So viele Halbwahrheiten…
Hallo,
damit nicht unzählige Threadverfolger beiläufig falsche Vorstellungen vom Elektroenergieverteilungs- und -Versorgungssystem aufnehmen:
grundsätzlich sind sämtliche Versorgungsnetze auf Masse
bezogen.
Nein. Es gibt auch kleine Netze, z. B. in der Mittelspannung ohne jeden Bezug zur Erde, von dir Masse genannt. Die bekommen eben diesen erst im Falle eines Erdschlusses, also im Normalbetrieb nicht.
Die großen Freileitungen haben auch nur jeweils die Phasen auf
ihren Auslegern liegen,die Masse (also salopp ausgdrückt,der
„Minus-Pol“) ist die Erde und bei den Freileitungen halt der
ganze Mast plus das auf der Mastspitze verlaufende
Blitzschutz-Kabel.
Das gibt es bei Hochspannungsgleichstromübertragungen gelegentlich. Dort wird tatsächlich das Erdreich zur Rückleitung benutzt und man sieht dann evtl. nur ein Leiterseil auf dem Mast.
Bei Drehstrom braucht man die Erde im Grunde nicht. Wenn sie nicht da wäre, hätte man sogar viele Vorteile und einige Schwierigkeiten weniger! Aber ohne Erde bräuchten wir auch keinen Strom, weil wir dann nicht existieren würden!
Es ist jedenfalls so, dass die Erde keinerlei Funktion bei der Übertragung des Betriebsstroms bekommt.
Lediglich im sogenannten Niederspannungsbereich ,also
hauptsächlich Gebäuden und Geschäfsthäusern führt man die
Masse als getrennten Leiter seperat in der ganzen
Installation,um so Fehler und Gefahren des elektrischen
Stromes besser eingerenzen zu können.
Ja, aber der Sternpunkt wird trotzdem geerdet, wie auch bei den meisten Übertragungsnetzen, hier allerdings meist nicht starr, sondern über Spulen oder einfache Hochleistungswiderstände. Dass man den Sternpunktpotenzial nochmal als Leiter mitführt, hat viel mehr den Grund, dass man auch einphasige Verbraucher mit der niedrigeren Leiter-Erde-Spannung betreiben können will, ohne jedes Mal einen Erder für die Rückleitung setzen zu müssen. Im häuslichen Bereich gibt es ja nicht überall zusammenhängende Metallteile…
MfG,
Marius