Hallo Hans,
… und wieder rinnt sie struller, struller
übers Papier: Kinderpipi
als Hymnus der Legastenie
er dichtet wieder: Häns´chen Muller
Liebe Grüße, Hans-Jürgen Schneider
Hallo Hans,
… und wieder rinnt sie struller, struller
übers Papier: Kinderpipi
als Hymnus der Legastenie
er dichtet wieder: Häns´chen Muller
Liebe Grüße, Hans-Jürgen Schneider
Hallo! Bei allem Respekt vor Ihrer Meinung erscheint mir die Aussage, dieser Vers sei für Kinder, falsch. Eine ähnliche Bedeutung haben die Foxtrott-Verse der 1930er und 1940er Jahre. Ja, der Vers ist einfach und enthält keine tiefen emotionalen Erfahrungen, aber das ist ein Merkmal des Genres „einfacher Vers“. Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie angeben würden, was Ihnen in diesem Vers genau kindisch vorkam. Danke!
Warum versuchst Du nicht erst einmal das rein Handwerkliche beim Dichten zu erlernen? Heutzutage gibt es so viel Möglichkeiten sich im Internet zu informieren, dass das keiner große Mühe kostet.
Du wirst dann sicher einige Aha-Erlebnisse haben und bei weiteren Versuchen hier im Forum den „shitstorm“ deutlich kleiner gestalten können.
Und warum besorgst Du Dir nicht mal die Gedichte der Klassiker? Da kannst Du nur lernen und verstehst vielleicht auch manche Kritik, die hier laut wird, besser.
Also, mir gefällt auch die erste Strophe an besten
Bei den folgenden würde ich kleine Änderungen vornehmen…
Z.B. das „Anarchie“ passt gar nicht rein, finde ich
Vllt. herrscht ja Arachnie (Alles total vernetzt), dann sind die Fritzboxen die Lebenstruhen?.
Ich freue mich, dass mein Gedicht jemandem gefallen hat, auch wenn es nur ein kleines Fragment war. Was das Wort „Anarchie“ angeht, so stimme ich dir zu, dass es in diesem „Gedicht“ nicht besonders gut passt, um es vorsichtig auszudrücken, aber leider bietet die deutsche Sprache nicht viel Spielraum für Reime, und für das Wort „Melodie“ ist es schwierig und problematisch, etwas mehr oder weniger Sinnvolles zu finden. Das Wort „Anarchie“ klingt in diesem Zusammenhang zwar ein wenig lächerlich, aber ich denke, es trifft den Sinn. Ich danke Ihnen!
Moin,
ein Reimlexikon sollte nicht das erste, sondern das allerletzte Hilfsmittel sein, nachdem der Dichter darüber nachgedacht hat, was er der Welt verkünden möchte.
Man möchte es fast nicht glauben: Selbst die Dadaisten haben vorher geplant.
Gruß
Ralf
Genau hier liegt eines Deiner Probleme: Der Umgang mit Sprache und Dein Wortschatz.
Und deshalb „dichtest“ Du nach dem Motto:
Reime, oder ich schlag dich!?
Hier findest Du jede Menge Reime genau auf Melodie:
https://www.was-reimt-sich-auf.de/melodie.html
Das geht anders.
Reime sind allerdings nicht sein einziges Problem, und wieder Mal fühlt er sich durch seinen offensichtlich einzigen Fan darin bestärkt, uns weiter damit zu beglücken belästigen.
ok… dann hatten Goethe, Brecht, Ringelnatz, Schiller und all die anderen andere einfach nur viel Glück!
Redewendungen haben die schöne Eigenschaft, dass man sie nach Lust und Laune verändern kann.
In dem Zusammenhang habe ich hier damit meinen Beitrag zur Dichtkunst geleistet
" … erreicht den Hof mit Müh’ und Not;
der Knabe lebt, das Pferd ist tot."
Scnr
hat allerdings schlimm gemogelt beim Reimen, und er gehört dafür eigentlich disqualifiziert. Wenn man sich bloß mal die Kraniche des Ibykus anschaut, das ist reimtechnisch eine pure Stümperei, die auch durch Herkunft aus Marbach am Nägger nicht entschuldbar ist:
Gesänge - Landesenge
vereint - Götterfreund
Bergesrücken - Blicken
und so geht es grade weiter.
Da ist doch das Gedicht, das die Saskia-Vanessa zum Sechziger vom Karl-Heinz gemacht hat, eine ganz andere Liga:
60 Jahre sind vorrüber,
die Rente steht uns gegenüber.
_
Auch Dich hat man Mal angelacht,
Mit 60 Jahren ist das vorbei.
Damals hab ich Mir Sorgen gemacht,
Jetzt wünsche ich es für Dich herbei.
_
60 Jahre warst Du heiß,
Alle Haare sind jetzt weiß,
Schönheit mag vergehen,
Dein Anmut bleibt bestehen.
_
Das Leben ist ein Kreis.
Das mache Dir doch keinen Stress.
Denn jetzt bist Du ein Greis.
Wo es beginnt da endet es.
_
Ein langes Leben sollst Du haben,
Keinen Schmerz und keine Narben.
Mit 60 Jahren fängt nämlich erst an,
Ein Leben, das man genießen kann.
So geht Dichten nehmlich in Wirklichkeit, das reimt sich richtig.
Schöne Grüße
MM
Das ist allerdings Bundesliga Tabelle vorderes Drittel.
Ich finde, dass das Weihnachtsgedicht von Loriot sehr eindrucksvoll zeigt, wie viel man mit eigentlich wenig Worten in ein Gedicht packen kann. Wenn man es denn eben kann.
Advent
Loriot
Es blaut die Nacht. Die Sternlein blinken.
Schneeflöcklein leis’ niedersinken.
Auf Edeltännleins grünem Wipfel
häuft sich ein kleiner weißer Zipfel.
Und dort, vom Fenster her durchbricht
den dunklen Tann’ ein warmes Licht.
Im Forsthaus kniet bei Kerzenschimmer
die Försterin im Herrenzimmer.
In dieser wunderschönen Nacht
hat sie den Förster umgebracht.
Er war ihr bei des Heimes Pflege
seit langer Zeit schon sehr im Wege.
So kam sie mit sich überein:
Am Niklasabend soll es sein.
Und als das Rehlein ging zur Ruh’,
das Häslein tat die Augen zu,
erlegte sie - direkt von vor’n
-den Gatten über Kimm’ und Korn.
Vom Knall geweckt rümpft nur der Hase
zwei-, drei-, viermal die Schnuppernase.
Und ruhet weiter süß im Dunkeln,
Derweil die Sternlein traulich funkeln.
Und in der guten Stube drinnen,
da läuft des Försters Blut von hinnen.
Nun muß die Försterin sich eilen,
den Gatten sauber zu zerteilen.
Schnell hat sie ihn bis auf die Knochen
nach Waidmanns Sitte aufgebrochen.
Voll Sorgfalt legt sie Glied auf Glied
-was der Gemahl bisher vermied-
Behält ein Teil Filet zurück,
als festtägliches Bratenstück.
Und packt zum Schluss - es geht auf vier -
die Reste in Geschenkpapier.
Da dröhnt’s von fern wie Silberschellen.
Im Dorfe hört man Hunde bellen.
Wer ist’s, der in so tiefer Nacht
im Schnee noch seine Runde macht?
Knecht Ruprecht kommt mit gold’nem Schlitten
auf einem Hirsch herangeritten!
»He, gute Frau, habt ihr noch Sachen,
die armen Menschen Freude machen?«
Des Försters Haus ist tief verschneit,
doch seine Frau steht schon bereit:
»Die sechs Pakete, heil’ger Mann,
's ist alles, was ich geben kann!«
Die Silberschellen klingen leise.
Knecht Ruprecht macht sich auf die Reise.
Im Försterhaus die Kerze brennt.
Ein Sternlein blinkt:
Es ist Advent.
Sie haben Recht, ein wirklich brillantes Gedicht. Es ist eine atemberaubende Lektüre. Der Inhalt ist natürlich ein wenig gruselig, aber die Verse sind hervorragend.
Hallo Hans,
Vorsicht! Das ist keinesfalls zur Nachahmung geeignet! Das würde ganz sicher böse schief gehen.
Viktor von Bülow war (unter anderem) ein Meister der ironisierenden Persiflage - die Endreime, die in dem Gedicht rattern wie eine Nähmaschine und dudeln wie ein Leierkasten, enthalten beißenden Spott über die runden, hübschen, glatten und dabei in ihren stereotypen Idyllen höchst verlogenen Advents-, Weihnachts- und Wintergedichte von Amateuren und von Dichtern, die es nie zu irgendeiner Kunst gebracht haben. Genau deswegen hat Loriot auch genau diesen Inhalt in genau diese Form gepackt.
Schöne Grüße
MM
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