Kann mir nicht vorstellen, dass das als Anreiz empfunden werden kann ?!
Hallo,
endlich mal gleich 2 Voraussetzungen, die ich erfülle *gg*
es wäre schön, wenn ich für die folgende Frage Antworten von „nicht ganz taufrischen“ Usern erhalten würde.:
Selbstverständlich interessieren mich auch Antworten von Frauen!:
Also zunächst einmal denke ich, ist das Wort „Anreiz“ total falsch gewählt. Hier geht es doch eher um „unter Druck setzen“, oder nicht?
Wenn ich mit jemandem Sex habe, dann doch deshalb, weil ich es möchte und nicht aus einer „Erpressung“ heraus.
Ich würde von meinem Ehemann, aber auch natürlich von mir selbst, erwarten, dass das Problem aktiv angegangen wird. Also zunächst einmal, darüber sprechen, wo die Gründe liegen.
Und ich stimme anderen Schreibern zu:
Ich persönlich habe ein ganz anderes Verständnis von Partnerschaft. Das bezieht sich eben nicht nur auf Sex, sondern auf das Leben an sich. Zusammen leben bedeutet ja nicht nur, Sex zu haben.
Insofern fände ich es bedenklich, wenn mein Partner das als „Anreiz“ nimmt, sich von mir zu trennen.
Ich kann mir durchaus vorstellen, dass die o.g. Äußerungen nicht ernst gemeint sind: es passiert ja öfter mal, dass jemand seinen Partner durch solche Drohungen zu irgendwas veranlassen will. (Wenn du nicht xy machst, lasse ich mich scheiden…) Manchmal denken die, die sowas sagen, gar nicht darüber nach, dass die Antwort sein könnte: „Ok, dann lassen wir uns scheiden…“.
Ich finde es armselig, wenn ich meinen Mann erst mal darauf aufmerksam machen müsste, dass andere auch an mir interessiert sind. Vielleicht möchte die Frau auch einfach nur heraus finden, ob der Mann deshalb nicht mehr mit ihr schläft, weil er sie entweder nicht mehr attraktiv findet oder evtl. eine andere hat. Vielleicht möchte sie einfach austesten, ob er noch etwas für sie empfindet.
Damit wird es jedoch in meinen Augen immer noch nicht richtiger. Ich würde schon ernsthaft über eine Scheidung nachdenken, weil ich die Befürchtung hätte, Sex sei das Wichtigste, alles andere, was man zusammen erlebt, sich aufgebaut hat, zähle rein gar nix mehr.
Und was würde ein Partner, der in diesem Fall an Trennung denkt, erst machen, wenn man z.B. ernsthaft krank wird oder „richtige“ Probleme anstehen?
Gruß
shannon
Hallo Claus,
nach meinem Gechmack ist Deine Frage zu allgemein gehalten. Solltest Du so „verschleiert“ mit Deiner Frau über Euer Problem sprechen, wunderte es mich nicht, dass sie solche „Geschütze“ auffährt.
Es gibt in langjährigen Ehen so viele Gründe, die dazu führen können, dass der eine Partner weniger Lust entwickelt als der andere.
In meiner Beziehung (wir sind seit 14 Jahren zusammen) gab es von seiner Seite nach 4 Jahren so eine Phase. Damals hat es mich auch hilflos gemacht. Ich „traute“ mich schon gar nicht mehr, mich ihm anzunähern - aus Angst zurückgewiesen zu werden. Er hat damals auch schlicht den Mund nicht aufbekommen. Ich habe damals auch die ganze Palette durchexerziert, bis ich dann zu dem Punkt gekommen bin, ihm zu sagen: „Wenn Du mich nicht mehr begehrst, dann müssen wir uns eben trennen!“ Dann stellte sich heraus, dass er sich durch den Wohnungskauf und den Schulden schlicht überfordert fühlte (wir waren damals beide selbstständig und hatten ergo kein regelmäßiges Einkommen).
Seit diesem Erlebnis gehen wir beide recht offen und ehrlich mit solchen Situationen um. Von meiner Seite gab es nach dem Tod meines Vaters eine recht lange Zeit der (relativen) Lustlosigkeit. Es war mir sehr, sehr wichtig, dass mein Partner weiß, dass es nicht daran liegt, dass ich ihn nicht mehr begehre. Auch heute kommt es ab und an vor, dass ich der „Spaßverderber“ bin, wenn ich mal wieder 6 Tage die Woche 12 Stunden gearbeitet habe - aber mein Partner weiß damit umzugehen, da er weiß, dass es vorübergeht und es nichts damit zu tun hat, dass ich ihn nicht begehre.
Und das ist - nach meinem Geschmack - der Dreh- und Angelpunkt! Ist es eine Phase, die man begründen kann und in der man trotzdem dem Partner vermitteln kann, dass man ihn begehrt? Oder ist es wirklich so, dass man den Partner nicht mehr begehrt?
„Druck“ oder „Erpressung“ gibt es bei uns nicht, auch wenn klar ausgesprochen wird, dass der eine sich Sex wünscht, der andere aber gerade nicht. Manchmal kommen auch „blöde“ Sprüche, aber die sind humorvoll. Und wenn mein Partner mir erzählt, dass er in der Sauna von einer jungen Frau angesprochen wurde, dann gönne ich ihm dieses Kompliment (und bin auch etwas stolz, so einen Mann zu haben - und auch, dass er mich „alte Schachtel“ vorzieht! .
Lange Rede - kurzer Sinn: Selbstredend kann jede Form von Erpressung keinen Anreiz bieten (ein andauernder Druck führt eben leider auch meist dazu, seine eigenen Bedürfnisse nicht mehr wahrnehmen zu können). Aber den Grund, der dazu führt, dass jemand zu dem Mittel der Erpressung greift, sollte man hierbei auch nicht außer acht lassen.
Bei den Aussagen Deiner Frau möchte ich keck behaupten, dass es nicht primär um die Quantität geht, sondern darum, dass Du ihr nicht mehr vermittelst, dass Du sie begehrst.
Aber vielleicht liege ich auch vollkommen falsch. Aber auch dann kommt Ihr nicht drum herum, für Euch eine Lösung zu finden (miteinander oder getrennt).
Liebe Grüße
Kathleen
Danke
Hallo,
vielen Dank an alle, die sich die Mühe gemacht haben eine Antwort zu schreiben.
Natürlich weiß ich, dass eine genauere Beschreibung der Beziehungsprobleme nötig wäre, um sich ein umfassendes Bild zu machen. Dies hätte zu einem relativ langen Artkel geführt, den ich vermeiden wollte. Der Zweck meiner Anfrag wurde auch so sehr gut erfüllt.
Gruß
Claus