Eignung eines Ministers

Guten Tag, liebe Forumgemeinde,

Ich verstehe nicht, wie Minister gewählt werden. Z.B. Gutenberg war ja Wirtschaftsminister. Jetzt ist er Verteidigungsminister.

Muss man als Minister Ahnung haben für was er steht oder nicht? Oder der eine Schäuble. Er war Innen- jetzt Finanzminister? Hat er überhaupt Kompetenz dazu? Wer prüft das eigentlich?

Mit Schäuble oder anderen scheint mir das genauso als ob ich eine Artzstelle mit einem Verkäufer besetzen würde.

Ein Mensch kann doch nicht für alle Posten geeignet sein oder nicht? Ich dachte, ein Verteidigungsminister müsste Ahnung vom Militärischen haben, z.B. ein Soldat gewesen sein oder an militärischer Schule was mit Militär gelernt haben.
Oder genauso mit anderen Ministerposten.

Also wie kann es sein, dass die Politiker einen Amt belegen, ohne eine Ahnung von ihrem Gebiet zu haben? Heute Innenminister, morgen Finanzminister übermorgen Justizminister.

Muss man nicht eine gewiße Kompetenz und zwar auf dem Gebiet seines Amtes bringen, um Minister zu werden oder ist es egal ob ich was davon verstehe oder nicht?

Ich glaube nicht, dass Gutenberg sehr gut Wirtschaft versteht und sehr gut militär versteht. Oder Schäuble sehr gut die Innenpolitik versteht und sich sehr gut in der Finanzwelt auskennt.

Schöne Grüße,
Alexander

Hallo,

Ein Mensch kann doch nicht für alle Posten geeignet sein oder
nicht?

Letztendlich sind die Minister nur Marionetten von Kanzlerin oder Kanzler, bei der/dem die Richtlinienkompetenz liegt. Kanzler muß also alles können. Für die Feinarbeit hat man die Beamten und Angestellten - oder meinst du ein Betriebswirt, der einen Automobilkonzern leitet, weiß wie man ein Auto baut?

Ich dachte, ein Verteidigungsminister müsste Ahnung vom
Militärischen haben, z.B. ein Soldat gewesen sein oder an
militärischer Schule was mit Militär gelernt haben.

Das dachte ich auch immer, bis mir seinerzeit jemand, der selbst weder gedient hat noch Zivildienst geleistet hat als oberster Dienstherr - sprich Verteidigungsminister - vorgesetzt wurde.

Cu Rene

Hallo Alexander,

Du sitzt da einem weit verbreitetem Missverständnis auf. Das ist so als wenn Du vom VW-Chef verlangst, dass er Deinen Golf reparieren könenn muss. Er habe ihn ja schließlich auch hergestellt.

Lies mal zum Thema „politische Verantwortung“, vielleicht wird’s dann klarer.

Zu den konkreten Personen ließe sich noch anführen, dass Schäuble als Kanzeramtsminister und seinerzeitiger Fraktionschef der größten Regierungsfraktion natürlich tour jour auch mit Finanzfragen zu tun hatte, und dass zu Guttenbergs Spezialität die Außen- und SIcherheitspolitik war, bevor er Wirtschaftsminister wurde.

Gruß,
Andreas

fast gleich(zeitig)
Zwei Doofe, eine Meinung :wink:

Moin auch,
wo steht geschrieben, dass ein Minister ein Fachidiot seines Ministeriums sein muss. Schließlich gibt es einen umfangreichen Beamtenapparat darunter und auch jede Menge Fachberater.

Ich verstehe nicht, wie Minister gewählt werden.

Ganz einfach: Erstmal einigt man sich darauf, welche Partei wieviele und welche Ministerien erhält, wobei diese zwei Fragen voneinander abhängen. Dann schaut die jeweilige Partei, respektive deren Parteivorsitzender, welches seiner Parteimitglieder sich verdient gemacht hat und solange eifrig mitgearbeitet hat, dass er/sie/es eigentlich mal belohnt gehört. Selbiger welche sollte dann natürlich einverstanden sein.
Zu diesem Zeitpunkt sind wir in den Koalitionsverhandlungen schon ziemlich weit fortgeschritten und die Frage nach der fachlichen Kompetenz hat sich noch nicht einmal gestellt.

Gutenberg war ja Wirtschaftsminister. Jetzt ist er
Verteidigungsminister.

Jepp, und das ist zufällig auch eher sein Fachgebiet als die Wirtschaft.

Muss man als Minister Ahnung haben für was er steht oder
nicht?

nein.

Oder der eine Schäuble. Er war Innen- jetzt
Finanzminister? Hat er überhaupt Kompetenz dazu? Wer prüft das
eigentlich?

Herr Schäuble hat in seiner langenlangen Karriere als Politiker schon so viel Erfahrung gesammelt, dass er wahrscheinlich mit so ziemlich jedem Ministerium was anfangen könnte.

Ein Mensch kann doch nicht für alle Posten geeignet sein oder
nicht?

Muss er auch nicht, s.o. Natürlich geht das mal nach hinten los, siehe Herr Jung, Herr Glos (der gar nicht wollte) oder Frau Schmidt, die auch in meiner Meinung einfach komplett überfordert war.
Außerdem hilft oftmals auch einfach gesunder Menschenverstand, im einen Ministerium mehr, im anderen weniger.
Ralph

Ich verstehe nicht, wie Minister gewählt werden.

Gar nicht. Sie werden auf Vorschlag des Bundeskanzlers vom Bundespräsidenten ernannt. Lies dazu Art. 64 Grundgesetz. Gewählt (und zwar vom Bundestag) wird allein der Bundeskanzler.

Und der Bundeskanzler schlägt diejenigen vor, die koalitions- bzw. parteiintern ausgekungelt worden sind. Beim koalitions- bzw. parteiinternen Kungeln aber steht Kompetenz bekanntlich nicht an erster Stelle des Selektionskriterien. Wäre es anders, wäre ein Lehrer sicher nicht Umweltminister oder jemand, der kaum Englisch spricht, sicher nicht Außenminister geworden.

Muss man als Minister Ahnung haben für was er steht oder
nicht?

Nein, muß man nicht. Es schadet aber nicht.

Wer prüft das eigentlich?

Niemand.

Hallo atn,

prinzipiell hast du ja recht, aber das

jemand, der kaum Englisch spricht, sicher nicht Außenminister
geworden.

ist IMHO Unfug. Ein Außenminister muß sicherlich vieles können. Wenn er kein englisch kann, dann ist das zwar peinlich (meiner Meinung nach) aber sicherlich nicht kriegsentscheidend.

Ralph

Muss man als Minister Ahnung haben für was er steht oder
nicht?

Nein,

Alexander,

das muss er nicht. Er sollte es aber, denn bei der heute üblichen Präsenz der Politiker in den Medien (von Talkshow bis Zeitung) kommt schnell zum Vorschein, was einer drauf hat: hohle Sprüche, Falschbehauptungen oder Sachwissen. Meinst du, er kann sich oder seinen Ruf lange behaupten, wenn er sich da Blößen gibt?
Warten wir es also ab!
Hannes

Wäre es
anders, wäre ein Lehrer sicher nicht Umweltminister oder
jemand, der kaum Englisch spricht, sicher nicht Außenminister
geworden.

warum ist dann ein Taxifahrer Aussenminister geworden undwas war mit Genscher, der selber zugibt keine Ahnung vom Englischen zu haben?

Ulla S. ist als frühere Förderschülin auch Ministerin geworden. Fachwissen ist dann bestimmt nicht notwendig. Dann gab es noch den Gabriel, welcher mit Umweltschutz und Technik nicht klarkam.

Hallo

Du sitzt da einem weit verbreitetem Missverständnis auf. Das ist so als wenn Du vom VW-Chef verlangst, dass er Deinen Golf reparieren könenn muss. Er habe ihn ja schließlich auch hergestellt.

Wenn er ihn wirklich selber hergestellt hätte, könnte er ihn auch reparieren. Ein Ding, das man verstanden hat, kann man doch reparieren, jedenfalls wenn man das Werkzeug dafür hat.

Kann natürlich sein, dass der VW-Chef keine Ahnung von Autos hat, das kann ich nicht beurteilen.

Lies mal zum Thema „politische Verantwortung“, vielleicht wird’s dann klarer.

Ich finde, Leseempfehlungen ersetzen keine Antwort.

Viele Grüße

Hallo,

Muss man als Minister Ahnung haben für was er steht oder nicht?

Nein, er muß „sein“ Ressort leiten können, die Arbeit machen meist die anderen, seine Staatssekretäre und sonstigen Mitarbeiter.

Und Entscheidungen gibt oft die Partei vor.

Mit Schäuble oder anderen scheint mir das genauso als ob ich eine Artzstelle mit einem Verkäufer besetzen würde.

Eine Arztstelle vielleicht nicht, aber ein BWLer könnte wahrscheinlich eine ArztPRAXIS oder Praxisgemeinschaft führen, ohne selbst Arzt zu sein. Siehe Beispiel Apotheken.

Gruß
Didi

Hallo Alexander,

ein Punikt, der bis jetzt, wenn ich die Diskussion richtig verfolgt habe, noch nicht angesprochen wurde:

Wenn man nach der Kungelei mit dem Koalitionspartner und der Belohnung für verdiente Parteimitglieder noch eine Wahl hat, dann kann man die Bedeutung eines Bereiches oder eines Ministeriums auch dadurch unterstreichen, dass man einen eher durchsetzungfähigen Minister aussucht. Finde ich als Bundeskanzlerin also z.B., dass Forschung eminent wichtig ist, dann suche ich mir einen Minister aus, der gegenüber dem Finanzminister auch durchsetzungsfähig ist. Ist mir dagegen die Forschung nicht so wichtig, suche ich jemanden aus, der weniger Gewicht in der Partei hat und die Interessen seines Ministeriums nur schlecht vertreten kann.

Grüße, Thomas

warum ist dann ein Taxifahrer Aussenminister geworden

Der konnte sich aber in Englisch ausdrücken.

und was war mit Genscher, der selber zugibt keine Ahnung vom
Englischen zu haben?

Das war damals in der Nachkriegszeit :smile: da spielte Englisch noch nicht so die Rolle wie heute. Kohl konnte ja auch keins, Strauß hingegen schon.

warum ist dann ein Taxifahrer Aussenminister geworden

Der konnte sich aber in Englisch ausdrücken.

Mit ganz einfachem Englisch und das noch im breiten Dialekt

und was war mit Genscher, der selber zugibt keine Ahnung vom
Englischen zu haben?

Das war damals in der Nachkriegszeit :smile: da spielte Englisch
noch nicht so die Rolle wie heute. Kohl konnte ja auch keins,
Strauß hingegen schon.

Schau mal wann genscher Aussenminister war.