ein Blatt Papier auf dem Tisch ist mit Kaffee verschüttet, aus Versehen.
Das Blatt Papier ist nun mehr trocken, aber die Spuren des Kaffees ist nicht zu übersehen.
Wie heißt nur dieses Blatt? verschmiert? beschmiert? beschmutzt? verschmutzt? abgeschmiert? Gib es andere Wörter und Ausdrücke, um dieses Blatt Papier zu beschreiben?
kann ich auch „verschmutzes Blatt Papier“ schreiben? Nachdem ich den Beitrag gepostet hatte, bekam ich Zweifel, was der Unterschied zwischen „verschmutzen“ und „beschmutzen“ sein könnte. Das gilt auch für den Unterschied zwischen „verschmiert und beschmiert“.
Aber was geht durch den Kopf, wenn man
„beschmutzen“ mit „verschmutzen“ oder „beschmieren“ und „verschmieren“ vergleicht? Ich weiß, dass das Präfix „ver“ viele Funktionen hat. Ich gehe davon aus, dass das Präfix in diesen zwei Wörtern „verschmieren und verschmutzen“ die Intensivität, die Erhöhung und Steigerung wenn nicht sogar eine Vergrößerung der Fläsche als die Schwesterwörter „beschmieren und beschmutzen“ mit sich bringt. Ich bin mir aber nicht sicher. Deshalb die Frage: das beschmutze Blatt Papier oder das verschmutzte Blatt Papier?
„Beschmieren“
bezieht sich auf das Papier.
Das Papier wird (z.B. mit Fett, Brei) beschmiert.
„Verschmieren“
bezieht sich dagegen auf das Fett usw..
Das Fett wird auf dem Papier verschmiert.
Das beschmutzte oder verschmutzte Papier - ist meiner Meinung nach im Endeffekt ziemlich gleich
„Beschmutzt“
wird aber eher verwendet, wenn Genaueres bekannt ist.
Z.B. „Nadja hat das Papier mit Kaffee bekleckert, begossen, versaut“. Es wurde also von/mit .. beschmutzt.
„Verschmutzt“
ist eher so allgemein.
Verschmutztes Papier, Kleidung usw.. Keiner weiß Genaueres -welcher Schmutz, und wer wars.
Warum nicht? Die Vorsilbe ab- ist ein recht possierliches Tier. Ich hatte einen Deutschlehrer, der festgestellt hatte, dass sie fast immer mit negativen Konnotaten verbunden ist, so dass er seinen Hund, wenn der etwas tat, was ihm gar nicht gefiel, mit „Abhund“ titulierte.
Da gehört schon was dazu, einer Präposition, die lediglich räumliche, zeitliche oder modale Distanz, statisch oder dynamisch, anzeigt, „fast immer negative“ Konnotation anzudichten
Vielleicht steckte ihm noch das einige Zeit zuvor geläufige „abartig“ eines prominenten Kunstexperten im Wernicke-Areal fest?
Ich schätze, dass er sich damit über bestimmte Ansätze der modischen Linguistik der 1970er Jahre lustig machen wollte. Wenn ihn jemand nach Exempeln fragte, kamen dabei jedes Mal auch so grausame Dinge wie Abnehmen vor, und zum Abtrommeln beim Biberacher Schützenfest gab es dann noch eine kleine illustrierende Girlande extra, die hier den Rahmen sprengen würde.
alldieweil er im Kerngebiet des Piet-Kong Calw-Nagold-Altensteig daheim war, waren wohl auch eine irgendwie frühkindliche Erinnerung an Ab-Götter und Ab-erglauben und, da im ländlichen Raum, eine kindliche Verbindung des klassischen Klo-Geistes eines Drei- oder Vierjährigen mit dem Ab-Ort im Spiel.