Ehrenamt / Praktika/ Freiwilligenarbeit im Ausland

Hallöchen,

um mal gleich mit der Tür in’s Haus zu fallen…

Ich bin 25 Jahre jung und habe im letzten Jahr mein Studium erfolgreich beendenet und darf mich nun Diplom Bauingenieurin nennen. Da ich irgendwann promovieren mag, ich jedoch „nur“ an einer FH studiert habe, absolviere ich seit April diesen Jahres noch einen Master im Fachbereich Hochbau.

Nach Beendigung meines Masters, voraussichtlich im September 2010, möchte ich gern in dem Zeitraum von Oktober bis Dezember 2010/Januar 2011 im Ausland einen Freiwilligendienst/ein Praktika absolvieren oder gar Entwicklungshilfe leisten.

Ich habe mich schon auf diversen HP’s im Internet umgesehen, aber noch nicht das Richtige gefunden. Entweder, es sind Organisationen (Freiwilligendienst), die einem das Geld förmlich aus der Tasche ziehen oder man muss 2-3 Jahre Berufserfahrung vorweisen (Entwicklungshilfe).

Mir geht es nicht primär darum, dass ich als Bauingenieurin tätig bin und meine Berufserfahrung ausbaue. Ich möchte Menschen helfen (daher der Gedanke Entwicklungshilfe), andere untertsützen (vorzugsweise im Bereich Bau/Energieeffizienz) und mich selber weiterbilden, entwickeln (daher der Ansatz Ausland). Über eine „einfache“ Rundreise habe ich ebenfalls schon nachgedacht bzw an einem work&travel-Aufenthalt gedacht, doch ich möchte durch meine Anwesenheit eben auch helfen und etwas denjenigen geben, die es brauchen. Natürlich wird meine Hilfe sicher bei einigen Farmern auch gebracuht, aber ich denke, ihr wisst, was ich meine. Ich will mich nicht nur „oberflächlich“ nützlich machen.

Das Zielland ist mir egal, Sprachkenntnisse kann man sich immer aneignen bzw lernt man vor Ort.

Leider bleibt mir nur eine begrenzte Zeit von 3-4 Monaten, der die ganze Sache nicht erleichtert.

Ich bin gerade sehr hilflos und suche jemanden, der mir Hilfestellungen geben kann, kostenfreundliche Tipps oder Anregungen hat bzw. von eigenen Erfahrungen berichten kann. Ich wäre sehr dankbar :smile:

Hallo Jampelino,

kennst du den link schon: http://www.entwicklungsdienst.de/ifd.html

Ansonsten muss ich sagen, dass ich den meisten „Hilfsprojekten“ etwas zwiespältig gegenüber stehe. Ich denke, dass viele Projekte mehr den Sinn haben unser schlechtes Gewissen zu beruhigen bzw. die Kassen der Organisationen zu füllen, denn tatsächlich nützliche Hilfe zu bieten.

Ein mir bekannter Architekt ging einige Monate nach Nicaragua um bei einem Hilfsprojekt mit zu arbeiten. Nach einigen Wochen kam ein frustiertes email, in dem er angab, dass es doch äusserst frustrierend sei, täglich hart am Bau eines Club- /Dorfhauses zu arbeiten und die Einheimischen für die es gedacht ist, interessiert es nicht. D.h. sie kommen nicht, helfen nicht und wollen es eigentlich nicht haben.

Das soll jetzt keine Verallgemeinerung sein, aber aufzeigen, dass „unsere“ Vorstellungen nicht unbedingt mit den Vorstellungen der „Hilfsbedürftigen“ übereinstimmen.

Über eine „einfache“ Rundreise habe ich ebenfalls schon nachgedacht bzw an einem work&travel-Aufenthalt gedacht, doch ich möchte durch meine Anwesenheit eben auch helfen und etwas denjenigen geben, die es brauchen.

Bei einer Reise, vorallem abseits abgetretener Touristenpfade, hilft man doch sehr direkt. Die Bevölkerung hat die Möglichkeit Geld zu verdienen, indem sie einem Essen, Unterkunft und Transport anbietet.

MfG

Hallo,
ich kenne mich mit dem Beruf des Bauingenieurs zwar nicht so besonders gut aus, aber schätzungsweise wäre es wohl das beste, wenn du einfach größere Baufirmen bzw. Unternehmen deiner Branche direkt anschreibst/mailst mit deinem Lebenslauf und um ein Praktikum fragst.
Diese sind meistens auch bezahlt, gerade wenn du schon ein abgeschlossenes Studium hast - und 3-4 Monate ist für ein Praktikum doch schon ein ganz guter Zeitraum. Dass du damit deinen Lebensunterhalt vollständig decken kannst, ist natürlich nicht garantiert, aber ich denke, darauf kommt es dir auch gar nicht so sehr an.
Bei Entwicklungshilfe kannst du es ja zumindest mal probieren, denn oft sind diese Forderungen nach Berufserfahrung ja nur Wünsche und nicht 100%ige Anforderung. Da wären dann 3-4Mon. schon sehr kurz, vermutlich gerade in der Baubranche! Daher eher die Empfehlung mit dem Praktikum.
Alles andere, was es so gibt, ist dann eher die Richtung „Farmarbeit“, was du ja anscheinend nicht so willst - kann ich gut verstehen nach einem abgeschlossenen Studium. Eine Bekannte von mir hat mal in Afrika bei einem Naturschutzprojekt mit Geparden mitgemacht; das hat sich schon sehr interessant angehört für mich. Dürfte auch vom Zeitraum her passen. Keine Ahnung ob es so etwas wäre, was du dir vorgestellt hast.

Ein Tipp als Frau: Es muss nicht unbedingt das gefährlichste und entwicklungsbedürftigste Entwicklungsland sein, um sich selbst zu finden. Schon in manchen europäischen Großstädten wird einem klar, was Armut und Ghetto wirklich bedeuten…