Eifersüchtige Katze

Hallo,

eine Freudin hat sich aus dem Tierheim eine ausgewachsene dritte Katze geholt.
Bisher hatte sie zwei Kater, die sich gut verstanden haben. Jetzt ist eine Katze dazugekommen.
Man hat sich die ersten zwei Wochen so einigermaßen verstanden, sich gegenseitig durch kleine Katzennettigkeiten gezeigt, wer der zukünftige Chef sein wird u.s.w. Also keine großen Auffälligkeiten.
Dann wurde die alte Katzenklappe ausgebaut und in eine andere Tür umgesetzt, was dem alten „Chef“ so gar nicht passte, was er auch lautstark und penetrant bekundet hat.
Genau kann es keiner mehr sagen, aber so ca. seit dieser Zeit spinnt der „Chefkater“. Er kommt nicht mehr nach Hause, flippte erst wenn er die neue Katze sah total aus und flitzte davon. Inzwischen flüchtet er auch vor seinem alten Kumpel.
Eine Woche war er untergetaucht und wurde jetzt von Frauchen gefasst und im Haus eingesperrt. Also nix mehr mit Flucht. Er kann sich im Haus frei bewegen. Es besteht aus seiner Sicht jetzt eine ihm aufgezwängte Gemeinschaft. Ist das der richtige Weg um ein vernüftiges Miteinander zu „erzwingen“. Man ist doch ziemlich ratlos, möchte aber auch keines der Tiere mehr missen.
Die neue Katze ist jetzt seit ca. 6 Wochen da und versteht sich sehr gut mit dem kleineren Kater. Irgendwelche heftigen Machtkämpfe unter den Dreien konnten von den Besitzern nicht festgestellt werden, nur mal einen kleinen Klapps hier und da von allen und jedem. Aber jetzt flippt der Große total aus.
Gibt es hier einen „Katzenflüsterer“, der das mal aufbröseln und ins Menschliche übersetzen kann.

Vielen Dank im Voraus für Eure Antworten

Harleybiene

aufgezwungener Stress
Hallo,

Der Kater scheint mir ziemlich gestresst zu sein.

Erst kommt ein unerwünschter Eindringling, dann wird sein Revier verändert und nun wird er auch noch seiner Freiheit beraubt.

Wie würdest du dich da fühlen? Würdest du da abdrehen?

Eine Katzenzusammenführung ist immer Stress und es kann sein dass sie nie gelingt, oder aber auch sehr gut… hier ists wohl eher schwierig.

Der Rest tut sein übriges…

Die schlechte Nachricht… es kann sein dass er sich mit dem anderen Kater ebenfalls nie wieder so verträgt wie früher. Die Gute… mit der Zeit werden sie sich wahrscheinlich irgendwie alle arrangieren - ob sie sich mögen steht auf einem anderen Blatt.

Zum Thema Machtkämpfe: Diese werden selten offen ausgetragen… in der Regel geht man sich aus dem Weg und knurrt ein wneig wenn man sich begegnet. Bewegt sich einer zu schnell am anderen vorbei wird auch noch gefaucht. Schlägerreien sind eher selten.

Hab ich in allen Varianten auch schon erlebt… musst eine meiner Katzen 5 Wochen lang jeden Abend aus Ihrem Sommerwohnsitz (einer alten Scheune) abholen und nach Hause tragen… wenn ich sie nicht erwischt habe schlich sie die ganze Nacht ums Haus herum und hat es beobachtet… nicht dass sie auf zuruf gekommen wäre wie sonst… ich musst esie schon schnappen und reintragen.

Irgendwann hatte sie sich damit abgefunden und die anderen akzeptiert… aber sicher nicht gemocht. Und das Verhätnis zum Bruder war für immer dahin…
Bei der nächsten Katze gings drei Tage da waren es fast Geschwister…

Ich drück mal die Daumen…

Gruss HighQ

Gestresste Kater durch zu viel Veränderungen…
Hallo HighQ,

vielen Dank für Deine Mail.
Das mit dem veränderten Revier schoss mir heute Morgen, als ich dort zu Besuch war, so durch den Kopf. Also bist Du auch meiner Meinung mit der Katzenklappe.
Mit dem Einsperren finde ich auch nicht so gut, aber der Kater hat sich die letzten Tage überhaupt nicht mehr blicken lassen. Ob so eine Zwangsvergesellschaftung klappt, wage ich auch zu bezweifeln. Dafür sind das ja auch Katzen…
Frauchen sieht die Konfrontation als Möglichkeit die Katzen wieder aneinander zu gewöhnen. Eine andere Idee hat sie leider nicht, da der Kater ansonsten vielleicht überhaupt nicht mehr nach Hause kommt und die ganze Familie doch sehr an ihm hängt.
Hoffen wir mal das Beste

Danke nochmal
Harleybiene

Da bestand eine Kumpelfreundschaft zwischen zwei Katern. Dann kommt eine Katze dazu. Nun tun sich der jüngere Kumpel und die neue Katze zusammen und der ältere fühlt sich vernachlässigt. Katzenklappe da oder dort ist zwar gewöhnungsbedürftig, aber nicht der springende Punkt. Der ältere fühlt sich ausgegrenzt und geht. Ist nachvollziehbar. Dann wird er eingefangen und darf nicht mehr raus, muß zusehen, wie gut die anderen beiden sich verstehen. Das ist doch nicht zum Aushalten! Er verliert erst die vorher uneingeschränkte Freundschaft seines Kumpels, dann seine Freiheit als Freigänger und soll dabei auch noch ruhig bleiben und zuschauen? Was gibt es da für einen Katzenflüsterer zu übersetzen? Ist doch alles klar und deutlich genug!

Ich habe zwei solcher sich überflüssig fühlenden und entsprechend reagierenden Kater von zwei verschiedenen Vorbesitzern übernommen. Diesen beiden Vorbesitzern fiel es sehr schwer, aber sie handelten zum Wohle der beiden Kater und ihrer eigenen Nerven. Bei beiden war dann bei ihren anderen Katzen Ruhe eingekehrt, aber sie fragen immer mal wieder nach, obwohl inzwischen schon über ein Jahr vergangen ist. Die beiden Vorbesitzer haben sich jeweils über ein Jahr Zeit genommen bevor sie sich zu diesem Schritt aufgerafft haben. Die beiden Kater brauchen (und bekommen) hier ganz besonders viel Aufmerksamkeit und Zuneigung, sind dafür aber auch ganz besonders anhänglich und verschmust. So dicke Kumpel wie vorher meine beiden verstorbenen Kater waren, sind sie allerdings (noch?) nicht, aber sie kommen gut miteinander aus. Vielleicht haben sie ihre verlorenen Lebensgefährten noch immer nicht ganz vergessen?

LG, Hannelore

Danke
Hallo HighQ und festerbach,

vielen Dank für Eure Antworten.
Nur um es noch einmal festzuhalten: Wir verstehen den Kater vollkommen und können seinen Protest durchaus nachvollziehen.
Meine Freundin möchte keine Katze weggeben. Deshalb auch meine Anfrage, ob noch Hoffnung auf eine gütliche Einigung der Miezen bestehen könnte.

Danke
H.