Eileiter-system / ein-draht-system

Hallo,
ich bin momentan auf der suche nach informationen über das einleiter-system, kann jedoch nur wenig finden. (Die idee, dass die karosserie als masse dient). Gibt es noch andere begriffe, unter denen etwas zu finden ist? mir sind nur „einleiter-“ oder „ein-draht-system“ bekannt.

mfg
Hans

Hallo,

grundsätzlich sind sämtliche Versorgungsnetze auf Masse bezogen.
Die großen Freileitungen haben auch nur jeweils die Phasen auf ihren Auslegern liegen,die Masse (also salopp ausgdrückt,der „Minus-Pol“) ist die Erde und bei den Freileitungen halt der ganze Mast plus das auf der Mastspitze verlaufende Blitzschutz-Kabel.
Ebenso arbeiten sämtliche elektrisch angetriebenen Eisenbahnen,U-Bahnen und Straßenbahnen nach diesem System.

Lediglich im sogenannten Niederspannungsbereich ,also hauptsächlich Gebäuden und Geschäfsthäusern führt man die Masse als getrennten Leiter seperat in der ganzen Installation,um so Fehler und Gefahren des elektrischen Stromes besser eingerenzen zu können.

Im Bereich Kraftfahrzeuge und selbstfahrenden Maschinen hat man sich zur Vereinfachung auf die Karosserie als Masse -Leiter geeinigt.
Was aber nicht für alle Fahrzeuge zutrifft.

Hallo!

Einleitersystem würde ich das auch nicht nenne wollen, denn es sind nun einmal im Stromkreis 2 Leiter nötig .
Das ist auch im Kfz mit der möglichen Rückleitung über das Chassis/Karosserie nicht anders. Man nutzt doch das leitfähige Metall als Rückleiter und kann so evtl. einen extra Kupferleiter einsparen.
Das man es so aber gar nicht mehr macht ist eine andere Sache. Es gibt immer echte Leiter für Masse, die dann punktweise zusätzlich mit der Karosserie verbunden werden.

Nur so vermeidet man schädliche Spannungsverluste und undefinierte Rückflüsse.

Ein echtes Einleitersystem wäre das Feldtelefon oder der Telegraph wie man ihn aus den Western-Filmen her kennt.
1 Draht auf Isolatoren an Masten gespannt. Wo ist die Rückleitung ? Die Erde, das Erdreich !

MfG
duck313

Hallo,
vielleicht meinst Du Zweileiter, ja gibt es bei Sensoren. Normal hat ein Sensor plus minus und Signalausgang, ein Gurtschloss-Schalter zum Beispiel nicht. Da gibt es ein Kabel mit plus und eines mit minus, das Signal aeussert sich in der Stromaufnahme des Sensors. Er nimmt entweder 5 oder 15 mA (geschaetzt) auf je nach Schaltzustand. Die Signalleitung ist mit der Plus-Versorgung zusammen eine Leitung. Zusaetzlich lassen sich Fehler erkennen, Null Strom ist Kabelbruch und mehr als 15 mA „Kurzschluss“. Gesamt 4 Informationen auf einem Draht der auch Versorgungsenergie einspeist.
Gruss Helmut

So viele Halbwahrheiten…
Hallo,

damit nicht unzählige Threadverfolger beiläufig falsche Vorstellungen vom Elektroenergieverteilungs- und -Versorgungssystem aufnehmen:

grundsätzlich sind sämtliche Versorgungsnetze auf Masse
bezogen.

Nein. Es gibt auch kleine Netze, z. B. in der Mittelspannung ohne jeden Bezug zur Erde, von dir Masse genannt. Die bekommen eben diesen erst im Falle eines Erdschlusses, also im Normalbetrieb nicht.

Die großen Freileitungen haben auch nur jeweils die Phasen auf
ihren Auslegern liegen,die Masse (also salopp ausgdrückt,der
„Minus-Pol“) ist die Erde und bei den Freileitungen halt der
ganze Mast plus das auf der Mastspitze verlaufende
Blitzschutz-Kabel.

Das gibt es bei Hochspannungsgleichstromübertragungen gelegentlich. Dort wird tatsächlich das Erdreich zur Rückleitung benutzt und man sieht dann evtl. nur ein Leiterseil auf dem Mast.

Bei Drehstrom braucht man die Erde im Grunde nicht. Wenn sie nicht da wäre, hätte man sogar viele Vorteile und einige Schwierigkeiten weniger! Aber ohne Erde bräuchten wir auch keinen Strom, weil wir dann nicht existieren würden! :wink: Es ist jedenfalls so, dass die Erde keinerlei Funktion bei der Übertragung des Betriebsstroms bekommt.

Lediglich im sogenannten Niederspannungsbereich ,also
hauptsächlich Gebäuden und Geschäfsthäusern führt man die
Masse als getrennten Leiter seperat in der ganzen
Installation,um so Fehler und Gefahren des elektrischen
Stromes besser eingerenzen zu können.

Ja, aber der Sternpunkt wird trotzdem geerdet, wie auch bei den meisten Übertragungsnetzen, hier allerdings meist nicht starr, sondern über Spulen oder einfache Hochleistungswiderstände. Dass man den Sternpunktpotenzial nochmal als Leiter mitführt, hat viel mehr den Grund, dass man auch einphasige Verbraucher mit der niedrigeren Leiter-Erde-Spannung betreiben können will, ohne jedes Mal einen Erder für die Rückleitung setzen zu müssen. Im häuslichen Bereich gibt es ja nicht überall zusammenhängende Metallteile…

MfG,
Marius

Hallo,

bitte mal hier:
http://www.energie-lexikon.info/hochspannungsleitung…
schauen

Auszug

Die Spitzen der Masten sind meist durch ein Erdseil verbunden, das auf Erdpotenzial ist (durch Verbindung über Erder). Es führt normalerweise kaum Strom, aber es nimmt die meisten Blitzeinschläge auf, die sonst die Leiter treffen und so Schaden anrichten könnten.

Wieviel Leistung kann eine Drehstrom-Hochspannungsleitung übertragen?
Als Beispiel betrachte man eine 400-kV-Drehstromleitung mit drei Leiterseilen, die je 2 kA führen. Die übertragene Gesamtleistung ist dann 3 · 230 kV · 2 kA = 1,4 GW.

(Man beachte, dass hier die Spannung gegen Erde und nicht die Spannung zwischen den Leitern relevant ist, also 230 kV und nicht 400 kV.) Dies entspricht der Leistung eines Großkraftwerks und ist die in Deutschland heute übliche Leistung im Höchstspannungsnetz. Die Wirkleistung kann etwas geringer sein, wenn ein Blindstromanteil auftritt. Höhere Leistungen sind möglich durch Verwendung zusätzlicher Leiterseile.

Ingenieure haben also auch alle keine Ahnung…:smile:

hi,

eigentlich war ich auf der suche nach informationen übers einleiter-system im kfz bereich…

mfg
Hans

Hallo,

sag das nicht mir…:smile:

Das man bei Kraftfahrzeugen die ganze Karosserie als Masse nimmt ,hat man den
Straßenbahnen „Abgeguckt“…im Gegensatz zum Kfz.das erst nach1900 entscheidend über elektrische Einrichtungen verfügte,waren die Straßenbahnen (und auch die Eisenbahnen) da bereits mit der Elektrizität vertraut und benutzten ebenfalls das Chassis als „Masse“.

Bei einem beweglichen Fahrzeug (egal ob Kfz. oder Bahn) kann ich die Kontaktschwierigkeiten natürlich erheblich reduzieren,wenn ich das metallene Chassis als „Leiter“ verwende.
Außerdem ist im Fehlerfalle immer sofort ein satter Kurzschluß ,der mir die
Sicherung auslöst…denn bitte nicht vergessen…als das ganze damals zum
„Standard“ wurde,waren wir in den Anfangsjahren des 20.Jahrhunderts !!

Das man heute (zum B. bei Hybrid oder E-Autos) schon wieder ganz andere Wege geht…liegt an der modernen Technik…

1 Like

hi,
leider kann ich dazu insgesamt nur wenige informationen finden.
Kannst du mir noch etwas mehr darüber erzählen? Das find ich alles hochinteressant!

Was macht man heute, wo alles nur noch gepresst wird?

Macht man sich den effekt zu nutze, dass das magnetfeld, dass die kabel emittieren, einen elektronenfluss posetiv beeinflussen?

Was macht man bei karbonkarosserien?

mfg

Hallo,

Fahrzeuge mit Hybriden Antriebskonzepten werden aufgrund der dort auftretenden
Stromstärken wie eine Wohnung verkabelt.
Details muss man im Fahrzeughandbuch der Hersteller nachlesen…
Hybrid-Fahrzeuge können zum B. nicht mehr auf konventielle Weise Starthilfe erhalten.

Karbon oder besser Kunststoffkarosserien sind eigentlich nur im Rennsport üblich,weil man dort Gewicht einsparen will und die Fahrzeugelektrik eine ganz andere ist als bei einem normalen PKW…oder schon einmal einen Formel-1 Boliden mit Blinkern und Scheinwerfern gesehen ??..:smile:)