Effizienzunterschiede beim Durchlauferhitzer

Hallo Praktiker,

Heute habe ich im WDR5 einen Beitrag gehört, bei dem es um Maßnahmen zur Reduktion des Stromverbrauchs in normalen Privathaushalten ging.

Neben alten Tiefkühltruhen, Kühlschranken und Warmwasserspeichern, die durch neue Geräte ersetzt werden sollten, wurde auch explizit davon gesprochen, einen zwölf Jahre alten Elektro-Durchlauferhitzer zu erneuern, weil damit angeblich erheblich weniger Strom verbraucht würde:

Tipp der Energieagentur NRW: Die neuen elektronischen Durchlauferhitzer haben im Schnitt einen um 20 Prozent niedrigeren Verbrauch. Sie kosten zwischen 300 und 500 Euro inklusive Montage. Das Gerät amortisiert sich nach etwa vier bis sechs Jahren durch die Stromersparnis. Unser Paar könnte durch ein moderneres Gerät circa 80 Euro im Jahr sparen.

Sind da den Presse- und Marketing-Flachseglern die Gäule durchgegangen? Ist das eine Milchmädchenrechnung a la „Sie können Ihren Benzinverbrauch halbieren, wenn Sie jeden zweiten Tag mit dem Fahrrad ins Büro fahren.“

Außer dass ich vielleicht eine bessere Regelung (nicht unnötig viel oder unnötig heißes Wasser) habe, kann doch kein Unterschied zu selbst uralten Geräten bestehen?

Ciao, Allesquatsch (Theoretiker)

Hallo,

Tipp der Energieagentur NRW: Die neuen elektronischen
Durchlauferhitzer haben im Schnitt einen um 20 Prozent
niedrigeren Verbrauch.

das kann ja nur sein, wenn der Wasserverbrauch entsprechend
niedriger ist.

Sie kosten zwischen 300 und 500 Euro
inklusive Montage. Das Gerät amortisiert sich nach etwa vier
bis sechs Jahren durch die Stromersparnis. Unser Paar könnte
durch ein moderneres Gerät circa 80 Euro im Jahr sparen.

Sind da den Presse- und Marketing-Flachseglern die Gäule
durchgegangen? Ist das eine Milchmädchenrechnung a la „Sie
können Ihren Benzinverbrauch halbieren, wenn Sie jeden zweiten
Tag mit dem Fahrrad ins Büro fahren.“

Von bis zu 20% war die Rede, nicht von halbieren.

Solche Einsparungen bekommt man aber auch beim PKW locker
durch sparsame Fahrweise vs. Bleifuss hin.

Außer dass ich vielleicht eine bessere Regelung (nicht unnötig
viel oder unnötig heißes Wasser) habe, kann doch kein
Unterschied zu selbst uralten Geräten bestehen?

Bei alten Geräten ohne elektronische Leistungsregelung
wurde nur hydraulisch geregelt. Dadurch mußte man den Hahn
schon ordentlich aufdrehen, sonst spricht die Heizung nicht an.

Es gibt also keine kontinuierliche Kennlinie.
Entweder ganz wenig Volumenstrom,dann aber kalt
oder warm mit einer gewissen Mindestmenge.

Wie viel das nun konkret ausmacht, hängt stark vom
Nutzerverhalten ab.
Wen man den Erhitzer täglich 30 mal für die kleine Handwäsche
nutzt, kann man sicher deutlich mehr sparen, als bei 3 mal die
Woche Badewasser einlassen.
Gruß Uwi

Neben alten Tiefkühltruhen, Kühlschranken und
Warmwasserspeichern, die durch neue Geräte ersetzt werden
sollten, wurde auch explizit davon gesprochen, einen zwölf
Jahre alten Elektro-Durchlauferhitzer zu erneuern, weil damit
angeblich erheblich weniger Strom verbraucht würde.

Nicht angeblich, sondern faktisch.

Natürlich bleibt die Umsetzung von elektrischer Energie zu Wärmeenergie bei beiden DLEs gleich effizient.

Aber die Menge des bezogenen Warmwassers und dessen Temperatur ist niedriger.

Warum?

Ich dusche. Ich mache den Mischer erst ganz auf heiß auf, damit der DLE anspringt. Nun kommt erst zu heißes Wasser, dann drehe ich den Mischer mehr auf kalt und habe dann meine Duschtemperatur.
Dabei erniedrige ich aber den Heißwasserdurchlauf, somit wird die Temperatur des zufließenden Heißwassers höher und ich darf wieder nachregeln. Dabei unterschreite ich dann ggf. die nötige Durchflussmenge für die 2. Stufe des DLE und der schaltet auf die erste Stufe herunter.
Das kann ganz schön nervig sein, da geht einiges an Warmwasser den Bach herunter.
Die Wahrscheinlichkeit, dass ich mit dem hin- und hergeschalte zweier Stufen und Zumischung kalten Wassers genau meine eigentlich nur benötigte Menge Wamrwasser bekomme, ist niedrig.
Und die Verluste zwischen DLE und Dusche sind immer höher, weil dort immer wärmeres Wasser fließt als eigentlich benötigt wird.

Beim elektronischen DLE dagegen stelle ich ein:
37°C, reduzierter Wasserdurchfluss.

Dann dusche ich mit voll aufgedrehtem Mischer auf voll heiß und bekomme trotzdem genau meine 37°C mit 7l/min.

Dadurch - und nur dadurch - spart der elektronische DLE.

Dadurch - und nur dadurch - spart der elektronische DLE.

Vielen Dank für die Bestätigung.

Hatte schon vermutet, dass der Einspareffekt allein darüber kommen kann, dass ich jetzt zu viel oder zu heißes Wasser produziere, nicht aber dass die eigentliche Effizienz sich ändert.

Weiß zwar nicht, wie alt genau mein DLE ist, weil das Typenschild schon total ausgebleicht ist, schätze aber mal, dass es aus den Achtzigern ist.

Viel kann es bei meinem nicht regelbaren Gerät nicht ausmachen, da die Maximaltemperatur bei voll aufgetretem Wanneneinlauf gerade so hoch ist, dass es beim Füllen eines Wannenbades ausreicht. (Richtig heiß nur, wenn ich die Durchflussmenge wieder halbiere.) Und die Ersparnis beim Händewaschen dürfte auch nicht so üppig sein. Das Gerät ist zweistufig. Bei geringer Durchflussmenge eines nur mäßig aufgedrehtem Hahns am Waschbecken klackt zwar ein Relais und es wird handwarm, erst bei voll aufgedrehtem Hahn am Waschbecken klackt das Releis nochmals und die Betriebsanzeige leuchtet auf.

Angesichts des Mengenverhältnisses von 15 min Einlauf per Wannenhahn und dreißig Sekunden Waschbeckenhahn beziehen sich die 20% Potenzial wohl eher auf hydraulische DLE mit höherer Temperatur oder reiner Nutzung für’s Händewaschen.

Ciao, Allesquatsch

Angesichts des Mengenverhältnisses von 15 min Einlauf per
Wannenhahn und dreißig Sekunden Waschbeckenhahn beziehen sich
die 20% Potenzial wohl eher auf hydraulische DLE mit höherer
Temperatur oder reiner Nutzung für’s Händewaschen.

So richtig wichtig finde ICH den elektronischen DLE beim Duschen.
Ich habe da ein etwas luxuriöseres Modell, bei dem ich zusätzlich zur Wunschtemperatur beim Duschen noch den Durchfluss automatisch begrenze.

Kein Vergleich zum Herumgehaspel mit nem hydraulisch gesteuerten, wo man immer schön lauschen musste, ob es geklackt hat (und man innerhalb der nächsten 10s mit Eisdusche bzw. Brühwasser rechnen musste!).

So richtig wichtig finde ICH den elektronischen DLE beim
Duschen.

Kann ich nachvollziehen, da ich mal ein Duschbad damit hatte.
Doch jetzt reicht mir der alte DLE, da ich nur 'ne Duschwanne habe und das Bad auch nicht so gekachelt ist, dass sich die Anbringung eines Duschvorhangs lohnen würde.

Kein Vergleich zum Herumgehaspel mit nem hydraulisch
gesteuerten, wo man immer schön lauschen musste, ob es
geklackt hat (und man innerhalb der nächsten 10s mit Eisdusche
bzw. Brühwasser rechnen musste!).

Da habe ich wohl Glück mit meinem DLE: heiß voll auf ergibt das Wannenbad und zum „Nachwärmen“ dann sehr heißes Wasser zwei Millimeter hinter der Regelgrenze.

Zu den 20% Einsparpotenzial braucht’s halt auch ein entsprechendes Nutzungsverhalten. Insofern schon etwas Anderes als bei Kühlschrank, Gefriertruhe, Waschmaschine oder Geschirrspüler. Dort sind die Einsparpotenziale nicht in dieser Weise „schöngerechnet“ sondern in allen Anwendungsfällen und nachweisbar auftretend.

Ciao, Allesquatsch