Hallo triomama,
zu Punkt Eins würde ich mir 10 mal überlegen, ob ich mir als Privatmann den Streß einer Vermietung nochmal antäte.
Warum nicht gleich verkaufen?
Wir hatten 8 Jahre zwei Wohnungen vermietet (als Nicht-Krösus) und sind jetzt sehr froh, das alles von der Backe zu haben, echt!
Ein kaputter Lichtschalter kostet 150,- über einen Elektriker oder stundenlange Anfahrt. Das z.B. hatten wir schon. Eines unserer Vermietobjekte war nur 130 km entfernt, war aber auch sehr mühsam.
Was will man sagen, die Liste ist lang. Wohnung war grundsaniert, entkernt. Aber:
Mieter aussuchen, Mietrückstände, Mieterwechsel, Wohnungsrenovierung, Objektmängel (Lichtschalter), Eigentümerversammlung, Steuererkärung, Jahresabrechnung, Schäden durch Mieter, Mietvertag, Rechtsschutz (teuer), usw. usf. Muß man mögen.
Punkt Zwei:
Mit Hausverwaltung haben wir nur mit der Standardvariante Erfahrung. Heißt: Treppenhausreinigung, Hausmeisterarbeiten (Müll, Keller). Hat 117,- monatlich gekostet, was teilweise auf den Mieter abwälzbar war, zu ca. 70%. Aber das Rundumsorglospacket kostet sicher mehr. Es war da z.B. kein Anspechpartner dabei, wenn es um Kleinigkeiten wie einen verstopften Abfluß ging usw. Ein Haarsieb und einen Gummisauger kann noch lange nicht jeder Mieter bedienen.
Zu Punkt Drei:
Steuerlich muß man die Miete bei der Steuererklärung als Einnahme angeben. Bei normaler gemeinsamer Veranlagung als Ehepartner hebt sich das mit den laufenden Kosten der Wohnung auf.
Der negative Überschuß ist absetzbar: Kreditzinsen, Fahrtkosten zum Objekt (paarmal im Jahr ohne Nachweise pauschal absetzbar), Renovierungskosten, Hausgeld, Reparaturen, eigentlich alles, was Kosten verursacht kann man absetzen.
Zu den Mietnomaden:
Vor denen ist man grundsätzlich nie sicher. Räumungsklage kann sich 1,5 Jahre und länger ziehen, viel länger bei Härtefällen. Ich empfehle einen Vermieterrechtsschutz, der wird nach den Mieteinnahmen berechnet, viel Mieteinnahmen, hohe Rechtsschutzkosten.
Schufa kann man verlangen, der Nutzen ist meiner Ansicht nach fraglich. Bei Wahl der Mieter ist hohe Menschenkenntnis gefragt.
Mein persönliches Fazit ist:
VERMIETEN? NEIN DANKE!
Man kann eine Vermietung relativ entspannt angehen, wenn einen ein Mietausfall über mehrere Monate nicht ruiniert, Polster von vielleicht einem Jahr. Aber wo ist das schon so, bei uns jedenfalls nicht.
Wenn man auf jede Miete zur Tilgung voll angewiesen ist, wird´s stressig.
Wir haben vielleicht auch etwas viel negative Erfahrungen gemacht, dadurch daß wir bei unserer jetzigen Wohnung Mieter sozusagen als „Altlasten mitgekauft“ haben. Da könnte ich stundenlang Sachen erzählen, daß sich einem die Schuhe ausziehen. Aber die sind Gott sei Dank weg und die andere Wohnung ist verkauft und wir sind glücklich.
Ich wünsche Euch viel Erfolg bei den weiteren Schritten.
LG michel-B