nach der Plagiatsaffäre um zu Guttenberg (und es stehen ja inzwischen wohl inzwischen auch Dissertationen anderer Politiker zumindest im Zwielicht) interessiert mich mal, wie schwer es in den verschiedenen Fächern ist, eine „ehrliche“, authentische Doktorarbeit ohne „Schummeln“ wie Plagiate usw. zu schreiben, also wirklich so, wie sie gedacht ist.
Wieviel Intelligenz, Mühe, und Zeit- bzw. Arbeitsaufwand braucht eine „ehrliche“ Doktorarbeit etwa in den Fächern: Medizin (Dr. med.), Physik/Chemie/Biologie (Dr. rer. nat.), Geschichte/Philosophie/Germanistik/Romanistik/Soziologie usw. (Dr. phil), der Wirtschaftswissenschaften (Dr. oec.) und last but not least natürlich der Jurisprudenz (Dr. jur.).
Vielleicht kann ja jemand zumindest für „sein“ Fach diese Frage beantworten.
Vielen Dank im Voraus für Antworten und Meinungsäußerungen,
die meisten Chemiedissertationen sind experimentelle Arbeiten. Die Dauer ist meist 3 Jahre +/- (seltener -).
Die Quellen sind umfassend zu recherchieren und zu dokumentieren. Da der Prof auch (meist) vom gleichen Fach ist, hat der auch einen mehr oder weniger guten Überblick über sein Feld und sieht meist schnell, ob alles wichtige dabei ist.
Es gibt Doktorarbeiten, die durch schieren Fleiß abgearbeitet werden, die kriegen dann (meist) mittelprächtige Noten, dann solche die mehr Hirnschmalz enthalten, die (meist) bessere Noten kriegen. Dann einge wenige, die richtige Geistesblitze enthalten und echte Fortschritte bringen.
Arbeitsintensiv sind alle, mit 40 h die Woche kommt so gut wie kein Doktorand hin, und je nach Prof kann man auch schon mal Privatsklave desselben werden (= Vorlesungen/Seminare/Übungen etc. vorbereiten und z.T. auch abhalten, Veröffentlichungen schreiben, Poster für Symposien erstellen und präsentieren, usw.)
Wieviel Intelligenz, Mühe, und Zeit- bzw. Arbeitsaufwand
braucht eine „ehrliche“ Doktorarbeit etwa in den Fächern:
Medizin (Dr. med.), Physik/Chemie/Biologie (Dr. rer. nat.),
Geschichte/Philosophie/Germanistik/Romanistik/Soziologie usw.
(Dr. phil), der Wirtschaftswissenschaften (Dr. oec.) und last
but not least natürlich der Jurisprudenz (Dr. jur.).
da hast du meines gleich mal vergessen, nämlich den Dr.-Ing.
Jedenfalls kann man das pauschal gar nicht beantworten. Jeder Doktorand geht anders an die Sache ran und ist anders vorbelastet. Ein grandioser Mathematiker und Logiker wird eine Doktorarbeit in Mathematik sicher anders angehen als ein (klischeebehafteter) 35jähriger Schlabberpulli-Germanist, der erst Mittags aufsteht.
Du kannst dir mal Statistiken anschaun, wie lange Doktorarbeiten in verschiedenen Disziplinen durchschnittlich dauern. Das ist sicherlich ein Anhaltspunkt für die Mühe, die drin steckt - einerseits. Andererseits natürlich auch für unorganisiertes vor-sich-hin-siechen.
Einigkeit herrscht nur über den Dr. med. … der ist international nämlich nicht auf Ph.D.-Level Das finde ich persönlich recht lustig, da dies im Volksmund DER Doktor schlechthin, jedoch unter Doktoren eigentlich der minderwertigste ist.
Einigkeit herrscht nur über den Dr. med. … der ist
international nämlich nicht auf Ph.D.-Level Das finde ich
persönlich recht lustig, da dies im Volksmund DER Doktor
schlechthin, jedoch unter Doktoren eigentlich der
minderwertigste ist.
Dafür wollte ich nochmal 2 Artikel aus Zeitschriften reinbringen, um es zu untermauern.
noch eine zum Thema Chemie: Die Intelligenz brauchst du nicht zum Schreiben, sondern während der Forschungsphase. Mühe machts es trotzdem, mir zumindest geht das Schreiben nicht so einfach von der Hand. Und Abschreiben? Naja, mir kam es nie in den Sinn. Das ist meine Diss, da kommen meine Ergüsse rein und keine anderen.
Insgesamt scheint mir, dass schlechte Dissertationen hauptsächlich von denen geschrieben werden, die an der Diss eigentlich keine Interesse haben, sondern den Doktor wirklich nur aus Prestigegründen haben möchten. Das sind dann eben nicht nur, aber auch Politiker.
„Ehrliche“ Doktorarbeit hat meines erachtens nicht viel mit Intelligenz zu tun, sondern mit Fleiß. Die wissenschaftliche Recherche ist das schwierigste an der ganzen Geschichte. Da verstehe ich es, wenn es einen lockt auch mal abzuschreiben, weil man einfach schneller voran kommen möchte. Pauschal kann man keine Zeit festlegen…es kommt darauf an, wieviel Zeit man in die Recherche investiert…da ist jeder individuell unterschiedlich.