ich hätte mal eine Frage an die Experten, zum Thema Dünger.
Habe im Internet gelesen, dass organischer Dünger Ursache und Überträger für EHEC Bakterien sein kann.Das er sogar in die Pflanze überehen kann, über die Wurzel -der Erreger.
Wie verhält sich das mit Guano Dünger? Kann der den EHEC Erreger auch haben? Oder wird Guano Dünger in der Herstellung vielleicht erhitzt, damit die Keime abgetötet werden?
Habe nämlich dieses Jahr unsere Tomaten mit Guano gedüngt und finde den Gedanken nich so dolle, nachdem ich das lesen musste…
eher nicht. EHEC-Bakterien (enterohämorrhagische Escherichia coli) leben von Natur aus im Darm von Wiederkäuern (z.B. von Rindern, Schafen, Ziegen, Hirschen und Rehen). Gefahr besteht also z.B., wenn Salat- oder Gemüsefelder mit Rinderdung oder -jauche gedüngt werden und das Zeug dabei nicht nur auf die Erde sondern auf die Pflanzen selbst gelangt. Dass Bakterien aus dem Boden über Wurzel und Saftstrom in oberirdische Pflanzenteile gelangen, kann ich mir eigentlich nicht vorstellen. Ob im Guano, der ja aus dem Darm von Seevögeln stammt, Krankheitserreger sein können, die dem Menschen gefährlich werden können, weiß ich nicht. EHEC-Bakterien würde ich da jedenfalls nicht erwarten. Aber man soll in der Biologie und in der Medizin nie nie sagen.
In der Regel gibt man ja Dünger, insbesondere, wenn er tierische Produkte enthält, direkt auf oder in die Erde, sodass die oberirdischen Pflanzenteile nicht getroffen werden.
Nein, meiner Kenntnis nach nicht. Guano ist deshalb auch im Ökolandbau nicht zugelassen(freiwillige Maßnahme).
Das mögliche Risiko bei Tomaten kann ich nicht einschätzen.
Stark betroffen sind ( besser können sein) z.B. Blattgemüse und Wurzelgemüse, die die Bakterien aus dem Boden in die Pflanze/Frucht aufnehmen können.
Bei Getreidearten findet das z.B. nicht statt.
Vielen Dank für die Antworten.Hört sich ja nicht so prickelnd an…
Jetzt könnte man natürlich noch den Sinn versuchen zu erklären, warum Dinge/Produkte verkauft werden, wo die Risiken nicht 100% ig abgeklärt sind…
Aber ich denke da steckt, ausser Gewinnmargenoptimierung, nicht viel Sinn dahinter:-)
organischen Dünger sollte man in die Erde geben lange bevor man pflanzt. EHEC kommt nicht in Vogel-Guano vor aber in Fledermaus-Guano. Guano kann aber mit anderen Krankheitserregern kontaminiert sein.
Für einige dieser Krankheitserreger wie verschiedene E. coli Stämme (ein sonst völlig harmloses Bakterium) oder Salmonellen konnte gezeigt werden, dass diese in der Lage sind Pflanzen zu Kolonisieren. Allerdings sind dazu hohe Dichten der Pathogene im Dung notwendig und die Kolonisation findet fast ausschließlich an der Pflanzenoberfläche statt, wo sie leicht abgewaschen werden können. Es ist davon auszugehen, dass es keine regelmäßge Kolonisierung des Pflanzeninneren durch Humanpathogene gibt. Gäbe es die, dann hätten wir das aufgrund der reichlichen Verwendung von Gülle schon längst aufs unangenehmste zu spüren bekommen.
Organischer Dünger aus dem Handel ist oft wärmebehandelt, da dieser frei von Pathogenen sein muss, bzw. bestimmte Grenzwerte eingehalten werden müssen.
ungefähr 1987 konnte man sich vielerorts bei der HO ansehen, wie es wäre, wenn bloß Produkte mit 100%ig abgeklärtem Risiko verkauft werden dürften.
Es ist schon recht, wenn das kein Dauerzustand ist. Frag doch mal die Zonis in Deiner Umgebung, die die wirtschaftliche Agonie der DDR erlebt haben, wie das war.
Wenn Du derartige Angst vor N-Dünger tierischer Herkunft hast, nimm halt Maltaflor - da ist keinerlei Mist oder Gülle im Spiel.
Tja das werden wir wohl machen.Nächstes Jahr vielleicht nur Blaukorn zur Düngung nehmen.
Ich persönlich will nur möglichst dafür Sorgen das meine 2 Kinder und Frau gesundes essen zu sich nehmen.Dies ist heutzutage schon schwierig genug.Und das fängt halt für mich beim richtigen Dünger an… Wenn man schon selbst versucht möglichst viel anzubauen, möchte man ja seine Familie nicht mitso nem EHEC Kram, oder sonstigem „Zeugs“ belasten…
Wie heißts so schön:
Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht. Aber wenn der Vebraucher wüsste was er da frisst, würde er zum Bauer werden:-)"
mineralische NPK-Mehrnährstoffdünger der Art von „Blaukorn“ sind ungefähr das Schlimmste, was man einem Gemüsegarten antun kann. Dann lieber gleich kaufen: Die professionellen Erzeuger düngen wenigstens N - P - K getrennt, zum jeweils richtigen Zeitpunkt und nur nach Bedarf / Entzug.
Was mit einem Boden in ziemlich kurzer Zeit passiert, wenn er intensiv bewirtschaftet und immer nur mineralisch gedüngt wird, kannst Du derzeit in der Gegend zwischen Rheingönheim, Bad Dürkheim und Neustadt/W beobachten: Dort sind bei den heftigen Niederschlägen im Juni halbe Äcker abgesoffen und liegen jetzt so gründlich verschlämmt da, dass da überhaupt nichts mehr wächst; ob Zucchini dieses Jahr überhaupt irgendwann billig werden, wird sich noch zeigen; ich glaube eher nicht: Es sind schlicht keine da. Zu Zeiten, als die Gemüsefelder in der Vorderpfalz noch mit Rindermist gedüngt wurden, hätten ihnen auch solche brutalen Starkregenfluten nichts weiter anhaben können - das sind die Folgen nicht nur von überzogener mechanischer Bodenbearbeitung, sondern vor allem von „Blaukorn“, Kalkammonsalpeter und Konsorten.