Eifersüchtig - mangelnder Selbstwert?

Liebe Forengemeinde!

Nach langem Versuchen, mein Problem selbst in den Griff zu bekommen, hab ich mich nun doch entschlossen, Hilfe von Außen in Anspruch zu nehmen - ich hoffe sehr, einen für mich einleuchtenden Anstoß zu bekommen, bevor ich gezwungen bin, den überaus bitteren Schritt der Trennung zu tun :frowning:

Und zwar geht es bei mir -wie auch offensichtlich bei vielen Anderen- um das Thema Eifersucht. Dazu mal ein paar grundsätzliche Fakten:

Ich (männlich, 29) bin mit meiner Freundin (25) nun seit etwa einem halben Jahr zusammen, obwohl wir uns bereits seit fast 10 Jahren kennen (sie war früher 5 Jahre lang mit einem damals guten Freund von mir zusammen). Es gibt aus meiner Sicht einen großen charakterlichen Unterschied zwischen uns:

Sie ist eine SEHR kontaktfreudige, extrovertierte, offene, tendenziell freizügige Person mit einem „Hang“ zur Naivität/Blauäugigkeit. Sie ist, so finde ich, leicht zu beeindrucken, und tut sich schwer, nein zu sagen. Sie will es einfach allen Recht machen und (Hinweis: da fängt für mich ein Teil des Problems an) lässt Menschen nah an sich ran, grenzt sich nicht entschieden ab.

Ich hingegen würde mich als eher (nicht eindeutig!) introvertiert, sehr bewusst lebend, eher distanziert beschreiben. Ich habe -so wurde und wird es mir immer wieder gesagt- eine sehr gute analytische Fähigkeit in Bezug auf Menschen, tue mir leicht, Menschen, und was in ihnen vorgeht, einzuschätzen, und bin generell sehr, sehr sensibel in der Wahrnehmung. Diese Eigenschaft war für mich auch in meinem letzten Beruf sehr wichtig, weshalb ich sie vermutlich auch dort noch optimiert habe.

Aus meiner Sicht leitet sich aus diesen grundlegenden Unterschieden folgendes Problem ab:

Das Gefühl von Eifersucht trifft mich oft vollkommen unvermittelt bei irgendwelchen Aussagen meiner Freundin (zB ein neuer Studienkollege ist „soo lieb“ und sie war mit ihm nach der Uni auf einen Kaffee) wie ein Hammer, und die Stimmung ist für mich ab dann im Keller. Ich WEIß, dass ich für sie sowas wie der ultimative Partner bin, und sie mir niemals fremdgehen würde, weil sie das einfach grundsätzlich nicht würde.

Durch ihre schnelle Begeisterungsfähigkeit gerät sie oft beinahe in’s Schwärmen von irgendwelchen Typen (zB Studienkollegen), was mir fast das Herz zerreißt, weil ich’s einfach nicht hören will. Ihren letzten Freund (mit dem ich mich auch sehr gut verstehe) erwähnt sie auch ~20-50 mal pro Tag, worauf ich auch verzichten könnte. Sehr selten, aber doch konnte ich mir einen Kommentar wie „…ja dann solltet ihr doch gleich heiraten…“ nicht verkneifen.

Wie gesagt weiß ich ich, dass Fremdgehen absolut kein Thema ist. Mich wurmt es aber dermaßen, dass sozusagen so schnell jemand „Zugriff“ auf sie bekommt. Dass man mit ihr recht schnell auf Themen kommt, die ich als Privat einstufen würde. Dass sie sich einfach sehr an anderen orientiert, während ich in erster Linie selbst meinen Weg suche und ein sehr eigenständiger Mensch bin. Also auf den Punkt gebracht: Ich möchte nicht, dass es so einfach geht, zu meiner Freundin (begründet durch diese Blauäugigkeit) ein aus meiner sicht übermäßig vertrautes (platonisches) Verhältnis aufzubauen. Dazu kommt, dass sie sich sicherlich auch gerne (weshalb auch immer) einfach Bestätigung von anderen holt und diesen anderen deshalb eben immer gefallen will.

Diese Situationen ergeben sich leider recht oft. Ein aktuelles Beispiel: Sie arbeitet nebenbei in der Lernbetreuung und betreut ein 11-jähriges Mädchen im Schnitt 1x pro Woche - guter Verdienst, gute Sache soweit! Nur: Der Bruder jener 11-jährigen ist 25, studiert in Japan und ist aber wegen der dortigen aktuellen Situation gerade zuhause, bis sich die Lage dort beruhigt. Unlängst erwähnte meine Freundin während der TV-Nachrichten, wo es darum ging, dass die Katastrophe in Japan wohl länger andauern werde: „Dann wir der Peter ja noch länger hier bleiben“. Und das mit einem Grinser im Gesicht, dass ich sie am liebsten wieder mal gefragt hätte „bist du verliebt in den Typen oder was?“… ich hab’s mir verkniffen. Was aber ab dort in mir vorging, brauche ich wohl nicht zu erwähnen.

Sie ist gleich immer mit jedem so eng, zB die Telefonnummer von ihr zu kriegen ist so und so für niemanden ein Problem usw.

Ein nicht unwesentlicher Teil des Problems ist die Tatsache, dass ich ihr das nur sehr schwer mitteilen kann. Ich hab zwar schon öfters mit ihr in die Richtung gesprochen - wie weit aber meine „Sorgen“ gehen, wäre zwangsläufig damit verbunden, ihr zu offenbaren, dass ich sie in solchen Angelegenheiten für naiv und blauäugig halte - was denkbar nicht sooo optimal wäre :-/

Kann mir irgendjemand erklären, was da in meinem Kopf -den ich manchmal am liebsten austauschen würde- vorgeht. Und noch wichtiger: Was ich gegen diese destruktiven Gedanken tun kann? Ich glaube, sehrwohl in Besitz von Hausverstand zu sein, nur in dem Fall fühle ich mich bisher gegen meine Gefühle völlig machtlos.

Fest steht: Ich möchte mit ihr zusammenbleiben. Auch, obwohl wir in gewisser Weise grundverschieden sind.

Ich muss nur diese -sehr oft sehr plötzlich bei einer „falschen“ Aussage von ihr- Gedanken, die meine Stimmung völlig in den Keller rasseln lassen und bewirken, dass es mir die Sprache verschlägt, loswerden!

Nur wie? Hat jemand eine Ahnung, wo mein Problem liegen könnte? Hatte jedenfalls eine sehr schöne, behütete Kindheit mit viel Bezug zu Großeltern und Mutter - zum Vater weniger, da dieser als Unternehmer eher mit seiner Firma verheiratet ist :wink:

Ich wäre für „sachdienliche Hinweise“ unendlich dankbar!!

oddy

Die Liebe ist das Kind der Freiheit
…und die Eifersucht ihr Tod.

Hallo Oddy,

ich würde sagen, dich bringt es auf die palme wie deine freundin ist, weil du komplet andere mensch bist. so wie du deine freundin beschreibst, macht sie sich über verschiedene situationen gar keine gedanken. so wie, wenn sie über ihren ex 20-50 mal am tag redet. wer möchte es schon hören wie der oder die ex sind oder waren. oder sogar vergleiche machen. finde ich persönlich sehr unpassend.

Ich würde dir vielleicht raten mit deiner freundin drüber zu reden, das es halt für dich unangenehm ist, wenn sie von dir ständig über irgendwelchen typen „lieb“ redet. ich kann mir kaum vorstellen, dass egal ob frau oder man, sowas in einer beziehung hören möchten. also wenn mein freund mir erzählen würde die oder die ist so lieb und dann bin ich mit der kaffee trinken gegangen, hätte ich mich gefragt ob er noch alle tassen im schrank hat.

Es ist toll wenn man so super offen ist und kontakt freudig ist, aber man kann es auch übertreiben…vor allem wenn man in einer beziehung steckt. Rede mit ihr und wenn es nichts bringt, dann musst du an dir selbst arbeiten um es zu akzeptieren, sonst hat man keine gemeinsame zukunft.

ich wünsche dir alles gute

Hallo,

Verlustangst oder aber „Besitzansprüche“ auf den Partner sind die häufigsten Gründe für Eifersucht.

Beides sind grandiose Beziehungskiller. Bei ersterem fangen viele Leute an zu klammern, so daß der andere sich erdrückt fühlt.

Und letzteres…nun ja, niemand läßt sich gern „besitzen“, sondern trennt sich lieber von jemandem, der denkt, man sei sein „Eigentum“.

Was es bei dir ist, kann ich leider nicht schließen.

Ich würde vielleicht noch auf blanken Neid tippen, da deine Freundin eine positive Lebenseinstellung lebt, die dir verwehrt ist bzw. die du dir selber verwehrst.

Wenn ich das ganze Problem in einem flappsigen Satz zusammenfassen müßte, würde er lauten: „Junge, chill mal - alles ist OK!“

Ihr seid nun mal verschieden. So gesehen sind es also nicht die „falschen Aussagen“ von ihr, die dich wurmen, sondern nur, daß du damit nicht umgehen kannst.
Wenn dir die Beziehung wichtig ist, mußt DU also lernen, damit umzugehen - andere Menschen kann man nicht ändern, nur sich selbst.

Außerdem sehe ich im Verhalten deiner Freundin ehrlich gesagt nichts Verwerfliches. Freundlich und offen zu sein ist ein schöner Charakterzug, auf den man eher stolz sein sollte, anstatt sich drüber zu monieren.
Im Englischen würde man dir sagen: „Cut her some slack!“ - also zeige etwas mehr Nachsicht mit ihrem Charakter.

Wo nun genau deine Probleme hiermit liegen, kann ich, wie gesagt, nicht sagen - nur: es ist wirklich *dein* Problem, bzw. du machst etwas zu deinem Problem, was eigentlich keins ist.

Gruß
Christian

Hallo auch,

Eifersucht ist eine Abwehrreaktion auf eine subjektive Bedrohung für eine als wichtig empfundene Beziehung.

  1. Die Bedrohung ist subjektiv, das heißt, du nimmst sie so wahr, unabhängig davon, ob sie es ist.

  2. Du empfindest die Beziehung als immens wichtig, wahrscheinlich lebenswichtig.

Diese beiden Punkte würde ich überdenken. Wenn du dich von beiden verabschiedest, gibt es keine Eifersucht mehr. Der Flirt deiner Freundin wird in dir Gleichgültigkeit und später sogar Freude auslösen.

Grüße Bellawa.

Vielen Dank mal für’s Erste für die zahlreichen, wenn auch inhaltlich etwas unterschiedlichen Antworten!

Dass die Sache MEIN Problem ist, ist mit ja klar - ich hab hier doch nicht gepostet, um zu erfahren, wie ich SIE ändern kann :wink: Darüberhinaus hab ich auch nie von „falschen Aussagen“ oder ähnlichem ihrerseits geschrieben… Wie auch immer: Welche Einstellung ich gerne dazu annehmen würde, ist mir klar. Was mir aber nicht klar ist -und das konkret ist meine Frage- ist, wie ich aus den Gedankenmustern, die mich bei „kleinen“ Bemerkungen fast kollabieren lassen (OK, etwas übertrieben), sozusagen ausbrechen kann.

Wenn auch mit Sicherheit gut gemeint, kann ich mit Tipps wie „du musst dies und das ablegen“ wenig anfangen, da es mir nicht um das „Was“, sondern um das „Wie“ geht. Ich möchte/muss einen Weg finden, dass mir solche Dinge mehr oder weniger egal werden! Aber WIE? „Umdenken“ ist leicht gesagt.

Bei allem Bewusstsein darüber, dass das Problem in erster Linie bei mir liegt: Die Konstellation sehr kontaktfreudig / abwägend-distanziert ist in dem Zusammenhang eine recht schwierige: Ich bin sehr sensibel, was solche Dinge angeht, obwohl ihr Charakter hier sehr viel Offenheit verlangen würde, um problemlos damit umgehen zu können - und das dauerhaft, da solche Situationen des Anstoßes eben recht oft eintreten. ZB bei einem „sehr innigen“ Freund von ihr, bei dem man (nicht nur ich!) den Eindruck hat, dass sie in ihn verliebt ist, wenn sie mit ihm redet :frowning:

Lebenswichtig ist die Beziehung für mich übrigens nicht. Ich weiß nur, dass wir vieles gemeinsam haben, das ich nicht missen möchte, und von dem ich glaube, dass die Wahrscheinlichkeit, jemanden, zu dem ich in einer solchen Art und Weise „kompatibel“ bin, nochmal zu finden, relativ gering ist. Es ist in der Tat nur diese eine Sache, mit der ich nicht umgehen kann - aber die ist für mich ehrlich gesagt schon ganz schön viel…

Eines möchte ich noch erwähnen: Ich bin mir auch ein klein wenig unsicher, ob ich diese Eigenschaft von mir (bei dem Thema sooo sensibel zu sein) eigentlich eine Macke ist, oder ob das einfach ein Teil von mir ist. Denn wenn ich darüber nachdenke, komme ich zu dem Punkt, dass ich eigentlich zu dem stehe, wie ich zu dem Thema GRUNDSÄTZLICH denke. Vielleicht bin ich ja mit knapp 30 schon ein Erzkonservativer :wink:

Vielleicht ist die Essenz des Ganzen ja die: Ich möchte einfach nicht, dass meine Freundin Menschen zu nah an sich heranlässt, weil ich nicht mit jemandem zusammensein möchte, von dem ich zu wenig das Gefühl bekomme, vollkommen außer Konkurrenz zu stehen, und von dem ich weiß, dass auch Personen, die sie im Grunde nicht kennt, (naiverweise aus meiner Sicht) gleich „ganz dick im Geschäft“ sind und dies und das von ihr wissen DÜRFEN… Ich bin sicherlich jemand, der das Gefühl braucht, beim Partner Privilegien zu haben, die sonst niemand hat (außer Sex, das ist klar, die hab ich) - diese Privilegien „an mir“ kann ich meiner Partnerin auch zu 100% zusichern… Naja, schwierige Sache ;-(

Bin jedenfalls für jeden Tipp und jede Anregung weiterhin sehr dankbar und bedanke mich auch für die bisher abgegebenen :smile:

Hallo Oddy.

bevor ich gezwungen bin,
den überaus bitteren Schritt der Trennung zu tun :frowning:

Naja, ich denke, soweit braucht’s nicht kommen.

Ich (männlich, 29) bin mit meiner Freundin (25) nun seit etwa
einem halben Jahr zusammen, obwohl wir uns bereits seit fast
10 Jahren kennen (sie war früher 5 Jahre lang mit einem damals
guten Freund von mir zusammen). Es gibt aus meiner Sicht einen
großen charakterlichen Unterschied zwischen uns:

Sagen wir’s mal so. Ihr beide fahrt auf zwei verschiedenen Schienen, habt aber ein gemeinsames Gleis. Die Schienen laufen parallel.

Sie ist eine SEHR kontaktfreudige, extrovertierte, offene,
tendenziell freizügige Person mit einem „Hang“ zur
Naivität/Blauäugigkeit. Sie ist, so finde ich, leicht zu
beeindrucken, und tut sich schwer, nein zu sagen. Sie will es
einfach allen Recht machen und (Hinweis: da fängt für mich ein
Teil des Problems an) lässt Menschen nah an sich ran, grenzt
sich nicht entschieden ab.

Es ist nicht an mir, deine Freundin anhand der zur Verfügung stehenden Informationen zu bewerten.
Ein paar Worte möchte ich mir dennoch nicht verkneifen.

Es gibt Menschen, die brauchen Zuspruch und soziale Aufmerksamkeit. Sie fühlen sich gut, wenn sie sich eines solchen Zuspruches erfreuen können. Das lässt sie aufleben.

Man darf ihr durchaus zumuten, dass sie sehr wohl abgrenzen kann. Jemanden an sich heranlassen heißt doch nicht automatisch, dass man dazu bereit ist, gleich mit ihm in die Kiste zusteigen und keinesfalls bedeutet das eine Infragestellung der eigenen Paarbeziehung.

Ich hingegen würde mich als eher (nicht eindeutig!)
introvertiert, sehr bewusst lebend, eher distanziert
beschreiben.

Wovon genau distanziert?
Worin lebst du bewusst?

Ich habe -so wurde und wird es mir immer wieder
gesagt- eine sehr gute analytische Fähigkeit in Bezug auf
Menschen, tue mir leicht, Menschen, und was in ihnen vorgeht,
einzuschätzen,

Lass mal die Einschätzversuche weg. Du machst dir das Leben nur unnötig schwer.
Das kostet einfach zuviel Energie.

und bin generell sehr, sehr sensibel in der
Wahrnehmung. Diese Eigenschaft war für mich auch in meinem
letzten Beruf sehr wichtig, weshalb ich sie vermutlich auch
dort noch optimiert habe.

Berufsbedingt mag das eine nützliche Gabe sein, beziehungsbezogen wird sie doch eher, wie ein deinem Fall, zu einem Ballast. Das Ganze wird zu kopflastig.

Das Gefühl von Eifersucht trifft mich oft vollkommen
unvermittelt bei irgendwelchen Aussagen meiner Freundin (zB
ein neuer Studienkollege ist „soo lieb“ und sie war mit ihm
nach der Uni auf einen Kaffee)

Mich würde eher nachdenklich stimmen, wenn sie ihn als Ekel bezeichnet und dennoch mit ihm Kaffee trinkt.

wie ein Hammer, und die
Stimmung ist für mich ab dann im Keller. Ich WEIß, dass ich
für sie sowas wie der ultimative Partner bin, und sie mir
niemals fremdgehen würde, weil sie das einfach grundsätzlich
nicht würde.

Ja, das kenne ich. Verstand und Gefühl tragen wahre Ringkämpfe miteinander aus.

Durch ihre schnelle Begeisterungsfähigkeit gerät sie oft
beinahe in’s Schwärmen von irgendwelchen Typen (zB
Studienkollegen), was mir fast das Herz zerreißt, weil ich’s
einfach nicht hören will. Ihren letzten Freund (mit dem ich
mich auch sehr gut verstehe) erwähnt sie auch ~20-50 mal pro
Tag, worauf ich auch verzichten könnte. Sehr selten, aber doch
konnte ich mir einen Kommentar wie „…ja dann solltet ihr
doch gleich heiraten…“ nicht verkneifen.

Versuche einmal, dir so etwas zu verkneifen.
Sie macht das ja nicht, um dich zu ärgern.

Dass sie sich einfach sehr an anderen orientiert, während ich
in erster Linie selbst meinen Weg suche und ein sehr
eigenständiger Mensch bin.

Versuche doch einmal, auch eigenständig zu leben. Knüpfe neue, eigene soziale Kontakte, genieße es. Dann wirst du sehen, wie es sich in ihren Schuhen läuft.

Suche dir ein paar Aufgaben nebenher, eine Kurzweil, lerne mit anderen Sprachen, mach irgendwas. So lenkst du deine Energie auf Nutzbringenderes.

Also auf den Punkt gebracht: Ich
möchte nicht, dass es so einfach geht, zu meiner Freundin
(begründet durch diese Blauäugigkeit) ein aus meiner sicht
übermäßig vertrautes (platonisches) Verhältnis aufzubauen.

Jeder Mensch hat das Recht, soviele platonische Verhältnisse zu haben, wie es ihm beliebt.

Dazu kommt, dass sie sich sicherlich auch gerne (weshalb auch
immer) einfach Bestätigung von anderen holt und diesen anderen
deshalb eben immer gefallen will.

Das ist das, was ich oben angesprochen habe.

Fehlt ihr Bestätigung durch dich?

Kannst du sie das mal fragen?

„Dann wir der Peter ja noch
länger hier bleiben“. Und das mit einem Grinser im Gesicht,

Ja, sie bekommt von ihm Benzin für ihren Motor.

dass ich sie am liebsten wieder mal gefragt hätte „bist du
verliebt in den Typen oder was?“… ich hab’s mir verkniffen.
Was aber ab dort in mir vorging, brauche ich wohl nicht zu
erwähnen.

Sie ist gleich immer mit jedem so eng, zB die Telefonnummer
von ihr zu kriegen ist so und so für niemanden ein Problem
usw.

Immer, wenn dich solche Situationen befallen, dann atme durch, setze dich aufrecht hin und denke nach, wieviele schöne Momente du mit deiner Freundin hast. Wie oft sie dir bewiesen hat, dass sie zu dir gehören mag. Wie du sie damals für dich begeistert hast.

Ein nicht unwesentlicher Teil des Problems ist die Tatsache,
dass ich ihr das nur sehr schwer mitteilen kann. Ich hab zwar
schon öfters mit ihr in die Richtung gesprochen - wie weit
aber meine „Sorgen“ gehen, wäre zwangsläufig damit verbunden,
ihr zu offenbaren, dass ich sie in solchen Angelegenheiten für
naiv und blauäugig halte - was denkbar nicht sooo optimal wäre

-/

Nein, das ist es wirklich nicht.
Damit stellst du ihre Reife in Frage. Das wäre ein persönlicher Angriff.

Kann mir irgendjemand erklären, was da in meinem Kopf -den ich
manchmal am liebsten austauschen würde- vorgeht. Und noch
wichtiger: Was ich gegen diese destruktiven Gedanken tun kann?

Siehe oben. Lenke deine Gedanken auf Positives.

Ich glaube, sehrwohl in Besitz von Hausverstand zu sein, nur
in dem Fall fühle ich mich bisher gegen meine Gefühle völlig
machtlos.

Steuere sie um.

Fest steht: Ich möchte mit ihr zusammenbleiben. Auch, obwohl
wir in gewisser Weise grundverschieden sind.

Jeder Mensch ist verschieden zum anderen. Diese Seite hat immer zwei Medaillen.

Ich muss nur diese -sehr oft sehr plötzlich bei einer
„falschen“ Aussage von ihr- Gedanken, die meine Stimmung
völlig in den Keller rasseln lassen und bewirken, dass es mir
die Sprache verschlägt, loswerden!

Besinn dich auf dich, auf das Positive.

Nur wie? Hat jemand eine Ahnung, wo mein Problem liegen
könnte? Hatte jedenfalls eine sehr schöne, behütete Kindheit
mit viel Bezug zu Großeltern und Mutter - zum Vater weniger,
da dieser als Unternehmer eher mit seiner Firma verheiratet
ist :wink:

Aha. Du hast mitbekommen, wie deine Mutter darunter leidet und willst niemals so sein wie dein Vater, deshalb verhältst du dich genau andersrum?

Ich wäre für „sachdienliche Hinweise“ unendlich dankbar!!

Die hab ich leider nicht. Tut mir leid.

Schöne Grüße

To.i

Hallo Oddy,

Ich möchte/muss einen Weg finden, dass mir solche Dinge mehr oder weniger egal
werden! Aber WIE? „Umdenken“ ist leicht gesagt.

Ich meine, dass du dir etwas wünschst, was du im Grunde gar nicht hundertprozentig selbst willst.

Du schreibst weiter unten, dass es dir wichtig ist, bestimmte Dinge privilegiert von deiner Partnerin zu bekommen, und niemand sonst.

Da sie aber ein kontaktfreudiger Mensch ist und ihre Sympathien gerne verteilt, hast du von vornherein nicht den Alleinstellungsanspruch.

Da hakt’s irgendwo.

Verstehen kann ich dich, nur, und das schrieben auch schon andere, wenn du dich von Zuneigungsbekundungen deiner Freundin abhängig machst, schneidest du dir nur ins eigene Fleisch.

Zu deiner Frage, wie man daraus ausbricht: Es wird immer gerne geschrieben, wenn DU mit DIR selbst und mit dem was du tust glücklich bist, dann erst kannst du den Partner als - ich nenn’s mal - Zuckerl obendrauf in deinem Leben sehen.
Vielleicht geht es über den Weg, ich finde nämlich, da ist ziemlich was dran.

Schöne Grüße
DribbelX

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Hallo Oddy.

Mir scheint, du lebst in einem Kartenhaus.
Voller Angst, dass es beim kleinsten Ruck um fällt.
Du suchst die Schuld für deine Eifersucht ständig bei dir und beteuerst dir ständig, dass sie dich niemals betrügen würde.

Woher weißt du das eigentlich, nach einem halben Jahr Beziehung?

Du versuchst das Verhalten deiner „Partnerin“ ständig zu entschuldigen, führst ihren Charakter in’s Feld, ihre extrovertierte Offenheit, ihre Naivität…wo bleibt eigentlich dein Charakter?

Du verbiegst dich ja völlig.

Eifersucht, sofern sie nicht krankhaft ist, ist ein völlig normales Gefühl und es ist vollkommen egal ob sie sich nun aus Verlustangst und mangelndem Selbstwertgefühl oder aus was weiß ich noch zusammen setzt.

Eifersucht dient dazu, eine Beziehung zu schützen und zusammen zu halten. Wer Grund dazu hat und nicht eifersüchtig ist, ist nicht normal im Sinne des Verhaltens der Mehrheit.

Und deine „Partnerin“, schon wieder in Anführungszeichen, gibt dir allen Grund zur Eifersucht.

Wer in einer Beziehung lebt, muss sich zwangsläufig eingrenzen und die Grenzen fangen da an, wo man Gefahr läuft, den anderen zu verletzen.

Wenn meine Freundin mir ständig etwas von anderen vorschwärmen würde, wie lieb und nett und „süß“ die sind, wenn sie andeuten würde, dass sie jederzeit Ersatz für mich finden kann, dass sie quasi nur aus Gutmütigkeit mit mir zusammen ist, dann wäre ich sehr schnell sauer und das würde ich ihr auch deutlich zu verstehen geben. Extrovertierter Charakter hin oder her.

Es gibt nun mal Sachen, die macht man nicht in einer Beziehung, auch wenn man selbst nichts dabei findet. Dazu gehört das Schwärmen von anderen. Klar kann sie andere Männer interessant und anziehend finden und mir das auch sagen, wenn ich aber das Gefühl hätte, dass sie mich dabei herab setzt, wäre es aus.

Ich habe eindeutig das Gefühl, deine Freundin provoziert dich. Denn so naiv, dass sie nicht merkt, wenn bei dir die Stimmung „in den Keller geht“, kann sie gar nicht sein.

Du solltest einfach aufhören, ihr Verhalten ständig zu entschuldigen und die Schuld bei dir zu suchen. Das zerstört dein Selbstbewusstsein und verstärkt letztlich natürlich wieder die Eifersucht.

In Beziehungen sollte einer den anderen aufbauen, bei dir scheint mir das Gegenteil der Fall. Und früher oder später wird das die Beziehung zerstören.

Also höre auf, sie ständig zu entschuldigen, sage ihr deutlich, wo bei dir die Grenzen sind und nehme es einfach in Kauf, wenn sie dann die Beziehung löst. Das ist weitaus besser, als ständig vor Eifersucht krank zu sein.

Beziehungen sollen unser Lebensglück erhöhen, einer soll zu des anderen Freude da sein, nicht zu dessen Leidwesen. Ist das der Fall, so ist es besser, allein zu leben.

Gruß, Nemo.

Ehrwürdiger Squawflüsterer!

Mir scheint, du lebst in einem Kartenhaus.
Voller Angst, dass es beim kleinsten Ruck um fällt.
Du suchst die Schuld für deine Eifersucht ständig bei dir und
beteuerst dir ständig, dass sie dich niemals betrügen würde.

Es grenzte an Gemeinheit, ihr dies zu unterstellen oder einen einschlägigen Misstrauensvorschub leisten.

Ein bisschen Vertrauen in das Leben, in sich selbst und den anderen sowie den Großen Manitou gehört dazu.

Woher weißt du das eigentlich, nach einem halben Jahr
Beziehung?

Er weiß es nicht, aber gemäß Strafprozessordnung gilt zunächst die Unschuldsvermutung.

Du versuchst das Verhalten deiner „Partnerin“ ständig zu
entschuldigen, führst ihren Charakter in’s Feld, ihre
extrovertierte Offenheit, ihre Naivität…wo bleibt eigentlich
dein Charakter?

Nee, warte mal. Er entschuldigt sie nicht.

Vielmehr gibt er ihr und ihrer Wesensart die Schuld für sein Unwohlbefinden.

Eifersucht, sofern sie nicht krankhaft ist, ist ein völlig
normales Gefühl und es ist vollkommen egal ob sie sich nun aus
Verlustangst und mangelndem Selbstwertgefühl oder aus was weiß
ich noch zusammen setzt.

Es kommt allerdings auf die Menge an.

Und deine „Partnerin“, schon wieder in Anführungszeichen, gibt
dir allen Grund zur Eifersucht.

Findest du?

Nemo, wir beide wissen ganz genau, dass man sich an gerade solchen Schnitten am Ehesten die Zähne ausbeißt.
Sie sind die Sonnenscheinchen vor dem Herrn, duften meistens nach Orange, aber wenn man hinfasst, sind sie eine Fata Morgana in der Prärie.

Wer in einer Beziehung lebt, muss sich zwangsläufig eingrenzen
und die Grenzen fangen da an, wo man Gefahr läuft, den anderen
zu verletzen.

Das natürlich ist wahr.

Wenn meine Freundin mir ständig etwas von anderen vorschwärmen
würde, wie lieb und nett und „süß“ die sind, wenn sie andeuten
würde, dass sie jederzeit Ersatz für mich finden kann, dass
sie quasi nur aus Gutmütigkeit mit mir zusammen ist, dann wäre
ich sehr schnell sauer und das würde ich ihr auch deutlich zu
verstehen geben. Extrovertierter Charakter hin oder her.

Na gut, von der Intensität dieses Schwärmens wissen wir nichts.

wenn
ich aber das Gefühl hätte, dass sie mich dabei herab setzt,
wäre es aus.

Und das ist sein Problem, was er aufklären muss.

Es wird ja wohl einen Grund geben, dass sie mit ihm zusammen ist. Dass er Multimillionär ist, wird es wohl nicht sein.

Ich habe eindeutig das Gefühl, deine Freundin provoziert dich.

Das waren auch schon so meine Gedanken.
Beabsichtigt sie, ihn anzuhalten, aktiver zu werden?

Du solltest einfach aufhören, ihr Verhalten ständig zu
entschuldigen und die Schuld bei dir zu suchen.

Richtig: Man muss die Schuld auch mal bei Anderen suchen!

Im Ernst, er sieht ihre Art als Beziehungsstörenfried und nicht die seine.

Beziehungen sollen unser Lebensglück erhöhen, einer soll zu
des anderen Freude da sein, nicht zu dessen Leidwesen. Ist das
der Fall, so ist es besser, allein zu leben.

Ich denke, anhand von Zahlen und Fakten weiß der Olli, was Sache ist.

Seine Motivation, sich hier zu befragen, besteht im Wissendrang nach Abhilfe von Eifersucht und Stärkung des Selbstvertrauens.

Grüße,

To.i

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Oh großer weiß(s)er Häuptling.

Wenn man’s einmal liest, mag man zu deiner Ansicht gelangen.
Ich habe es dreimal gelesen.

Und ich denke, er macht sich was vor.
Er sucht die Schuld bei sich und entschuldigt sie dauernd.

Er hat Angst, dass sie geht, wenn er was an ihr kritisiert.

Er macht die Augen zu, damit er die Gespenster nicht sieht und hofft inständig, dass ihn dann die Gespenster auch nicht sehen.

Aber dann kommt doch heraus, was ihn quält.

Nebenbei bemerkt, wenn meine Freundin mir 20 - 30 mal am Tag was von ihrem Verflossenen erzählte, würde ich ihr verbal was um die Ohren hauen, da könnte sie noch so sehr nach Sonnenschein und Orangen duften.

Es gibt Charaktere, die passen einfach nicht.
Und manchmal hebt es das Selbstwertgefühl ganz ungemein, wenn man sich von so einem Charakter trennt. Wer sich ständig verbiegt, wird mit der Zeit krumm.

Das wissen du, ich und der große Manitou.

Gruß, Nemo.

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Oh großer weiß(s)er Häuptling.

Danke, mein Held.

Wenn man’s einmal liest, mag man zu deiner Ansicht gelangen.
Ich habe es dreimal gelesen.

Ich finde es interessant, dass wir hier zu divergierenden Auffassungen geraten.

Zwischen den Zeilen habe ich nichts Derartiges gelesen.

Und ich denke, er macht sich was vor.
Er sucht die Schuld bei sich und entschuldigt sie dauernd.

Ich denke, dass er sich für seine Eifersucht verflucht und gleichzeitig um ihr Naturell beneidet.

Er hat Angst, dass sie geht, wenn er was an ihr kritisiert.

Ja, das kann ich sogar verstehen.

Er macht die Augen zu, damit er die Gespenster nicht sieht und
hofft inständig, dass ihn dann die Gespenster auch nicht
sehen.

Aber dann kommt doch heraus, was ihn quält.

Vielleicht gibt es bei ihm eine ähnlich gelagerte Vorerfahrung?
Diese Geschichte müsste einmal noch erhoben werden.

Nebenbei bemerkt, wenn meine Freundin mir 20 - 30 mal am Tag

Na, wenn das mal nicht übertrieben ist.

was von ihrem Verflossenen erzählte, würde ich ihr verbal was
um die Ohren hauen, da könnte sie noch so sehr nach
Sonnenschein und Orangen duften.

Das stimmt a) natürlich und b) kommt es darauf an, in welcher Weise darüber erzählt wird.

Es gibt Charaktere, die passen einfach nicht.
Und manchmal hebt es das Selbstwertgefühl ganz ungemein, wenn
man sich von so einem Charakter trennt. Wer sich ständig
verbiegt, wird mit der Zeit krumm.

Das wissen du, ich und der große Manitou.

Ich möchte von meinem Tipi aber die Charaktere Beider nicht einschätzen, sondern ihm als den Frager etwas in die Hand geben, womit er sein Selbstvertrauen stärken kann.

Wo ist eigentlich der Medizinmann Branden, wenn man ihn mal braucht?

Schöne Grüße

To.i

Die divergierenden Ansichten sind es, aus denen sich der UP dann seine eigene Meinung bilden, sich seinen Rat suchen kann.

Er kann ja nicht mit diskutieren, jedenfalls nicht unmittelbar.

Wie würdest du das,

_Durch ihre schnelle Begeisterungsfähigkeit gerät sie oft beinahe in’s Schwärmen von irgendwelchen Typen (zB Studienkollegen), was mir fast das Herz zerreißt, weil ich’s einfach nicht hören will. Ihren letzten Freund (mit dem ich mich auch sehr gut verstehe) erwähnt sie auch ~20-50 mal pro Tag, worauf ich auch verzichten könnte. Sehr selten, aber doch konnte ich mir einen Kommentar wie „…ja dann solltet ihr doch gleich heiraten…“ nicht verkneifen.

Wie gesagt weiß ich ich, dass Fremdgehen absolut kein Thema ist. Mich wurmt es aber dermaßen, dass sozusagen so schnell jemand „Zugriff“ auf sie bekommt. Dass man mit ihr recht schnell auf Themen kommt, die ich als Privat einstufen würde. Dass sie sich einfach sehr an anderen orientiert, während ich in erster Linie selbst meinen Weg suche und ein sehr eigenständiger Mensch bin. Also auf den Punkt gebracht: Ich möchte nicht, dass es so einfach geht, zu meiner Freundin (begründet durch diese Blauäugigkeit) ein aus meiner sicht übermäßig vertrautes (platonisches) Verhältnis aufzubauen. Dazu kommt, dass sie sich sicherlich auch gerne (weshalb auch immer) einfach Bestätigung von anderen holt und diesen anderen deshalb eben immer gefallen will._

denn einschätzen, wenn du es nochmal liest?

Muss er sich das wirklich gefallen lassen, nur weil sie eben so ist?
Würdest du dir das gefallen lassen?

In einer offenen Beziehung, wo jeder fremd gehen kann, wie er möchte, da mag es angehen, aber es ist ja keine offenen Beziehung.

Und woher soll er denn Selbstvertrauen nehmen, wenn sie es systematisch untergräbt.

Gruß, Nemo.

Lieber Nemo!

(Ich sollte eigentlich dringend arbeiten …)

Wie würdest du das,

_Durch ihre schnelle Begeisterungsfähigkeit gerät sie oft
beinahe in’s Schwärmen von irgendwelchen Typen (zB
Studienkollegen), was mir fast das Herz zerreißt, weil ich’s
einfach nicht hören will. Ihren letzten Freund (mit dem ich
mich auch sehr gut verstehe) erwähnt sie auch ~20-50 mal pro
Tag, worauf ich auch verzichten könnte. Sehr selten, aber doch
konnte ich mir einen Kommentar wie „…ja dann solltet ihr
doch gleich heiraten…“ nicht verkneifen.

Wie gesagt weiß ich ich, dass Fremdgehen absolut kein Thema
ist. Mich wurmt es aber dermaßen, dass sozusagen so schnell
jemand „Zugriff“ auf sie bekommt. Dass man mit ihr recht
schnell auf Themen kommt, die ich als Privat einstufen würde.
Dass sie sich einfach sehr an anderen orientiert, während ich
in erster Linie selbst meinen Weg suche und ein sehr
eigenständiger Mensch bin. Also auf den Punkt gebracht: Ich
möchte nicht, dass es so einfach geht, zu meiner Freundin
(begründet durch diese Blauäugigkeit) ein aus meiner sicht
übermäßig vertrautes (platonisches) Verhältnis aufzubauen.
Dazu kommt, dass sie sich sicherlich auch gerne (weshalb auch
immer) einfach Bestätigung von anderen holt und diesen anderen
deshalb eben immer gefallen will._

denn einschätzen, wenn du es nochmal liest?

Daraus kann ich immer noch nicht lesen, dass er die Schuld bei sich sucht.

Sondern Ihr Verhalten für seine Missstimmung verantwortlich ist.

Im Grunde nämlich kann ich sie verstehen. In der Bestätigung durch andere gehe auch ich auf. Ein Flirt macht einen gleich 5 Jahre jünger und 3cm größer. Das hat aber noch lange nichts damit zu tun, wie ich zu meiner Partnerin stehe.

Muss er sich das wirklich gefallen lassen, nur weil sie eben
so ist?
Würdest du dir das gefallen lassen?

Ach du, ich weiß es nicht.

Ich hab weißgott schon allerhand erlebt, aber so jemand*, wie er sie beschreibt, hab ich noch nie kennen gelernt. Deshalb muss ich diese Antwort schuldig bleiben.

* Jedenfalls nicht jemanden diesseits der Pubertät.

Ich denke immer noch, dass da eine nicht unbeträchtliche Übertreibung im Spiel ist.

Und woher soll er denn Selbstvertrauen nehmen, wenn sie es
systematisch untergräbt.

Na, aus sich heraus!

Was hat denn das Mädle primär mit seinem Selbstvertrauen zu tun?

Schöne Grüße

To.i

Hallo oddy,

vorweg: ich habe die bisherigen Antworten nur überflogen, deshalb sorry, falls jemand ähnliches schon gesagt hat.

Ich bin ein Fan von Ehrlichkeit in der Beziehung.
Ich würde deine Sorgen deiner Freundin mitteilen. Belichte es nicht von der Seite der Kritik, die du an deiner Freundin übst. So wie du sie vllt. als blauäugig und naiv siehst, sieht sie dich vllt. als übersensibel und zu introvertiert. Das ist doch nur eine Frage des Blickwinkels aufgrund der eigenen Vorlieben und sofern sie durch ihre Charakterzüge nicht permanent von anderen ausgenutzt und betrogen wird, erstmal keine Grundlage für eine Argumentation, finde ich.
Sag ihr, dass du aufgrund deines Wesens nicht wirklich nachvollziehen kannst, wie sie so schnell Kontakt zu anderen Menschen aufbaut, ihr das aber nicht verbieten willst. Sag ihr, dass es dir die Stimmung vermiest, wenn sie von anderen Leuten schwärmt und dass du gleichzeitig weißt, dass dazu kein Grund besteht und dass du derjenige bist, der das gelassener sehen möchte. Dass du dich freuen würdest, wenn sie dich dabei unterstützt, indem sie dir nicht den ganzen Tag von ihren Bekanntschaften und ihrem Ex-Freund erzählt. Sowas in der Art könnte vllt. helfen.

Gruß
Yvette

Hi,

Daraus kann ich immer noch nicht lesen, dass er die Schuld bei
sich sucht.

Er schreibt unter anderem
„Was mir aber nicht klar ist -und das konkret ist meine Frage- ist, wie ich aus den Gedankenmustern, die mich bei „kleinen“ Bemerkungen fast kollabieren lassen (OK, etwas übertrieben), sozusagen ausbrechen kann.“

Das würde ich schon als Suche nach Schuld werten. Zumindest möchte er etwas an sich ändern um ihre Art akzeptieren zu können.

Und woher soll er denn Selbstvertrauen nehmen, wenn sie es
systematisch untergräbt.

Na, aus sich heraus!
Was hat denn das Mädle primär mit seinem Selbstvertrauen zu
tun?

Naja, du schreibst doch auch, dass der Zuspruch von außen gut tut.
Aber stimmt, das sollte sekundär sein, primär ist das sein Ding.
Wenn halt alles immer so leicht wäre wie es einem schlaue Menschen sagen.

Gruß
MvG

Wow - so viele Antworten, unfassbar - 1000 DANK AN ALLE :smile:

Es ist für mich ob der Menge der Kommentare jetzt etwas schwierig, auf alle Fragen / Unklarheiten einzugehen… Ich werd einfach nochmal erläutern, was mir auf die Schnelle wichtig erscheint:

1.) Die Frage, ob ich ihr „die Schuld“ an „den Missständen“ gebe, oder mir:

Ich gebe niemandem SCHULD. Ich sehe nur in mir ein Defizit, das sich mir erst durch ihr Verhalten offenbart hat. Und dieses (MEIN) Defizit möchte ich beseitigen - eine Denkweise annehmen, die mich vor unsinnigen, oftmals unbegründeten Gedanken befreit. Ein kleines „Aber“ gibt’s auch: Ich glaube, von ihr ein klein wenig mehr Sensibilität, was das Erwähnen anderer Männer angeht, erwarten zu können. Also: Ich muss Sensibilität abbauen und sie selbige -in Bezug auf genau solche Situationen- etwas ausbauen. Sich entgegenkommen in gewisser Weise sollte die Devise sein…

2.) Die Vermutung, dass sie mich bewusst provoziert:

Ich hatte geschrieben, ich kenne sie schon seit ca. 10 Jahren, davon seit 9 1/2 Jahren natürlich nur freundschaftlich. Auch der größte Teil meines Freundeskreises kennt sie eigentlich sehr gut. Erst als wir zusammengekommen sind, sickerten sozusagen Informationen durch, dass sie schon seit Jahren immer wieder erwähnt hat, wie anziehend sie mich findet - es aber die ganze Zeit nie für möglich gehalten hätte (weshalb auch immer), jemals eine reale Chance bei mir zu haben. Sie hat mir auch in den letzten (Beziehungs-) Monaten immer wieder gesagt, dass sie es eigentlich noch immer nicht glauben kann, dass sie mit mir zusammen ist, weil sie mich - Zitat „immer für absolut unerreichbar“ gehalten hat. Sie würde es sich nicht trauen, leichtfertig mit mir sozusagen zu spielen. Diese Schwärmereien (oder, meinem Empfinden nach, auch für in Beziehungen Befindliche einfach etwas zu positive Erwähnungen) kommen sicherlich nicht von irgendeinem Kalkül, und sind auch ganz ganz sicher überhaupt nicht böse gemeint von ihr. Sie ist ein sehr leicht zu begeisternder Mensch und teilt mir das eben -ohne konkret über die Menge des Lobes für den Anderen und dessen mögliche Auswirkungen bei mir nachzudenken- mit. Auch glaub ich kaum, dass sie von mir zu wenig Zuspruch, Anerkennung, Lob oder Komplimente bekommt, und sich diese deshalb eben woanders holen muss. Es ist einfach ihre Art, in der dieses Verhalten begründet ist, und nicht ein Mangel. Zumindest sicherlich kein akuter, vordergründiger.

3.) Mein Hauptproblem ist meine Sensibilität und meine zu sehr Kopf-orientierte Haltung.

Das ist mir vollkommen bewusst. Wobei wir wieder bei der „Schuldfrage“ (pfui, dieser Ausdruck - trifft wohl garnicht zu) wären. Die erklärt sich einfach mit unseren unterschiedlichen Charaktereigenschaften: Sie meint es auf keinen Fall böse bzw. „schwärmt“ bewusst, um mich zu provozieren oder ähnliches. Und ich reagiere auf dieses Verhalten zu sensibel. Sie ist mit Sicherheit offener, als viele (zur Eifersucht tendierende) Männer vertragen würden, und ich bin sicher sensibler als viele Frauen vertragen würden. Keine Schuld, kein schwarzer Peter - nur Erkenntnis, wenn auch bittere, zumal ich ja dabei eine Seite an mir kennenlerne, die ich in dieser Form und Intensität einfach nicht haben möchte, weil sie mich auf kurz oder lang fertig machen würde.

Auf alle Fälle haben mir einige eurer Feststellungen wirklich sehr geholfen, indem sie meinen sich im Kreis drehenden Gedanken einfach eine für mich nachvollziehbare Richtung gegeben haben. Hab gestern viel über hier Geschriebenes nachgedacht und mich wirklich erleichtert gefühlt.

Zusammenfassend hat sich bis jetzt bei mir folgendes ergeben: Ich werde versuchen (und ich bin sicher, es wird gelingen), meine Sensibilität etwas zurückzudrängen, und sie einfach noch mehr sein lassen, wie sie ist. Wie sie ist, heißt übrigens keinesfalls nur naiv und blauäugig - sondern genauso absolut liebenswert, geradlinig, ehrlich, zu mir stehend, hübsch und vieles Positives mehr :smile: Ich werde aber trotzdem im Fall des Falles nicht davon zurückschrecken, sie im Falle einer „Lobesüberschreitung“ darauf aufmerksam zu machen, dass diese sehr offene, anderen fast schon euphorisch zugewandte Art auch verletzend sein kann, und einem vergleichsweise sehr sensiblen Menschen wie mir auch mal wehtun kann. Ich sehe es als unser beider Aufgabe, an diesem Thema zu arbeiten - was keineswegs schlecht ist, ganz im Gegenteil. Wir möchten ja beide trotz dieser recht grundlegenden Unterschiede eine intakte Beziehung führen, was wir abgesehen von diesem einen Thema auch schon tun.

Ihr habt mir bis jetzt schon wirklich sehr geholfen, danke nochmal :smile: Werd das Thema aber trotzdem weiterverfolgen - vielleicht fällt ja noch jemandem was sachdienliches ein :wink:

Eifersucht dient dazu, eine Beziehung zu schützen und zusammen
zu halten. Wer Grund dazu hat und nicht eifersüchtig ist, ist
nicht normal im Sinne des Verhaltens der Mehrheit.

RSNemo verbreitet wieder einmal Glaubensaussagen als die absolute Wahrheit!

Das ist vollkommen falsch von a bis z. Lies dich einmal ein wenig ein die Materie, und wenn es nur Wikipedia ist.

Eifersucht hat überhaupt keinen Nutzen, sie richtet nur Schaden an. Es gibt keinen Grund dazu, jedenfalls nicht außerhalb des Eifersüchtigen. Der Grund liegt immer im Eifersüchtigen und seinem schwachen Selbstwertgefühl und nie in der anderen Person.

Grüße Bellawa.

Hallo Bella.

RSNemo verbreitet wieder einmal Glaubensaussagen als die
absolute Wahrheit!

Ich verbreite meine Ansicht, nichts weiter.
Wenn jemand andrer Ansicht ist, so mag er das sein, ich werde ihn nicht wegen seines Glaubens verfolgen.

Das ist vollkommen falsch von a bis z. Lies dich einmal ein
wenig ein die Materie, und wenn es nur Wikipedia ist.

Ich glaube nicht unbedingt alles, was heutzutage sozusagen Mainstream ist. Auch nicht, wenn es in Wikipedia steht.

Eifersucht hat überhaupt keinen Nutzen, sie richtet nur
Schaden an. Es gibt keinen Grund dazu, jedenfalls nicht
außerhalb des Eifersüchtigen. Der Grund liegt immer im
Eifersüchtigen und seinem schwachen Selbstwertgefühl und nie
in der anderen Person.

Der Mensch hat etliche Eigenschaften, die nur negativ gesehen werden und sich häufig auch so auswirken.
Wären sie wirklich nur negativ, hätte die Evolution sie längst ausgemerzt.

Denke ich wenigstens.

Gruß, Nemo.

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‚Es ist nicht so, wie du denkst!‘
Hallo, MVG!

Er schreibt unter anderem
„Was mir aber nicht klar ist -und das konkret ist meine Frage-
ist, wie ich aus den Gedankenmustern, die mich bei „kleinen“
Bemerkungen fast kollabieren lassen (OK, etwas übertrieben),
sozusagen ausbrechen kann.“

Das würde ich schon als Suche nach Schuld werten. Zumindest
möchte er etwas an sich ändern um ihre Art akzeptieren zu
können.

Die Sachverhalte sind in ihrer Darstellung und gegenseitigen Wechselwirkung miteinander etwas unscharf.

Es sind sozusagen zwei Schienen auf einem Gleis.

Eine Eifersucht ist nicht personengebunden. Sie wirkt selbst dann noch, wenn ein(e) Partner(in) nie mehr von der Seite weicht und den Blick von einem nicht mehr abwendet. Dann wird der Nachbar in der Wohnung untendrunter, der Stromableser, Postbote oder gar der Briefträger neuer Inhaber des Argwohns.

(Ich denke, es ist klar, dass wir hir von überzogener Eifersucht sprechen, nicht von „normalen“ Ausmaßen.)

Und woher soll er denn Selbstvertrauen nehmen, wenn sie es
systematisch untergräbt.

Na, aus sich heraus!
Was hat denn das Mädle primär mit seinem Selbstvertrauen zu
tun?

Naja, du schreibst doch auch, dass der Zuspruch von außen gut
tut.

Seine Freundin sonnt sich in der Anerkennung, diese ist Balsam auf ihre Mühlen. Und wenn sie jemanden „süß“ findet, heißt das nicht gleich automatisch, dass sie ihn körperlich begehrt und der Partner kurz vorm Abschuss steht, sondern der Kommilitone oder der besagte Peter aus Chinaland lässt sie spüren, dass sie eine begehrenswerte Frau ist.
Ich kann sie da gut verstehen.

(„Süß“ übrigens findet man schielende Opossums [Opossi?] oder kleine schwarze Kätzchen, aber keinen ebenbürtigen Sparringspartner).

Dass sie die Äußerungen, sie fände jemanden süß, nicht für sich behalten kann, mag ich nicht bewerten. Es könnte sein, dass das unüberlegt geschieht oder es kann eine Botschaft an ihn sein und auf keinen Fall wird sie je erfahren, dass ihn das stört, wenn er sich nicht offenbart.

Aber stimmt, das sollte sekundär sein, primär ist das sein
Ding.
Wenn halt alles immer so leicht wäre wie es einem schlaue
Menschen sagen.

Schlaue Menschen können uns im Mathematikbrett sagen, wie eine Gleichung gelöst wird oder in der Biologie, wie sich das Erdbeerpflänzchen vermehrt oder in Geschichte, wo und wann Kaiser Barbarossa vom Pferde gefallen ist. In den Gebieten, wo es nur eine gültige Antwort, nur eine Wahrheit gibt.

In Gefühlsangelegenheiten geht es aber nicht so eindeutig zu.
Da mischen sich Charaktere und Temperamente und „schlaue“ Menschen können aber sicher anregen, sich etwas einmal aus einem anderen Blickwinkel zu beschauen.

Zur Überschrift. Es ist nicht so, wie du denkst. Das ist eher an den UP gerichtet.

In meiner kleinen Heimatstadt begab sich vor etwa 50 Jahren, was folgt:

Horst und Fritz waren Nachbarn und Freunde. Sie wohnten Tür an Tür, grüßten freundlich, luden einander zu Kaffee und Kuchen ein und die Frauen tauschten Strickmuster und Kochrezepte aus.

Eines Tages jedoch grüßte Horst den Fritz nicht mehr. Er schaute weg, wechselte gar die Straßenseite und miet und schnitt ihn, wo er nur konnte.
Fritz konnte sich keinen Reim darauf machen. Was hatte er nur falsch gemacht? Was war geschehen? Auch seine Frau wusste sich keinen Rat. Horsts Frau würde sich genauso komisch verhalten. Kein Soßenrezept mehr, kein Schnittmusterbogen…

Der Sachverhalt, dass Horst ihn wie Luft behandelte, beschäftigte und quälte Fritz sehr.

Eines Tages aber fasste sich Fritz ein Herz, nahm seinen ganzen Mut zusammen und klingelte bei Horst.
„So, Horst, jetzt sag mir mal bitte endlich, was los ist!
Was habe ich dir getan? Warum grüßt du nicht mehr?“

Und Horst entgegnete:
„Du hast meinen Handwagen gestohlen. Ich kann dir nicht mehr vertrauen.“

Die Situation klärte sich folgendermaßen auf:

Fritz hatte seinem anderen Freund Hans ein Möbelstück vermacht. Hans holte es bei Fritz und sie trugen es gemeinsam die Treppe hinab.

Hans war der Meinung, der vor dem Mietshaus stehende Handwagen sei Fritzens und Fritz hingegen war der Meinung, Hans habe ihn zwecks Möbeltransport mitgebracht.

Also zog die merkwürdige Prozession, bestehend aus zwei Männern, einem Bollerwagen und einem Schränkchen in stillschweigendem Einverständnis durch das Städtchen und der Handwagen bleib bei Hans stehen, der unterließ, ihn zurückzubringen, in der Meinung, Fritz würde ihn sich schon holen.

Tatsächlich aber gehörte der Handwagen Horst, der ihn vertrauensvoll vor dem Hause parkte und nun sich bestohlen und betrogen fühlte.

So sind halt manchmal Dinge nicht, wie sie scheinen. Jeder sieht es aus seiner Warte anders. Für einen jeden gehört der Bollerwagen jemandem anders, wenn man nicht darüber spricht.

Schöne Grüße

To.i

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