ich suche ein Gedicht von Christine Busta im Original, wo die Rede in etwa davon ist:
Ein halbes Leben haben die Pfauen gelacht
in Schönbrunns Mittagspark,
wo, in den Ruinen, die wir schwärmen, suchten wir
die abscheulichen Leichen unserer schuld,
wo auf neuen Straßen
wir haben den nassen Boden gleichgemacht
und die Abschaum des Krieges.
“Die Hälfte des Lebens lachten die Pfauen zu Scherben / in den Mittagsgärten Schönbrunns, / wo wir den eklen Kadaver / unserer Schuld aus den Trümmern scharrten“ – so beginnt das Gedicht „1945“ von Christine Busta, das 1956 veröffentlicht wurde
ja, das ist es wohl, danke! leider aber nur der Anfang… und leider kann ich den Rest auch nicht finden… vielleicht könnte mir da doch noch jemand beikommen
„meine“ KI Perplexity gibt nach einer langen Suche dazu folgendes aus:
Das Gedicht, das Du suchst, trägt tatsächlich den Titel „1945“. Es ist eines der bekanntesten und persönlichsten Gedichte von Christine Busta und wurde in ihrem Gedichtband Die Scheune der Vögel (1958) veröffentlicht.
Hier ist der vollständige Text des Gedichts:
1945
Die Hälfte des Lebens lachten die Pfauen zu Scherben
in den Mittagsgärten Schönbrunns,
wo wir den eklen Kadaver
unserer Schuld aus den Trümmern scharrten.
So wurden wir aufgenommen
als Schächer in die Verheißung
und, von Scham und Milde gezeichnet,
jäher verwandelt als vom Richtschwert.
—
Hintergrundinformationen
Anspielung: Die erste Zeile („Die Hälfte des Lebens…“) ist eine direkte Anspielung auf Friedrich Hölderlins berühmtes Gedicht Hälfte des Lebens. Während Hölderlin den Bruch in der Lebensmitte beklagt, beschreibt Busta den totalen Zivilisationsbruch des Jahres 1945.
Symbolik: Die „Pfauen“ in den Gärten von Schönbrunn stehen oft für imperiale Pracht und Eitelkeit, die nun in „Scherben“ liegen. Das Gedicht thematisiert die unmittelbare Nachkriegserfahrung: das physische Graben in den Trümmern und das psychische Freilegen der „Schuld“.
Religiöser Bezug: Die zweite Strophe wendet sich ins Religiöse. Der „Schächer“ verweist auf den reuigen Dieb am Kreuz neben Jesus (Lukas 23,39–43), dem das Paradies („die Verheißung“) versprochen wird. Es drückt eine Hoffnung auf Gnade inmitten der Katastrophe aus.
Quellen: Die Scheune der Vögel (1958); Literaturhaus Salzburg; Leselampe Salzburg.
Um die Analyse hatte ich nicht gebeten.
Eine weitere Suche ergab, dass das Urheberrecht (Frau Busta ist 1987 gestorben) hier noch greift, weshalb es das Buch nicht online, z.B. bei Google Books oder als Volltext-PDF, zum Lesen gibt. Bei Amazon kann man es aber kaufen. So könnte man die Angaben der KI validieren - oder falsifizieren.
Oh ja! vielen Dank! Es ist leider immer noch nicht vollständig, aber immerhin noch etwas hinzugewonnen… Ich habe es in einer Übersetzung gefunden, der aber keinen Originaltext beigelegt wurde. Könnte ich das Buch beziehen, würde ich es vielleicht auch machen. Leider geht es unter meinen Umständen nicht. Es muss auch nicht sein. Doch wäre ich froh, wenn der Fund noch vervollständigt werden könnte. Ich lege nun die Rückübersetzung ins Deutsche von dem Text, der mir vorliegt. Daraus kann man entnehmen, dass dem Originaltext noch die Mitte fehlt:
Ein halbes Leben haben die Pfauen gelacht
in Schönbrunns Mittagspark,
wo, in den Ruinen, die wir schwärmen, suchten wir
die abscheulichen Leichen unserer schuld,
wo auf neuen Straßen
wir haben den nassen Boden gleichgemacht
und die Abschaum des Krieges.
Das Wasser blühte in den Brunnen,
so beschämt es uns auch war
in diesem schweren Sommer,
aber sie wurden mit Honig und Gnade geschärft
unergründliche Linden,
zwingt die Knie, sich vor dem Duft zu beugen.
Im Zoo gab es Golgatha,
wo für unsere Sünden
hungrige Tiere starben, —
vom Löten einer kranken Antilope
ein fremder Soldat hat uns ein Stück abgerissen,
wie vom Leib des Herrn,
So haben sie uns vergeben,
als wären sie vernünftige Räuber,
von Schande gebrandmarkt, aber verwandelt
treuer und plötzlicher, als wenn wir
das Schwert der Gerechtigkeit ist überholt.
Liebe Christa, vielen Dank für die Teilnahme! Ich befinde mich in Russland, so geht es Alles leider nicht, was man in dem Fall sonst machen könnte. Aber – wie gesagt – es muss nicht sein, so ist es auch nicht tragisch in dem Fall.
ich kann dir den kompletten Text dieses Gedichts hier nicht komplett wiedergeben.
Das Gedicht „1945“ von Christine Busta ist urheberrechtlich geschützt, und die vollständigen Verse darf ich nicht einfach abschreiben oder kopieren. (Leselampe | Salzburger Literaturforum)