Ein kastrierter Hahn?

Hallo,

das Beispiel von Cokin, dass die Philosophie möglicherweise in der Gegenwart ein kastrierter Hahn ist, kann meines Erachtens nur geklärt werden, wenn man weiter die schon gestellte Frage untersucht, was die Philosophie denn in unserer heutigen Zeit dem „Normalbürger“ leisten kann, eine logisch, d. h. psychologisch bzw. sozialpsychologische, Antwort zu geben, und nicht nur ein polemisches Sprachspiel, wie es z. B. zwischen Candide und Cokin stattfand (unten!). Das erinnert mich ein wenig an die Polemik, wie sie schon immer zwischen den einzelnen GLAUBENSRICHTUNGEN stattfand, wie bei den Religionen. Aber wo ist das WISSEN???

Ich versuche mal, meine Frage an die Gemeinde der Philosophie ein bisschen zu erweitern, vielleicht entsteht dann mehr Klarheit auf mein bisher für mich immer noch ungelöstes „Anliegen“, wie das weiter unten ein Schreiber formuliert. Ich habe folgende Fragen, die nur ein Versuch sind:

  1. Welchen Nutzen sieht der „Normalbürger“ in der Philosophie heutzutage? Denkt er vielleicht: Was für ein dummes Geschwätz, was soll’s?

  2. Wenn die Philosophie der größte Nutzen für das praktische Leben überhaupt sein kann, für das Selbstbewusstsein, wovon ich 100% überzeugt bin, wie kann dieser praktische Nutzen für das wirkliche Leben dann den „Normalen“ erklärt werden? Liegt’s an den „Normalen“ oder, was ich eher vermute, an der Unfähigkeit der Philosophen, sich so klar und einfach auszudrücken, dass es auch den „Normalbürger“ interessiert bzw. interessieren „sollte“ im Sinne von Jürgen Habermas’ Lebenssinn des „kommunikativen Handelns“? Und geht’s womöglich gar nicht anders, als nur durch die Show, die die Religionen ihren gläubigen Anhängern bieten, die den bloßen Begriff „Gott“ an ca. 5,5 Milliarden Menschen seit Jahrtausenden äußerst erfolgreich verkaufen, WAS??

  3. Der Vergleich der Philosophie von Candide (siehe unten), dass das Auto das Selbstbewusstsein des „Normalen“ sei, halte ich für 100% beweisbar. Aber das Bewusstsein ist ja kein statisches „Ding an sich“, sondern wie ich glaube, veränderbar, wie die Wellen des Atlantiks. Ich kann, während ich diese Zeilen tippe, auf diesen „glotzen“, wie die Wellen unaufhörlich gegen die Felsen schlagen. Ich kann unendlich lange zusehen. Aber das macht doch keinen Sinn. Und ich will auch kein „Heiliger“ sein, wie ein indischer Yogi, dem man eingeredet hat, es sei ein besonders heldenhaftes, sinnvolles Leben, wenn er aufhört, Nahrung zu sich zu nehmen, und nur noch 40 Jahre lang in den Himmel „glotzt“, um seinen selbst konstruierten Gott zu suchen und zu finden. In diesem Zusammenhang frage ich: Was für einen Lebenssinn hat der „blöde“ Atlantik?? Nur den, als Brandung sich aufzubäumen, an die Felsenwände zu klatschen und wieder abzuebben?? Und das immer so weiter, nur dass es einmal viel höhere Wellen und ein anderes Mal viel niedrigere gibt?? Und das soll ein von einem jüdisch-christlichen-islamistischen oder welcher Gott auch immer erschaffener „Sinn“ sein, der Sinn dieser Existenz??

  4. Mich würde am Beispiel, worin Candide das Auto mit dem Selbstbewusstsein des „Normalbürgers“ vergleicht, am meisten die Frage interessieren, wie er denn selbst den Nutzen der Philosophie sieht?? Welchen Nutzen hat bei ihm die Philosophie als hierarchische Selbstorganisation, im Vergleich mit Werten, wie z. B. Auto, Familie, Beruf, Geld, Sex, Gott etc.?? Oder ist der Hahn, von dem Cokin spricht, tatsächlich schon längst kastriert angesichts der unverständlichen Sprache der heutigen Philosophie???

Ich bitte um ein weiteres Engagement, um Klarheit in diese Fragen zu bringen.

Gruß
Claus

Servus,

  1. Welchen Nutzen sieht der „Normalbürger“ in der Philosophie
    heutzutage? Denkt er vielleicht: Was für ein dummes Geschwätz,
    was soll’s?

Ich als Bürger(was ist schon normal) sehe die Philosophie als Lehre des Lebens und Lehre des Verstehens.
Manche sagen wirklich: Das ist nur blödes Geschwätz, was Kant&Co. sagen. Dabei merken sie nicht, dass sie selber das Praktizieren oder in dem Prozess selbst drin sind.

Als Beispiel Menschenrechte:
John Locke sagte, dass das „Recht auf Leben“ über den Staat zu stellen ist und das der Staat den Menschen schützen muss.
Rousseau sagt, dass die Freiheit die Grundlage des „Menschseins“ ist(der Mensch besitzt die sittliche Freiheit, also er grenzt diese Freiheit ein, durch Gesetze&Vorschriften, sodass eine Gesellschaft friedlich zusammen leben kann).
Kant sagt, dass wenn der Staat die Menschenrechte verletzt er somit die Macht verliert.

Das ist nur ein kleiner Ausschnitt aus dem Thema, aber daraus hat sich z.B. auch die Unabhängigkeitserklärung von der USA herausgeblidet etc. etc.

Jeder Mensch ist in irgendeiner Weise philosophisch, in seinen tun, handeln oder wenn etw./jmd. mit ihm handelt.

Philosophie ist überall, nur manche verstehen die komplexe Sprache nicht, wie er das meint. Dies kann an der Zeit und an dem Sprachstil des Verfassers liegen.

  1. Wenn die Philosophie der größte Nutzen für das praktische
    Leben überhaupt sein kann, für das Selbstbewusstsein, wovon
    ich 100% überzeugt bin, wie kann dieser praktische Nutzen für
    das wirkliche Leben dann den „Normalen“ erklärt werden?

Ich denke, man muss Philosophie an einem festen Problem deutlich machen, für die „Normalen“.
„Carl Friedrich von Weizsäcker hat einmal formuliert: „Philosophie ist die Wissenschaft, über die man nicht reden kann, ohne sie selbst zu betreiben.““

Jeder hat zu irgendetwas eine Meinung und sieht die Dinge aus seiner Sicht.
Fragen sind z.B.:

Wie kann das Zusammenleben von Menschen geregelt werden?
Sind sie wirklich frei?
Wann ist der Mensch ein Mensch?
Der Sinn des Lebens und vieles vieles mehr.

Und diese Fragen müssen diskutiert werden ohne Ende. „Schon hat man Philosophie praktiziert“, ohne das man es wirklich merkt.
Die Interesse an den „ganz großen Fragen“ macht Philosophie aus, wobei man auch über kleinere Sachen, wie warum Frauen immer 10 paar Schuhe und der Mann nur 2 paar Schuhe braucht. Kann man auch philosophisch betrachten, wobei das nicht wirklich Weltbewegend ist.

Liegt’s an den „Normalen“ oder, was ich eher vermute, an der
Unfähigkeit der Philosophen, sich so klar und einfach
auszudrücken, dass es auch den „Normalbürger“ interessiert
bzw. interessieren „sollte“ im Sinne von Jürgen Habermas’
Lebenssinn des „kommunikativen Handelns“?

Wie ich schon oben mal genannt habe, dass die Sprachstile und die reine Masse an Text und die Komplexität der Verfasser den normal Bürger erschlägt…außer dieser „Normalbürger“ würde sich mal mit der Materie auseinander setzen und hat dabei etw. Untersützung.

Und geht’s womöglich
gar nicht anders, als nur durch die Show, die die Religionen
ihren gläubigen Anhängern bieten, die den bloßen Begriff
„Gott“ an ca. 5,5 Milliarden Menschen seit Jahrtausenden
äußerst erfolgreich verkaufen, WAS??

WAS??? … Philosophie ist keine Glaubens-, sondern eine Denkersache. Also eine andere Ecke, wobei sich auch Philosophie mit Religion auseinander setzten kann und Religion durchaus auch was mit Philosophie(Moral etc.) zu tun hat.

  1. Der Vergleich der Philosophie von Candide (siehe unten),
    dass das Auto das Selbstbewusstsein des „Normalen“ sei, halte
    ich für 100% beweisbar.

Mal philosophisch gefragt: Was wenn der „Normale“ garkein Auto besitzt, sondern nur ein Fahrrad oder garkein Transportmittel?

Aber das Bewusstsein ist ja kein
statisches „Ding an sich“, sondern wie ich glaube,
veränderbar, wie die Wellen des Atlantiks. Ich kann, während
ich diese Zeilen tippe, auf diesen „glotzen“, wie die Wellen
unaufhörlich gegen die Felsen schlagen. Ich kann unendlich
lange zusehen. Aber das macht doch keinen Sinn. Und ich will
auch kein „Heiliger“ sein, wie ein indischer Yogi, dem man
eingeredet hat, es sei ein besonders heldenhaftes, sinnvolles
Leben, wenn er aufhört, Nahrung zu sich zu nehmen, und nur
noch 40 Jahre lang in den Himmel „glotzt“, um seinen selbst
konstruierten Gott zu suchen und zu finden. In diesem
Zusammenhang frage ich: Was für einen Lebenssinn hat der
„blöde“ Atlantik?? Nur den, als Brandung sich aufzubäumen, an
die Felsenwände zu klatschen und wieder abzuebben?? Und das
immer so weiter, nur dass es einmal viel höhere Wellen und ein
anderes Mal viel niedrigere gibt?? Und das soll ein von einem
jüdisch-christlichen-islamistischen oder welcher Gott auch
immer erschaffener „Sinn“ sein, der Sinn dieser Existenz??

Wenn das Bewusstsein fest wäre und n icht felxibel, wäre es nie zu einer solchen Gesellschaft gekommen, wie wir sie heute haben. Die Welt ist in Bewegung und verändert sich… ob ich den Sinn, wie die Welle Nummer 2345345234512345262345 den Stein wieder anschwämmt verstehen muss, lasse ich mal dahingestellt, denn das interessiert mich nicht im Leben, wie diese Welle die Zukunft beeinflusst hat.

Gut, diese Welle könnte wieder ein bisschen Salz aus dem Stein herausgespühlt haben, dieses Salzwasser verdunstet nun wieder und wird zu Regen. Dieses Regenwasser wird nun gereinigt, gefiltert und in Flaschen abgefüllt. Aus dieser Flasche trinkt nun ein Mensch und die Anzahl der Molekühle, die noch aus dem Stein waren und nicht ganz herausgefiltert worden sind, bringt nun diesen Menschen dazu, dass er seinen logischen Entschluss herauszieht, dass er sich umbringen wird, aufgrund verschiedenster Probleme, die nun durch diese Mineralzunahme nochmal chemisch bestätigt wurde.

Hätte ich das Leben nun dieses Mannes retten können, wenn ich die Welle aufgehalten hätte?.. Würde dies auch das sterben seiner Exfreundin verhindern können?

Das war jetzt „etwas“ übertrieben dargestellt, aber man sollte den Masterplan der Natur nicht begreifen und der Welt, denn der Mensch ist noch nicht soweit, diese geballte Masse an Wissen zu verstehen.

Man sollte einfach sich nur an den Atlantik setzten, die Ruhe genießen und sich entspannen, indem man den Sonnenuntergang ansieht , ein bisschen vor sich hin philosophiert und das Leben genießt, denn den Moment, den man jetzt erlebt, gibt es nur einmal.

  1. Mich würde am Beispiel, worin Candide das Auto mit dem
    Selbstbewusstsein des „Normalbürgers“ vergleicht, am meisten
    die Frage interessieren, wie er denn selbst den Nutzen der
    Philosophie sieht??
    Welchen Nutzen hat bei ihm die Philosophie
    als hierarchische Selbstorganisation, im Vergleich mit Werten,
    wie z. B. Auto, Familie, Beruf, Geld, Sex, Gott etc.??

Diese Frage kann ich dir leider nicht beantworten, da ich mich weder mit Candide noch mit Cokin auseinander gesetzt habe. Was ich dir aber sagen kann ist, dass keiner sagen kann, wie Candide die Welt gesehen hat, außer er hat es irgendwo aufgeschrieben. Interpretationen sind eine gefährliche Sache und man kann schnell mal etwas missverstehen.

Oder ist der Hahn, von dem Cokin spricht, tatsächlich schon längst
kastriert angesichts der unverständlichen Sprache der heutigen
Philosophie???

Die Philosophie von damals ist heute evt. nicht mehr so leicht zu verstehen, aber wer sagt denn, dass Philosophie aufhört?
Der (alte)Hahn kann kastriert sein, aber wer sagt denn nicht, dass dieser (alte) Hahn nicht einen Nachkommen erzeugt hat, der nun eine neue Epoche der Philosophie einkräht?
Philosophie entstand seit Beginn der Zeit, bleibt bis zum Ende der Zeit und evt. sogar darüber hinaus.

mfg,

Hanzo

Hallo Hanzo,

Supertext, einfache Sprache!!! Aber ganz große Gedanken!!! Für mich ganz klar VERSTEHBAR!!!

Damit kann ich mich ja jetzt in Ruhe zurückziehen, auf meiner Hinterweltinsel, am Arsch der (alten) Welt und die Wellen des Atlantiks beobachten und meine Innenwelt versuchen, nach neuen Erkenntnissen neu zu organisieren. Dein Beitrag war ein großer NUTZEN für mich als „Normalbürger“!!!

Ok, jetzt weiß ich „alles“, deshalb werde in diesem Forum kein Wort weiter schreiben und der philosophischen Gemeinde nicht mehr mit meinen Fragen auf die Nerven fallen; danke lieber Hanzo, für dein KREATIVES Engagement!!!

Gruß
Claus

Hallo Claus,

Ok, jetzt weiß ich „alles“, deshalb werde in diesem Forum kein
Wort weiter schreiben

Cool. Nehme ich jetzt zum Anlass, …

  1. Wenn die Philosophie der größte Nutzen für das praktische Leben überhaupt sein kann, für das Selbstbewusstsein, wovon ich 100% überzeugt bin, wie kann dieser praktische Nutzen für das wirkliche Leben dann den „Normalen“ erklärt werden?

a) Wenn die Philosophie der größte Nutzen für das praktische Leben überhaupt „sein kann“:
Kann oder ist?
b) für das Selbstbewusstsein:
Frag doch mal einen erfolgreichen Zuhälter nach dessen Philosophie und Selbstbewusstsein. Es werden relativ einfache Worte und Erkenntnisse sein.
c) wovon ich 100% überzeugt bin:
Von einem „kann“ oder „ist“? 100% sind nun mal 100%. Da sollte man schon wissen …
d) wie kann dieser praktische Nutzen für das wirkliche Leben:
Dies kann aber auch extrem hässliche Ereignisse zur Folge haben, je nach Philosophie der Beteiligten
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,695899,…
e) dann den „Normalen“ erklärt werden?:
Sie leben sie einfach, ihre Philosophie.

Grüße
Tommy
[gewaltfreier Lebensphilosoph und Praktiker, ein Einfacher]

Hallo Claus,

das Beispiel von Cokin, dass die Philosophie möglicherweise in
der Gegenwart ein kastrierter Hahn ist,

die Aussage war, dass es in der praktischen Philosophie gewisse
Tendenzen gibt, die an einen sich selbst kastrierenden
Hahn erinnern. Weil man sich seiner Kräft beraubt.
Das ist ein Unterschied zu dem was du sagst.

Dieses Forum hier ist keineswegs repräsentativ zur
Philosophie zu sehen, von einigen wenigen, meist
stummen Experten abgesehen, finden sich hier meist
Leute, die halt gern über Gott und die Welt reden.
Was natürlich völlig i.O. ist.

kann meines Erachtens
nur geklärt werden, wenn man weiter die schon gestellte Frage
untersucht, was die Philosophie denn in unserer heutigen Zeit
dem „Normalbürger“ leisten kann,

Es ist imho keine Frage des geklärt werdens, sondern ein
wahrscheinlich unbedeutender Impuls, eine Anregung zu
selbstreferenziellem und eigendynamischem Handeln und
Denken.
Schiller hat einmal sinngemäss gesagt:
Nur die Philosophie kann die Philosophie aushebeln.
Und hat dabei eben diese Prämisse thematisiert.
Im übrigen ist es eine paritätische Frage, eine
des Aufeinanderzugehens. Und wenn da von beiden
Seiten keine Anstrengungen unternommen werden,
wird die Philosophie wohl in der Bedeutungslosigkeit
enden. Während andere das Geschick der Menschheit
bestimmen, sind gewisse Leute eben immer noch
mit der Frage der Letztbegründung beschäftigt,
um überhaupt erst einmal zu klären, ob man
Handeln kann/darf. (Nein nicht Apel!)
Vielleicht ist die Zeit der
Philosophie auch wirklich schon vorbei.

Die einen wenden sich den empirischen Wissenschaften
zu, die anderen Esoterik, Glaubengemeinschaften etc.
Also dahin wo sie Antworten kriegen, statt neue
gespaltene Haare und an kryptisch-unverständlichen
Texten scheitern oder aufgeben.
Und wie lange sich diese Expertengemeinschaft noch
am Leben hält, ist und jetzt kommt eben diese
weiterführende Bedingung, davon abhänig, inwieweit
die Experten unter sich noch verständlich
kommunizieren können.
Viele sehen ja heute schon DIE Philosophie nicht
mehr als existent an, sondern man pflegt Wissenschaftstheorie.
Und dort hat nun der Normalbürger wirklich nicht viel
zu suchen.

Gruß
Cokin

Hallo Claus,

  1. Welchen Nutzen sieht der „Normalbürger“ in der Philosophie
    heutzutage? Denkt er vielleicht: Was für ein dummes Geschwätz,
    was soll’s?

ja, denn auch den „Normalbürger“ zu bemühen als Projektion der
eigenen Vorstellungen ist schon mal dummes Geschwätz.
Zum Begriff Projektion meine ich in etwa dieses:
http://de.wikipedia.org/wiki/Projektion_%28Psychoana…

  1. Wenn die Philosophie der größte Nutzen für das praktische
    Leben überhaupt sein kann, für das Selbstbewusstsein, wovon
    ich 100% überzeugt bin,

Auch dies ist eine „Glaubensvorgabe“ von Dir welche keine logischen
Hinterfragungen zu läßt wie dies:

wie kann dieser praktische Nutzen für
das wirkliche Leben dann den „Normalen“ erklärt werden?

Liegt’s an den „Normalen“ oder, was ich eher vermute, an der
Unfähigkeit der Philosophen, sich so klar und einfach
auszudrücken, dass es auch den „Normalbürger“ interessiert
bzw. interessieren „sollte“ im Sinne von Jürgen Habermas’
Lebenssinn des „kommunikativen Handelns“? Und geht’s womöglich
gar nicht anders, als nur durch die Show, die die Religionen
ihren gläubigen Anhängern bieten, die den bloßen Begriff
„Gott“ an ca. 5,5 Milliarden Menschen seit Jahrtausenden
äußerst erfolgreich verkaufen, WAS??

Ja, es liegt an der Unfähigkeit oder Selbstgefälligkeit mancher
Philosophierenden die dann solchen Unsinn präsentieren.

Was für einen Lebenssinn hat der
„blöde“ Atlantik?? Nur den, als Brandung sich aufzubäumen, an
die Felsenwände zu klatschen und wieder abzuebben?? Und das
immer so weiter, nur dass es einmal viel höhere Wellen und ein
anderes Mal viel niedrigere gibt?? Und das soll ein von einem
jüdisch-christlichen-islamistischen oder welcher Gott auch
immer erschaffener „Sinn“ sein, der Sinn dieser Existenz??

Das haut einem einfach um.

Oder
ist der Hahn, von dem Cokin spricht, tatsächlich schon längst
kastriert angesichts der unverständlichen Sprache der heutigen
Philosophie???

Ist Deine Sprache verständlich oder nur eitel?

Ich bitte um ein weiteres Engagement, um Klarheit in diese
Fragen zu bringen.

Ich meine, Du müßtest erst mal „Klarheit“ in Deine „Denke“ bringen,
es liegt nicht an den Anderen.
Nicht böse sein wegen meiner unbequemen Kritik.

Gruß VIKTOR

Hallo!

Nur ein kleiner Impuls von mir (diese Thematik ist mir viel zu ‚groß‘ um im Rahmen eines Internetposts einsteigen zu wollen. Darum auch meine saloppe Nicht-Antwort an dich einige Threads weiter unten).

Viele sehen ja heute schon DIE Philosophie nicht
mehr als existent an, sondern man pflegt Wissenschaftstheorie.
Und dort hat nun der Normalbürger wirklich nicht viel
zu suchen.

Man muss, glaub ich, hierbei furchtbar aufpassen, wovon man spricht, wenn man von „Philosophie“ spricht. Es gibt ja ganz eindeutig die Tendenz, dass das institutionelle Gebiet der Philosophie mehr und mehr verengt wird, und mehr und mehr -in der Tat- eine Form von Wissenschaftstheorie wird, die mit ihrem Tun den „Normalbürger“ auch gar nicht mehr ansprechen will - und kann.

Ob das aber tatsächlich mit der Entwicklung der Philosophie, versteht man sie als thematischen Zusammenhang, zu tun hat, das wage ich sehr zu bezweifeln.

Zum Beispiel sitzen fast alle Leute, die man weit zusammengefasst als „Poststrukturalisten“ bezeichnen mag, auf irgendwelchen Lehrstühlen für „Literatur“, „Rhetorik“, „Ideengeschichte“, „Soziologie“, weiß der Teufel - eben weil sich die Philosophie institutionell verengt. So what?
Dem „Normalbürger“ sollte diese institutionelle Verengung der Philosophie aber eigentlich absolut scheißegal sein. Dann liest er halt Leute, die offiziell als „Professor für Rhetorik und vergleichende Literaturwissenschaft“ firmieren, wenn er sich was über Sinn, Subjekt und Substanz -oder dergleichen klassische Begriffe des philosophischen Diskurses- erzählen lassen möchte.
Différence négligeable.

_ ℂ Λ ℕ Ð I Ð € _

Servus,

ich weiss zwar nicht, was dich gebissen hat, aber ich wusste nicht, dass du dich auf dem niedrigen Niveau befindest und du es ganz primitiv erklärt haben wolltest.

  1. Welchen Nutzen sieht der „Normalbürger“ in der Philosophie :heutzutage? Denkt er vielleicht: Was für ein dummes Geschwätz, was :soll’s?

Ja, dummes Geschwätz, macht dtrotzdem Philosophie.

  1. Wenn die Philosophie der größte Nutzen für das praktische Leben :überhaupt sein kann, für das Selbstbewusstsein, wovon ich 100% :überzeugt bin, wie kann dieser praktische Nutzen für das wirkliche :Leben dann den „Normalen“ erklärt werden?

An einem praktischen Beispiel.

Liegt’s an den „Normalen“
oder, was ich eher vermute, an der Unfähigkeit der Philosophen, sich :so klar und einfach auszudrücken, dass es auch den „Normalbürger“ :interessiert bzw. interessieren „sollte“ im Sinne von Jürgen :Habermas’ Lebenssinn des „kommunikativen Handelns“?

Die „klassischen“ Philosophen drücken sich kompliziert aus, weil lange her. Trotzdem Philosophen da, die simple sich ausdrücken.

Und geht’s
womöglich gar nicht anders, als nur durch die Show, die die :Religionen ihren gläubigen Anhängern bieten, die den bloßen Begriff :„Gott“ an ca. 5,5 Milliarden Menschen seit Jahrtausenden äußerst :erfolgreich verkaufen, WAS??

Philosophie => Welt durch Logik erklären
Religion=> Glauben das Welt so ist

  1. Der Vergleich der Philosophie von Candide (siehe unten), dass das :Auto das Selbstbewusstsein des „Normalen“ sei, halte ich für 100% :beweisbar. Aber das Bewusstsein ist ja kein statisches „Ding an :sich“, sondern wie ich glaube, veränderbar, wie die Wellen des :Atlantiks. Ich kann, während ich diese Zeilen tippe, auf diesen :„glotzen“, wie die Wellen unaufhörlich gegen die Felsen schlagen. :Ich kann unendlich lange zusehen. Aber das macht doch keinen Sinn. :Und ich will auch kein „Heiliger“ sein, wie ein indischer Yogi, dem :man eingeredet hat, es sei ein besonders heldenhaftes, sinnvolles :Leben, wenn er aufhört, Nahrung zu sich zu nehmen, und nur noch 40 :Jahre lang in den Himmel „glotzt“, um seinen selbst konstruierten :Gott zu suchen und zu finden. In diesem Zusammenhang frage ich: Was :für einen Lebenssinn hat der „blöde“ Atlantik?? Nur den, als :Brandung sich aufzubäumen, an die Felsenwände zu klatschen und :wieder abzuebben?? Und das immer so weiter, nur dass es einmal viel :höhere Wellen und ein anderes Mal viel niedrigere gibt?? Und das :soll ein von einem jüdisch-christlichen-islamistischen oder welcher :Gott auch immer erschaffener „Sinn“ sein, der Sinn dieser Existenz??

Welle kann Sinn haben, muss man aber nicht wissen. Gott nur da, um nicht kapieren zu überbrücken.

  1. Mich würde am Beispiel, worin Candide das Auto mit dem :Selbstbewusstsein des „Normalbürgers“ vergleicht, am meisten die :Frage interessieren, wie er denn selbst den Nutzen der Philosophie :sieht??

Frag ihn doch selbst, er weiss es am besten.

Welchen Nutzen hat bei ihm die Philosophie als hierarchische :Selbstorganisation, im Vergleich mit Werten, wie z. B. Auto, :Familie, Beruf, Geld, Sex, Gott etc.?? Oder ist der Hahn, von dem :Cokin spricht, tatsächlich schon längst kastriert angesichts der :unverständlichen Sprache der heutigen Philosophie???

Philosophie lebt weiter, nur in anderem Stil.

*UGH*

Hanzo

Hallo Candide!

Nur ein kleiner Impuls von mir (diese Thematik ist mir viel zu
‚groß‘ um im Rahmen eines Internetposts einsteigen zu wollen.
Darum auch meine saloppe Nicht-Antwort an dich einige Threads
weiter unten).

Ja natürlich! Kein Problem, aber man kann ja wenigstens
darüber sprechen, ohne entsprechenende Ansprüche anzumelden.

Man muss, glaub ich, hierbei furchtbar aufpassen, wovon man
spricht, wenn man von „Philosophie“ spricht.

Ganz klar, es ist viel zu komplex, facettenreich,
teils widersprüchlich mit anderen Intentionen
angetrieben, als dass man überhaupt von
„DER PHILOSOPHIE“ sprechen könnte. Und das
nur die, wie du sagst, institutionelle
Philosophie. Von den sogenannten Philosophien
von Vereinen, der P. des Teetrinkens, den
P. der Unternehmen oder ganz allgemein dem, was
Otto Normalo daunter versteht ganz abgesehen.

Es gibt ja ganz
eindeutig die Tendenz, dass das institutionelle Gebiet
der Philosophie mehr und mehr verengt wird, und mehr und mehr
-in der Tat- eine Form von Wissenschaftstheorie wird, die mit
ihrem Tun den „Normalbürger“ auch gar nicht mehr ansprechen
will - und kann.

Ja.

Ob das aber tatsächlich mit der Entwicklung der Philosophie,
versteht man sie als thematischen Zusammenhang, zu tun
hat, das wage ich sehr zu bezweifeln.

Mit was denn sonst? Du führst das doch unten sehr schön auf:

Zum Beispiel sitzen fast alle Leute, die man weit
zusammengefasst als „Poststrukturalisten“ bezeichnen mag, auf
irgendwelchen Lehrstühlen für „Literatur“, „Rhetorik“,
„Ideengeschichte“, „Soziologie“, weiß der Teufel - eben weil
sich die Philosophie institutionell verengt. So what?

So wie sich die Naturwissenschaften aus der Philosophie
abgespalten und mehr oder weniger eigendynamisch
entwickelt haben, ohne eine gewisse Schnittmenge
zu verlieren.

Dem „Normalbürger“ sollte diese institutionelle Verengung der
Philosophie aber eigentlich absolut scheißegal sein. Dann
liest er halt Leute, die offiziell als „Professor für Rhetorik
und vergleichende Literaturwissenschaft“ firmieren, wenn er
sich was über Sinn, Subjekt und Substanz -oder dergleichen
klassische Begriffe des philosophischen Diskurses- erzählen
lassen möchte.

Klar! Nur bleibt die Frage, wo dann die Klassiker der
Philosophie bleiben? Im philosophisch-institutionellen
Bereich sind sie teilweise verdrängt worden oder/und in
den übrigen Disziplinen nur marginal vertreten. Das ist
eben der Lauf der Dinge, um das so vulgär auszudrücken,
dass selbst die Besten und Edelsten im Sog der Entwicklung,
dieser Tendenz zur Transzendenz von Formen höherer Komplexität aufgehen und nur noch abstrahiert zu erkennen sind. Dies was
Qualität anbetrifft!
Was ich aber daneben kritisiert habe, sind die
quantitativen Haarspalter, diejenigen, die mangels
eigenem Vermögen Gegebenes bis zur Sinnlosigkeit
verzerren und aus Mücken Dinosaurier machen.
Qualität wird sich, so hoffe ich jedenfalls
in irgendeiner Form immer durchsetzen, während
Quantität a priori zum Sterben verurteilt
ist.

Différence négligeable.

Oder Emergenz! Sie entsteht aus dem selbstreferenziellen
Prozessieren von Differenzen. Auch hier sehe ich natürlich
ein evolvierendes System. Und nicht nur zur Wissensgenerierung.

Gruß
C.

Guten Tag,

kastrierter Hahn?
Ist sie nicht eine kastrierte Kuh?!

  1. Welchen Nutzen sieht der „Normalbürger“ in der Philosophie
    heutzutage? Denkt er vielleicht: Was für ein dummes Geschwätz,
    was soll’s?

Was/ wer bist Du, das Du Dich abgrenzen kannst von den Normalen?

Mit ganz lieben, fragenden Grüßen
milchundhonig

Lieber Cokin!

Von den sogenannten Philosophien
von Vereinen, der P. des Teetrinkens, den
P. der Unternehmen oder ganz allgemein dem, was
Otto Normalo daunter versteht ganz abgesehen.

ok, das mal völlig außen vorgelassen.

Mir gings darum anzudeuten, dass der philosophische Diskurs sicherlich umfangreicher ist als die „institutionelle Philosophie“. Und dass sich die beiden Gebiete auch nicht unbedingt gleichläufig entwickeln.

Zum Beispiel sitzen fast alle Leute, die man weit
zusammengefasst als „Poststrukturalisten“ bezeichnen mag, auf
irgendwelchen Lehrstühlen für „Literatur“, „Rhetorik“,
„Ideengeschichte“, „Soziologie“, weiß der Teufel - eben weil
sich die Philosophie institutionell verengt. So what?

So wie sich die Naturwissenschaften aus der Philosophie
abgespalten und mehr oder weniger eigendynamisch
entwickelt haben, ohne eine gewisse Schnittmenge
zu verlieren.

So sehe ich das gerade nicht.
Ich sehe hier keine weitere Stufe der Entdifferenzierung des philosophischen Diskurses, sondern eher Ansätze einer zunehmenden Ent-Institutionalisierung des philosophischen Diskurses.

Um direkt auf den Hahn zurückzukommen: Die Philosophie kastriert sich nicht selbst, ich sehe keine „endoge“ Kastration, keine Dynamik des philosophischen Diskurses, der zur Selbstkastration führen würde.
Stattdessen sehe ich schlicht eine politisch-institutionelle Kastration der Philosophie und anderer „Humanities“. Die Kastration kommt ihr also meiner Ansicht nach rein von außen zu.

Gut, hier müsste ich mich dann fragen, ob man das so dualistisch (Diskurs - Institution) sehen soll und kann. Man kann es letzten Endes sicherlich nicht, für den Beginn aber wohl schon.

Klar! Nur bleibt die Frage, wo dann die Klassiker der
Philosophie bleiben? Im philosophisch-institutionellen
Bereich sind sie teilweise verdrängt worden oder/und in
den übrigen Disziplinen nur marginal vertreten. Das ist
eben der Lauf der Dinge, um das so vulgär auszudrücken,

Aber ist wirklich das mit der Selbstkastration gemeint gewesen?

_ ℂ Λ ℕ Ð I Ð € _

Hallo Candide,

Klar! Nur bleibt die Frage, wo dann die Klassiker der
Philosophie bleiben? Im philosophisch-institutionellen
Bereich sind sie teilweise verdrängt worden oder/und in
den übrigen Disziplinen nur marginal vertreten. Das ist
eben der Lauf der Dinge, um das so vulgär auszudrücken,

Aber ist wirklich das mit der Selbstkastration gemeint
gewesen?

Aber nein, vielleicht liefere ich dir bei Gelegenheit einige
Beispiele. Wahrscheinlich habe ich mich nicht
klar und differenziert genug ausgedrückt.
Außerdem ist dieser ganze thread etwas konfus,
ich denke du verstehst was ich meine.

Gruß
C.