Ein hartes Urteil

Habe irgendwo im Netz diese Bemerkung gefunden, weiß aber nicht genau woher sie stammt. Auf jeden Fall, ist sie einer ernsthaften Überlegung wert, obwohl ich persönlich nicht zu einem solchen Pessimismus neige.

„Die Welt ist, wie sie gemacht wurde. Sie wird bewegt durch die niedrigsten und unbedeutendsten Motive. Sie wirkt für die niedrigsten, lächerlichsten und vergänglichsten Ziele. Sie ist kein Paradies. Sie ist keine glückliche Familie von geeinigten und liebenden Brüdern. Sie ist eine übervölkerte Kolonie geschwätziger und streitsüchtiger Affen, die sich einbilden, Menschen zu sein. Philosophen in alten Tagen versuchten zu lehren, dass der Affentypus ausgerottet werden sollte für das Wachstum und die Ermutigung einer vornehmeren Rasse, aber sie predigten vergeblich. Es haben niemals genug wirkliche Menschen gelebt, um die wimmelnde Majorität der Bestien zu überwältigen. Gott selbst, so sagt man, sei vom Himmel herab gekommen um zu versuchen, das Übel gut zu machen und, wenn möglich sein eigenes, entstelltes Bild im Angesicht der ganzen Menschheit wieder herzustellen - sogar ihm ist es misslungen.“
(Marie Corelli, The sorrows of Satan).

Was meinen die Herren Philosophen :smile:

gruß
rolf

Ein Urteil?
Hallo,

wenn jetzt schon Horror-Romane zu philosophischen Werken erhoben werden, dann ist es vielleicht gar nicht so falsch, was die Autorin schreibt.

Lies lieber was Anständiges.

Gruß

Bona

wenn jetzt schon Horror-Romane zu philosophischen Werken
erhoben werden, dann ist es vielleicht gar nicht so falsch,
was die Autorin schreibt.

Die Aufgabe der Philosophie sollte es sein, dem Menschen praktische Richtlinien zu übermitteln, die sich aus einer Betrachtung ergeben, die der Psychologie entgeht.

In dem Sinn, ist dieses Urteil als eine Herausforderung anzusehen.

gruß
rolf

Tut sie ja auch, die olle Tante Sophie

Die Aufgabe der Philosophie sollte es sein, dem Menschen
praktische Richtlinien zu übermitteln, die sich aus einer
Betrachtung ergeben, die der Psychologie entgeht.

In dem Sinn, ist dieses Urteil als eine Herausforderung
anzusehen.

z.B. Arthur S. aus F.:

„Um allezeit einen sicheren Kompaß, zur Orientierung im Leben, bei der Hand zu haben … ist nichts tauglicher, als daß man sich angewöhne, diese Welt zu betrachten als einen Ort der Buße, also gleichsam eine Strafanstalt, a penal colony“

(zitiert nach Wagenbach (Hrsg.), Kafka - In der Strafkolonie, 1998, S. 97)

Das kommt doch der Frau *habvergessenwiesieheißt* recht nahe.

Muchos Saludos
franzos

„Um allezeit einen sicheren Kompaß, zur Orientierung im
Leben, bei der Hand zu haben … ist nichts tauglicher, als
daß man sich angewöhne, diese Welt zu betrachten als einen Ort
der Buße, also gleichsam eine Strafanstalt, a penal
colony“

(zitiert nach Wagenbach (Hrsg.), Kafka - In der
Strafkolonie, 1998, S. 97)

Das kommt doch der Frau *habvergessenwiesieheißt* recht nahe.

Ich sehe in beiden Aussagen keinen Anlass, diesen mit Geringschätzigkeit zu begegnen. Beschränkt sich Philosophie auf bloße Intellektualität?

Dann hast du das Wesen der Philosophie nicht erfasst.

…was würde Heraklit sagen :wink:

gruß
rolf

Hi,

…was würde Heraklit sagen :wink:

zu dir? Ich zitiere:
„Die Leute verstehen die Dinge nicht, die ihnen begegnen, und wenn sie ihnen erklärt werden, begreifen sie sie nicht und beharren auf ihren privaten Einsichten.“ (DK 22 B 17)

BTW: „DK“ steht übrigens nicht für „D. K.“, auch nicht für „Dummkopf“, sondern für Diehls/Kranz, die Herausgeber der Fragmente der Vorsokratiker (nur falls du es überraschenderweise noch einmal nachlesen möchtest). :smile:

Gruß

Bona

2 Like

Allerdings verstehe ich hier nichts. Wir reden hier nicht über die Astralwelt, sondern über das Wesen der Philosophie.

versucht doch mal beim Thema zu bleiben, potzundblitz.

gruß

Na na

Hi,

…was würde Heraklit sagen :wink:

zu dir? Ich zitiere:
„Die Leute verstehen die Dinge nicht, die ihnen begegnen, und
wenn sie ihnen erklärt werden, begreifen sie sie nicht und
beharren auf ihren privaten Einsichten.“ (DK 22 B 17)

BTW: „DK“ steht übrigens nicht für „D. K.“, auch nicht für
„Dummkopf“, sondern für Diehls/Kranz, die Herausgeber der
Fragmente der Vorsokratiker (nur falls du es
überraschenderweise noch einmal nachlesen möchtest). :smile:

Hallo Bona

Soviel Scharfzuengigkeit ist an der Grenze des Erlaubten. Aber
Thorshammer ist ja ein gutmuetiger Kerl, Gott sei Dank.

Gruss an euch beide, Tychi

Hi,

…was würde Heraklit sagen :wink:

zu dir? Ich zitiere:
„Die Leute verstehen die Dinge nicht, die ihnen begegnen, und
wenn sie ihnen erklärt werden, begreifen sie sie nicht und
beharren auf ihren privaten Einsichten.“ (DK 22 B 17)

BTW: „DK“ steht übrigens nicht für „D. K.“, auch nicht für
„Dummkopf“, sondern für Diehls/Kranz, die Herausgeber der
Fragmente der Vorsokratiker (nur falls du es
überraschenderweise noch einmal nachlesen möchtest). :smile:

Hallo,
ist doch immer wieder schön, wenn man bemerkt, daß man doch einen Eindruck hinterlassen hat, wenn auch bei Manchem einen schlechten.
Noch mehr freut mich, daß mein Lieblingsthema „Gradwanderung im Philosophieverständnis“, Untertitel: „Elitäre Abgrenzungsstrategien“ durchaus immer wieder ein Thema sind, auch wenn ich mich nicht daran beteilige (wie man in diesem Artikelbaum mal wieder sehen kann)
Gruß D.K.

1 Like

Hallo Tychi,

Soviel Scharfzuengigkeit ist an der Grenze des Erlaubten.

mag sein, du kannst es ja zur Not einfach löschen, ich klebe nicht an meinen Postings. :smile:

Aber Thorshammer ist ja ein gutmuetiger Kerl

Das stimmt.

Gruß

Bona

(Marie Corelli, The sorrows of Satan):
„Die Welt ist, wie sie gemacht wurde. Sie wird bewegt durch die niedrigsten und unbedeutendsten Motive. Sie wirkt für die niedrigsten, lächerlichsten und vergänglichsten Ziele. Sie ist kein Paradies. Sie ist keine glückliche Familie von geeinigten und liebenden Brüdern. Sie ist eine übervölkerte Kolonie geschwätziger und streitsüchtiger Affen, die sich einbilden, Menschen zu sein. Philosophen in alten Tagen versuchten zu lehren, dass der Affentypus ausgerottet werden sollte für das Wachstum und die Ermutigung einer vornehmeren Rasse, aber sie predigten vergeblich. Es haben niemals genug wirkliche Menschen gelebt, um die wimmelnde Majorität der Bestien zu überwältigen. Gott selbst, so sagt man, sei vom Himmel herab gekommen um zu versuchen, das Übel gut zu machen und, wenn möglich sein eigenes, entstelltes Bild im Angesicht der ganzen Menschheit wieder herzustellen - sogar ihm ist es misslungen.“
(Marie Corelli, The sorrows of Satan).

…was würde Heraklit sagen :wink:

Ich zitiere:

„Die Leute verstehen die Dinge nicht, die ihnen begegnen, und
wenn sie ihnen erklärt werden, begreifen sie sie nicht und
beharren auf ihren privaten Einsichten.“ (DK 22 B 17)

Zum Glück, kann ich nur sagen, gegen Heraklit: Sollte ich mir etwa „the sorrows of Satan“ zueigen machen? Und wie sollte ich auch jedem sonst noch hinterher laufen, der mir vorhalten und erklären will, was ich bin?
Als Christ in der Nachfolge Jesu - dem nur scheinbar widersprechend - darf ich getrost sagen: „Ich bin die Wahrheit“ - wenn auch nicht die Wahrheit für andere. :smile:

Ob derart nun auch nur Mensch statt Übermensch

ganz herzlich
Friedhelm

Als Christ in der Nachfolge Jesu darf ich getrost sagen: „Ich bin die
Wahrheit“ - wenn auch nicht die Wahrheit über andere. :smile:

Dies derart als Zeitenwende und neue Denkdisposition und Verantwortung zu sehen und zu behaupten, - gegen Sokrates: „Ich weiß, daß ich nichts weiß.“, - und zwar eher weltanschaulich und politisch als theologisch -, ist sicher eine etwas abenteuerliche These und Formulierung. „Ich selbst bin die Wahrheit über mich.“

Kann ich aber durchboxen.

ganz herzlich
Friedhelm

Lieber Rolf,
der Text illustriert nur ein Phänomen der Zeit.
Scheinbar nur liefert er eine Begründung:

Der Mensch an sich?
Wer soll das sein?

Ist es nicht vielmehr so:
Das Mittelmaß hat seinen vorläufigen Höhepunkt erreicht.

Bedeutet: Technokraten ohne Visionen verwalten die Welt für Menschen, von denen sie sich lenken lassen.

Das führt mich zu einer anderen Frage
(siehe oben)

Ist es nicht vielmehr so:
Das Mittelmaß hat seinen vorläufigen Höhepunkt erreicht.

Bedeutet: Technokraten ohne Visionen verwalten die Welt für
Menschen, von denen sie sich lenken lassen.

Natürlich sucht man auch nach einer Lösung, wenn man dieses Problem, daß ich oben angesprochen habe, in seiner Gänze erkannt hat. Und es läßt sich sehr wohl auf unsere Zeit anwenden.

Mir scheint eine Monarchie, demokratisch geführt, wäre eine durchaus diskutable Lösung, wenn von verantwortungsbewußten und fähigen Menschen geführt.

…meinetwegen auch mit den Hohenzollern :wink:

gruß
rolf