Hallo,
danke für die Nachricht.
Ob ein Fonds gut ist oder nicht ist immer abhängig von dem was man von ihm erwartet. Hast Du dir die Rendite der letzten Jahre des Templeton mal angesehen? Und hier es egal welche anderen Fonds noch dazu kommen. Die Vorgehensweise ist bei allen Fonds gleich. Du weißt eben immer erst hinterher, ob ein anderer Fonds nicht besser gewesen wäre …
Der Beste Fonds? Was ist denn das beste? Der höchste Ertrag über die Gesamtlaufzeit eines bestehenden Fonds? Die geringsten Schwankungen während einer bestimmten Zeitperiode?
In beiden Fällen gehört der Templeton sicher nicht zu den Besten am Markt … Von anderen Faktoren mal ganz abgesehen.
Richtig ist das Templeton so ziemlich einer der ersten Investmentfonds ist der gegründet wurde. Er ist aber nicht der älteste. Das alleine ist jedoch keine Garantie für das Funktionieren Deiner Finanzierung.
Wichtig ist das Du dir selber die Frage beantwortest wann Du über die Immobilie selber verfügen willst.
Hast Du Dir mal die Frage beantwortest warum Du 40 Jahre lang für etwas zahlen sollst, wenn Du das auch in 15 Jahren bezahlen kannst?
Durch den Eigenbezug hast Du keinen Steuervorteil. Warum also ein Darlehen so lange bezahlen? Als Eigenerwerber macht es Sinn die Immobilie so schnell es geht zu bezahlen.
Warum eine Summe von EUR 576.000 aufwenden (1.200 mtl. x 40 Jahre) wenn das auch mit deutlich weniger Aufwand geht? Hast Du Geld zu verschenken?
Wenn Du wirklich eine Finanzierung über 15 Jahre mit 3,5% Zins p.a. fest vereinbaren kannst (was ich anzweifle - der Zinssatz den man Dir so nennt ist nicht immer der der auch wirklich gewährt wird …) - dann nutze die.
Du kannst da auch 2% Tilgung akzeptieren. Wenn die Bank nicht sowieso darauf besteht.
Dann nimm aber nur 30.000 Eigenkapital. Dann hast Du zwar 170.000 Darlehen der Bank, also mtl. 779,17 (170.000 x 5,5% (3,5Zins + 2Tilgung) / 12 Monate) an Belastung. Was Du aber locker zahlen kannst wenn Du auch 1.200 aufwenden könntest.
Die 10.000 legst Du an und löst das Darlehen im Oktober 2019 komplett ab. Hast somit „nur“ 65.450,28 ab Zinsen bezahlt.
Bist dann schuldenfrei, egal was an Börse, oder Währungsentwicklung (siehe Griechenland und Europa), etc. weiter geschehen sollte. Die Wohnung gehört Dir. Wenn Du sie dann verkaufen magst brauchst Du keinerlei Rücksicht auf irgendwelche Banken und/oder deren Regelungen nehmen. Du bist finanziell unabhängig! Und das sollte das Wichtigste sein was man heutzutage erreichen kann. Solange Du abhängig bist von anderen kannst Du nicht selber entscheiden.
Warum solltest Du 40 Jahre in etwas einzahlen, wenn Du das in 15 Jahren bereits schaffen kannst? Oder mit meiner Variante noch schneller schaffst.
Die Differenz zu den von den bisher aufzuwendenden 1.200 kannst Du sicherlich für andere Dinge ausgeben (und sollte Dir nichts einfallen dann sende sie mir, beispielsweise als Honorar, grins …)
Weißt Du warum Dir der andere Berater seine Finanzierung vorschlägt?
Er verdient an der fondsgebundenen Versicherung und (evtl.) an dem Darlehen. Und zwar sehr gut. Beim Darlehen eher weniger, zwischen 0,5 und 2% der Darlehenssumme. An der Versicherung, respektive den Fonds deutlich mehr. Und darum auch die lange Laufzeit. Denn die Provision berechnet sich aus der Laufzeit und der einzuzahlenden Summen. Die ist bei 700 x 40 Jahre natürlich höher als bei 700 x 15 Jahre.
Hat er Dir vorgelegt was er daran verdient? Sofern Du ihn fragst muss er Dir alle Provisionen offen legen. Und zwar nicht nur die die er kassiert, sondern alle Kosten die bei dem Produkt anfallen. Dazu ist er verpflichtet als unabhängiger. Was genau steht denn in der www.vermittlerregister.info? Ich erlebe es häufig das jemand sagt er sei unabhängig. Dann stellt sich jedoch heraus das er unabhängig innerhalb der Angebotspalette seines Kooperationspartners ist. AWD, MLP, Bonnfinanz, DVAG, und wie sie alle heißen. Die Mitarbeiter sind zwar selbständig. Können jedoch nur das anbieten was ihre Gesellschaft anbietet. Das ist aber nicht unabhängig …
Also genau aufpassen hier.
Aber weiter bei den Kosten: Du hast irre Kosten durch den Abschluss der Versicherung. Ich behaupte mal das Du niemals mit einer fondsgebundenen Versicherung Gewinn machen wirst. Die Kosten für die Verwaltung, das Management, etc. sind enorm hoch. Die Performance des Templeton war in den letzten 10 Jahren schlechter als die Kosten, die das Produkt verursacht hat. Und die Kosten fallen in jedem Fall an - auch wenn der Fonds keine positive Entwicklung genommen hat. Das bedeutet das Du mit dem Produkt immer drauf zahlen wirst.
Du scheinst finanziell gut da zu stehen.
Nutze Deine Möglichkeiten und binde Dich nicht lange. Sehe zu das Du finanzielle Unabhängigkeit erreichst.
Die schaffst Du aber nicht mit Riesterverträgen, oder ähnlichem Mist.
Gerne stehe ich zu weiteren Gesprächen bereit. Wenn Du nicht zu weit entfernt von München wohnst auch gerne bei einem Cappuccino.
Gruß
Heiko