Ei als perfekte Form!

Hi Leute!

Ich weiss das ein Ei festigkeitsmäßig eine ideale Form darstellt unter gewissen Belastungen, hätte aber gerne einen Berechnungsansatz für das Problem.

Danke lg Gerry

Hi Gerry,

die „festigkeitsmäßig ideale Form“ ist dadurch gegeben, dass eine eingeleitete gleichmäßige Druckkraft möglichst vollständig in Membranspannungen umgesetzt wird. Bei dem Ei bedeutet dies, dass die dünne Eierschale möglichst keine Biegebelastung erfährt. Selbiges gilt für Brücken, wo man häufig diesen Bogen sieht. Hier wird dieser Effekt eingesetzt, damit man die hohe Druckfestigkeit von Beton ausnutzen kann. Der Bogen wird mathematisch beschrieben durch die Kettenlinie, eine Hyperbelfunktion, welche die Form einer Kette (oder eines Seiles) beschreibt, das unter Eigengewicht herabhängt.

Für den mathematischen Hintergrund (vorsicht, keine leichte Kost!) empfehle ich Dir

http://www.mathe-seiten.de/kettenlinie.pdf

Wenn man den Rotationskörper auf Seite 8 durch Drehung um eine andere Achse bildet, so erhält man genau ein halbes Ei.

Gruß und viel Spaß beim Nachvollziehen
Ted

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Danke für den Tipp!

Hab die Herleitung der Kettenlinie als solche noch nachvollziehen können, die höhere Mathematik auf den hinteren Seiten war mir in der Tat etwas zu hoch :smile:. Aber es stimmt, wenn der Rot-Körper um eine andere Achse rotiert wird, entsteht ein Ei.
Das wirft mir schon wieder eine neue Frage auf?

Ich bin Maschinenbauer und weiss natürlich, dass es beim Brückenbogen darauf ankommt, Biegespannungen zu vermeiden und durch die Bogenkonstruktion die Belastung möglichst in Druckspannungen umzuformen. Trotzdem treten um auf das Ei zurückzukommen bei Druckbelastung Normal- und Schubkräfte auf. Ich denke das die Form des Eies damit zusammenhängt und hätte gern Tipps, wie man die Eiform auf eine „technischere“ Art herleitet, bzw. wieso kommt man auf die Eiform wenn man vom Ansatz der Kettenlinie ausgeht???

Danke, lg Gerry