Servus,
- Welchen Nutzen sieht der „Normalbürger“ in der Philosophie
heutzutage? Denkt er vielleicht: Was für ein dummes Geschwätz,
was soll’s?
Ich als Bürger(was ist schon normal) sehe die Philosophie als Lehre des Lebens und Lehre des Verstehens.
Manche sagen wirklich: Das ist nur blödes Geschwätz, was Kant&Co. sagen. Dabei merken sie nicht, dass sie selber das Praktizieren oder in dem Prozess selbst drin sind.
Als Beispiel Menschenrechte:
John Locke sagte, dass das „Recht auf Leben“ über den Staat zu stellen ist und das der Staat den Menschen schützen muss.
Rousseau sagt, dass die Freiheit die Grundlage des „Menschseins“ ist(der Mensch besitzt die sittliche Freiheit, also er grenzt diese Freiheit ein, durch Gesetze&Vorschriften, sodass eine Gesellschaft friedlich zusammen leben kann).
Kant sagt, dass wenn der Staat die Menschenrechte verletzt er somit die Macht verliert.
Das ist nur ein kleiner Ausschnitt aus dem Thema, aber daraus hat sich z.B. auch die Unabhängigkeitserklärung von der USA herausgeblidet etc. etc.
Jeder Mensch ist in irgendeiner Weise philosophisch, in seinen tun, handeln oder wenn etw./jmd. mit ihm handelt.
Philosophie ist überall, nur manche verstehen die komplexe Sprache nicht, wie er das meint. Dies kann an der Zeit und an dem Sprachstil des Verfassers liegen.
- Wenn die Philosophie der größte Nutzen für das praktische
Leben überhaupt sein kann, für das Selbstbewusstsein, wovon
ich 100% überzeugt bin, wie kann dieser praktische Nutzen für
das wirkliche Leben dann den „Normalen“ erklärt werden?
Ich denke, man muss Philosophie an einem festen Problem deutlich machen, für die „Normalen“.
„Carl Friedrich von Weizsäcker hat einmal formuliert: „Philosophie ist die Wissenschaft, über die man nicht reden kann, ohne sie selbst zu betreiben.““
Jeder hat zu irgendetwas eine Meinung und sieht die Dinge aus seiner Sicht.
Fragen sind z.B.:
Wie kann das Zusammenleben von Menschen geregelt werden?
Sind sie wirklich frei?
Wann ist der Mensch ein Mensch?
Der Sinn des Lebens und vieles vieles mehr.
Und diese Fragen müssen diskutiert werden ohne Ende. „Schon hat man Philosophie praktiziert“, ohne das man es wirklich merkt.
Die Interesse an den „ganz großen Fragen“ macht Philosophie aus, wobei man auch über kleinere Sachen, wie warum Frauen immer 10 paar Schuhe und der Mann nur 2 paar Schuhe braucht. Kann man auch philosophisch betrachten, wobei das nicht wirklich Weltbewegend ist.
Liegt’s an den „Normalen“ oder, was ich eher vermute, an der
Unfähigkeit der Philosophen, sich so klar und einfach
auszudrücken, dass es auch den „Normalbürger“ interessiert
bzw. interessieren „sollte“ im Sinne von Jürgen Habermas’
Lebenssinn des „kommunikativen Handelns“?
Wie ich schon oben mal genannt habe, dass die Sprachstile und die reine Masse an Text und die Komplexität der Verfasser den normal Bürger erschlägt…außer dieser „Normalbürger“ würde sich mal mit der Materie auseinander setzen und hat dabei etw. Untersützung.
Und geht’s womöglich
gar nicht anders, als nur durch die Show, die die Religionen
ihren gläubigen Anhängern bieten, die den bloßen Begriff
„Gott“ an ca. 5,5 Milliarden Menschen seit Jahrtausenden
äußerst erfolgreich verkaufen, WAS??
WAS??? … Philosophie ist keine Glaubens-, sondern eine Denkersache. Also eine andere Ecke, wobei sich auch Philosophie mit Religion auseinander setzten kann und Religion durchaus auch was mit Philosophie(Moral etc.) zu tun hat.
- Der Vergleich der Philosophie von Candide (siehe unten),
dass das Auto das Selbstbewusstsein des „Normalen“ sei, halte
ich für 100% beweisbar.
Mal philosophisch gefragt: Was wenn der „Normale“ garkein Auto besitzt, sondern nur ein Fahrrad oder garkein Transportmittel?
Aber das Bewusstsein ist ja kein
statisches „Ding an sich“, sondern wie ich glaube,
veränderbar, wie die Wellen des Atlantiks. Ich kann, während
ich diese Zeilen tippe, auf diesen „glotzen“, wie die Wellen
unaufhörlich gegen die Felsen schlagen. Ich kann unendlich
lange zusehen. Aber das macht doch keinen Sinn. Und ich will
auch kein „Heiliger“ sein, wie ein indischer Yogi, dem man
eingeredet hat, es sei ein besonders heldenhaftes, sinnvolles
Leben, wenn er aufhört, Nahrung zu sich zu nehmen, und nur
noch 40 Jahre lang in den Himmel „glotzt“, um seinen selbst
konstruierten Gott zu suchen und zu finden. In diesem
Zusammenhang frage ich: Was für einen Lebenssinn hat der
„blöde“ Atlantik?? Nur den, als Brandung sich aufzubäumen, an
die Felsenwände zu klatschen und wieder abzuebben?? Und das
immer so weiter, nur dass es einmal viel höhere Wellen und ein
anderes Mal viel niedrigere gibt?? Und das soll ein von einem
jüdisch-christlichen-islamistischen oder welcher Gott auch
immer erschaffener „Sinn“ sein, der Sinn dieser Existenz??
Wenn das Bewusstsein fest wäre und n icht felxibel, wäre es nie zu einer solchen Gesellschaft gekommen, wie wir sie heute haben. Die Welt ist in Bewegung und verändert sich… ob ich den Sinn, wie die Welle Nummer 2345345234512345262345 den Stein wieder anschwämmt verstehen muss, lasse ich mal dahingestellt, denn das interessiert mich nicht im Leben, wie diese Welle die Zukunft beeinflusst hat.
Gut, diese Welle könnte wieder ein bisschen Salz aus dem Stein herausgespühlt haben, dieses Salzwasser verdunstet nun wieder und wird zu Regen. Dieses Regenwasser wird nun gereinigt, gefiltert und in Flaschen abgefüllt. Aus dieser Flasche trinkt nun ein Mensch und die Anzahl der Molekühle, die noch aus dem Stein waren und nicht ganz herausgefiltert worden sind, bringt nun diesen Menschen dazu, dass er seinen logischen Entschluss herauszieht, dass er sich umbringen wird, aufgrund verschiedenster Probleme, die nun durch diese Mineralzunahme nochmal chemisch bestätigt wurde.
Hätte ich das Leben nun dieses Mannes retten können, wenn ich die Welle aufgehalten hätte?.. Würde dies auch das sterben seiner Exfreundin verhindern können?
Das war jetzt „etwas“ übertrieben dargestellt, aber man sollte den Masterplan der Natur nicht begreifen und der Welt, denn der Mensch ist noch nicht soweit, diese geballte Masse an Wissen zu verstehen.
Man sollte einfach sich nur an den Atlantik setzten, die Ruhe genießen und sich entspannen, indem man den Sonnenuntergang ansieht , ein bisschen vor sich hin philosophiert und das Leben genießt, denn den Moment, den man jetzt erlebt, gibt es nur einmal.
- Mich würde am Beispiel, worin Candide das Auto mit dem
Selbstbewusstsein des „Normalbürgers“ vergleicht, am meisten
die Frage interessieren, wie er denn selbst den Nutzen der
Philosophie sieht??
Welchen Nutzen hat bei ihm die Philosophie
als hierarchische Selbstorganisation, im Vergleich mit Werten,
wie z. B. Auto, Familie, Beruf, Geld, Sex, Gott etc.??
Diese Frage kann ich dir leider nicht beantworten, da ich mich weder mit Candide noch mit Cokin auseinander gesetzt habe. Was ich dir aber sagen kann ist, dass keiner sagen kann, wie Candide die Welt gesehen hat, außer er hat es irgendwo aufgeschrieben. Interpretationen sind eine gefährliche Sache und man kann schnell mal etwas missverstehen.
Oder ist der Hahn, von dem Cokin spricht, tatsächlich schon längst
kastriert angesichts der unverständlichen Sprache der heutigen
Philosophie???
Die Philosophie von damals ist heute evt. nicht mehr so leicht zu verstehen, aber wer sagt denn, dass Philosophie aufhört?
Der (alte)Hahn kann kastriert sein, aber wer sagt denn nicht, dass dieser (alte) Hahn nicht einen Nachkommen erzeugt hat, der nun eine neue Epoche der Philosophie einkräht?
Philosophie entstand seit Beginn der Zeit, bleibt bis zum Ende der Zeit und evt. sogar darüber hinaus.
mfg,
Hanzo