnte ich aber mal Rechner + externe Platte gemeinsam hochfahren, falls das was bringt?

Im Prinzip reicht mir das aktuelle Tempo, aber ich wüsste gern, ob*s in etwa normal oder sehr unterdurchschnittlich ist.

Danke!

Hallo,

ein Megabyte sind 1 Million Byte
ein Megabit sind 1 Million Bits.

8 Bits formen zusammen ein Byte. Byte/s ist also 8x schneller als Bit/s.

Dein Screenshot zeigt als Einheit jetzt MiB/s. Ein MiB ist etwa 5% mehr als ein MB.

Mit USB 3 beträgt die maximale Datenrate mindestens 5 GBit/s oder ~600 MiB/s.
Deine Festplatte nutzt also gerade mal 6 Prozent der Bus-Kapazität.

Das klingt nach IT-Homöopathie.

Grundsätzlich ist der Wert ziemlich niedrig. Selbst auf eine gewöhnliche Festplatte sollte man mit gut 50 MiB/s schreiben können, wenn sie nicht übermäßig voll ist. Eine ordentliche SSD sollte mindestens 10x so schnell sein wie dein aktueller Wert.

Gruß,
Steve

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Hi!
Wie gesagt, es sind grob 35 Megabyte pro Sekunde. Bit und Byte auseinander zu halten, ist echt nicht einfach. Eigentlich werden Bits mit nem kleinen ‚b‘ abgekürzt, sicher ist das aber nicht.

Selbst mit ner magnetischen 2,5" Platte sollten locker 50-60MByte/s drin sein, daran liegt es eher nicht.
Denkbar ist z.B., dass du immer viele kleine Dateien überträgst, im Screenshot steht z.B. was von 1000KiB, also grob 1MByte. Zum Anlegen jeder Datei geht etwas Zeit drauf, was die Geschwindigkeit drückt. Kopier mal ne Datei, die mehrere hundert MB groß ist.

Dann ist denkbar, daß der Controller der Platte einfach nicht gut ist. Daß er USB3 kann heißt erstmal nur, daß die reine USB-Verbindung bis kurz hinter den Stecker so schnell ist. Aber dann ist da noch die „Konvertierung von USB nach Festplatte“. Wenn der Controller lahm ist, nützt auch das USB3 nix.

Dazu noch zwei Beispiele:

  1. Heutige USB-Sticks haben auch fast alle USB3. Die Speicherchips darin sind aber in den meisten Fällen deutlich langsamer als die langsamsten magnetischen Platten. USB2 hätte völlig ausgereicht, aber USB3 klingt nunmal besser und schneller.
  2. An meinem RaspberryPi hängt eine SSD (500MB/s) über einen USB2-Adapter. Am Rechner erreiche ich damit bis zu 60MB/s, weil das das Maximum für USB2 ist. Ein USB3-Adapter könnte da noch was bringen. Aber der Pi hat nur USB2, und dort erreiche ich maximal 40MB/s - hier ist der Pi selbst der Flaschenhals.
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Steve und SWeber, Danke für Eure Auskünfte!

Also ist die Datenrate bei mir wohl eher langsam. Aber es reicht im Alltag, und ich werde gewiss nicht etwas umbauen deswegen. (Ja, es sind zumeist kleinere Dateien.)

Wenn dort im Display klar „Megabyte“ oder „Megabit“ stünde, dann wüsste man Bescheid. Angaben wie „MiB“ oder „MB“ sind vielleicht in die eine oder andere Richtung definiert, werden aber gewiss oft falsch gebraucht und sind definitiv nicht so eingängig wie das ausgeschriebene Wort. Außer für Ingenieure.

Ich stelle mir gerade die Frage, wie sich die Verbindung wohl verhält, wenn das USB 3.0 Kabel einen Defekt hat. Vielleicht wird dann USB 2.0 genutzt? So ähnlich wie bei einem Netzwerkkabel, bei dem z.B. eine der Adern 4, 5, 7 oder 8 unterbrochen ist und bei dem dann statt 1 Gbit/s nur 100 Mbit/s möglich sind.

Keins von beidem, es werden „Mebibyte pro Sekunde“ angezeigt, das sind 1024 * 1024 Byte.

Nö, das gewöhnlich genutzte Einheitenzeichen für das Bit ist „bit“. Klein und ausgeschrieben.
Das kleine „b“ ist (laut Wiki) wohl auch möglich, aber ungebräuchlich.

X, Danke für die Anmerkungen!

Tröstlich, dass in dem Wiki-Zitat das Wort „Verwirrung“ erscheint.

Ich glaube nicht, dass das lahme Tempo bei mir am Kabel liegt, weil ich unterschiedliche Kabel und unterschiedliche externe Platten verwende und immer ähnliche Werte ablese.

Also um es einmal festzuhalten:
Unterschiedliche Kabel (aber das sind wirklich SICHER USB 3.0 Kabel, ja?), unterschiedliche externe Festplatten, aber immer ziemlich langsam?

Dann bleibt doch eigentlich nur ein „lahmer“ PC, oder?

Ja, es sieht nach einem lahmen PC aus. Es sind gewiss USB-3-Kabel, die haben doch auf Seite der externen Platte einen etwas anderen Anschluss als die älteren (flacher, zweigeteilt, passt nicht an USB-2) und sie sind teils blau.

Der PC ist von ca. 2015 und hat viele gute Eigenschaften. Wenn er jetzt USB-technisch nicht der Reißer ist, ist das etwas schade, aber kein Grund, sich mit einem neuen Gerät zu stressen. Die Tempofrage interessierte mich, aber es ist kein ganz großes Kriterium.

Die Platten hängen ja manchmal auch an anderen PCs, ich müsste da mal aufs Tempo achten, wenn’s wieder soweit ist. Evtl. melde ich das dann hier. Ich erinnere mich aber nicht an besondere Beobachtungen in der Vergangenheit.

Vielleicht bin ich ja zu alt …

Seit wann soll den die Abkürzung B für Byte und b für Bit ungebräuchlich sein? Meine erste intensive Berührung mit Computern und Datenmengen hatte ich persönlich vor etwa 40 Jahren. Zu diesem Zeitpunkt war das schon so üblich. Und bis heute hält das an. Aber vielleicht habe ich auch einfach zu viel Fachliteratur konsumiert, die auf solche Feinheiten genügend Rücksicht nimmt.

(So wie bis heute im allgemeinen Sprachgebrauch die Leute immer noch von PS in Bezug auf die Motorleistung sprechen und sich kW im täglichen ,nichtprofessionellen Bereich nicht bzw. kaum durchgesetzt hat.)

Aber zurück zum eigentlichen Thema: meine Lieblingszeitschrift c’t testet auch immer wieder mal externe Festplatten und Festplattengehäuse. Als Fazit kann man sagen: nicht überall, wo blaue Stecker dran sind, steckt auch wirklich USB 3.0 drin.

Und nicht jede Buchse am PC, die blau ist, beherrscht wirklich USB 3.0. So hatte ich in der Frühzeit von 3.0 mal einen Aldi-PC im Gebrauch, dessen Fruntbuchsen wohl blau waren, das Board dahinter unterstützte nur 2.0. Die restlichen Buchsen auf der Rückseite des PCs beherrschten 3.0 nur dann, wenn die Leitungslänge unter 30 cm lag.

Grüße
Pierre

Vielleicht seit Mebibyte für die Leute eingeführt wurde, die nicht verstehen konnten, daß Megabyte nicht Millionen, sondern 1024*1024=1048576 Bytes heißt?

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… wahrscheinlich …