Wir haben mehrere Regeln eingeführt, welche auch mein Mann nach leidvoller Erfahrung jetzt als sinnvoll erachtet:
Beim Einkaufen bleibt das Kind im Wagen sitzen - egal was passiert.
Das Kind räumt die Sachen die wir kaufen in den Wagen - bekommt sie in die Hand gedrückt und darf sie dann rein legen.
Der Kleine darf auch auswählen bei Sachen ähnlicher Art - welche Käsesorte, welches Obst etc. - wir legen aber im Groben fest was gebraucht wird.
Er darf die Sachen aufs Band legen - früher durfte er selbst mit aufs Band.
Er darf bezahlen
War er „lieb“ spielen wir anschließend mit dem Einkaufswagen Karussell.
Das Gequängle geht bei uns ein Glück überwiegend in der Obst- und Gemüseabteilung los - da darf er sich dann was aussuchen und das wird dann eben gekocht. Meistens hat er bis zur Kasse ne Paprika oder ähnliches aufgemampft.
Die beliebte Quängelware möchte er auch ab und an in den Wagen legen - bis jetzt hat Verweisen auf das Bonbonglas zu Hause gereicht oder das Obst, welches er sich gerade ausgesucht hat.
Eine werf mich auf den Boden Szene hatten wir bei einem Herbstmarkt hier im Ort mit Flohmarkt - da wollte er unbedingt ein Paar Schuhe haben. Eine ältere Dame aus dem Ort hat ihn (obgleich ich mich echt gut in Zureden und später ignorieren geübt und für den Anfang auch echt gut geschlagen habe) angesprochen und an die Hand genommen und ist mit ihm Traktor fahren gegangen (war ihr Traktor mit dem sie Touren durch den Weinberg angeboten hat). Ich durfte in der Zeit Stände zu ende schauen und noch ein paar Kleinigkeiten kaufen. Für mich an dem Tag echt eine kurze Verschnaufpause, da der Kleine von morgens an nur auf NEIIIIN gebürstet war. So Leute die in der Lage sind Situationen zu entschärfen müsste es wirklich häufiger geben.
Ne Stunde später sind wir im Bollerwagen zurück - der Kleine wieder auf NEIIIIN gebürstet und mehr am Aussteigen und Zappel als sitzend fahrend - habe ihn dann mangels Nerven zusammen gefaltet unter den bösen Blicken einiger Leute. Habe ihnen dann angeboten das Kind für ne Stunde mitzunehmen - ich hätte das Theater seit heute morgen um 5:30 Uhr ohne Pause - also seit weit über 14 Stunden. Sie haben sich pickiert weg gedreht. Musste feststellen, dass es einem besser geht die Leute dumm zurück anzusprechen, als sich diese Blicke gefallen zu lassen. Außenstehende bekommen ja immer nur den Moment mit und können sich nicht vorstellen was da noch gelaufen ist.
Wenn ich alleine einkaufen gehe und genervte Mütter in der Warteschlange habe - lasse ich sie häufig vor und versuche mit den Kindern ein Gespräch anzufangen, um diese ein wenig abzulenken. Häufig wird das aber von den Müttern auch mit Argwohn betrachtet, anstelle es als Entlastung zu sehen.
Gruß,
Alexandra